Haltepedal, Abrieb an der Oberfläche

Ich arbeite ja nun in dem Bereich, angelaufenes Messing wieder aufpolieren und das oben erwähnte Wachs und dann ist Schluss mit Anlaufen.

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dann müßte jedes größere Klavierhaus einen Messingpolierer für die ganzen Scharniere, Schlösser, Rollen und Pedale beschäftigen,
der turnusmäßig die Optik wieder auf Vordermann bringt.
(Werbeslogan für kleine Händler: 'Hier poliert der Chef')
:lol:
Werden Messingteile an Klavieren heutzutage tatsächlich routinemäßig lackiert?
 
und dann ist Schluss mit Anlaufen
Wobei die Frage ist, ob in diesem Fall das Messing überhaupt angelaufen ist oder, wie von @agraffentoni genannt, der Lack matt geworden ist. Ich tippe auf Letzteres, ansonsten wären eher die unbenutzten Flächen angelaufen, wie von @Flieger erwähnt.

Werden Messingteile an Klavieren heutzutage tatsächlich routinemäßig lackiert?
Scheint so*. Für Scharniere, Schriften usw. macht das sicher auch Sinn. Bei Pedalen (Türklinken...) ist das eigentlich Quatsch und hilft dem Glanz nur über längere Lagerhaltung hinweg. Sobald es benutzt wird... siehe TE.

*) Ich kenne das auch aus dem Dachbereich. Kupfer wird teilweise beschichtet, damit es nicht braun -> grün wird (z.B. jüdische Synagoge Berlin-Mitte).
 
Mich würde eine fachliche Beurteilung zur Optik des Haltepedals interessieren. Flügel von C. Bechstein, 13 Monate alt, wird im Schnitt täglich 2,5 bis 3 Std. bespielt. Keine Straßenschuhe. Ist diese Abnutzung als "normal" einzustufen?

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Sehe ich häufiger.

Problem - bei verchromten Pedalen ist des besonders auffällig, bei massiv Messing sieht des nicht so arg aus.

Wenn es Dich wirklich arg stört, laß Dir vom Klavierbauer diese durch neue massiv Messingpedale ersetzen.
 
Ja Peter, im oberen Fall ist nix angelaufen, In diesem Fall würde ich den Lack entfernen, wenn nötig polieren und wachsen.
 
Ja Peter, im oberen Fall ist nix angelaufen, In diesem Fall würde ich den Lack entfernen, wenn nötig polieren und wachsen.

Der Lack läßt sich nicht leicht entfernen, wennst den abschleifst ist des ne Heidenarbeit die Pedale wieder blank zu polieren.

Man könnt Dichlormethan zum abbeizen nehmen und des ganze vorsichtig abtragen - NUR, wie kommt man als Nichtgewerbetreibender an CH²Cl² ran und wenn man es hat, sollte es nur im freien verwendet werden - das Zeug hat ne ähnliche Wirkung wie Chloroform.
 
Sehe ich häufiger.

Problem - bei verchromten Pedalen ist des besonders auffällig, bei massiv Messing sieht des nicht so arg aus.

Wenn es Dich wirklich arg stört, laß Dir vom Klavierbauer diese durch neue massiv Messingpedale ersetzen.
Raus geschmissen Geld.
Do druff sauf ich einen.
 
Raus geschmissen Geld.
Do druff sauf ich einen.

Das es was kostet, sollte klar sein.

Aber wenn es optisch stört....?

Man könnt natürlich auch sagen "wenn man bei einem abgeranztes Klavier die Oberfläche wieder rekonstruiert, ist rausgeschmissenes Geld".

Freilich, es dient nur der Optik, am Klang ändert es nichts.

Nur legen auch sehr viele Menschen Wert auf das optische Erscheinungsbild.

Ich hab auch schon durchgetretene Pedale gehabt, des sieht noch häßlicher aus und ist ein ungewollt garstiger Blickfang.
 
Bei mir ist es umgekehrt: Die Stelle, die benützt wird, glänzt noch schön. Nur der Rest ist matt. Vorkriegsware... ;)
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die brauchst bloß mit Elsterglanz ( https://www.dm.de/elsterglanz-polie...2412&msclkid=0cba194e032f1ceaa1ff71cb2e73eb2e ) oder ähnliches putzen, dann glänzen die wieder vollständig.

Hier sind die Pedale nur eloxiert, bis auf die Stelle wo man beständig rauf tritt.

Die Filze sehen hier aber auch nicht mehr sehr schön aus, könnt man auch mal erneuern.
 
Einfach immer spielen, immer den Fuß auf dem Pedal lassen. Dann sieht's keiner. ;)

Das ist halt auch das Problem von Premiummarken: Wenn sie das Image "alles perfekt, makellos, glänzend" aufrecht erhalten wollen, funken ihnen solche Abnützungserscheinungen dazwischen. Marketing hat wenig mit Realität zu tun.
Das ist aber doch etwas ungeschickt von Bechstein. Der Lack ist meiner Meinung nach eine Verschlimmbesserung. Da ist mir blankes Messing, das sich leicht aufpolieren lässt, lieber.

die brauchst bloß mit Elsterglanz oder ähnliches putzen, dann glänzen die wieder vollständig.
Ja, danke. Mir ist die Optik nicht so wichtig - wie man vielleicht schon am fehlenden Lack auf der Lyra / Pedalkasten erahnen kann... ;)
 

fachliche Beurteilung
Meine fachliche Beurteilung lautet "typisches Stummelpedal". Nach nur dreihundert Jahren ist es bis auf Null abgewetzt. Das ist eine bekannte Krankheit bei Bechstein.

Schnellstens abstoßen - vor allem, weil es ja auch schon viel kürzer als das Nachbarpedal ist.!

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Zaponlack ist ein Nitrolack und lässt sich auch mit Nitroverdünnung und Aceton anlösen, dabei ist es wichtig Handschuhe und Maske und ggf Schutzbrille wegen evtl. Spitzern tragen, vor allem bei Aceton.
 
Zaponlack ist ein Nitrolack und lässt sich auch mit Nitroverdünnung und Aceton anlösen, dabei ist es wichtig Handschuhe und Maske und ggf Schutzbrille wegen evtl. Spitzern tragen, vor allem bei Aceton.
Da sieht man, wie leichtfertig es ist, Nagellackentferner ohne jegliche Schutzausrüstung anzuwenden. :angst:
 
Zaponlack ist ein Nitrolack und lässt sich auch mit Nitroverdünnung und Aceton anlösen, dabei ist es wichtig Handschuhe und Maske und ggf Schutzbrille wegen evtl. Spitzern tragen, vor allem bei Aceton.

Aceton ist allerdings stark feuergefährlich.

Gerade hier, sollte ausschließlich im freien gearbeitet werden.

Aceton kann explosive Gas-Luft Gemische bilden.

Mit Nitroverdünnung sieht es nicht viel anders aus, auch dieses enthält als Lösungsmittel Aceton.

CH²CL² hingegen ist nicht brennbar, bzw. nur schwer entflammbar - gesundheitliche Nebenwirkungen beim einatmen haben allerdings alle drei Stoffe.

Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit bis hin zum Rauschzustand sind so die häufigsten Nebenerscheinungen.

Von daher plädiere ich für eher unbrennbare Substanzen, da durch die körperlichen Nebenwirkungen dieser, Arbeitsschutznachlässigkeiten auftreten können.

Mal ein eigenes Beispiel: Ich hab mal früher bei jemanden gearbeitet, der darauf stand, Hammerköpfe mit Kollodium (Äther-Alkohol Gemisch) zu tränken - hab ich gemacht.

Nun haben allerdings auch Ätherdämpfe eine berauschende Wirkung - zwar war mir klar, daß Äther äußerst feuergefährlich ist, aber irgendwann hab ich des nimmer so ernst genommen und mir bei der Arbeit einfach mal ne Zigarette angezündet.....das war es dann mit den Hammerköpfen :rauchen:
 
Sofern alle Regeln eingehalten werden und man vorsichtig ist, muss man keine Angst vor der Entzündlichkeit haben.
In der Restaurierung werden solche Lösemittel häufig angewendet.
Universalverdünnug zum Pinselreinigen wird oft verwendet und viele denken da nicht gleich an die Entzündlichkeit.
Bei der Arbeit als lösendes Medium sind die Ausdünstungen und die Flüchtigkeit eher ein Problem. Bei der Entfernung von Lacken kann Beidem entgegen gewirkt werden, indem die mit z.B. mit Aceton, Ethanol oder Universalverdünnung benetzte Fläche mit Frischhaltefolie bedeckt wird. So wirkt es länger ein und verdunstet nicht so schnell und es minimiert die Ausdünstungen.
 

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