Erfahrungen mit Übekabine?

Aber sicherlich nicht Plexiglaswände, die einen Raum von 1,80m x 1,80m einschließen, und das war die Idee, auf die mein Beitrag sich bezog.

Hi!

Aber sicherlich geht das! Die Wände müssen nicht eine geschlossene Einheit bilden, das würde akustisch auch nicht unbedingt passen. Bei 1.80 pro Seite würde ich pro Seite zwei 60 cm Elemente oder je ein 1.20er nehmen. Die Höhe sollte gut 20 cm über die Oberkante des Klaviers reichen. Den entkoppelten Sockel nicht vergessen.

Ist auch äusserst simpel selbst zu bauen. Als Fuss ein breites, schweres Holz mit einer Nut zur Aufnahme der Platte. Plexiglas gibt es im Internet teils recht preiswert. Denke das würde alles (Plexi + Podest) zusammen so um die € 400-600,- an Material kosten ohne die Deckendämmung. Da gibt es ganz unterschiedliche Systeme zu unterschiedlichen Preisen :-). Denkbar auch Sperrholsplatten und Dämmstoff aufkleben (Pyramidenschaum) - sieht halt im Wohnraum ziemlich dämlich aus aber IMHO immer noch besser als eine Haus in Haus Lösung da es eben bei Bedarf ratzfatz weggeräumt ist.

Die Nachbarschaft wird es Dir danken :-) Wir müssen uns einfach damit abfinden das unser Spiel, egal wie gut oder schlecht es ist, anderen gewaltig auf die Nerven gehen kann. Nicht auszudenken wenn ich noch in nem Mietshaus leben würde - das wären echte Qualen für Drüber udn Drunter :-)

Gruß, Peter
 
Hallo,

ich hatte diesen Thread gestartet, weil ich gerne Erfahrungen hören wollte von Leuten, die schon einmal in einer Übekabine geübt haben. Für die Erfahrungsberichte und Meinungen möchte ich Euch herzlich danken.

Es geht hier m.E. jedoch nicht darum, zu diskutieren, was Leute machen sollen, die sich keine Übekabine leisten können, aus welchem Grund auch immer (man kann die Dinger übrigens auch gebraucht kaufen, aber das nur am Rande). Es ging mir auch nicht darum, wieviel Klavierspiel Nachbarn prinzipiell ertragen müssen. Es ging mir nur um Erfahrungsberichte bezüglich Übungskabinen, mehr nicht.
Kein Mensch wird in so eine Kabine hineingezwungen. Wer das Ding schlecht findet, soll es schlecht finden, wer es gut findet, gut. So einfach ist das.
 
Ist auch äusserst simpel selbst zu bauen. Als Fuss ein breites, schweres Holz mit einer Nut zur Aufnahme der Platte. Plexiglas gibt es im Internet teils recht preiswert.
Warum denn leichtes Plexiglas? Ist eine schwere Trockenbauwand aus Gipskarton mit Homatherm nicht viel besser zur Schalldämmung geeignet?

Denkbar auch Sperrholsplatten und Dämmstoff aufkleben (Pyramidenschaum)
Der Schaumstoff hält ja nach außen nichts ab. Wenn die Innenraumakustik stimmt, kann man den getrost weglassen. Statt Sperrholz würde ich auch hier Gipskarton nehmen.

Wir müssen uns einfach damit abfinden das unser Spiel, egal wie gut oder schlecht es ist, anderen gewaltig auf die Nerven gehen kann.
So sehe ich das auch. Ich habe viele nette Nachbarn, die sich nie über mein Klavierspiel ärgern würden. Aber gerade denen möchte ich hartnäckiges ständig wiederholtes Übe-Geklimper ersparen.
 
Chopinfan, ich kann deine Erwägungen bzgl. Übekabine nachvollziehen, gerade unter dem Hintergrund des ansonsten sehr ruhigen Mehrfamilienhauses. Kann mir auch gut vorstellen, dass 1.80m x 1.80m gut ausreicht als Grundfläche. Wenn ich am Klavier sitze, ist es mir auch wurscht, ob hinter mir 10 cm oder 10 m Platz ist.
Was ich nur nicht verstehen kann, warum man sich sowas kaufen muß für viel Geld. Kann man sich sowas nicht viel billiger selber basteln? Das größte Problem würde ich in der schallisolierten Zuluft und Abluft sehen - wie ist die Schallisolierung dort geregelt? Vielleicht kannst du die Abluft direkt ins Freie durch die Außenwand leiten? So dass der Schall durch den Abluftkanal schonmal nicht so schlimm ist?

Ganz davon abgesehen, würde ich wohl alles in allem in dieser Situation ein Klavier oder besser Flügel mit Silent-System vorziehen. Sooooo schlecht ist das Spielgefühl mit Silent-System auch nicht, außerdem hast du ganzjährig ein perfekt gestimmtes Instrument, wenn du mit Silent-System spielst. :)
 
Hallo Mindenblues,

ich sagte bereits, dass ich ein ePiano besitze. Das ist mir auf die Dauer zu wenig, da ich schon sehr lange Klavier spiele (und relativ viel).

Selbstbau ist schwieriger als gedacht. Der Boden sollte schwimmend sein, und bei der ganzen Konstruktion sollte es keine Schallbrücken geben. Das ist, glaube ich, sehr viel schwieriger als gedacht.
 
Hatte gerade vergessen zu schreiben: ... ein Klavier mit Silent-Sytem entspricht, sofern man die Silent-Funktion nutzt, einem ePiano.
 
Hatte gerade vergessen zu schreiben: ... ein Klavier mit Silent-Sytem entspricht, sofern man die Silent-Funktion nutzt, einem ePiano.

Aber man hat doch noch immer eine sehr gute Anschlagdynamik, nur die Töne sind halt gesampelt. Und zum nachts üben reichen diese aus. Zudem darfst du ja 3 Stunden am Tag spielen. Das ist schon eine ganze Menge und wenn du dann noch eine Stunde Silent übst, falls die Nachbarn sich beschweren ist das doch nicht so wild. Nach 3 Stunden spielt man eh nur noch auf Technik.
 
Die Unterschiede zwischen Klavier mit eingeschalteter Silent-Funktion und einem Digitalpiano liegen nur noch im Aussehen und der Klaviatur. Die Tastenbewegungen werden beim Silent-System genauso unbeholfen übersetzt, wie beim Digitalpiano.

Technik kann man nach drei Stunden ganz bestimmt nicht mehr üben.
 
Selbstbau ist schwieriger als gedacht. Der Boden sollte schwimmend sein, und bei der ganzen Konstruktion sollte es keine Schallbrücken geben. Das ist, glaube ich, sehr viel schwieriger als gedacht.

Der Boden ohne Schallbrücke ist noch einfach zu realisieren: 3cm Styroporplatte, darüber z.B. eine MDF-Platte einfach drübergelegt, etwas kleiner als die Grundfläche, und an den Rändern ebenfalls mit Styropor abgegrenzt. Ich kann mir vorstellen, dass dies eine ziemlich wirksame Schallisolierung nach unten gibt, und der Flächendruck ist ausreichend für ein Klavier. Schwieriger sind die Seiten. Ich würde ebenfalls Styropor nehmen, einfach auf die MDF-Plattenwände aufgeklebt. Und innen einfach so lassen. Ist weiß und rauh, fast wie Rauhfasertapete. :D

Also, soooo schwer stelle ich mir den Selbstbau nicht vor. Das heikelste ist sicher der Schallschutz beim Zu- und Abluftsystem. Wie ich schon schrieb, warum nicht Abluft durch die Außenwand? Ginge natürlich nur bei Wohneigentum.


Die Unterschiede zwischen Klavier mit eingeschalteter Silent-Funktion und einem Digitalpiano liegen nur noch im Aussehen und der Klaviatur. Die Tastenbewegungen werden beim Silent-System genauso unbeholfen übersetzt, wie beim Digitalpiano.

Also alle Digitalpianos, die ich kenne, haben einen Tastaturgefühl, was keinesfalls mit einer hochkomplexen mechanischen Tastatur gleichzusetzen ist. Es ist meist eine mehr oder weniger rudimentäre Hammermechaniksimulation.
Jedoch, ein Klavier mit Silent-Funktion hat eine echte Hammermechanik.:!:

Der einzige Unterschied in der Mechanik gegenüber dem Spiel ohne Silentsystem ist, dass der Hammer ein paar Millimeter vor der Saite abgestoppt wird statt auf der Saite. Aber ansonsten hat man eine amtliche Klaviermechanik und kann daher auch stundenlang üben, wenn man will. :klavier:
 
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Styropor ist einer der besten Schallleiter, die es überhaupt gibt.
 

Styropor ist einer der besten Schallleiter, die es überhaupt gibt.

Exakt!

Schalldämmende Materialien sind aus porigem Schaum gefertigt, damit sich möglichst viele Schallwellen "in den Tiefen des Schaums verirren". Allerdings will man das nicht unbedingt haben da neben der Lautstärke auch ordentlich an Substanz geschluckt wird. Im unglücklichsten Fall geschieht dies nicht linear und man erhält durchaus unglückliche Klangverhältnisse.

Die Kunst ist es die Lautstärke zu reduzieren und dabei den Ton nicht zu sehr zu beeinflussen.

Um die liebe Nachbarschaft milde zu stimmen ist die Entkopplung wichtig. Du dämmst die Ausbreitung auf Deiner Hörlinie durch Reflexion ein und absorbierst sie nach unten sowie oben. Das Ziel sollte nicht über minus 6 dB liegen, das ist kaum zu schaffen ohne den Klang eines Instruments nicht massiv zu beschneiden.

Du kannst natürlich massive Maßnahmen ansetzen, das sieht IMHO schrecklich aus und wird Dir die Lust am Spielen ein Stück weit nehmen. Deshalb (m)eine Lösung die visuell verträglich ist, genug Dämmung für die Nachbarschaft liefert und das Spiel nicht beeinträchtigt.

Entkopplung des Bodens ganz einfach:

Nimm Dir eine Faserplatte, bringe eine Lage Schaumpaltte (5 mm) auf und setz daruf eine mit offenporigen Schaumstücken aufgefüllte Wabenstruktur aus Holz oder auch Pappe!!. Nun eine weitere Platte die ebenfalls eine Schaumplatte aufgelegt hat oben auf. Das ganze nun auf möglichst wenig Fläche nach oben oder unten auf dem Boden aufbringen. Zum Beispiel eignen sich dreieckige Profile aus Aluminium. Nur wenige kurze Stücke verwenden (je weniger desto leiser). Zum Boden hin eignet sich dann noch eine poröse Auflage für die Aluprofilstücke wie z.B. Akustikmatten aus dem KFZ-Bau. Die kann man bequem unten auf das Alu kleben.

Wenn Du das Podest größer machst, kannst Du gleich seitlich die Befestigungen der seitlichen Platten einarbeiten.

Ansonsten gibt es massig Anleitungen im Internet.

Gruß, Peter
 
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Zur Schallisolierung braucht man vor allem viel Masse. Die einfache und billige Standard-Lösung ist eine Trockenbauwand aus Gipskarton. Für Decken und Böden kann man das auch nehmen. Ich will keine Werbung machen, aber hier findet man sicherlich ausreichende Informationen:
http://www.rigips.de/trockenbau_schallschutz.asp

EDIT: Statt Mineralfasern würde ich Homatherm nehmen. Das ist angenehmer in der Verarbeitung. Bei Mineralfasern juckt einem das Fell.
 
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Ok, habe im Internet gestöbert, demnach sind Polystyrolschaumplatten tatsächlich für diesen Schallschutzzweck ungeeignet. Nehme meinen Vorschlag zurück!

Für den Trittschallschutz kommen zwar oft extrudierte Polystyrol-Hartschäume zum Einsatz, aber hier geht es ja nicht um Trittschallschutz.
Noppenschaumstoffe wie z.B. hier http://www.schalldaemmung-aixfoam.de/Artikel/noppenschaumstoff_noppenschaum_art_id_18.html
wären ggfs. wohl geeignet, sind nur eben teuer.
 
Entscheidung

Hallo Klavierfreunde,

an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für Eure Informationen und emotionalen Reaktionen zum Thema Übekabine!

Ich hatte mir bei einem Hersteller einen Kostenvoranschlag machen lassen. Das Ergebnis war jedoch dermaßen teuer, dass ich sofort Abstand vom Kauf einer Kabine genommen habe. Auch wurde mir die Vorstellung, mein halbes Wohnzimmer mit so einer Kabine zuzubauen, immer unangenehmer.

Ich habe super nette Nachbarn, und habe mein ePiano nun ab und zu für kurze Zeit beim Spielen laut gestellt. Es hat sich niemand beschwert. Im Gegenteil, die Nachbarn sind noch genauso nett im Treppenhaus wie immer, wenn man sie dort trifft.

Permanentes Lautspielen ist allerdings auch nicht so meine Sache, da ich doch rücksichtsvoll sein möchte. Und deshalb kaufe ich nun ein Klavier mit eingebauter Silent-Funktion. So habe ich echte Hämmer, auf denen ich üben kann, und nebenbei ein tolles Klavier. Mein ePiano (clavinova) werde ich in Zahlung geben.

Ich glaube, mit dieser Lösung werde ich glücklicher als mit einer Übekabine!

Soweit der Ausgang der Diskussion "Übekabine bei chopinfan oder nicht?".

Viele Grüße und einen schönen Sonntag!
 
Hallo,

schön, dass du uns über deine Entscheidung berichtest.
Es freut mich, dass du eine (für alle) akzeptable Lösung gefunden hast. :)

Viele Grüße
kama
 
Gibt es vier Jahre später vielleicht neue Erfahrungen bezüglich Klavier/Flügel in einer Übekabine?
 
***gelöscht wegen Trollerei***
 
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