Improvisation Pentatonik zur Entspannung für 10 Jährige Ryhthmusschule????

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Frank

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Hallo zusammen,

bisher teilten sich meine Kinder den Klavierunterricht.
Nun ist mein Sohn erkrankt, so dass meine Tochter die ganzen 60 Min. Unterricht hat.
Das ist sehr lange. So lange kann ich mich auch nicht konzentrieren. Sie spielt jetzt ca. 3 Jahre Klavier.

Idee
Ich selber komme von der Gitarre. Wenn ich merge, dass es für meine wenigen Gitarrenschüler (katholisches Bildungswerk) zu lange wird, dann improvisieren wir immer ein wenig auf der Pentatonik. Genau das würde ich auch gerne mit meiner Tochter ein wenig üben, so dass sie dass dann vielleicht dem Klavierlehrer vorschlagen kann. Da dieser aber von der Klassik kommt, und eigentlich gerne sich an Lehrwerke hält habe ich folgende Frage.

Frage:
Bisher spiele ich die Akkorde am Klavier, was ja später dann der Klavierlehrer machen kann.
Jedoch ist meine Tochter recht unbeholfen eine Melodie auf der "Pentatonik" zu spielen.
Gibt es irgend welche rhythmischen Pättern mit der sie experimentieren kann?
Kennt Ihr da vielleicht eine leichte Klavierschule oder ein zwei Blätter die sie zu Unterstützung nehmen kann?

Ich selber bin nicht wirklich das was man einen Profi nennt, da ich mir alles selber beigebracht habe und ab und zu ehrenamtlich für das Bildungswerk einen Gitarrenkurs anbiete.

Von daher wäre ich um Tipps sehr dankbar.
Wäre nämlich echt schade, wenn ich die teueren Stunden weiter bezahlen muss und dazu noch meine Tochter die Lust verliert.

Vielen herzlichen Dank
 
Lieber Frank.

pentatonisch zu improvisieren auf dem Klavier bietet sich sehr an, weil man nämlich ganz einfach nur die schwarzen Tasten nehmen muss. Mit Pedal klingt's auch wunderbar und man kann viel machen.

Ich würde an deiner Stelle erst mal mit dem KL selbst sprechen. Es kann nämlich sein, dass er bestimmte Dinge wie Improvisation, Lieder nach Gehör spielen und begleiten,......bisher nicht gemacht hat, weil er in 30 min. pro Kind andere Prioritäten gesetzt hat (ich unterrichte zwei solche Kindern übrigens immer gemeinsam 60 min. - das bringt viel mehr als jeden nur 30 min. zu unterrichten und man kann wunderbar improvisatorische Elemente und Gehörspiele ....., die in keinem Unterricht fehlen sollten, mit einbringen. Es sei denn, die beiden verstehen sich nicht und wollen es nicht.) Vielleicht weiß er also schon selbst, was er machen möchte. In vielen Klavierschulen finden sich übrigens auch Ideen dazu.

Solche Dinge sollten spielerisch verpackt (Ratespiele im Wechsel mit dem Lehrer/anderen Kind, ......) immer (mal wieder) Bestandteile des Unterrichts sein:

- Gehörbildung in Form von Ratespielen verbunden mit dem theoretischen Hintergrund

- Lieder nach Gehör spielen und begleiten

- Rhythmusspiele

- Improvisation/Komposition

Liebe Grüße

chiarina
 
Soll das heißen dass man fürs Improvisieren keine Konzentration braucht? Oder ist das eher als Rumgedudel zur "Pseudo-Erholung" zu sehen?
Meines Wissens können sich Kinder eher länger konzentrieren als Erwachsene (wenns interessant ist...).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Soll das heißen dass man fürs Improvisieren keine Konzentration braucht? Oder ist das eher als Rumgedudel zur Quasi-Erholung zu sehen?


Lieber Barpianodilettant,

aber absolut nicht!!! Keine Sorge! :p Aber es ist vor allem für Kinder, aber nicht nur :p, wichtig, mit allen Sinnen zu lernen und Dinge immer von verschiedenen Seiten aus zu betrachten. Das ist dann im besten Fall ein ganzheitliches Lernen, das dazu führt, dass man etwas wirklich verstanden hat.

Kinder, kleinere sowieso, können sich zudem nur recht kurze Zeit auf eine Sache konzentrieren. Deshalb ist es sinnvoll, kürzere Einheiten zu machen und den Unterricht spielerisch und abwechslungsreich zu gestalten.

Improvisation ist für vieles sehr wichtig! (Habe gerade keine Zeit mehr, das ausfühlich zu erläutern).

Liebe Grüße

chiarina
 
Konzentration ist sicher etwas, das man lernen kann, unabhängig vom Kindes- oder Erwachsenenalter, und das auch auf spezielle Fachgebiete begrenzt sein kann.
Ich kann mich stundenlang aufs Üben konzentrieren, aber alles, was mit dem Auswendiglernen von Fakten zu tun hat (Zahlen, Namen, Vokabeln...) halte ich nicht länger als ein paar Minuten aus.

Chiarina, ich wäre sehr interessiert an deiner Arbeitsweise zum Improvisieren und Gehörspielen mit Kindern, allein und zu zweit. Magst du darüber mehr erzählen? Hier, in einem neuen Faden, per PN oder E-Mail - je nachdem, ob du Lust hast und wie das Interesse hier im Forum aussieht.

Gruß Stliblüte
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die rege Diskussion.
Magst du darüber mehr erzählen? Hier, in einem neuen Faden, per PN oder E-Mail - je nachdem, ob du Lust hast und wie das Interesse hier im Forum aussieht

Bitte nicht per Mail oder PN. Ich wäre auch sehr Dankbar, wenn Ihr mich daran teilhaben lassen würdet.

Improvision auf den schwarzen Tasten, wäre dass dann Fis-Dur?
D. H ich müsste dann Fis (Fis, Ais, Cis) H (H, Dis, Fis) und Cis (Cis, F, Gis) spielen.
Ich würde dann die Kadenz pro Takt spielen.
Was soll dann die Kleine spielen? Viertel und Halbe Noten und nach jedem dritten Takt auf dem Fis eine ganze oder zwei halbe Noten spielen?

Wäre das so ein Übung?

Mit dem Klavierlehrer werde ich das gerne besprechen, jedoch würde ich das, was du meinst im gerne wiedergeben. Da ich leider kein Musiker bin, würde ich mich sehr freuen, wenn du mir vielleicht ein oder zwei Übungen geben könntest.

Da ich erst letzte Woche operiert worden bin, bin ich derzeit Zuhause. Ich wollte in Amazon und Tante Google.de nach Improvisationsübungen für Kinder recherchieren. Habe aber leider nichts für Kinder gefunden.

Vielen Dank
Frank
 
Hi zusammen,

ich habe gerade folgendes ausprobiert, nach dem das Improvisieren nicht so richtig geklappt hat.

1. Ich spielte pro Takt immer Fis/H/Cis
2. Meiner Tochter gab ich dann 4 Motive

Zur Erklärung 1=Achtelnote; 2=Viertelnote; 3= Halbe-Note

Motiv 1
1-1-1-1-2-2

Motiv 2
2-2-3

Motiv 3
3-2-2

Motiv 4
2-1-1-2-2

Motiv 5
1-1-2-1-1-2

Dazu haben wir das Metronom auf Temo 69 laufen lassen.
Das hat echt Spaß gemacht.

Was hälst du davon?

Einen Fingersatz hat meine Tochter nicht benutz, sondern wie es gerade in den Sinn kam.
Mal Zeigefinger, mal die rechte Hand einfach auf den 3 schwarzen Tasten liegen lassen.


Fazit.
Die Improvisation klappte erst, nach dem ich die Motive vorgab und das Metronom dazu laufen lies.
Anfangs habe ich mit den Akkorden auch den Rhythmus vorgespielt bis er klar war.


Wie gesagt ich bin kein Musiklehrer, deshalb wäre ich um eure Meinung dankbar.

Machts Gut
Frank
 
Chiarina, ich wäre sehr interessiert an deiner Arbeitsweise zum Improvisieren und Gehörspielen mit Kindern, allein und zu zweit. Magst du darüber mehr erzählen? Hier, in einem neuen Faden, per PN oder E-Mail - je nachdem, ob du Lust hast und wie das Interesse hier im Forum aussieht.

Bitte nicht per Mail oder PN. Ich wäre auch sehr Dankbar, wenn Ihr mich daran teilhaben lassen würdet.


Vielen Dank für euer Interesse! Das Problem ist, dass so etwas sehr ausufernd wäre und auch viel Arbeit für mich bedeuten würde, das alles aufzuschreiben. Trotzdem ist das ein sehr interessantes Thema, bei dem ich auch immer wieder dazu lerne!

Improvisation funktioniert am besten in Interaktion mit dem Schüler. Gerade Kinder haben oft eigene Ideen und so sind die Improvisationen oder improviosatorischen Anregungen am besten, die direkt mit dem Schüler, seinen Ideen, seiner Erlebniswelt und seinen musikalischen Erfahrungen, die er gerade macht, zu tun haben.

Gut finde ich z.B. immer, wenn Improvisationen musikalische/pianistische Inhalte oder Elemente der Stücke, die der Schüler spielt, aufgreifen. Gerade spielt z.B. ein Schüler das e-moll-Prelude von Chopin. Dann kann man wunderbar ähnliche Improvisationen spielen, d.h. links Akkorde nach Wahl spielen und sie mit langen Melodietönen rechts kombinieren. Schüler hören dann, wenn sie selbst etwas erfinden, besonders aufmerksam zu, und das Hören des Klangteppichs, der die Melodietöne unterschiedlich färbt, ist eine zwingende Notwendigkeit, um dieses Stück schön zu spielen. So kann man dieses didaktische Ziel von einer anderen methodischen Seite aufziehen. Spielt man Stücke mit Ostinato, kann man mit diesem Element improvisieren. Das Gleiche gilt für Alberti-Bässe, Walzer, best. harmonische Wendungen....... . Ende offen. Es ist auch sinnvoll, mit Parametern aus den gespielten Stücken improvisatorisch zu arbeiten, kleine Einheiten zu transponieren, anders weiter zu denken........ . Auch umgekehrt ist es wunderbar: nämlich Stücke auf solchem Wege einzuführen. Ich habe mal eine Fortbildung bei Herbert Wiedemann gemacht - der arbeitet sehr gern so. Von ihm gibt es auch sehr viel Literatur dazu. Mir gefällt auch daraus "Meditatives Klavierspiel", das sehr viele Anregungen zu meditativen Improvisationen (u.a. auch in Kirchentonarten) gibt.

Ich muss leider dazu sagen, dass sich alles vermutlich sehr schön anhört, dass es sich aber leider, leider nicht regelmäßig im Unterricht verankern lässt. Es gibt nämlich noch so viel anderes und 45 min,. sind entsetzlich kurz.....! :(

Wenn es jetzt um Improvisationen im Anfängerbereich geht, die ja dazu dienen, sich selbst auszudrücken, musikalische Strukturen und Parameter auf eine sehr kreative Art hören, entdecken und verstehen zu lernen, bietet sich wie schon erwähnt, die Pentatonik mit den schwarzen Tasten an. Erst mal kommt das dem Anfänger entgegen, der sich ja erst mal auf dem Klavier orientieren muss, was mit Hilfe der schwarzen Tasten geschieht.

Hat er sich in der ersten Stunde mit den Funktionsweisen des Instruments vertraut gemacht (wie wird der Klang erzeugt, wie ist das Instrument aufgebaut, was kann man alles entdecken.............................), also auch mit den Pedalen, kann man ihn gleich die wunderbare Klangwelt unseres Instruments ausprobieren lassen, indem der Schüler z.B. mit der flachen linken Hand auf den schwarzen Tasten sanfte leise Begleitakkorde spielt und ich dazu eine kleine Melodie. Ich nenne das immer "Träumerei", weil es so klingt. :p Dann tauschen wir und der Schüler nimmt mit einer Hand eine Dreiergruppe schwarzer Tasten, mit der anderen die benachbarte Zweiergruppe. Eventuell nimmt er auch nur drei Töne. Da der Klang sowieso eher impressionistisch und frei ist, ist es egal, ob er schon rhythmisch strukturiert spielt (klappt selten :p), sondern er probiert einfach aus, hört auf den Klang.............. . Wenn er Lust hat, kann er auch mit einer Hand die leisen Cluster (=Tontraube, mit der flachen Hand gespielt, s.o.) links spielen und mit rechts einzelne Melodietöne. Klingt mit rechtem Pedal immer gut. Auch schön: glissandi rauf und runter (mit Handtüchern oder langen Ärmeln, damit's nicht weh tut) und dazwischen einzelne freie Melodietöne spielen. Wie ein Fisch im Meer klingt das.

Es kommt immer drauf an, was man will und was der Schüler gut findet. Man gibt ihm Futter und dann ...................... . Man kann auch das Ganze in ein tobendes Gewitter verwandeln oder in ein lustig hüpfendes Känguruh, das immer von einer Zweiergruppe zur anderen hüpft. Man kann auch eine Melodie mit drei Tönen vorgeben, die der Schüler nach Gehör nachspielt. Später auch transponiert. Dann daraus Frage-Antwort-Spiele entwickeln: ich spiele z.B. fis-gis-ais (=Frage), der Schüler soll antworten und spielt ais-gis-fis. Eventuell singen oder sprechen die Schüler Texte dazu, das ist oft lustig! Immer mehr erweitern.

Insofern, lieber Frank, ist es doch toll, auf was für Ideen du gekommen bist!!! Es hat euch Spaß gemacht und es kommt darauf an, kreativ zu sein und Ideen zu haben. Das ist toll, was du da entwickelt hast! Es gibt bei Improvisation kein "Falsch". Alles ist erlaubt und schon sowieso das, was gefällt. Ich würde allerdings auch deiner Tochter freie Improvisationen vorschlagen, bei der die Vorgaben z.B. nur sein können, einfach auszuprobieren, was sie auf schwarzen Tasten mit Pedal alles anstellen kann. Das ist dann kein Dur, sondern Pentatonik und das kann sie auch ganz allein machen. Wie die Träumerei oben .... . Natürlich kannst du auch in Dur begleiten, wenn du willst.

Kinder sprechen auch sehr auf Geschichten an, wobei dabei natürlich eher atonale Improvisationen herauskommen. Wettergeschichten (wie klingt Regen, wie klingt Donner, Blitz......), Darstellung verschiedener Gefühle, Erlebnisse aus dem Alltag der Schüler, Zauberergeschichten mit stumm herunter gedrückten Tönen und einem staccato angeschlagenen Ton, Tiere raten und nachmachen.............................machen viel Spaß und sind eben auch didaktisch-methodisch eine große Bereicherung.

Ebenso von Anfang an möglich und m.E. nötig ist die Liedimprovisation. Lieder nach Gehör spielen, dann mit einfachen Quinten begleiten mache ich schon in der ersten Stunde. Transponieren ist dann wichtig, später kann man mit Akkorden begleiten etc..

Das sind jetzt nur mal ein paar Ideen. Da ich die ersten Wochen/Monate ohne Noten vorgehe, habe ich dazu auch genug Zeit und genau deswegen mache ich das auch. Das Gehör wird als Erstes geschult und nicht das Visuelle.

Es kann ja gern hier jeder schreiben, was er für Ideen und was sich für ihn bewährt hat. Das wäre schön. Das Problem ist, dass es echt Arbeit und äußerst umfassend sein würde, wenn man hier alles aufschreibt, was man so im Klavierunterricht anstellt. :D

Ein Tipp noch: mir gefällt das Buch "Tastissimo" Klaviernoten-Shop - Tastissimo - Ideen Spiele Anregungen sehr gut. Es gibt dort tolle Improvisationsideen!


Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Ach so, Metronom finde ich ja nicht so gut, wenn ich ehrlich bin. Dann würde ich lieber einfachere Rhythmen, weniger Töne zur Auswahl nehmen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@chiarina

sehr interessant, das ist ein völlig anderes vorgehen wie z.B. bei der gitarrenimprovisation
 
Hallo zusammen,

vielen vielne Dank für die Tipps
Frank
 

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