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pianoplayer
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Also das hier ist jetzt echt mal was ganz anderes, aber wollte mal sehn wie ihr philosophiert.. Also was versteht ihr unter folgendem Text:
In sich hinabsteigen
“Die Wünsche, die Wirklichkeit sind, sind vom Unwirklichen zugedeckt; sie sind da, aber das Unwirkliche ist über sie gedeckt. So ist der Mensch, wenn einer der Seinigen abgeschieden ist, niht mehr imstande, ihn zu sehen. Aber all die Seinigen, ob sie leben oder tot sind, alles, was er ersehnt, ohne es zu erlangen-, alles das findet er, wenn er in sich hinabsteigt; denn dort leben die Wünsche, die Wirklichkeit sind, die aber das Unwirkliche zudeckt.”
Steigt man in sich selbst hinab, so findet man, dass man genau das besitzt, was man begehrt.
Begehrt man dieses oder jenes Wesen (einen Toten), so begehrt man ein besonderes beschränktes Wesen; also ein sterbliches Wesen; und man begehrt jenes bestimmte Wesen, jenes Wesen das..., dem... und so weiter; kurz, jenes Wesen, das an dem und dem Tage um die und die Stunde gestorben ist. Und so hat man es, als ein gestorbenes.
Begehrt man Geld, so begehrt man eine Münze (eine Einrichtung), etwas, das nur unter dieser oder jener Bedingung erworben werden kann; man begehrt es also nur in dem Maßa als...; und in diesem Maße hat man es.
Dsa Leiden, die Leere, ist in solchen Fällen der Modus, unter welchem die Gegenstände des Begehrens existieren. Schiebt man den Schleier der Unwirklichkeit beiseite, so wird man gewahr, dass sie uns derart gegeben sind.
Gewahrt man dies, so leidet man wohl noch, aber man ist glücklich.
Simone Weil, aus: Zeugnis für das Gute 1941/42
Was denkt ihr??
Freu mich auf Antworten
LG
In sich hinabsteigen
“Die Wünsche, die Wirklichkeit sind, sind vom Unwirklichen zugedeckt; sie sind da, aber das Unwirkliche ist über sie gedeckt. So ist der Mensch, wenn einer der Seinigen abgeschieden ist, niht mehr imstande, ihn zu sehen. Aber all die Seinigen, ob sie leben oder tot sind, alles, was er ersehnt, ohne es zu erlangen-, alles das findet er, wenn er in sich hinabsteigt; denn dort leben die Wünsche, die Wirklichkeit sind, die aber das Unwirkliche zudeckt.”
Steigt man in sich selbst hinab, so findet man, dass man genau das besitzt, was man begehrt.
Begehrt man dieses oder jenes Wesen (einen Toten), so begehrt man ein besonderes beschränktes Wesen; also ein sterbliches Wesen; und man begehrt jenes bestimmte Wesen, jenes Wesen das..., dem... und so weiter; kurz, jenes Wesen, das an dem und dem Tage um die und die Stunde gestorben ist. Und so hat man es, als ein gestorbenes.
Begehrt man Geld, so begehrt man eine Münze (eine Einrichtung), etwas, das nur unter dieser oder jener Bedingung erworben werden kann; man begehrt es also nur in dem Maßa als...; und in diesem Maße hat man es.
Dsa Leiden, die Leere, ist in solchen Fällen der Modus, unter welchem die Gegenstände des Begehrens existieren. Schiebt man den Schleier der Unwirklichkeit beiseite, so wird man gewahr, dass sie uns derart gegeben sind.
Gewahrt man dies, so leidet man wohl noch, aber man ist glücklich.
Simone Weil, aus: Zeugnis für das Gute 1941/42
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