Flügel Gebraucht-Kauf: Schwarze Tasten abgenutzt?

S

sasparilla

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18. Dez. 2011
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Hallo,

Auf der Suche nach einem schönen gebrauchten Flügel habe ich heute mal wieder einen angeguckt/angespielt.

Es war ein Schimmel 174T aus den frühen 90igern, lt. Verkäufer stammt er aus einem Privat-Haushalt.
War wirklich in einem Top-Zustand, vom Boden/Platte her sowie auch optisch.

Allerdings fiel sofort auf dass die schwarzen Tasten zur Mitte hin ziemlich stark abgenutzt waren, d.h. sie waren am vorderen Ende rund und glänzend.
Es fehlte sichtbar Substanz an den vorderen Enden.
Dies hatte auch Einfluss auf das Spielgefühl.

Es hat mich wirklich stutzig gemacht, denn ansonsten war der Zustand teilweise fast neuwertig.
Kann es sich da um einen Materialfehler handeln? Ansonsten muss der ja wirklich ständig gespielt worden sein... also evtl. doch aus einer Musikschule?

Würde mich über die Meinung eines Fachmann/Fachfrau freuen, wie schnell können solche Abnutzungserscheinungen auftreten bzw. ist das ein Zeichen dafür, dass das Spielwerk "ausgenudelt" ist.
Fotos werde ich noch nachliefern, hatte die Kamera nicht dabei.

Danke!!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielleicht hat da jemand mit dicken Fingern Hand angelegt, um Platz (zwischen den schwarzen Tasten) zu schaffen ??
 
"Neuwertigkeit" ist höchst relativ, sasparilla.
Je nach Nutzungsgeschichte kann ein Instrument nach Jahrzehnten äußerlich makellos sein und innerlich aufgebraucht, oder halt äußerlich zerschunden und innerlich noch top für Jahrzehnte. Ersteres könnte z. B. auf das ausgemusterte Trainings- und Unterrichts-Instrument eines/r Klavierlehrers/in passen, Letzteres auf den Aula-Flügel einer Schule.
Solche krassen Fälle sind vielleicht erstaunlich, aber durchaus normal. Alle (weniger erstaunlichen) Zwischenstufen sind denkbar.

Gruß
Martin
 
Danke für das bisherige Feedback.

Lassen sich die Tasten erneuern und was würde das in etwa kosten?

Nötig wäre die Erneuerung bei 15 Tasten.
 
Hallo,
mich würde interessieren, wie es zu solchen Abnutzungen kommen kann? Ich habe noch nie gesehen, dass ausgerechnet einzelne schwarze Tasten Fingerspuren tragen. Mir sind eigentlich nur die Dellen auf Elfenbeinbelag bekannt. Und halt ein gewisser Abrieb auf den Schwarzen, so dass man das Holz bräunlich durchsehen kann, an sich aber kein erheblicher Substanzverlust. Hat da vielleicht jemand die Tasten etwas angeraspelt, um nicht mehr so oft abzurutschen? Oder sie rund geschliffen, um nicht mehr dran hängen zu bleiben?

LG, Sesam
 
Lassen sich die Tasten erneuern und was würde das in etwa kosten?
Nötig wäre die Erneuerung bei 15 Tasten.

Natürlich lassen sich die Obertasten erneuern und bezahlbar wird sowas auch sein (schätzungsweise irgendwas Dreistelliges).

Allerdings finde ich, im Hinblick auf dein öffentliches Anschneiden dieser Frage, dass die Klärung der hier bereits angeschnittenen Anfragen an den Gesamtzustand unbedingt Vorrang haben sollte.
Die Erneuerung der Tasten ist dann seriös, wenn das dahinter befindliche Innenleben das hält, was die erneuerten Tasten versprechen.

@Sesam: Abrieb an schwarzen Tasten gibt es durchaus. Bei dem von sasparilla erwähnten Flügel sind es allerdings nicht "einzelne", sondern fünfzehn, und das ist schon fast die Hälfte (bei insgesamt 36).

Gruß
Martin
 
ich denke ich werde die Finger von dem Flügel lassen.

Gibt ja noch genug andere! :)
 
Wie bzw. wo war denn genau die Abnutzung ? Was man öfter mal sieht, ist, daß an den vorderen unteren Ecken der schwarzen Tasten das schwarze Material/Farbe abgekratzt ist, was man aber nur sieht, wenn man die weiße Nachbartaste herunterdrückt. Das kommt wohl, wenn jemand über längere Zeit beim Anspielen/Herunterdrücken der weißen Tasten mit den Fingernägeln an den schwarzen Nachbartasten entlangschrammt.

Das scheint nicht ungewöhnlich zu sein, denn ich habe das schon oft bei nicht sehr alten (10 ... 20J) alten Instrumenten gesehen ? Kann ja jeder mal bei seinem eigenem Instrument schauen und rückmelden, wie gesagt, die weißen Tasten aber runterdrücken, sonst ist es i.d.R. nicht sichtbar.

Gruß
Rubato
 
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Das scheint nicht ungewöhnlich zu sein, denn ich habe das schon oft bei nicht sehr alten (10 ... 20J) alten Instrumenten gesehen ? Kann ja jeder mal bei seinem eigenem Instrument schauen und rückmelden, wie gesagt, die weißen Tasten aber runterdrücken, sonst ist es i.d.R. nicht sichtbar.


DickefetteRückmeldung: Ist bei meinem auch so, ist 19 Jahre alt und relativ wenig gespielt. Bei anständig geschärften Schwertfingernägeln brauchts aber auch nicht viel dazu.
 
Also ich habe zwei Yamahas zuhause, U1 gute 30J alt, der C3 noch älter (über 40J !). Beide wurden immer intensiv bespielt. Ich kann keine nennenswerten Abnutzungsspuren auf den schwarzen Tasten erkennen. Lediglich Kratzer auf dem weißen Kunststoffbelag. das stört aber nich.
 
...immer intensiv bespielt. Ich kann keine nennenswerten Abnutzungsspuren auf den schwarzen Tasten erkennen...

Das muss ja auch nicht so kommen, pille, es kann aber wohl. Und zwar in Abhängigkeit
- vom Material der Obertasten
- vom Lack der Obertasten
- von den Raumklimabedingungen
- von der individuellen Form und Rauigkeit der spielenden Finger
- von der Feuchtigkeit (und deren Zusammensetzung) der spielenden Finger
- von der individuellen Spieltechnik
- von ...

Wenn so etwas, wie von sasparilla beschrieben, anzutreffen ist, vermute ich am ehesten, dass so ein Instrument über lange Zeit überwiegend von ein-und-derselben Person genutzt wurde.

Gruß
Martin
 

Also meine Damen und Herren. Es wird Zeit, dass hier jemand Licht ins Dunkel bringt.
Folgende Erklärung gibt es für die Abnutzung der schwarzen Tasten:
Auf dem Flügel wurde ausschließlich der Flohwalzer gespielt. Und das über mehrere Stunden täglich seit 1990. Ganz klar.
 
Ich habe das mal zum Anlass genommen und die Abnutzungsspuren mit einem schwarzen Edding beseitigt. Geht tadellos. :D
 

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