Drittflügel? Oder: Die Geschichte von dem Flügel, der unbedingt zu mir wollte.

  • Ersteller des Themas Zweitfluegel
  • Erstellungsdatum

Danke, Zweitflügel! Und: Autsch ;-) Nix gut!
 
Jope - ich kenne zahlreiche deutsche USA-Auswanderer oder Zeitweisedortleber, die voll auf deutsches Schwarzbrot abfahren .... :D

Gruß
Rubato
 
Jaaaah, aber dieses Schwarzbrot ist made in Germany und heißt einfach: Schwarzbrot. Und nicht Bäckerblume made in China. ;-) (mit deutschem Mehl veredelt!)
 
Nenene. Gesetzt dem Falle, dass ein Premiumkäufer geistig gesund ist, so kann er sich disen Kauf LEISTEN. Für ihn ist daher der Kauf eines 80.000,- Instruments maximal genauso "schmerzhaft" wie der Kauf eines 15.000,- Flügels für jemanden, der das Geld mühsam zusammenkratzen muss. Ich unterstelle, dass ein Verlust von 50%, also 7.500,- Euro für letzteren wesentlich bedeutsamer ist, wie der Verlust von 25-30% (20-24.000,-) für ersteren. Für meine Tochter sind 10 Riesen verdammt viel Geld - für mich nicht. Für einen Arbeiter in Fernost sind 300,- vieeel Geld, für einen Arbeiter hier nicht.

Also: 10 K sind nicht in allen Fällen 10 K - es muss stets in Relation zur der Lebenszeit gesehen werden, die nötig ist, um eine Summe X zu verdienen. Q.e.d.

Berufsmusiker müsste Premium-Käufer sein. hat aber kein Geld.
die > 80.000,- Euro für einen angemessenen Steinway-B müsste finanziert werden.
Verschleiss bei 10h/Tag ist bei Steinway, Yamaha,W&L gleich.

nach spätestens 10 Jahren komplettüberholung fällig
Kostet bei Steinway, Steingraeber, Fazioli mehr als neuer Asien-Flügel.

Restwert runtergespielter Steinway B nach 10 Jahren? 30.000,- Euro?
macht ca. 50.000,- Euro für 10 Jahre. 5000,- Euro Wertverlust/Jahr.

Runtergespielter Yamaha C3 nach 10 Jahren etwa 8000,- Euro.
macht ca. 18.000,- euro für 10 Jahre. 1800,- Euro Wertverlust/Jahr.

W&L 218 nach 10 Jahren mt 10h/Tag: Restwert von ??? 3000,- Euro
Kosten: 1500,- Euro/Jahr.
 
Jaaaah, aber dieses Schwarzbrot ist made in Germany und heißt einfach: Schwarzbrot. Und nicht Bäckerblume made in China. ;-) (mit deutschem Mehl veredelt!)

so ist es Fishi , die Asiaten und deren Konzert-Veranstalter wollen alle Flügel " made in Germany " Ich höre dies immer wieder von europäischen Pianisten auch aus den USA : " fantastisch überall die neusten Steinways . " so ungefähr. Uns bekannte asiatische Pianisten verweigern so gar Konzerte, ohne Steinways oder andere grosse europäische Marken.
 
so ist es Fishi , die Asiaten und deren Konzert-Veranstalter wollen alle Flügel " made in Germany " Ich höre dies immer wieder von europäischen Pianisten auch aus den USA : " fantastisch überall die neusten Steinways . " so ungefähr. Uns bekannte asiatische Pianisten verweigern so gar Konzerte, ohne Steinways oder andere grosse europäische Marken.
Wenn ich mich recht erinnere, sucht Pierre-Laurent Aimard in 'note by note' (eine Doku über die Steinwayfabrikation in NY!) einen Flügel für einen Auftritt oder eine Aufnahme. Als er dann an dem endlich gefundenen und ausgewählten Flügel spielt, war in meiner Wahrnehmung ein Hamburger Steinway zu sehen...:D:D

Grüße

Toni
 
Für mich stellt sich nur manchmal die Frage, spielen wir auf den Tastenklappen oder auf dem ganzen Klavier. Ich denke man kann die Qualität des Instruments leider nur sehr bedingt an der Marke festmachen. Alle diese Steinways, die mir nicht gefallen haben - und wie gesagt auch anderen berufeneren - werden früher oder später für viel Geld verkauft, weil sie diesen Namen tragen.
Allerdings ist das bei Streichinstrumenten noch viel absurder. Erstens sind hier die Preise noch wesentlich höher als bei Flügeln und zweitens korreliert der Preis kaum noch mit der musikalischen Qualität des Instruments.
Ich kenne aus erster Hand mehrere Fälle, in denen Geiger ihre Stradivari zu Hause ließen und im Konzert auf wesentlich weniger wertvollen, aber besseren Instrumenten spielten. Die Hauptsache war! dass im Programmheft stand: " spielt auf der Soundso Stradivari aus dem Jahr 16.."
Der echte Vorteil der Pianisten ist, dass es eine Obergrenze für den Preis eines Flügels gibt.
 
@pianoservice
Habe ich so auch nicht geschrieben. Der Zusatz für viel Geld kam auch vor.
Ich weiß, dass es grandiose Steinways gibt, habe auch ein Paar davon angespielt, aber es gibt auch welche, die ihr Geld - aus musikalischer Sicht - nicht Wert sind, und die dann wahrscheinlich in den Händen von statusbewußten Großverdienern mit klimpernden Kindern landen. ( Ich kenne auch solche Beispiele persönlich.)
 
@ h.h. Bitte genau lesen:
Und es darf unterstellt werden, dass dem Otto Normalamateur ("arme" Musiker ausgenommen)
Restwert runtergespielter Steinway B nach 10 Jahren? 30.000,- Euro?
Für Links zu S&S B, Baujahr 2002/2003 um 30.000,- wäre ich sehr, sehr dankbar ;-) Nach meiner Einschätzung dürfte es eher das Doppelte sein. Somit reduziert sich der Jahresverlust auf 2.500,-, das macht zum W&L eine monatliche Differenz von gerade mal gut 80,- . Ich denke, es gibt nicht wenige, denen es das wert wäre.

Selbst bei Deinem recht fragwürdigen Beispiel liegt die Differenz PRO MONAT bei rund 300,-, also gerade mal 10,- pro Tag. Ich denke, man kann sein Geld auch dümmer raushauen. ;-) Und wenn man dann noch das Attribut "runtergespielt" mit einbezieht - dann geht man ja mindestens von 6-8h Gebrauch pro Tag aus. Ich würde als Profi lieber für Mehrkosten von einem Euro/h auf einem guten S&S-B spielen, als auf einem W&L.
 
Ich habe ja vor kurzen den Wertverlust eines S&S Klavieres realisiert. Wenn ich den als derzeitigen Neupreis vermindert um den realisierten Verkaufspreis berechne, habe ich für 2€/Tag Wertverlust auf einem Spitzeninstrument gespielt. Man kann sein Geld tatsächlich dümmer raushauen.

Gruß
Manfred
 

Ich würde als Profi lieber für Mehrkosten von einem Euro/h auf einem guten S&S-B spielen, als auf einem W&L.

Nachdem die meisten Profis aber die über 80.000,- Euro für einen B finanzieren müssen, kostet der mit Zinsen in etwas das doppelte.

Für Links zu S&S B, Baujahr 2002/2003 um 30.000,- wäre ich sehr, sehr dankbar

Die sind im wie h.h. schreibt "runtergespieltem" Zustand tatsächlich nicht mehr wert.
Wenn Du einen solchen Flügel, der 10-12Stunden am Tag hart bespielt wurde anschaust, dann weißt Du auch, warum.
Die Überarbeitung kostet etwa 15-20.000,- Euro und danach hat mal für etwa 50.000,- Euro einen 10 Jahre alten, neuwertigen B.

Der Pianist hat aber nach 10 Jahren seinen neu gekauften B-Flügel immer noch nicht abbezahlt und müsste für die Überarbeitung noch einen Kredit aufnehmen.
 
Die letzten Beiträge in diesem Faden sind mal wieder ein wundervolles Beispiel dafür, dass berufliches und liebhaberisches Klavierspielen zwei grundverschiedene Dinge sind. Man kann zumindest bei den Prioritäten bzgl. der Instrumentenwahl nicht vom einen auf das andere schließen und sollte schon gar nicht der Versuchung der "Quermissionierung" erliegen (letztere kommt zumindest bei Clavio häufiger aus der Liebhaberliga als aus dem Profilager und das ist jetzt keine Wertung sondern nur eine Beobachtung).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es wär mir schon recht, wenn Ihr meine Prämissen berücksichtigen würdet:
1) Habe ich die Musiker ausgenommen, de eben NICHT das "Kleingeld" haben
2) Habe ich von Leuten gesprochen, die "geistig gesund" sind - einen S&S so zu finanzieren, dass beim Ableben desselben immer noch Schulden da sind, das meinte ich gewiss nicht. Eigentlich - da Profis ausgenommen - scheint mir die Finanzierung eines LUXUSFLÜGELS generell als "geistig ungesund;-)". So was darf man sich leisten, wenn man es sich leisten kann.

Vielmehr sprach ich von Leuten, wie z.B. Moderato, denen der Spass halt ein paar Euro am Tag wert ist.

Dass Profis anders rechnen müssen, ist doch jedem klar. Ich kauf mir ne geile Makita / Hilti, whatever und freu mich bis an mein Lebensende darüber - der Handwerker muss sich überlegen, wie schnell er den Ersatz bei intensivster Nutzung beschaffen muss.

@ Joeach:
haha. Verrat mir mal Deine Bank. Im Moment ist der Kauf UND TOP-PFLEGE von Superflügeln, Sportwagen, Oldtimern, etc, eher eine SINNVOLLE Alternative zum Bankkonto.

@ Moderato: Eigentlich musst Du den DAMALIGEN Neupreis einsetzen. Wobei dann allerdings der Zinsverlust eingerechnet werden sollte (der z.Zt. quasi nicht vorhanden ist)
 
ach Leute was ihr euch doch für Gedanken macht ! Geld ist nur eine Materie, wenn es weck ist, dann ist es eben weck :shock: und man macht sich eben neues :lol:
Man könnte sich auch fragen, was ist günstiger Unterhosen oder Windeln zu tragen :(
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mit ganz wenigen Ausnahmen ist dem durchschnittlichen Konzertpianisten eine perfekt laufende Mechanik *wesentlich* wichtiger als der (... hier bitte geeignetes Adjektiv aus dem Wortschatz des enthusiasmierten Amateurs eintragen...) Klang.
Das Ding muss einwandfrei funktionieren. Peng. Aus.

Finanzierungskosten sind als Betriebsausgaben steuerlich geltend zu machen, ebenso wie eine moderate Abschreibung.

Conclusio: Äpfel und Birnen
 

Zurück
Top Bottom