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- 12. Mai 2018
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Ich habe einen Traum:
Klavierlehrer (und andere Lehrer) kommen frischgebacken von der Hochschule. Im Laufe ihres Unterrichts begegnen ihnen viele unterschiedliche Menschen verschiedenen Alters mit unterschiedlichen Fähigkeiten und unterschiedlichen Zielen. Dabei ergeben sich eine Menge Fragen. Der Klavierlehrer fragt fröhlich und wohlgemut seine erfahrenen Kollegen. Es entsteht ein interessanter Austausch. Die erfahrenen Klavierlehrer weisen es zu schätzen, dass der junge Klavierlehrer fragt, neugierig ist und seinen Unterricht zu verbessern sucht. Sie profitieren davon, denn sie müssen einerseits ihre Gedanken verbal auf den Punkt bringen und damit argumentieren können, was Klarheit und Beschäftigung mit dem Thema erfordert nach dem Motto "Man lernt, indem man lehrt". Andererseits profitieren sie von den Einwänden und Überlegungen des jungen Klavierlehrers, weil der neuen Schwung, neue Ideen aus dem Studium, Kritik in die Diskussion mit einbringt und sie herausfordert.
Der junge Klavierlehrer profitiert davon, indem er offen jede Frage stellen darf und Antworten bekommt, mit denen er sich auseinandersetzt. Seine Welt wird reicher, er bekommt mehr Wissen, er denkt viel nach.
Und nicht nur JUNG und ALT, sondern alle KL beginnen, sich auszutauschen, denn niemand kann auf alle guten Ideen der Welt allein kommen.
Alle werden bereichert, alle lernen voneinander. Auch die Schüler profitieren.
Traum Ende.
Stattdessen ist die pädagogische, didaktisch-methodische Zusammenarbeit von Lehrern oftmals ein Trauerspiel. Keine Gemeinschaft, sondern Einsiedelei. Jeder unterrichtet so vor sich hin. Bloß keine dummen Fragen stellen, bloß nicht seine Unsicherheiten und Fehler, die bei JEDEM auftauchen, offenbaren.
Das liegt auch daran, dass der, der fragt, damit rechnen muss, ausgelacht, verspottet und als schlechter Lehrer hingestellt zu werden. Solche Reaktionen verhindern jede Diskussion - das finde ich unendlich schade und betrübt mich sehr.
Und nicht nur das: ich finde solche Reaktionen, bei denen man den Fragenden als KKL hinstellt, in dem man Fragen als blöd bezeichnet u.a., unprofessionell und durchaus dem gemäß, das kritisiert wird. Anhand einer einzigen Frage kann man die grundsätzliche Kompetenz eines Klavierlehrers nicht beurteilen. Wer das tut, ist aus meiner Sicht selbst inkompetent. Das bezieht sich nicht nur auf diesen Faden. Wir haben jeder schon einmal Fehler in diesem Forum gemacht - ich halte eine Fehlerkultur, bei der niemand Angst haben muss, für Fehler als KKL bezeichnet zu werden, für zwingend notwendig.
Sollten wir Klavierlehrer nicht eine Gemeinschaft bilden, sollten wir nicht wirklich jede Frage willkommen heißen, weil eine Frage zu stellen, bedeutet, etwas wissen zu wollen?
Liebe Grüße
chiarina
Klavierlehrer (und andere Lehrer) kommen frischgebacken von der Hochschule. Im Laufe ihres Unterrichts begegnen ihnen viele unterschiedliche Menschen verschiedenen Alters mit unterschiedlichen Fähigkeiten und unterschiedlichen Zielen. Dabei ergeben sich eine Menge Fragen. Der Klavierlehrer fragt fröhlich und wohlgemut seine erfahrenen Kollegen. Es entsteht ein interessanter Austausch. Die erfahrenen Klavierlehrer weisen es zu schätzen, dass der junge Klavierlehrer fragt, neugierig ist und seinen Unterricht zu verbessern sucht. Sie profitieren davon, denn sie müssen einerseits ihre Gedanken verbal auf den Punkt bringen und damit argumentieren können, was Klarheit und Beschäftigung mit dem Thema erfordert nach dem Motto "Man lernt, indem man lehrt". Andererseits profitieren sie von den Einwänden und Überlegungen des jungen Klavierlehrers, weil der neuen Schwung, neue Ideen aus dem Studium, Kritik in die Diskussion mit einbringt und sie herausfordert.
Der junge Klavierlehrer profitiert davon, indem er offen jede Frage stellen darf und Antworten bekommt, mit denen er sich auseinandersetzt. Seine Welt wird reicher, er bekommt mehr Wissen, er denkt viel nach.
Und nicht nur JUNG und ALT, sondern alle KL beginnen, sich auszutauschen, denn niemand kann auf alle guten Ideen der Welt allein kommen.
Alle werden bereichert, alle lernen voneinander. Auch die Schüler profitieren.
Traum Ende.
Stattdessen ist die pädagogische, didaktisch-methodische Zusammenarbeit von Lehrern oftmals ein Trauerspiel. Keine Gemeinschaft, sondern Einsiedelei. Jeder unterrichtet so vor sich hin. Bloß keine dummen Fragen stellen, bloß nicht seine Unsicherheiten und Fehler, die bei JEDEM auftauchen, offenbaren.
Das liegt auch daran, dass der, der fragt, damit rechnen muss, ausgelacht, verspottet und als schlechter Lehrer hingestellt zu werden. Solche Reaktionen verhindern jede Diskussion - das finde ich unendlich schade und betrübt mich sehr.
Und nicht nur das: ich finde solche Reaktionen, bei denen man den Fragenden als KKL hinstellt, in dem man Fragen als blöd bezeichnet u.a., unprofessionell und durchaus dem gemäß, das kritisiert wird. Anhand einer einzigen Frage kann man die grundsätzliche Kompetenz eines Klavierlehrers nicht beurteilen. Wer das tut, ist aus meiner Sicht selbst inkompetent. Das bezieht sich nicht nur auf diesen Faden. Wir haben jeder schon einmal Fehler in diesem Forum gemacht - ich halte eine Fehlerkultur, bei der niemand Angst haben muss, für Fehler als KKL bezeichnet zu werden, für zwingend notwendig.
Sollten wir Klavierlehrer nicht eine Gemeinschaft bilden, sollten wir nicht wirklich jede Frage willkommen heißen, weil eine Frage zu stellen, bedeutet, etwas wissen zu wollen?
Liebe Grüße
chiarina