Hilfe, ich bringe jedes Klavier zum Trommeln :-(

Akasha

Akasha

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29. Apr. 2021
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Ich wünsche einen schönen 3. Advent,

Ich habe mir eine Unart angewöhnt, die sich immer weiter verschlimmert. Anfang des Jahres habe ich auf einem Kawai CN29 angefangen meine ersten Klavierschritte zu tun. Das hat Spaß gemacht und hat super geklappt. Seit April habe ich eine Klavierlehrerin und auch da ging es in großen Schritten vorwärts. Bald stellt sich der Wunsch nach einem echten Klavier ein und es kam das Kawai k48. Die Regulation und der Zustand waren furchtbar. Da fing es mit dem Trommeln an. Allerdings nur mit der linken Hand. Der Kauf wurde Rückabgewickelt und ich hatte weiter Unterricht. Vor ca. 4 Wochen ist dann ein neues Feurich bei mir eingezogen und ich Trommel wieder mit der linken Hand. Der Klavierbauer war nach 3 Wochen hier und hat nochmal reguliert. Bei ihm trommelt nichts. Ich schaffe es mittlerweile sogar im Unterricht das Instrument zum Trommeln zu bringen. Als würde ich unterbewusst genau den Punkt suchen, wo man es auslösen kann. Langsam verzweifel ich! :cry2:
Ich bin auch total verunsichert, ob es an mir liegt, oder an den Instrumenten. Ich komme aus Hilden bei Düsseldorf und wäre total dankbar, wenn jemand zu mir kommen könnte um sich das anzuschauen.
In einem anderen Faden suche ich nach Feuchtwangers Klavierübungen in der Hoffnung darüber die Probleme in den Griff zu bekommen.

HILFE! Ich weiß nicht weiter :016:
 
Eigentlich sollte dein(e) KL deinen Anschlag im Unterricht korrigieren können. Hast du im Unterricht einen Flügel oder ein Pianino?

Trommelt es bei jedem Ton, bei jedem zweiten, oder eher selten einmal zwischendurch?
 
- Also wenn Du mal den Hocker nach links rückst und dann mit der rechten Hand im Bassbereich spielst, trommelt es dann auch?
- Was stellst Du dir unter 'Anschlag' vor? Wie ist der gedankliche Bewegungsablauf beim Betätigen (ich schreibe jetzt absichtlich nicht: 'Drücken') einer Taste?
 
Eigentlich sollte dein(e) KL deinen Anschlag im Unterricht korrigieren können. Hast du im Unterricht einen Flügel oder ein Pianino?

Trommelt es bei jedem Ton, bei jedem zweiten, oder eher selten einmal zwischendurch?
Ich spiele im Unterricht auf einem Pianino.
Immer wenn ich versuche links leiser/gefühlvoller zu spielen.
- Also wenn Du mal den Hocker nach links rückst und dann mit der rechten Hand im Bassbereich spielst, trommelt es dann auch?
- Was stellst Du dir unter 'Anschlag' vor? Wie ist der gedankliche Bewegungsablauf beim Betätigen (ich schreibe jetzt absichtlich nicht: 'Drücken') einer Taste?
Mit rechts trommelt es nicht.
Ich möchte einen weichen Ton produzieren..das ist meine Intension...dabei spüre ich den leichten Widerstand wenn das Spielwerk in Gang kommt und es trommelt.
 
Ich schaffe es mittlerweile sogar im Unterricht das Instrument zum Trommeln zu bringen.
Also das Instrument (Flügel?) der KL?

Grundsätzlich trommelt es, wenn die Regulierung nicht stimmt. Oder aber, wenn der Spieler die Taste nicht weit genug herunter drückt. Kann sein, dass du dir den Anschlag durch das Digitalpiano "versaut" hast. Denn bein Digi kann nix trommeln. Aber das sollte deine KL mit dir zusammen beheben können.

Dass die Regulierung an deinem neuen Feurich nicht in Ordnung ist glaube ich nicht. Zumal der Klavierbauer ja gerade da war.

Rein technisch betrachtet: versuch doch mal heraus zu finden, ob das Klavier genug "Nachdruck" hat. Das bedeutet, dass man die Taste noch ein klein wenig ohne großen Kraftaufwand weiter herunter drücken kann nachdem die Stoßzunge ausgelöst hat. Also nachdem der Hammer freigegeben wurde. Das testest du so: Mach den Deckel oben auf und schau auf einen Hammer, der immer trommelt. Dann drückst du in super langsamer Zeitlupe die Taste herunter. Dabei siehst du, wie der Hammer sich langsam auf die Saite zu bewegt. Irgendwann kommt dann die Auslösung. Das erkennst du daran, dass der Hammer sich nicht mehr auf die Saite zu bewegt, sondern im Gegenteil etwas zurück fällt. Dieser Moment wird begleitet von einem schwachen Gefühl im Finger, das man als "Gnups" bezeichnen könnte. Man spürt also diese Auslösung ganz leicht im Finger (bei manchen Klavieren auch wohl stärker). Kannst du unmittelbar nach dieser Richtungsänderung (dem Gnups) die Taste noch etwas herunter drücken? Und zwar, ohne mit Gewalt den Filz unter der Taste zu quetschen? Falls ja, dann hast du genug Nachdruck.

Falls das Klavier genug Nachdruck hat, dürfte es an deiner Spielart liegen. Natürlich in Verbindung mit dem Instrument. Ein anderes Instrument würdest du evtl. nicht zum trommeln bringen. Aber manchmal ist es so, dass der Spieler einen minimalen Widerstand spürt nach (oder bei) der Auslösung. Dieser bringt den Spieler dann dazu, das Herunterdrücken der Taste zu beenden. Obwohl man die Taste noch weiter herunter drücken könnte und auch sollte. Das kann an ausgespieltem Leder der Hammernuss liegen. Oder an zu straffen Stoßzungenfedern. Aber in jedem Fall sollte es nicht an einem neuen Feurich Concert 133 passieren. Ich hab ja momentan auch eines im Laden. Da ist nichts zu schwergängig oder reizt dazu, die Taste nicht so weit herunter zu drücken.

Was meint denn deine Klavierlehrerin dazu?
 
Ich möchte einen weichen Ton produzieren..das ist meine Intension...dabei spüre ich den leichten Widerstand wenn das Spielwerk in Gang kommt und es trommelt.
Da haben sich unsere Postings zeitlich überschnitten.

Wenn du den Widerstand spürst, dann beendest du das Herunterdrücken der Taste. Das führt zum trommeln. Es gibt zwar Klaviere, die haben eine so super leichtgängige Mechanik, dass du kaum Widerstand spürst und die du deswegen nicht zum Trommeln bringst. Aber auch eine nicht so super leichtgängige Mechanik sollte so gespielt werden, dass es nicht trommelt. Ich fürchte also, es liegt an dir.
 
Sie ist ratlos, wie ich das schaffe. Dieses"Gnups" spüre ich sehr deutlich und dann ist auch noch Spiel nach unten. Ans E Piano gehe ich im Moment gar nicht mehr. Den Verdacht hatte ich auch schon. Ich versuche wirklich mal drauf zu achten, ob ich die Tasten nicht ganz runterdrücke.
 
Dieses"Gnups" spüre ich sehr deutlich und dann ist auch noch Spiel nach unten. .....Ich versuche wirklich mal drauf zu achten, ob ich die Tasten nicht ganz runterdrücke.
Ok, dann ist die Sache klar: es liegt nicht am Klavier, sondern am deinem Anschlag. Wie man den verändern kann, weiß ich auch nicht. Ich bin kein Klavierlehrer. Aber als Techniker würde ich vorschlagen, dass du versuchst, den technischen Grund dafür nachzuvollziehen. Also dass dir klar ist, was da in der Mechanik passiert, wenn du eine Taste drückst. Und dann damit rumspielst. Also dass du ganz bewusst versuchst, eine Taste zum trommeln zu kriegen. Und dann die gleiche Taste mit dem gleichen Finger ohne trommeln anzuschlagen. Vielleicht hilft es ja....
 
Klar muss das Trommeln am 'Anschlag' der LH liegen wenn
a) das Klavier neu reguliert ist
b) es beim Spiel des Klavierbauers nicht auftritt
c) es am Klavier der Klavierlehrerin auch auftritt
d) es nicht auftritt, wenn Akasha mit der rechten Hand im Bassbereich spielt

Wenn die Klavierlehrerin tatsächlich 'ratlos' ist solltest Du mal über einen Wechsel nachdenken.
 
Klar muss das Trommeln am 'Anschlag' der LH liegen wenn
a) das Klavier neu reguliert ist
b) es beim Spiel des Klavierbauers nicht auftritt
c) es am Klavier der Klavierlehrerin auch auftritt
d) es nicht auftritt, wenn Akasha mit der rechten Hand im Bassbereich spielt
Lediglich Punkt C ist überzeugend.
a) Wenn die Anpassung der Pilote unter dem Hebeglied nicht passt, dann kann man regulieren wie man will: das Trommeln wird nicht verschwinden. Und etwas unerfahrenere Kollegen dürften sich wundern, woran das liegt, weil man das nicht auf den ersten Blick sieht.
b) Wenn ich nicht will, dass es trommelt, kann ich auch so anschlagen, dass es nicht trommelt. Denn ich weiß, wie das geht. Und wenn ich ein Klavier verkauft habe, mit dem es Ärger gibt, will ich vielleicht, dass der Ärger dem Verhalten des Käufers in die Schuhe geschoben wird.
c) stimmt. Es sei denn, die KL hat eines von diesen super leichtgängigen Klavieren, die man auch mit dem unbeholfensten Anschlag nicht zum trommeln bringen kann
d) siehe b. Der Trick ist, einfach etwas fester anzuschlagen. Also nicht pp
 

Der Punkt ist: Wenn ein Klavier im pp trommelt, und man möchte demonstrieren, dass es nicht trommelt, spielt man einfach p statt pp. Dann wird der Hammervon der Saite fest genug zurückgeworfen, wird aufgefangen, und alles passt.

Hier in d) Vielleicht spielt Akasha mit der rechten Hand unbewusst lauter als mit der linken Hand und es kommt daher nicht zum Trommeln. Rein aus dem Forumsposting kann man das nicht ausschließen, da müsste man vor Ort sein.

Natürlich ist auf einem guten Instrument auch ppp im Bass möglich. Trommelfrei.
 
@Akasha Filme dich doch mal beim Spielen. Vielleicht ist die Hand-/Armhaltung links anders? Neigst du dich nach links und hast deswegen dort mehr "Gewicht", spielst du links eher "hammerartig" mit den Fingern, oder verkrampft (Arm/Schulter), weil du auf das "Hämmern" achtest, usw. Es gibt viele Gründe, und wenn es an mehreren Klavieren auftritt, liegt es an Dir.
Wegen dem nicht ganz Durchdrücken könntest du mit Hilfe der KL eine Übung links spielen, erst forte, dann immer leiser werden. Dann müsste sie/Du doch merken, ob das Problem darin liegt. Aber das müsste sie eigentlich auch so sehen, ob Du p zu zaghaft spielst oder so.
 
Da war Tschaikowsky Meister, er verlangte sogar pppppp. Siehe seine Symphonie Nr. 6, im 1. Satz, Solo-Fagott.
 
Ich habe versucht mal etwas aufzunehmen. Es passiert 3 oder 4 mal. Vielleicht kann mir jemand etwas dazu sagen. Danke schon mal für die vielen Antworten.

 
Falls ich das richtig gesehen habe, kommt das nur mit dem Zeigefinger der linken Hand auf den schwarzen Tasten vor?
 
Leider nicht...mit den anderen schaffe ich das genauso. Leider...
 
Bei 1:25 und 1:35 ist definitiv zu "schüchtern" angeschlagen, auch bei 2:10. Das hängt teilweise mit dem, eigentlich überflüssigen, stummen Fingerwechsel zusammen, denke ich. Verunsichert dich der Fingerwechsel?
Das Problem betrifft anscheinend nur den Zeigefinger.
Mir fällt auf, dass deine Finger beim Spielen nach außen zeigen. Sie liegen teilweise waagerecht auf den Tasten, und das verkrampft nicht nur die Muskulatur und Sehnen der Hände, sondern auch der Arme.
Das sollte eigentlich auch deiner Klavierlehrerin auffallen. Ich sehe förmlich, wie deine Sehnen sich anstrengen müssen.
Nimm vor dem Spielen einen kleinen Tennisball in die Hand, und halte ihn so, dass du auf den Handrücken sehen kannst. Diese Handhaltung solltest du eigentlich auf das Klavierspiel übertragen, aber Mithilfe deiner Klavierlehrerin, dass sie mitarbeitet, und auch deine Körperhaltung beachtet.
Ich denke, da liegt das Problem. Und wenn du eine gewisse Schwäche im Zeigefinger hast, könnte man das mit bestimmten Übungen stärken.
Außerdem sitzt du recht nah am Klavier, soweit ich das beurteilen kann. Das kann sich negativ auf das Körpergefühl auswirken, besonders, wenn die linke Hand in den Violinschlüssel spielt, sozusagen.

Edit, wenn nicht nur ZF betroffen, s. Text zu Fingerhaltung/Handhaltung.

Und noch ein Edit: gehst du beim Spielen mit, oder sitzt du sehr Star am Klavier? Gerade wenn die linke Hand nach rechts Spiel, solltest du dich auch ein bisschen mit bewegen, ebenso in die andere Richtung.
 
Noch etwas: spiele die linke Hand ohne Pedal, aber gebunden, und nicht so, dass die Töne "ineinanderlaufen". Betrachte das Ganze als technische Übung, und spiele alle Töne in der gleichen Lautstärke.
 

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