Frage zu mitschwingende Bass- Saiten- Resonanzen

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alba63

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Hallo, ich habe eine generelle Frage:

Ich habe hier ein Klavier gekauft, das an sich einen sehr guten Klang hat, allerdings ist mir aufgefallen, dass nach angeschlagenen Tönen - natürlich ohne Pedal - der Klang wie eine Art Hall im Gehäuse einige Sekunden (über 5s) nachklingt, wie Saitenresonanzen.
Ich habe mich mal auf die Suche gemacht, und herausgefunden, dass die Bass- Saiten dafür verantwortlich sind (alle Saiten und Stimmwirbel im Klavier sind neu, Dämpfer und Hammerköpfe nicht). Wenn ich also beim Spielen der oberen Tasten (also oberhalb des C, welches ja die höchste Bass- Saite ist) den Ärmel meines linken Arms auf die Bass- Saiten innen lege, hört man diese Resonanzen dementsprechend nicht.

Beim normalen Spiel hört man das natürlich nicht da diese eher im Hintergrund schwingenden und nicht sehr lauten Resonanzen von den nächsten Tönen verdeckt werden, jedoch schätze ich, dass der Sound insgesamt an "Definition" verliert.

Ich verstehe praktisch nichts von Klavieren, daher folgende Fragen:

1. Ist dieses Mitschwingen der Bass- Saiten ein Phänomen, das bei allen Klavieren mehr oder weniger hörbar auftritt, also nur eine Frage der Intensität?
2. Liegt es an abgenützten Dämpfern bzw. deren Regulierung (wäre meine Vermutung)?
3. Spielt die allgemeine Konstruktion des Klaviers eine Rolle?
- Vielleicht eine Mischung aus allen 3?

Ich würde mich freuen, wenn sich jemand so gut auskennt, dass er das beantworten kann. Im Notfall vielleicht mal Ohr ans Klavier und ein paar Töne anschlagen... :-)

Das Klavier ist übrigens ein 131cm hohes (Rollen nicht mit eingerechnet) von Ed. Werner, einem unbekannten Berliner Klavierhersteller, der 1945 seinen Dienst einstellte. Klavier ist aus den 30er Jahren.

Danke und Gruß
Bernhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Klavier ist übrigens ein 131cm hohes (Rollen nicht mit eingerechnet) von Ed. Werner, einem unbekannten Berliner Klavierhersteller, der 1945 seinen Dienst einstellte. Klavier ist aus den 30er Jahren.
Ist es ein Ober- oder Unterdämpfer?
Beim Oberdämpfer ist das Nachklingen allgemein etwas schwerer in den Griff zu bekommen.
 
Es hat Unterdämpfer.
 
Alles klar, danke erst einmal für die gegebenen Antworten. Es ist mein erstes akustisches Klavier (ich bin einer aus dem Spätanfänger- thread, habe erst letzten Sommer richtig angefangen).
Da fallen erst einmal viele Dinge auf, im Vergleich zu dem von mir gewohnten Pianoteq (das ich klanglich durchaus mag) handelt es sich bei einem Klavier halt um ein komplexes schwingendes Instrument aus Metall und Draht aus sehr vielen Einzelteilen... Da ist vieles rauher und direkter. Und weniger uniform.

Das mit dem Nachhall ist mir auch im Laden schon aufgefallen, allerdings stand dahinter ein in Restauration befindliches Klavier ohne Mechanik, der Klavierbauer meinte, dass dann die Saiten, die ja ohne jegliche Dämpfung sind, mitschwingen, was auch stimmte, da konnte dann der Nachhall nicht so genau zurordnen und unterscheiden. Zu Hause in der Wohnung und in Ruhe hört man dann gleich mehr.

An sich bin ich mit der Klarheit des Klangs auch zufrieden, die Töne bei meinem gewählten Klavier haben eine klare Definition, das war einer der Gründe, es gegen den anderen heißen Kandidaten, ein vollrestauriertes Weisbrod, zu nehmen. Das Weisbrod ist ein totaler Ohrenschmeichler, absolut butterweicher Klang, aber beim Spielen in der Summe ein weniger definierter, verwaschenerer Klang als beim Ed. Werner.
 
Das würde ich in diesem Fall nicht unterstellen.
Es ist eine kleine Ladenwerkstatt mit recht vielen Klavieren und Flügeln, da steht eh alles dicht auf dicht, egal wo man das Klavier restauriert, es ist immer ein anderes unmittelbar in der Nähe. Das Klavier klingt auch hier bei mir zu Hause voluminös und groß.
 
Um es zu beurteilen, muss man "Der Gerät" selbst gehört haben.

Grüße altermann
 

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