Eigene Dekorationen zum Stueck hinzufuegen

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Normalo

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Ich hab Spass daran, einem Stueck, das ich gerade uebe, hier und da ein paar Noten hinzuzufuegen, die sich fuer mich gut anhoeren. Z.b. bei Invention 8 im letzten Takt im Bass ersetze ich die beiden Pausen mit C und F (nach unten). Oder bei Invention 4 ein zusaetzlicher Trill im vorletzten Takt. Macht riesen Spass, das so auszugestalten.

Jetzt frage ich mich, wie die KLs das sehen, wenn ihre Schueler sowas tun. Ist das gern gesehen oder eher ein No-Go? Ich denke, es kann die Kreativitaet foerdern, aber kann natuerlich auch das Stueck vernichten. Als ich meiner KL Invention 8 mit dem letzten Takt vorspielte, hat sie ueberrascht gelacht, aber nichts dazu gesagt.
 
Grundsätzlich ist das Verzieren barocker Musik üblich gewesen.
Also Triller, Vorhalte und Durchgänge usw. sind überhaupt kein Problem. Zusätzliche Kadenzbässe schon eher. Ich würde auch eher Bachs Präludien und Menuetto etc. verzieren als die Inventionen (aber die dreistimmige Es-Dur Invention ist ein tolles Gegenbeispiel).
Die Reaktion der KL finde ich gut. Möglicherweise kann man das später vertiefen!
 
Es zeigt, dass du dich aktiv mit der Musik auseinandersetzt, die du spielst. Ich finde das sehr gut! Du bereitest damit auch das Improvisieren und vielleicht sogar Komponieren vor. Allerdings solltest du immer die originale Komposition im Auge behalten. Wahrscheinlich wirst du im Laufe deiner Entwicklung auch merken, dass dir manche deiner Zusätze nicht (mehr) gefallen. Und du wirst auch merken, was stilistisch besser passt und was eher nicht. Höre dir selbst gut zu, höre viel und v.a. bewusst Musik, um mit dem jeweiligen Vokabular vertraut zu werden. Einer der nächsten Schritte wäre dann irgendwann eine Stilkopie.
 
Einer der nächsten Schritte wäre dann irgendwann eine Stilkopie.
Meinst du mit Stilkopie das Spielen irgendeines Stuecks im Stil von z.b. Bach? Dazu hatte ich mal ein Video gesehen, das ist absolut genial:

Was ich ab und zu mal mache, ist irgendein einfaches Kinderlied in Moll zu uebertragen.
 
Meinst du mit Stilkopie das Spielen irgendeines Stuecks im Stil von z.b. Bach?
Ja, und zwar entweder improvisatorisch oder als Komposition. Nahre Sol finde ich in dem Zusammenhang auch großartig. Aber du kannst ja erstmal klein an anfangen, z.B. im Stil von Schumanns "Trällerliedchen" (op. 68 Nr. 3).
 
Was ich ab und zu mal mache, ist irgendein einfaches Kinderlied in Moll zu uebertragen.
Da bist du in keiner schlechten Gesellschaft.
Von Schönberg gibts mindestens ein Thema, welches nach "Oh du lieber Augustin" in Moll klingt ... ich meine in einem Streichquartett.
Das Hauptthema in "Die Moldau" ist nur "alle meine Entchen", anders rhythmisiert und manchmal auch in Moll.

Bediene dich einfach, wenn es dir musikalisch gefällt und dich weiter bringt ... auch, wenn du einfach nur eine Idee dazu hast.
Letztlich haben das alle großen Komponisten auch gemacht ... nur eben mit den Liedern ihrer Zeit.
 
Von Schönberg gibts mindestens ein Thema, welches nach "Oh du lieber Augustin" in Moll klingt ... ich meine in einem Streichquartett.
Das Lied wird im 2. Streichquartett zitiert. Allerdings erklingt es dort nicht in Moll, sondern in profanem D-Dur. ;-)
 

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