Johann Ladislaus Dussek

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dussek

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30. Mai 2009
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So, jetzt komme ich mal dazu was zu meinem Nickgeber zu schreiben. Weil seine spannende Biographie hier

http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Ladislav_Dusík

bereits ausführlich dargestellt ist, spar ich mir mal die Mühe, das alles zu wiederholen.

Mich selbst fasziniert an Dussek, dass seine Musik ungemein abwechslungsreich ist und besonders in den späten Sonaten ungemein expressiv. Und vor allem schreibt er einen Klaviersatz, der meistens äußerst angenehm in den Fingern liegt, so dass das Spielen eine wahre Freude ist.

Wer mal reinschnuppern möchte, dem empfehle ich die Sonatinen op. 20, die in mehreren Ausgaben erhältlich sind. Die Sonaten sind nicht ganz so leicht zu bekommen und auch technisch wesentlicher anspruchsvoller, zum Einstieg wären hier op. 9, 45 u. 47 zu nennen.

Ein recht kurioses Stück ist der Zyklus "The Sufferings of the Queen of France" über den Leidensweg von Marie Antoinette. Gibt's hier samt Konzertmitschnitt:

http://de.wikipedia.org/wiki/The_Sufferings_of_the_Queen_of_France

Zum Abschluss noch ein Statement aus dem "Handbuch der Klavierliteratur zu zwei Händen" von Klaus Wolters:

"[Dussek weist] erstaunlich früh, schon vor 1800, also noch vor Beethovens großen Sonaten, auf die kommende Romantik hin, auf Schubert und Weber, ja sogar Schumann und Chopin. In solcher Sicht wird man den satten Klang und die hohe Ausdruckskraft seiner Musik um so höher zu schätzen wissen."
 
Schade, dass so lange niemand hierauf geantwortet hat. Ich kenne nicht viel von Dussek, aber der Tod von Marie Antoinette ist ein unglaubliches, sehr expressives Stück, besonders für die Zeit in der es geschrieben ist. Ich weiss nicht, ob es Klaviermusik mit einem derart detaillierten Programm schon vorher gab. Und natürlich darf die wohl erste musikalische Guilloutine nicht unerwähnt bleiben :-)

Die Sonaten kenne ich leider gar nicht, muss ich mal reinschauen.
 
Also ich persönlich kenne diesen Komponisten nur vom Namen her. Jetzt hab ich mir mal ein paar Aufnahmen angehört und bin sehr begeistert. Wusste gar nicht, dass er zur gleichen Zeit Beethovens gelebt hat:-) Einige Sonaten können wirklich mit denen Beethovens mithalten!!
Werde mir auf jeden Fall noch welche anhören und vielleicht auch mal spielen!

lg, der manaus
 
Schön dass die erste Antwort gerade aus Freiburg kommt. Vielleicht sind wir ja Nachbarn:p

A propos Anhören: Beim Label cpo (erhältlich bei www. jpc.de) gibt es zwei günstige Einspielungen von einigen Sonaten mit dem vorzüglichen Markus Becker.
 
Das ist ja nett, Du kommst auch aus FR? Ich wohne mittlerweile in Basel, fahre aber alle paar Wochen mal rüber.

Die Aufnahmen von Markus Becker kenne ich nicht; ich habe mir aber auf Napster (also dem legalen) mal ein paar Aufnahmen von Andreas Staier und Frederick Marvin runtergeladen. Staier ist wie immer auf einem historischen Instrument, ich bin muss ich gestehen kein so Fan davon - aber werde trotzdem mal reinhören, und mal schauen, ob es Markus Becker auch dort gibt.
 
Die Aufnahmen von Staier waren auch die ersten, die ich von Dussek kennengelernt habe, mag allerdings den modernen Flügel auch viel lieber.
 

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