Hochschulerfahrungen und/oder -empfehlungen?

Zu den Statisken der Einkommen im künstlerischen Bereich. Ja, diese sind erschreckend. Ich glaube ihnen aber nur bedingt:

a) falsche KSK-Meldungen der "Oberschlauen"
b) Pseudo-Lebens-Künstler in der KSK, an Hartz IV vorbeischrammend
c) sehr viele auf Selbstverwirklichungstrip***
d) viele "Zweitverdiener" (oft Ehefrauen)
e) Möchtegerns ohne ausreichende Qualifikation

*** ebenso wie die Zweitverdiener nur sekundär auf Einnahmen angewiesen, da Erben, Sohn/Tochter von Beruf etc.

All diese "versauen" nicht nur die Statistik, sondern machen mit Ihren Dumpingpreisen häufig den Markt kaputt. Die Statistiken von Berufsverbänden sind deutlich besser, aber dennoch ist eine extreme Häufung an der Grenze zum Prekariat auffällig. In meiner Branche sind Honorar-Differenzen um den Faktor 100 (!!!) tatsächlich vorhanden. Das spricht Bände. Auf der einen Seite Dummheit, Nichtskönnen oder auch Überlebenszwang - auf der anderen Seite überzogene Show und Starattitüden.
 
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Ohne Berücksichtigung der Zusagen für die Altersversorgung, die ja für einen sinnvollen Vergleich immer gemacht werden müssen, liegt der Wert in Österreich etwa im Bereich W2-W3, also nicht so wesentlich anders wie in Deutschland.

Genau, und dann beim deutschen Professor mit seinem ca 5000... bis 8000€-Gehalt (inkl. Leistungs, Funktions, Bleibe und sonstigen Zulagen) nicht vergessen: Dazu kommt der Ortszuschlag, je nach Verheiratung und Kinderzahl nochmal ca. 100 ... 800€, und abgezogen wird praktisch nur noch die Steuer. Kein Rentenversicherungsbeitrag, nur ein kleiner Teilbeitrag für die Krankenversicherung, da der Staat über die sog. Beihilfe die privatärztliche Behandlung zusätzlich bezahlt. Das resultierende Netto ist damit sehr viel höher als bei einer Angestelltentätigkeit mit gleichem Bruttogehalt.

Gruß
Rubato
 
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Zitat von Tastenscherge:
Sag mal, hast du Kreide gefressen? Steht dir aber sehr gut ;)

Ich finde es ehrlich gesagt unschön, dass man jemandem, der sich entschuldigt hat, noch eins in die Kerbe schlägt, dafür, dass er das sonst evtl. nicht getan hat oder dafür, dass er sich nicht gleich anders verhalten hat. Auch wenn man diese Reaktion nicht erwartet hatte (hatte ich auch nicht) - hätte er sich nicht entschuldigt, wäre diese Kerbe ausgeblieben. Daher finde ich das nicht schön. Da finde ich chiarinas Antwort konstruktiver. Natürlich hätte ich mir auch gewünscht, dass es erst gar nicht zu solch harter und provokanter Wortwahl seinerseits kommt ohne betreffende Personen näher zu kennen (vgl. chiarinas Reaktion darauf) und natürlich könnte man sagen, wer austeilen kann, der muss auch einstecken können - aber gleich wieder zu provozieren, indem man eine gewisse Schwäche anprangert, finde ich einfach nicht schön, auch wenn ich verstehen kann, wo diese Reaktion wiederum herrührt.

Ich war sehr positiv überrascht von seiner Entschuldigung, habe diese ernst genommen, anerkannt und gewürdigt und würde mich freuen, wenn das auch alle anderen hier täten.

und @Hasenbein: Ja, das steht dir wirklich gut - und das meine ich positiv ;)

Herzlich,
Partita
 
Es kam mir allerdings verhältnismäßig wenig vor. :shock:
...hm... vor ein paar Tagen fand sich in der Zeitung ein Kurzbericht über den Filialleiter einer Bank (genauer: einer kleinen Filiale auf einem Dorf), welcher irgendwelche Gelder veruntreut hatte; in diesem Kurzartikel wurde das Grundgehalt des Filialleiters genannt: 2300.- € monatl.
.....nu könnte man anhand dieses Exempels sagen, dass Bänker ein Job ist, der kaum was einbringt - wäre das richtig? ;):):)
 
Genau, und dann beim deutschen Professor mit seinem ca 5000... bis 8000€-Gehalt (inkl. Leistungs, Funktions, Bleibe und sonstigen Zulagen) nicht vergessen: Dazu kommt der Ortszuschlag, je nach Verheiratung und Kinderzahl nochmal ca. 100 ... 800€, und abgezogen wird praktisch nur noch die Steuer. Kein Rentenversicherungsbeitrag, nur ein kleiner Teilbeitrag für die Krankenversicherung, da der Staat über die sog. Beihilfe die privatärztliche Behandlung zusätzlich bezahlt.

Woher hast du denn Dir das alles zusammenfabuliert? Aber gemach, es läßt sich ja alles nachschauen: W2 entspricht einem Oberstudienratsgehalt, W3 einem Studiendirektor, inklusive Ortszuschlag wohlgemerkt. Im Gegensatz zu letzteren erfordert das allerdings Promotion und Habilitation, d.h. 10 Jahre auf unsicheren und oft enorm schlecht bezahlten Stellen, Jahre, in denen der Lehrer schon hübsch verdient hat. Der "kleine Teilbetrag" der KV ist im Gegensatz zur gesetzlichen KV für jedes Familienmitglied zu entrichten und summiert sich ganz schön - meiner liegt jedenfalls deutlich über der Summe, zu der sich ein vergleichbarer Angesteller samt Familie krankenversichern kann. "Leistungs- Funktions-" Zulagen: In welcher Welt lebst du eigentlich? Sowas gibt es bei Fachvertretern, die mit dem Wechsel in die Wirtschaft "drohen" können - Juristen, Mediziner, Naturwissenschaftler -, für das restliche akademische Fußvolk gibt es derlei faktisch nicht. Aber das einfachste für Dich ist doch: werde selber einfach Professor, dann hast Du ja, was Du anderen neidest.
 
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10 Jahre auf unsicheren und oft enorm schlecht bezahlten Stellen

Wenn´s reicht... würde eher auf mehr tippen. Die akademische Laufbahn (zumindest in allen Fächern, die nicht direkt auf Wertschöpfung im weiteren Sinn abzielen) ist meist bitter. Leute mit außerordentlichen Forschungsleistungen können Glück haben und dann geht es evtl. rascher mit der Professur. Außerdem sind nicht alle Hochschullehrer verbeamtet. Und nicht alle bekommen C 4...
 
(1) Wenn´s reicht... würde eher auf mehr tippen. [...] (2) Und nicht alle bekommen C 4...

(1) Die Gesamtverweildauer auf befristeten Stellen beträgt bundeseinheitlich 12 Jahre, danach darf man nicht mal mehr eine Viertelstelle aus Studienbeitrags- (bzw. Kompensations-)mitteln antreten.

(2) C4 gibt es schon lange nicht mehr, und beim Übergang zur W-Besondung wurden die Gehälter drastisch abgesenkt. W3, die derzeitige Spitzenbesoldung, liegt sogar ein wenig unter dem ehemaligen C3. Hoffen wir für Rubato, daß er eine einträglichere Tätigkeit findet.
 
(1) Die Gesamtverweildauer auf befristeten Stellen beträgt bundeseinheitlich 12 Jahre, danach darf man nicht mal mehr eine Viertelstelle aus Studienbeitrags- (bzw. Kompensations-)mitteln antreten.

(2) C4 gibt es schon lange nicht mehr, und beim Übergang zur W-Besondung wurden die Gehälter drastisch abgesenkt. W3, die derzeitige Spitzenbesoldung, liegt sogar ein wenig unter dem ehemaligen C3. Hoffen wir für Rubato, daß er eine einträglichere Tätigkeit findet.

Grins. Ja, hab ich gefunden, danke. Vor einigen Jahren hatte ich u.a. deshalb, aber nicht nur deshalb, einen Ruf abgelehnt. Auch deshalb neide ich sicher keinem Professor seine Privilegien, die Du allerdings doch schon etwas kleinzureden versuchst. Die von mir genannten Zahlen sind typische Werte, die Zulagen in vielen, möglicherweise nicht allen Fakultäten üblich. Klar: Wer kein Amt übernimmt, wer sich nicht an den zugegebenermaßen oft anspruchsvollen Veröffentlichungs- und Drittmitteleinwerbungsvorgaben orientiert und wer extern kein Interesse wecken und daher keine Bleibeverhandlungen führen kann, der bleibt in der Nähe des Grundgehalts stehen. Das ist aber auch schon nicht schlecht, da eben keine 18,9% Rentenversicherung abgehen. In BaWü z.B. übernimmt das Land 70% der privatärztlichen Behandlung für die gesamte Familie, bei 3 Kindern sogar 80%. Die restlichen 20% muss man wirklich noch selbst versichern. Soweit also die Fakten. Warum Du von "zusammenfabulieren" sprichst, weiß ich nicht, zumal Du ja vermutlich noch zu der noch besser ausgestatteten Fraktion der früheren C4 gehören dürftest, oder ?

Gruß
Rubato
 
...UUUUUND: Die Semesterferien! Sabbaticals!!!!! Das kann ein gutes Leben sein, wenn man es richtig anstellt.

Es ist nicht 1:1 mit DE vergleichbar: Mein Schwager war Professor in den USA, ein, zwei Vorlesungen die Woche. Wenig Geld - aber Zeit!!!! Später Dekan, noch später Kultusminister. Heute ist er in Pension und erhält von einer namhaften Uni FETTES Geld dafür, dass er hin und wieder um die Welt reist (mit Gattin!), Stipendiaten auswählt und Vorträge zur Fördergeldgewinnung hält. Der Gute sieht aus wie 40!!! Er hats definitiv richtig gemacht.
 
Fisherman, was erfrechst Du Dich, Derartiges zu sagen?

Professoren haben stets sehr viel zu tun! Und die Semesterferien sind keine Ferien, sondern lediglich vorlesungsfreie Zeit!
 

Ja, Friedrich wird mich dafür unter den Tisch saufen.
 
Liebes opernkind,

nach den vielen (einigen sehr konstruktiven, einigen eher weniger...) Beiträgen interessiert es mich, wie deine Planung so ausschaut. Wo hast du dich denn so beworben? Wann sind die Prüfungen? Ich als Gleichgesinnte mache im Juni ebenfalls einige AP für IP und würde gerne mehr von dir hören.

LG
Vivacissimamente
 
(1) Die Gesamtverweildauer auf befristeten Stellen beträgt bundeseinheitlich 12 Jahre, danach darf man nicht mal mehr eine Viertelstelle aus Studienbeitrags- (bzw. Kompensations-)mitteln antreten............

Das Gesetz ist mittlerweile weitgehend gekippt. Aktuell gilt dies auch weiter für Stellen der öffentlichen Hand, auf Drittmitteln darf man sich jedoch nun wieder von Stelle zu Stelle hangeln. Einige meiner früheren Kommilitonen tun dies noch immer und bewegen sich mittelerweile langsam aufs Rentenalter zu.
Ich hatte Gott sein Dank etwas mehr Glück.....
 

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