E-Klavier stört Nachbarn trotz Kopfhörer

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Verdegrand

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14. Dez. 2008
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Hallo!
Hab hier ein merkwürdiges Problem und wollte mal fragen, ob hier Jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder was dazu sagen kann. Hab ein Kawai CA-9 und bin im Großen und Ganzen zufrieden damit. Ich wohne in einem kleinen Ein-Zimmer-Apartment innerhalb eines Mehrparteienhauses, das leider sehr hellhörig ist. Das CA-9 steht an der Wand zu einer anderen Wohnung. Nun beschwerte sich ein Nachbar, daß er so laute Geräusche hört, daß er nachts sogar Ohrenstöpsel benutzen muß. Das hat mich erstaunt, denn ich spiele ja mit Kopfhörern. Aber wenn ich mal ohne Kopfhörer spiele und den Klaviersound ganz abdrehe, dann merke ich erst, wie baßlastig die Geräusche der reinen Tastenmechanik eigentlich sind. Er dachte zuerst, ich wäre Schlagzeuger und würde auf Pads üben.
Nun habe ich das E-Klavier an die andere Wand gestellt, und die Geräusche beim Nachbarn sind schon leiser geworden. Er hört sie aber immer noch deutlich. Hat vielleicht Jemand eine Idee, was man da machen könnte? Das E-Klavier steht mit direktem Kontakt zum Boden, ohne Teppich. Er meinte, daß vielleicht ein Teppich was ausmachen könnte. Was meint Ihr dazu? Ist halt sehr ärgerlich. Jederzeit ungestört und nicht störend üben zu können war mein Hauptgrund, mir überhaupt ein E-Klavier zu kaufen.
Viele Grüße
 
Hallo,

ich weiß auch nur, dass sich diese Geräusche auch über den Boden übertragen können. Ich selbst habe so eine Art Gummiuntersetzer unter den Klavierbeinchen. Vielleicht bringt dies etwas. Meine Nachbarn haben sich jedenfalls noch nicht beschwert. Und ich höre auch keine Geräusche. Ich habe übrigens ein Klavier mit Silentfunktion.

lg Nora
 
Ich hab das Problem mit einem HD-Recorder (Festplattenrecorder), der im Schlafzimmer steht. Wenn ich ihn auf nachts programmiere, und er dann vielleicht um 2.00 Uhr angeht, dann stört das schon, weil irgendwas mechanisches drin summt. Das Summen vervielfältigt sich natürlich auf dem Holz des Möbels (stell mal eine angeschlagene Stimmgabel auf den Stubentisch).

Ich habe Teppichresten genommen und doppelt unterlegt, siehe etwa so (M=Wolle nach unten, W= Wolle nach oben):


HD-Recorder
WWWWWWWW
MMMMMMMMM
Möbel

Die Gummiseiten sind also aneinander, Wolle berührt Recorder und Möbel.
Klappt, wache nicht mehr auf und höre es nicht mehr.
 
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Hallo!
Hab hier ein merkwürdiges Problem und wollte mal fragen, ob hier Jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder was dazu sagen kann. Hab ein Kawai CA-9 und bin im Großen und Ganzen zufrieden damit. Ich wohne in einem kleinen Ein-Zimmer-Apartment innerhalb eines Mehrparteienhauses, das leider sehr hellhörig ist. Das CA-9 steht an der Wand zu einer anderen Wohnung. Nun beschwerte sich ein Nachbar, daß er so laute Geräusche hört, daß er nachts sogar Ohrenstöpsel benutzen muß. Das hat mich erstaunt, denn ich spiele ja mit Kopfhörern. Aber wenn ich mal ohne Kopfhörer spiele und den Klaviersound ganz abdrehe, dann merke ich erst, wie baßlastig die Geräusche der reinen Tastenmechanik eigentlich sind. Er dachte zuerst, ich wäre Schlagzeuger und würde auf Pads üben.
Nun habe ich das E-Klavier an die andere Wand gestellt, und die Geräusche beim Nachbarn sind schon leiser geworden. Er hört sie aber immer noch deutlich. Hat vielleicht Jemand eine Idee, was man da machen könnte? Das E-Klavier steht mit direktem Kontakt zum Boden, ohne Teppich. Er meinte, daß vielleicht ein Teppich was ausmachen könnte. Was meint Ihr dazu? Ist halt sehr ärgerlich. Jederzeit ungestört und nicht störend üben zu können war mein Hauptgrund, mir überhaupt ein E-Klavier zu kaufen.
Viele Grüße

Dieses Problem kenne ich gut. Man unterschätzt die Geräuschquelle der bloßen Mechanikbewegungen, Ton aus heißt halt noch nicht Stille.

In meiner Studienzeit übte ich nachts mal irgendein virtuoses Stück, plötzlich stand der Zimmernachbar schlaftrunken in der Tür und beschwerte sich, dass er nicht schlafen könne. Da wurde mir erst bewusst, wie laut das Digitalpiano trotz Kopfhörer-Modus noch ist und wie sehr sich das reine Tastengeräusch über den Boden überträgt.

Ich habe es aus irgendeinem Grund trotzdem nie getestet, wie es ist, wenn man eine Dämpfungsschicht zwischen Digitt und Boden legt (Teppich etc.)... Ich übe halt nur tagsüber.

Grüße von
Fips
 
Hallo verdegrand,

ich spiele selbst ausschließlich auf einem Digi und meist mit Kopfhörern und kann daher meinen Vorrednern nur zustimmen: Kopfhörer einstöpseln heisst noch lange nicht, dass es in der näheren Umgebung keine durch das Klavier verursachten unangenehmen Geräusche gibt! Das gilt insbesondere dann, wenn die Wände zum Nachbarn sehr dünn sind (in meinem Büro höre ich z.B. wenn der Mitarbeiter im Nachbarbüro seine Schreibtischschublade aufzieht!!)

Das rein mechanische Geräusch, das durch das Anschlagen der Tasten verursacht wird (ohne unterschiedliche Töne hörbar zu machen) kann wirklich störend und störender sein als ein ganz leise ohne Kopfhörer auf einem Digi gespieltes Musikstück oder jedewedes verhalten lautes Klavierüben.

Das liegt einfach daran, dass monotone Geräusche, die offenbar für den Höraddressaten keinen Sinn machen als störend empfunden werden. Z.B. anhaltendes Hundegebell, Getrappel, Gerappel, undefinierbares Brummen, Summen etc.

Alles, was einigermaßen logisch und erklärbar erscheint wird schneller hingenommen als Beschallungen, die den Hörer irritieren bzw. solche (wie z.B. Üben einer schwierigen Klavierstelle im Endlosschleifenmodus) die aufgrund ihrer Unverständlichkeit für den Emfpänger eher eine Agressionsquelle darstellen!

Salopp gesprochen meine ich: Wenn derjenige, der dir gerade zuhören (muss) weiss und hört, was du da gerade übst, hat er mehr Verständnis und Sympathie für deine Aktivitäten als ein anderer, der nur dumpfes Tastengerappel hört.

Wie hier letztendlich Abhilfe zu schaffen ist, weiss ich leider auch nicht!

LG Debbie digitalis
 
Debbie, bist Du ne Psycho-Tante?:D
 
soviel Empathie und Verständnis für Wahrnehmungspsycholgie... dachte, Du seist Dr. psych.:D
 
Von allen psychologischen Aspekten mal abgesehen... ich hatte auch schon "Beschwerden" meiner Untermieter, weil ich vor Zeiten mir angewöhnt hatte, von 2-4 Uhr des Nachts zu üben, mit Digi und Kopfhörern!

Ich konnte es nicht glauben! Habe mit Teppich und Kork dazwischen versucht, Abhilfe zu schaffen, aber das brachte nichts. Im Grunde kann einen deswegen keiner verklagen, wär ja lächerlich, aber ich habe es sowieso schon aufgegeben, zu solch unzivilisierten Zeiten zu üben... wenn man früh raus muss...

Komischerweise stört es weniger Leute, wenn man laut übt, als wenn man es versteckt, dort ist vll. doch ein bisschen Psychologie drin!

Klavirus
 
Er meinte, daß vielleicht ein Teppich was ausmachen könnte. Was meint Ihr dazu?
Du hast insofern Glück, als dass dein Nachbar auch an einer konstruktiven Problemlösung interessiert ist.

Es gibt spezielle Untersetzer, z.B.
https://www.thomann.de/de/jahn_isofloor_piano_untersetzer.htm

Oder, evtl. noch wirksamer:
(Zitat von Melodicus):
"Die Calenberg-Untersetzer sind auf deren HP ein bißchen versteckt.
www.calenberg-ingenieure.de => Produkte => Schwingungslager => dort auf Seite 2 stehen die Cipremont noch drauf."

Gegen den Körperschall müßte man auf jeden Fall etwas machen können. Wenn aber Luftschall (später) durch die Wand übertragen wird, wäre es zumindest viel aufwändiger.

Wäre nett, wenn Du uns von Deinen späteren Erfahrungen berichten würdest.

Gruß
Stümperle
 
Hallo Leute!
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich bin ein wenig beruhigt, weil das wohl ein bekanntes Problem zu sein scheint. Es ist insgesamt immer noch etwas überraschend. Der Nachbar ist letzte Woche eingezogen. Sein Vormieter hatte ich jahrelang kein einziges mal beschwert, und das, obwohl ich auch gerne mal Nachts ohne jegliches Zurückhalten gespielt habe.

Obwohl das Klavier nun an der anderen Wand steht und ich leiser spiele, hat er sich eben wieder beschwert, weil es immer noch deutlich zu hören sei. Nun habe ich mal die Links angeguckt, die Stuemperle gepostet hat. Die Sachen auf der Ingenieurs-Seite sagen mir gar nichts. Weiß nicht, was ich mir darauf für einen Reim machen soll. Cipremont scheint wohl ein bestimmter Stoff oder eine Dämpfer-Folie zu sein. Habe mal ein wenig im Netz weiter geguckt und das hier gefunden:

https://www.thomann.de/de/piattino_schallschutz_untersetzer.htm?sid=2bcab6ea3a34b55687bfdb7c242d50c1

http://www.pianelli.de/de/schallsch...a351.html?id=b26ef2feb8cfd1098b7b5b761a62a012

Das Problem bei mir ist, daß die Füße des E-Klaviers eine komische Größe haben (viereckig und ca. 7,5 x 4,5 mm). Deshalb würden sie auf die Untersetzer, die Stuemperle gespostet hat, leider gar nicht passen. In diese sauteueren Messing-Untersetzer aber müßten sie passen, wenn ich bereit wäre, so viel Geld dafür auszugeben (Für 170 Euro krieg ich wahrscheinlich ein billiges Keyboard das überhaupt keinen Lärm macht, lol). Das Problem ist die Höhe der Füße, die sind nur ca. 1 cm hoch und die Mulde in den Untersetzern aber 2,5 cm tief. D.h. die Füße selbst hätten gar keinen direkten Kontakt zum Untersetzer, sondern die langen Querbalken des E-Klaviers. Das wäre wahrscheinlich sowohl für die Stabilität des Instruments als auch für die Schalldämmung nicht gerade gut, oder?

Was haltet Ihr davon, die Einlagen im zweiten Link einfach ohne Untersetzer zu benutzen? Würde das überhaupt etwas bringen?

Ansonsten gehe ich morgen mal in den Baumarkt und frage, was die mir dazu sagen können.

Viele Grüße
 

Ich kenne das Geräusch beim Spielen eines Digitalpianos nur zu gut. (Nicht wegen Nachbarn, sondern family, die sich beschwert).

Ich versteh aber nicht, wie diese Schallschutzteile Abhilfe schaffen sollen. Die sind doch ausgelegt auf die Metallräder der Klaviere. Digitalpianos haben sowas nicht. Die Schallschutzbecher müssten ihre Intention ja komplett verfehlen...?
 
Die Schallschutzuntersetzer aus deinem 2. Link sind exakt diejenigen, die bei Calenberg verwendet werden.
Die sind mit Sicherheit gut.
Einziger Nachteil dieser Dinger ist, daß das Instrument etwas wackelt. Wenn das zuviel ist, kannst du die kleinen Gummifüße unter dem Digi abschrauben (jedenfalls denke ich, daß da immer welche sind, und daß du dein Digi zum abschrauben mal hochkant stellen kannst), und dann stellt man das Digi mit dem Korpus drauf. Das wackelt weniger, und diese Dinger schlucken echt was weg.
 
Hallo!
Nochmals danke für die Hinweise und Tips. Also, mittlerweile habe ich vier Teppichplatten sowie Dämpfer-Pads vom Klavierladen druntergestellt. Das waren relativ günstige Pads für 3 Euro pro Stück, der Verkäufer sagte "iso" irgendwas. Sind so schwarze Pads die aussehen wie Glas-Untersteller. Er meinte, die würden isolieren. Aber ich weiß nicht so recht. Jedenfalls hat das alles so gut wie gar nichts gebracht. Wäre ein Versuch mit den teureren Cipremont-Unterlagen einen Versuch überhaupt Wert?

Bezüglich Moosgummi, was haltet Ihr hiervon:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=350196568112

Ist kein echtes Moosgummi, sondern Natukautschuk, welches aber laut Artikelbeschreibung bessere Eigenschaften als Moosgummi haben soll.

Naja, mittlerweile habe ich mich damit arrangiert, mich einzuschränken. Zum Glück hat der Nachbar für die nächsten Wochen ganztags einen Kurs und ich kann wieder brutal draufschlagen :) Danach müßten wir dann wieder Kompromisse eingehen. Maaaan, wie gerne würde ich mich jetzt dransetzen, schnief.

Viele Grüße
 
Es will mir nicht einleuchten, warum die bisherigen Maßnahmen nichts gebracht haben sollen.
OK, wenn das so schwierig ist, bleiben noch die Cipremont-Dämpfer als "letzte Chance".
Irgendwie habe ich den Eindruck, dein neuer Nachbar ist extrem drauf. Sitzt der mit einem Stethoskop an Wand oder Fußboden? Es gibt Leute, die sind sowas von überempfindlich. Da hilft irgendwann nur, sich in gewissem Umfang durchzusetzen. Wer weiß, worüber der sich sonst demnächst noch beschwert. Am Ende atmest du ihm zu laut! :D
Könntest du notfalls das Digi in einen anderen Raum der Wohnung stellen? Und sei es nur probeweise?
 
Mich würde mal interessieren, ob die Cipremont-Untersetzer was gebracht haben. Ich hab mich ja schon mal in diesem Thread geäußert. Blöderweise kann ich trotz Fliesen keine Teppiche in die Wohnung legen, da meine Hunde sie leider ständig für eine Toilette halten... :-(
 
Ich muß mich leider auch mit diesem Problem herumschlagen, seit ich neue Nachbarn habe. Mein Digitalpiano steht vor der Wand, hinter der die Nachbarn schlafen. Körperschall wird vermutlich nicht übertragen, denn der wir haben einen soliden gegossenen Kellerfußboden ohne elastische Eigenschaften. Leider ist es mit ziemlichem Aufwand verbunden, das Piano an die gegenüberliegende Wand zu stellen, sonst hätte ich das schon getan. Mir ist aber schon aufgefallen, daß ich an den Beinen oft ein Vibrieren gespürt habe, wie man es eigentlich nur von akkustischen Klavieren kennt. Das muß die Holzrückwand sein, die der Ständer hat. Vielleicht hilft es schon ein bischen, die abzubauen. Zur Veranschaulichung hier ein Bild:

http://www.musikland-online.de/pix/onlineshop/Yamaha-YDP-131-Digital-Piano.jpg

Das interessante ist, daß ich nachts durchaus mal recht aktiv sein kann, viel tippe, Musik höre und Computerspiele spiele, was ja auch unüberhörbare Geräusche verursacht. Darüber haben sich die Nachbarn noch nie beschwert. Das findet aber an der gegenüberliegenden Wand statt und dieser zusätzliche Abstand scheint viel auszumachen.
 
Hallo!
Entschuldigt bitte meine späte Antwort. Also die Cipremont-Untersetzer habe ich gar nicht mehr ausprobiert, weil die mir mittlerweile zu teuer gewesen sind und alle anderen Maßnahmen (Klavier an die andere Wand, Teppich unter die Füße, Unterleger auf den Teppich) nichts gebracht haben. Ich hab mich damit arrangiert und übe halt nicht mehr nachts...

Bezüglich des Stellens an die andere Wand hat das bei mir leider nichts gebracht. Komischerweise spüre ich nach wie vor einen Druck, der von meinem Spielen erzeugt wird, auch wenn ich die Füße mit Teppich "gedämpft" habe. Hab mal in nem Musikladen ein wenig herumprobiert, die meisten E-Klaviere klingen so. Das einzige Modell, das zurückhaltender war, war ein Stagepiano, und der Verkäufer meinte, das liegt daran, daß das Modell keinen Klangkörper und keine Boxen hat...

Viele Grüße
 

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