Ist es noch "elitär", als Kind bereits Klavierunterricht zu erhalten?

  • Ersteller des Themas WittgensteinKlavier
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also das sind doch prima Verhältnisse: was ist daran unterschichtig?

"Unterschichtig" daran ist, dass es sich die Jugendlichen selber finanzieren und meist Schulden machen und sich ständig Sorgen machen müssen, dass die Schrottkarre kaputt geht und sie die Reparatur nicht zahlen können. "Unterschichtig" daran ist, dass das Jugendliche sind, die meistens kein Abi machen und deshalb im Alter von 18 sowieso schon ein Azubigehalt bekommen.

"Oberschichtig" ist dagegen: Jugendliche bekommen alles von den Eltern, machen selbstverständlich Abi, gehen auf jede Klassenfahrt, ohne dass die Eltern sich das vom Mund absparen müssen, können sich anschließend nach einem (von den Eltern finanzierten) Auslandsjahr selbstverständlich voll auf ihr Studium konzentrieren, ohne sich ihre komfortable eigene Wohnung selber erarbeiten zu müssen.

Das war aber nicht Deine ursprüngliche Frage: Die war, ob Führerschein und Auto teurer sind als Klavierunterricht. Das habe ich beantwortet.
 
also ca. 4000.- kann ein heutiger nicht elitärer "Unterschichten-Jugendlicher" mit Nebenjobs erwirtschaften, um sich ein Auto zu kaufen und einen Führerschein zu machen --- Steuern, Versicherung, Benzin & Co. (Winterreifen, Ölwechsel, Verschleiß usw) fallen dabei wie Manna vom Himmel ;):D --- also das sind doch prima Verhältnisse: was ist daran unterschichtig?

Bei vorausschauender Lebensplanung der Eltern für Ihren Nachwuchs hatten die Bengel mindestens 17 Jahre Zeit für genau diesen Fall Rückstellungen zu machen. Wir mussten zumindest noch unser Sparschwein im Oktober zum Weltspartag zur Bank bringen, so wie die Zuwendungen der lieben Verwandtschaft auch.

Ab 14. Jahren haben wir in den Ferien die ersten Jobs am Band gehabt und das verdiente Geld wieder brav einbezahlt. Zusätzlich hat dies die Erkenntniss gebracht, dass ein Leben am Band, dirigiert von der Werkssirene, nicht das Wahre sein wird und uns in der Schule gelegentlich angestrengt.

Statt Klavierunterricht gab es Blockflöte oder Gitarre oder schiefe Blicke beim Wunsch Geige lernen zu wollen. Im Fussballverein waren wir dann wieder alle gleich.

Ich bin froh und stolz meinen Kleinen und mir selbst Klavierunterricht bieten zu können.

40er
 
Definier doch wenigstens mal jemand "Oberschicht". :rolleyes: Und wenn wir schon dabei sind: Was genau ist "elitär"? Ich kann mit diesen Worthülsen nichts anfangen.
 
Ist es auch, lässt sich ja leicht ausrechnen.

Klavierunterricht: ca. 12 Jahre während der Schulzeit, entspricht ca. 12000 € plus Klavier, sagen wir mal kein gutes, also 3000€ = 15000€, die überwiegend in einem Alter anfallen, in dem die Kinder es noch nicht selber finanzieren können.

Führerschein: ca. 1700€ plus günstige Schrottkarre = ca 3000-4000€, die in einem Alter anfallen, in dem die Jugendlichen sich das meiste davon selber durch Nebenjobs verdienen können.

gute Schrottkarren bekommst Du schon ab 500 euro, ich kenne etliche die sich so ein Ding gekauft haben und die fahren schon seit zwei drei Jahren ohne Problem damit rum.
Autos auch Klaviere bekommt man nachgeschmissen, man braucht nur etwas Zeit und
Geduld um was zu gutes zu finden.
 
Was mich interessieren würde in dem Zusammenhang ist, wie der Unterricht da aussieht und ob unter Klavierunterricht auch "Digi-Piano-Unterricht" verstanden wird.
@ Lotusblume: Ganz normal, auf akustischen Klavieren, natürlich mit klassischer Ausrichtung und von diplomierte Lehrern/Pädagogen - jedoch kein Flügel im Unterricht, den gibts nur fürs Vorspiel - typische Provinzposse halt.
 
Als Elitär würde ich doch eine gruppe definieren die nicht unbedingt reich sein muss, sondern in ihrem gebiet besondere Fähgikeiten haben und sich durch ihre spezifische Fähigkeit abgerenzen, was ist daran elitär wenn jmd klavier spielt und reicht ist, Er ist doch nur Elitär wenn er zur Elite gehört, natürlich wirkt man in der Schule schon Elitär wenn man Klavierunterricht hat und Sportlich ist und gute Noten, manche haben ja nichtmal eins, nagut die heutigen bildungsnormen sind ja nicht die höchsten. Deswegen würde ich sagen das es Leute sind die in ihrem Bereich besondere Leistungen erreicht haben, die nur wenige der Bevölkerung erreichen können.
 
Hhm,wir sind gewiss nicht elitär.
Ich vermute eher das wir im weiteren Bekanntenkreis als etwas verschroben angesehen sind.
Mein Mann und ich entstammen der Arbeiterklasse.
Beide das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg erlangt.
Musikunterricht gab es außerhalb der Schule nicht ,weil schlicht und ergreifend das Geld nicht da war.
Bildung war dennoch wichtig,unsere Eltern legten Wert darauf das wir unseren Kopf gebrauchten.Bücher kann man auch kostenlos in der Bücherei ausleihen.
Den Weg dorthin hat man gefälligst zu beschreiten.

Unsere Tochter erhält Klavier und Orgelunterricht weil sie es möchte.
Es tut ihr gut,körperlich und seelisch.
Wir sind selbständig,haben einen kleinen Betrieb.
Wir leisten uns die Unterstützung für unser Kind,weil es für sie der richtige Weg ist.
Dann muss halt anderes auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden,oder es wird ganz verzichtet.
Bildung ist für uns selbstverständlich.
Das ist Nahrung für das Leben.
Auch wir erwarten von unseren Kindern das sie ihr Potential auschöpfen.
Allerdings haben wir keine Erwartungshaltung im Bezug auf musikalischen Erfolg.
Wenn unser Kind sich entschliesst, Musik zu studieren,hat sie unsere volle Unterstützung.
Wenn sie es nicht tut,hat sie dennoch eine erfüllte Jugendzeit gehabt,weil sie das ,was ihr Freude macht,ein Bereich in dem sie aufgeht,erleben konnte.
Was uns aber nicht davon abhielt,Eigeninitiave einzufordern.
Du möchtesT Klavierunterricht?
Gerne!
Aber dann übe auch.
Als Dekoration brauchen wir kein Klavier.
 
Kleiner Nachtrag.
Meine Tochter verdient sich zusätzliches Taschengeld,indem sie in der Kirche Gottesdienste an der Orgel begleitet.
In diesem Fall hat sie das Glück mit ihrem jetzigen *Hobby* auch Geld verdienen zu können.
Ihre Klassenkameraden tragen bei Wind und Wetter Zeitungen aus.
Da hat sie es doch etwas komfortabler.;)
 
Hhm,wir sind gewiss nicht elitär.
Ich vermute eher das wir im weiteren Bekanntenkreis als etwas verschroben angesehen sind.
Mein Mann und ich entstammen der Arbeiterklasse.
Beide das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg erlangt.
Musikunterricht gab es außerhalb der Schule nicht ,weil schlicht und ergreifend das Geld nicht da war.
Bildung war dennoch wichtig,unsere Eltern legten Wert darauf das wir unseren Kopf gebrauchten.Bücher kann man auch kostenlos in der Bücherei ausleihen.
Den Weg dorthin hat man gefälligst zu beschreiten.

Unsere Tochter erhält Klavier und Orgelunterricht weil sie es möchte.
Es tut ihr gut,körperlich und seelisch.
Wir sind selbständig,haben einen kleinen Betrieb.
Wir leisten uns die Unterstützung für unser Kind,weil es für sie der richtige Weg ist.
Dann muss halt anderes auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden,oder es wird ganz verzichtet.
Bildung ist für uns selbstverständlich.
Das ist Nahrung für das Leben.
Auch wir erwarten von unseren Kindern das sie ihr Potential auschöpfen.
Allerdings haben wir keine Erwartungshaltung im Bezug auf musikalischen Erfolg.
Wenn unser Kind sich entschliesst, Musik zu studieren,hat sie unsere volle Unterstützung.
Wenn sie es nicht tut,hat sie dennoch eine erfüllte Jugendzeit gehabt,weil sie das ,was ihr Freude macht,ein Bereich in dem sie aufgeht,erleben konnte.
Was uns aber nicht davon abhielt,Eigeninitiave einzufordern.
Du möchtesT Klavierunterricht?
Gerne!
Aber dann übe auch.
Als Dekoration brauchen wir kein Klavier.

Liebe Rose,

im Grunde genommen ist es völlig wurscht ob man elitär oder nicht elitär ist. Ich betrachte dies alles als dummes Gequassel, hast Du Geld und kannst dir was leisten haste Neider, haste kein Geld biste ein fauler Sack usw. Solange Du dein Geld ehrlich verdienst kannst Du dir leisten was Du möchtest, dies geht niemanden was an.
Hier im Forum sind doch die meisten elitär welche einen Flügel besitzen, nicht elitär ist man dann, wenn man unter gleichgesinnten wie hier im Forum ist. (?)
Mit anderen Worten man muss aufpassen mit wem man Kontakt hat :rolleyes::p:p

Cordialement

Destenay
 
Da hast Du recht.

Zugegeben,Bildung kostet Geld
Aber wir können es uns nicht leisten,nicht in Bildung zu investieren.
Schliesslich haben wir eine Verantwortung für unsere Kinder.
 

Und selbst wenn es elitär wäre/ist: Wäre/ist das denn schlimm? Wenn ich davon überzeugt bin, dass eine hochwertige musikalische Ausbildung, eine humanistische altsprachliche Bildung oder sonst noch was für mich bzw. meine Kinder gut ist - dann mache ich das doch und mir ist sch**ß egal, ob das elitär oder was auch immer ist. :D :D :D

Außerdem: Manchmal ist es doch auch ganz hübsch, elitär zu sein...^^ :*gg* :D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Da hast Du recht.

Zugegeben,Bildung kostet Geld
Aber wir können es uns nicht leisten,nicht in Bildung zu investieren.
Schliesslich haben wir eine Verantwortung für unsere Kinder.

da bin ich vollkommen einig mit dir, gerade im reichen Deutschland mangelt es diesbezüglich im Gegensatz zu Frankreich gewaltig. Die Franzosen sind sehr elitär bewusst und dies nicht nur in der Ober- und Mittelschicht, mag komisch tönen.
 
Und selbst wenn es elitär wäre/ist: Wäre/ist das denn schlimm? Wenn ich davon überzeugt bin, das eine hochwertige musikalische Ausbildung, eine humanistische altsprachliche Bildung oder sonst noch was für mich bzw. meine Kinder gut ist - dann mache ich das doch und mir ist sch**ß egal, ob das elitär oder was auch immer ist.

Außerdem: Manchmal ist es doch auch ganz hübsch, elitär zu sein...^^ :*gg* :D


Außerdem: Manchmal ist es doch auch ganz hübsch, elitär zu sein...^^ :*gg* :D


einfach grossartig,!!!!! recht haste ! :D: plus viel mehr von diesen Doofköpfen :D
 
Ich denke der Begriff elitär ist falsch, vielmehr sollte man 2 Fälle unterscheiden:

a) neureich

b) bildungsreich

zu a) Unter neureich findet man in Bezug auf Kindererziehung besonders Ballett, Reiten, Golf, Eislauf und co., Musikunterricht nur, wenn die Kinder den Wunsch selber haben, aber dafür dann vom Feinsten, was Ausbildung und Instrument betrifft (neureich heißt Eltern hatten keine Bildungserziehung mit Musik genießen dürfen),

zu b) selbst in prekärsten Fällen wird alles möglich gemacht, dafür an Jahresurlaub, an steak u. co., Markenkleidung, Freizeitpark gespart. Allerdings kommt es dann oft auch zu Leistungsdruck auf die Kinder (selbst Erbschaften werden in ein Instrument investiert!).

Gutgeförderte Musiktalente stammen meist aus diesen beiden Gruppen.

Bei Otto Normalo gibt es Musikunterricht auf Wunsch der Kinder, wird aber nicht überdurchschnittlich gefördert - und das fängt schon beim Achten auf gleichmäßiges Üben an und hört bei Verweigerung von teurerem qualifizierten Unterricht und Instrument auf.

Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
Nun ja....was heißt da elitär?Ich sag mal so.....Klavier spielende Marvins, Kevin s ,Justin s usw. sind mir persönlich jetzt ned bekannt. :rauchen:

Viele Grüße

Styx
 
Nun ja....was heißt da elitär?Ich sag mal so.....Klavier spielende Marvins, Kevin s ,Justin s usw. sind mir persönlich jetzt ned bekannt. :rauchen:
Aus Gründen der politischen Korrektheit dürfen die KlavierspielerINNEN nicht einfach vergessen werden. Ein dreifaches Hoch auf alle Klavier spielenden Mandys, Chantals und Jacquelines!!! Erstere ist in diesem schönen Unterschicht-Lied mit von der Partie, allerdings nicht Klavier spielend:



LG von Rheinkultur
 
Klavier spielende Marvins, Kevin s ,Justin s usw. sind mir persönlich jetzt ned bekannt. :rauchen:

Ein dreifaches Hoch auf alle Klavier spielenden Mandys, Chantals und Jacquelines!!!


Na, das nenne ich doch so richtig politisch ausgewogen.

LG von Rheinkultur
 

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