Gut klingendes Piano nur, wenn man es zugelassen wird?

  • Ersteller des Themas pianofortissimo
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Ich sehe es eher als "Zweckbestimmung" (das Instrument soll gut klingen, nur dazu wird es geschaffen) als als Selbstverständlichkeitserwartung. Und womit sonst kann ich den Preis für ein Instrument rechtfertigen als mit dem Endergebnis: nämlich dem Klang

Auch hier, pianofortissimo, kann ich in deinem ureigenen Interesse nur raten, dies ganz explizit als DEINE Sichtweise zu verstehen. Es gibt reihenweise Musiker bzw. Instrumentennutzer, denen es auf den Klang gar nicht vorrangig ankommt, sondern z. B. auf die Funktionalität, die Transportabilität oder schnöde die Möglichkeit, damit Geld zu verdienen.

Es kann unmöglich darum gehen, womit ein Preis zu rechtfertigen ist - damit stehst du dir selbst im Weg.

Wenn du Klang willst - suche ihn.
Willst du die für dich passende Spielart - suche sie.
Such das Instrument, das du haben willst, nach Marke, Größe, Farbe, Design, Art des Lackes, etcpp.
Überleg, wieviel Geld du ausgeben willst, minimal und maximal, und dies inklusive ALLER gegebenenfalls erforderlichen "Extras".

Kein Hersteller, Händler oder Dienstleister ist vorab verpflichtet, dir das was DEINE Vorstellungen sind, an der Nase abzulesen.
Klar: Von Klang reden sie alle. Von Spielart auch. Von Hochwertigkeit oder Einzigartigkeit oder grandiosem Preis-Leistung-Verhältnis auch - natürlich. Mal ehrlich: Wovon sollen sie denn auch sonst reden?

Schau dir die Internetpräsenzen der Hersteller an - du wirst unentrinnbar zu dem Eindruck gelangen, dass es allenthalben kaum was anderes als das unbedingt Beste oder sonst zwingend Vernünftigste gibt.
Na, was auch sonst.

Schon allein daraus ergibt sich eine notwendige Skepsis ziemlich zwingend.
Die Vorstellung, man könne sich in einem halbwegs linear steigenden Preisgefüge vertrauensvoll bei dem ersten, zweiten oder dritten Hersteller bzw. Händler zu dem genau passenden Instrument leiten lassen, ohne eigene Vorstellungen genau zu definieren, kann im Ergebnis bestenfalls zu einem äußerst ungefähren Mittelmaß führen. Zugegebenermaßen mit der Chance, dass dieses ungefähre Mittelmaß rein zufällig der Volltreffer ist.

Also: was willst du genau?
Na, hast du ja schon gesagt, zumindest in klar umrissenen Ansätzen.
Viel weiter oben in diesem Faden.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
@Pianocandle
Ich werde wie Du schon vorgeschlagen hast meinem Klanggefühl folgen und den Nachwuchs voll einbeziehen (dies hatte ich von Anfang an so gehalten - und bin überrascht wieviel Klarheit und Unvoreingenommenheit Kinder in dieser Hinsicht haben - die sind rücksichtlos direkt was den Klang angeht (natürlich in den Grenzen ihrer klanglichen Erfahrung) - und wir liegen von der Wahrnehmung beide auf einer Linie
 
@Pianocandle
Ich werde wie Du schon vorgeschlagen hast meinem Klanggefühl folgen und den Nachwuchs voll einbeziehen (dies hatte ich von Anfang an so gehalten - und bin überrascht wieviel Klarheit und Unvoreingenommenheit Kinder in dieser Hinsicht haben - die sind rücksichtlos direkt was den Klang angeht (natürlich in den Grenzen ihrer klanglichen Erfahrung) - und wir liegen von der Wahrnehmung beide auf einer Linie

sehr gut! DAS bringts!
 
@ Rolf und
@ 90JKB

Danke für die klaren Aussagen bzgl. Kawai !

Gruß
Rubato
 
Was kann man denn zum Yamaha C3 studio sagen (lt. Katalog keine Ivorite Tastatur, nur 2 Flügelrasten im vgl zum C3) und was ist mit der akustischen Anlage und Mechanik is die denn identisch. Gehört habe ich den Flügel schon - auch im Vergleich mit C3 - es war ein Unterschied. Weshalb weiss ich nicht. Hat jemand Erfahrung mit dem Modell ?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es gibt Pianist die auf Kawai schwören und solche die Kawai nicht mögen. Ich persönlich bin kein Freund dieses Herstellers - was aber nichts mit der Qualität der Instrumente zu tun hat.

Interessant. Womit hat es dann zu tun? Ich frage deswegen, weil ich auch kein Freund von Kawai bin, aber echt nicht sagen kann, woran es liegt :confused: Mir gefallen die halt irgendwie nicht. Obwohl ich sagen muss, dass die neueren mir zumindest klanglich besser gefallen.

Mit der Carbongeschichte sehe ich es übrigens ganz genau so. Was war die letzten 100 Jahre so schlecht an Holz, Filz und Leder? Ja, ja, ich weiß. Das ist die typische Einstellung eines ewig Gestrigens. Aber ich gestehe: ja, so einer bin ich :D

Und noch ein Wort zu dem in diesem Thread aufgetauchten Thema Anonymität in diesem Forum. Ich werde weiterhin anonym bleiben, weil ich es ganz gut finde, eine gewisse professionelle Distanz gegenüber Kunden zu wahren. Das geht schon bei der Anrede "Du" los und hört bei einer oberflächlich betrachteten "freundschaftlichen" Art und Weise des Umgangs nicht auf.

Und 90 JKB: kommt gar nicht in Frage, sich hier zu verdrücken. Das wäre ja Feigheit vor dem Feind ;) Und außerdem: jetzt wissen wir ja, wo dein Auto steht :D
 
@ Rolf und @ 90JKB
Danke für die klaren Aussagen bzgl. Kawai !

Also, an dieser Stelle neige ich dazu, die Tür wieder ein bisschen in Richtung Kawai zu öffnen.
Erstaunlich finde ich, dass ich über die Jahre als Tendenz melden kann, dass Kawai-Mechaniken auffallend selten stark neben der Spur sind oder richtig unangenehm spielen. Viele andere Produkte, ohne unnötig Namen zu nennen, erlebte ich diesbezüglich als weniger konsistent.
Die Bedenken von 90JKB, wie auch die pianistischen Einwände von Rolf, müssen zweifellos mit Gewicht gesehen werden. Andererseits arbeitet Kawai seit Jahren mit Nachdruck an dem Image, die präzisesten Mechaniken der Welt zu bauen. Die Idee halte ich für sehr klug, ob sie im Laufe der Jahrzehnte zur bestätigten Wahrheit wird, wird die Zeit zeigen, zumal ja die Konkurrenz sicher nicht schläft.
In jedem Falle denke ich, dass man bei Kawai die zu erwartende (Dauer-)Haltbarkeit von Styran- oder Carbon-Teilen 180-prozentig checkt und insbesondere Wege sucht/findet, 90JKBs berechtigte Bedenken zu kompensieren. Akute Ärgernisse und Katastrofen, wie einstmals bei DDR- und Irland-Instrumenten, erwarte ich nicht. Ich mache mir am ehesten Gedanken über die Dauerhaftigkeit der Klebverbindungen, vor allem derjenigen zwischen Kunststoff- und Holzteilen.

Man darf in diesem Zusammenhang vergleichsweise erwähnen, dass Steinway vor weit über 100 Jahren seine Tuben-Mechanik entwickelte. Riskant, könnte man aus damaliger Sicht sagen. Bzw. Glück gehabt aus heutiger Sicht. Sie hat sich, trotz wiederkehrend auftretender charakteristischer Mängel, bis heute bewährt.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
Zum Thema Steinwayflügelmechanik Zitat:
"
Die Flügelmechanik von Steinway & Sons unterscheidet sich nicht grundsätzlich von denen anderer Hersteller, hat aber einige Besonderheiten. Vor allem betrifft das das Mechanikgestell, welches an Stelle der üblichen Mechanikbalken aus Holz oder Aluminium Messingrohre mit einem speziellen Profil hat. Diese so genannten „Tuben" sind mit Hartholzstäben ausgefüllt, die den Schrauben der Mechanikteile Halt geben. Die Tuben sind fest mit den aus Messingguss hergestellten Mechanikbacken verlötet. Die Kapseln der Mechanikteile haben an ihrer Unterseite ein Profil, das genau auf das Profil der Tuben passt und für eine sichere Positionierung der Teile sorgt.

Bei vielen anderen Flügelherstellern wurden die Formen und Abmessungen der Mechanikteile im Laufe der Zeit mehr und mehr an Steinway angeglichen. Wegen der besonderen Form der Kapseln sind Steinway-Mechanikteile aber dennoch nicht ohne weiteres durch Teile anderer Hersteller zu ersetzen.
"
 
Was kann man denn zum Yamaha C3 studio sagen (lt. Katalog keine Ivorite Tastatur, nur 2 Flügelrasten im vgl zum C3) und was ist mit der akustischen Anlage und Mechanik is die denn identisch. Gehört habe ich den Flügel schon - auch im Vergleich mit C3 - es war ein Unterschied. Weshalb weiss ich nicht. Hat jemand Erfahrung mit dem Modell ?

Was für ein Unterschied war es denn, PFF?
Soweit ich dich bis jetzt verstanden habe, ist dieser Vergleich nur interessant, wenn dir im unmittelbaren Vergleich der billigere der beiden, ich vermute der "studio", VOM KLANG HER besser gefiel.
Sollte es andersherum sein, dann lass den billigeren doch einfach aus dem Rennen. Macht die Sache einfacher.

-m-

PS.: Bei C3, in bezug auf dich/euch, kommt bei mir spontan ein gutes Gefühl auf. Könnte richtungsmäßig hinkommen - solide klanglich-technisch bewährte Japan-Ware in der 185cm-Klasse...
 
Und noch ein Wort zu dem in diesem Thread aufgetauchten Thema Anonymität in diesem Forum. Ich werde weiterhin anonym bleiben, weil ich es ganz gut finde, eine gewisse professionelle Distanz gegenüber Kunden zu wahren. Das geht schon bei der Anrede "Du" los und hört bei einer oberflächlich betrachteten "freundschaftlichen" Art und Weise des Umgangs nicht auf.

Lieber Tastenscherge, so, wie Du hier agierst, darfst Du gerne anonym bleiben. Ich empfehle (!) das Outing lediglich den Kollegen, die Irgendwann für Marken Partei ergreifen wollen. Da ist es einfach schicker, das vorher entsprechend zu erklären, damit die eigene Reputation nicht Schiffbruch erleidet. Du bist ja nicht allein. Da sind etliche Deiner Kollegen anonym unterwegs - und die meisten bleiben auch sehr neutral.
 
@ PFF: meine 5 Cents - schon oft geäußert. Wenn es einen Flügeltyp gibt, der in nahezu jedem Laden recht gut bis sejhr gut "rüberkommt", dann ist es der C3. Ich hab noch nie einen schlechten gefunden. Was man von anderen Marken & Typen nicht behaupten kann.

Bzgl. Kawai.: Sowohl meine Wenigkeit als auch meine KL können den K. nix abgewinnen. Weder klanglich noch spieltechnisch. Da ist keine Eleganz, kein Charakter, einfach: nix. Sorry - ich sags mal unverblümt: Das ist, wie wenn Du ein edles Pferd kaufen willst - da sind die K. wie Ziegen und Kühe. Ich möchte aber im Gegenzug betonen, dass mir die Digis von K. sehr gut gefallen....
 

hallo , je mehr "Antworten " Sie in diesem Forum erhalten , desto unsicherer werden Sie wahrscheinlich werden . Warum verlassen Sie sich nicht auf sich selbst und kaufen Ihr Klavier bei dem Unternehmen ,dem Sie vertrauen !? Die Ausarbeitung ( Finish ) bei einem Instrument ist sehr wichtig , nur , - bei Instrumenten ,die hauptsächlich mit sehr billigem ( ungeeigneten ) Material , durch grossteils unfachmännische Arbeit in kürzester Zeit hergestellt worden sind , kann die beste Ausarbeitung kein wirklich gutes Instrument herstellen . Ganz abgesehen von der geringen Haltbarkeit dieses geringen Qualitätsniveaus . Um 2500 €.-- oder etwas mehr , soviel kosten nämlich chinesische "Edelflügel" samt Transport nachEueropa , kann man keine gute Qualität erwarten !!! klaviermacher wien
@Rubato
Kawai GE30 und RX-1 sind gleich gross GE30 ist ziemlich günstig - klangen gut aber nicht so gut wie der Boston bei S&S. Wie kann das sein?

Yamaha GC2 und C2 sind preislich sehr nahe beisammen und doch klang der C3 besser. Als C3studio bekommt man ihn zum Preis eines GC2 - war ein Handlerangebot.

Doch was bringt dieser Katalogcircus genau? Durch diese vergleichende Suche kam ich darauf, dass im Dschungel der preislich qualitativen Abstufungen deutliche Widersprüche im Klang auftreten. Die Essex klangen besser als so mancher Yamaha (mein subjektiver Eindruck)

Deshalb vermute ich ja das das klangliche Know-How nur mit der entsprechenden Marke zu erwerben ist. Klartext: ein Instrument nutzt nichts wenn es nicht ordentlich intoniert und ausgearbeitet ist. Deshalb klingen die Bechsteins, Bösendorfers und Steinways so toll -und eben nicht weil einer aus einem Hochlohnland stundenlang irgendwo fachmännisch Holz geschmirgelt und bearbeitet hat !
Und diese Leute werden einen Kawai (im Fall Boston ausnahmsweise schon), Yamaha, oä eben nicht auf genau diese Weise klanglich bearbeiten und die Yamahaleute setzen eben nur ihre handgearbeiteten S und CF's auf jklanglich höchstes Niveau. Jeder Preislevel bekommt den Klang der ihm gebührt und damit fertig
So erscheint es mir jedenfalls als Laie.
 
Ich habe hier einen Boston-Flügel neben Kawai und Yamaha stehen und traue mir getrost sagen daß in diesem Fall Kawai als auch Yamaha klanglich und spielerisch die deutlich bessere Wahl ist.
Daß Essex ( hergestellt bei PearlRiver-China ) und Boston ( hergestellt bei Kawai-Japan ) bis zu 50% mehr als die vergleichbaren Originalmarken kosten finde ich schon gewagt.
Und bezüglich der KAWAI-Carbon-Mechanik habe ich bisher von noch keiner Seite irgendwelche Reklamationen erfahren im Gegensatz zu z.b. doch zahlreichen Steinway-Flügeln mit defekten Tuben.
 
Ich habe hier einen Boston-Flügel neben Kawai und Yamaha stehen und traue mir getrost sagen daß in diesem Fall Kawai als auch Yamaha klanglich und spielerisch die deutlich bessere Wahl ist.
Daß Essex ( hergestellt bei PearlRiver-China ) und Boston ( hergestellt bei Kawai-Japan ) bis zu 50% mehr als die vergleichbaren Originalmarken kosten finde ich schon gewagt.
Und bezüglich der KAWAI-Carbon-Mechanik habe ich bisher von noch keiner Seite irgendwelche Reklamationen erfahren im Gegensatz zu z.b. doch zahlreichen Steinway-Flügeln mit defekten Tuben.

Dass es bei den einzelnen Instrumenten auf deren Ausarbeitung ankommt, Klavierbauermeister, wurde in diesem Faden in extenso ausgeführt. Wenn du den Boston nicht super findest, dann mach ihn in Eigenarbeit so super, dass er die Kawais und Yamahas toppt. Gesetzt den Fall, dass du daran ein Interesse hast....

Dein Vergleich zwischen Steinway-Tuben und Kawai-Carbon-Teilen hinkt. Ich respektiere diese Entwicklungen, wie weiter oben gesagt. Aber lass die Kawai-Teile erstmal zwanzig Jahre und älter werden. Dann kann man zuverlässige Aussagen machen.

Kollegialer Gruß
-m-
 
Ich kann selber ganz gut einschätzen ob ein Instrument entsprechende Reserven hat um es zu verbessern...
 
Ich habe hier einen Boston-Flügel neben Kawai und Yamaha stehen und traue mir getrost sagen daß in diesem Fall Kawai als auch Yamaha klanglich und spielerisch die deutlich bessere Wahl ist.
Daß Essex ( hergestellt bei PearlRiver-China ) und Boston ( hergestellt bei Kawai-Japan ) bis zu 50% mehr als die vergleichbaren Originalmarken kosten finde ich schon gewagt.
Und bezüglich der KAWAI-Carbon-Mechanik habe ich bisher von noch keiner Seite irgendwelche Reklamationen erfahren im Gegensatz zu z.b. doch zahlreichen Steinway-Flügeln mit defekten Tuben.

Diese Aussage bestärkt mich in der Annahme, daß die individuelle Ausarbeitung eines Instrumentes wichtiger ist als die ihm zugrundeliegenden Markeneigenschaften (auch wenn nicht erwähnt wird, um welche Modelle der 3 Hersteller es sich handelt).
Ich war, nachdem ich viele Flügel gespielt habe, fest entschlossen, einen neuen Kawai RX2 zu kaufen. Bedenken wegen der Carbonmechanik hatte ich keine, eher hatte ich hier ein "positives Vorurteil". Ich wollte vorher nur noch das "mit dem Original vergleichbare" Schwesternmodell Boston 178 hören. Und habe es gekauft, aus klanglichen Gründen.
Vom Spielgefühl her ist mir kein Unterschied aufgefallen. Das wäre vielleicht anders, wenn mich ein Fachmann an der Hand genommen hätte und mir gezeigt hätte, worauf genau zu achten ist. Jedenfalls hat mir bei all diesen Flügeln nicht deren Mechanik, sondern (leider) nur mein Können die Grenzen gesetzt.


MfG

Wolfgang
 

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