Finger rund machen klappt nicht. Übungen und Tips?

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Tiba

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Es geht um eine neue Klavierschülerin, 6 Jahre alt, KiTa Kind.

Das Mädchen ist sehr musikalisch, singt sehr schön und spielt sämtliche Lieder nach Gehör auf der Blockflöte (eine Erzieherin in der KiTa hat ihr die Griffe gezeigt), wobei sie auch beim ersten Versuch schon eine sehr hohe "Trefferquote" aufweist.

Sie liebt die spielerischen Vorübungen auf dem Klavier und spielt auch gerne Melodien mit einem Finger, auch zur vom Lehrer gespielter Begleitung spielt sie rhythmisch sehr genau.

Nun soll sie aber nicht immer nur mit einem Finger spielen, sondern auch mal Lieder im Drei- oder Fünftonraum so spelen, dass jeder Finger "seine" Taste hat.

Und das klappt gar nicht. Sie kann die Finger nicht rund machen, spielt mit steifen, geraden Fingern. Auch das Spielen von einzelnen Tasten klappt kaum, die anderen Finger spielen unbeabsichtigt mit.

Hilfen wie "Stell dir vor, unter deiner Hand sitzt ein Vögelchen das nicht zerdrückt werden darf" helfen nicht.
Das frustriert sie sehr und sie wird dann albern und macht nicht mehr richtig mit, weswegen wir die meiste Zeit mit anderen Dingen (Gehörbildung, Klanggeschichten etc.) verbinden, denn sie soll ja die Lust nicht gleich verlieren.

Ihre Fein- und Grobmotorik ist ansonsten sehr gut, sie schreibt ihren Namen und malt Noten in kleine Notenlinien sehr ordentlich, obwohl sie noch in die KiTa geht.

Habt ihr vielleicht ein paar Übungen oder Tipps parat, wie man an diesem Problem arbeiten können?
Bisher hatte ich kein Kind mit solch ausgeprägten Schwierigkeiten in diesem Bereich.

Lg, Tiba
 
Hallo Tiba,

wie muss man sich denn die steifen langen Finger vorstellen?

LG
VP
 
Naja, sie streckt die Finger ganz gerade aus, die Gelenke sind nicht gebeugt.
 
Laie schreibt: Schwerpunkt auf "Schlaffe Finger, ganz müde, schlaff hängen sie herab... "
 
Hallo Tiba,
ich setze mal voraus, dass das Kind beim Blockflöte spielen die Finger beugen und einzeln koordiniert einsetzen kann. Ist es vielleicht ein Kraftproblem? Klettert sie, knetet sie gerne? Das sind so meine Gedanken als Nicht-KL, aber Mutter dazu.
Gruß, flageolett
 
Ja, sie klettert, knetet, stickt, webt, näht usw alles super. Ich kenne sie auch privat, daher weiß ich dass sie sowohl grob- also auch feinmotorisch wirklich super fit ist. Flöten klappt super, sie spielt flott und sauber. Deswegen verstehe ich auch nicht, was da los ist...
 
Liebe Tiba,

hier ist ein Faden, der sich auch damit beschäftigt:

https://www.clavio.de/forum/klavierlehrer-forum/12257-abknicken-des-vorderen-fingergelenks.html

Ansonsten:

Ich würde dem Kind spielerische Bewegungsanreize setzen. Die Anreize können darin bestehen, dass erst mal der Kontakt der Fingerkuppen mit der Taste sensibilisiert wird. Also allerhand Spiele mit den Fingerkuppen machen (in Wasser tauchen und sehen, wo bei hängender Hand der Wassertropfen hängen bleibt, Fühlspiele, Massage der Fingerkuppen ........................... ). Auf der Tischplatte mit den Fingern zu kratzen, eine imaginäre Rinne zu ziehen etc. fördern den Greifimpuls des letzten Fingerglieds.

Solche Übungen wie auch im verlinkten Faden werden helfen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Meine beiden 6-jährigen Schülerinnen können mit Tipps wie Finger beugen, schlaffe Hand, Hand wie Hündchen, Höhle, Regenbogen, Rutschbahn usw. nichts anfangen. Ich kann da quasseln und vormachen was ich will, sie haben ihren eigenen Kopf! Das einzige, was bis jetzt supergut geht ist das Spiel "gärtnern". Wir machen den Chopin-Griff und pflanzen mit jedem Finger irgendwelche Blumen, Bäume und sowas. Ich frage: "Was pflanzen wir den mit dem kleinen Finger?" (Zeige auf kleinen Finger der linken Hand). Das Kind darf bestimmen, was und wieviel, manchmal mach ich auch Vorschläge, z.B sagt es: "Wir pflanzen 10 Schneeglöckchen" und somit machen wir das, indem wir 10 mal die Taste mit dem kleinen Finger drücken. Ich mache parallel immer mit, damit das Mädel abgucken kann wie ich die Hand halte und die Tasten drücke. Manchmal zählen wir auch auf Englisch, weil sie ganz stolz sind, dass sie schon Englisch zählen können. Die Finger, die dann schon gepflanzt haben, sind mit den Tasten "verwurzelt", sonst fallen ja die ganzen Blumen wieder um.
Wenn alle Finger durch sind, 4 rote Tulpen, 15 Apfelbäume, 7 Krokusse ..... später, fangen wir an zu "ernten". Wir pflücken jetzt 8 Äpfel, 21 Erdbeeren, 14 rote Rosen usw. je Finger eben irgendwas.
Ich sage die ersten Stunden nichts zu der staksigen Fingerhaltung, weil sich das bisher immer von allein mit der Zeit gegeben hat. Es fehlt Anfangs an Kraft und Koordination und durch Spielerei und Krafttraining durch das "Gärtnern" wird das mit der Zeit besser.

Die Kids können das im Sitzen oder auch im Stehen machen, von mir aus auch erst einmal um den Stuhl laufen und aus der Bewegung spielen.

Wenn ich aber anfange "Tu das", "Mach die Finger so" usw. geht garnix.
 
Es geht um eine neue Klavierschülerin, 6 Jahre alt, KiTa Kind.

Das Mädchen ist sehr musikalisch, singt sehr schön und spielt sämtliche Lieder nach Gehör auf der Blockflöte (eine Erzieherin in der KiTa hat ihr die Griffe gezeigt), wobei sie auch beim ersten Versuch schon eine sehr hohe "Trefferquote" aufweist.

Sie liebt die spielerischen Vorübungen auf dem Klavier und spielt auch gerne Melodien mit einem Finger, auch zur vom Lehrer gespielter Begleitung spielt sie rhythmisch sehr genau.

Nun soll sie aber nicht immer nur mit einem Finger spielen, sondern auch mal Lieder im Drei- oder Fünftonraum so spelen, dass jeder Finger "seine" Taste hat.

Und das klappt gar nicht. Sie kann die Finger nicht rund machen, spielt mit steifen, geraden Fingern. Auch das Spielen von einzelnen Tasten klappt kaum, die anderen Finger spielen unbeabsichtigt mit.

Hilfen wie "Stell dir vor, unter deiner Hand sitzt ein Vögelchen das nicht zerdrückt werden darf" helfen nicht.
Das frustriert sie sehr und sie wird dann albern und macht nicht mehr richtig mit, weswegen wir die meiste Zeit mit anderen Dingen (Gehörbildung, Klanggeschichten etc.) verbinden, denn sie soll ja die Lust nicht gleich verlieren.

Ihre Fein- und Grobmotorik ist ansonsten sehr gut, sie schreibt ihren Namen und malt Noten in kleine Notenlinien sehr ordentlich, obwohl sie noch in die KiTa geht.

Habt ihr vielleicht ein paar Übungen oder Tipps parat, wie man an diesem Problem arbeiten können?
Bisher hatte ich kein Kind mit solch ausgeprägten Schwierigkeiten in diesem Bereich.

Lg, Tiba

Wahrscheinlich möchte sie Horowitz nacheifern, alles sehr gute Voraussetzungen :D

Cordialement
Destenay
 
Danke!

Für eure Tips! Ich werde sie in der nächsten Unterrichtsstunde ausprobieren.
 
...........
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Kratzert beschreibt eine hübsche Übung, bei der das Kind seitlich am Klavier sitzt und mit den Fingern der klaviernahen Hand auf und ab wandert. Wär denn das nichts? Ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Kind dabei ganz natürlich bewegt, also weder mit Tennisballhand, noch mit durchgestreckten Gelenken.
 
Ich mache Spiele auf dem Klavierdeckel, das lieben die Kinder , verbunden mit einem Spruch sollen sie die Finger auf das Holz klopfen.
Dann haben sie eine Vorstellung wie die Taste angeschlagen werden soll.

Grundsätzlich fange ich auf den schwarzen Tasten an, da lernen sie erstmal die Finger einzeln zu spielen ohne das die Finger unbedingt rund sein müssen.

Das lässt sich dann auch auf weisse Tasten übertragen.

Bücher hierfür: Klavierspielen mit der Maus bd. 1, (da ist auch der Spruch drin mit dem Fingerklopfen)Klavierschule 2000 (die Stücke die man vom Lehrer gezeigt bekommt, ohne Noten zu lesen, sind alle auf schwarzen Tasten)
 

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