Ergänzung zu MS Stereofonie:
Sofern man eine DAW (Digital Audio Workstation), also PC mit AudioSofware, hat, kann man die Matrizierung MS <-> XY mit der Software durchführen. Ggf. muß das Matrizierungstool dazugeladen werden.
Es gibt auch den Vorschlag, die Matrizierung am Mischpult vorzunehmen:
Davon möchte ich ausdrücklich abraten:
1. Impendanz
Wegen fehlender (Impendanz)Anpassung: Ein Mikrofon hat typischerweise eine Ausgangsimpendant von 35 ... 600 Ohm. In fast jedem Datenblatt wird angegeben, daß die Abschlußimpendanz bzw. der Eingangsimpendanz des Mikrofonvorverstärkers mindestens 2.000 Ohm (2 kOhm) betragen sollte. Die meisten Mikrofonvorverstärker und Mikrofoneingänge von Mischpulten haben eine Eingangsimpendanz von 2 kOhm, womit das Mikrofon ideal angepaßt ist (sog. Spannungsanpassung, wie sie im Tonstudio- wie auch HiFi-Bereich üblich ist).
Wird das Mikrofon über einen Signalsplitter an zwei Mikrofoneingängen angeschlossen, wird sein Ausgang von zwei Mikrofonvorverstärkereingängen belastet. (Statt mit 2 kOhm durch die Parallelschaltung mit nur 1 kOhm.)
Je höher ein Mikrofon belastet wird (das gilt genauso für jede Ausgangsstufe in der Übertragungstechnik), desto geringer ist seine Aussteuerbarkeit, das Mikrofon verursacht somit höhere Verzerrungen, und umso frequenzabhängiger ist sein Übertragungsverhalten, d.h., der Ausgangspegel fällt zu höheren Frequenzen ab.
2. Phantomspeisung
Die Phantomspeisung von Mikrofonen ist sehr tolerant gegenüber Abweichungen von der Norm. Trotzdem würde ich es vermeiden, ein Mikrofon aus zwei Mikrofonvorverstärkereingängen zu speisen.
Das Prinzip der Phantomspeisung beruht darauf, daß die Versorgungsspannung von 48 Volt (im rechten gestrichelt umrandeten Feld) über zwei Widerstände (6,8 kOhm) eingespeist werden. Im Mikrofon (links gestrichelt umrandet) finden sich ebenfalls 2 Widerstände 6,8 kOhm, über die die Phantomspannung als U
"betrieb" wieder ausgekoppelt wird. Die Phantomspeisung wird auf zwei symmetrische Tonleitungen zugeführt und über die Abschirmung läuft die Masse (0 Volt) der Phantomspeisung.
Bei dieser Spannungsversorgung des Mikrofons braucht man keine zusätzlichen Leitungen oder interne Batterien für die Betriebsspannungen des Mikrofons und Störspannungen aus der 48 Volt-Versorgung sind auf beiden Signaladern gleich groß und heben sich somit auf.
Wird die Phantomspeisung über zwei Mikrofonvorverstärkereingänge zugeführt, liegt an den mikrofonseitigen Phanstomspeisewiderständen eine höhere Spannung an, durch die die Arbeitspunkte im Mikrofon verschoben werden könnten.
Natürlich könnte man in einem Mischpultkanal die Phantomspeisung für das S-Mikrofon (die "8") abschalten. Doch dummerweise gibt es in vielen preiswerten Vorverstärkern oder Mischpulten keine kanalweise Schaltmöglichkeit für die Phantomspeisung. Entweder alle oder kein Mikrofonkanal ...
