Debussy Cake Walk

Klavirus

Klavirus

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18. Okt. 2006
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Hallo,

eins meiner neuen Stücke ist "Der kleine Neger" (Cake Walk) von Debussy.
Dort gibt es eine Stelle, an der eine Hand über der anderen spielen muss
(T 9-12 und analog im 2. Teil). Meine Lehrerin meint, die rechte müsste oben spielen.
Ich habe mir viele Aufnahmen bei YT angeschaut, dort spielen die meisten mit der linken oben- was zugegeben bei manchen etwas abartig aussieht.
Wie habt Ihr das gespielt?
Will mir natürlich nichts falsches angewöhnen, aber es wäre schon interessant zu wissen, ob es eine Art "Referenz" dafür gäbe.

Danke, Klavirus
 
Ich halte es in der Tat für sinnvoller, die linke Hand über die rechte zu legen. Zum einen ist die rechte dann näher an den Tasten, und Du hast einen (auch klanglich) besseren Zugriff. Die linke Hand hingegen kann bequem ihre Oktavsprünge über die rechte absolvieren. Im umgekehrten Falle müßtest Du mit der rechten Hand (oben) immer in die linke Oktavspanne grätschen - was ich schlichtweg für Unfug halte. Aber mal schauen, was hier sonst noch an Argumenten zusammenkommt. :D
 
Vollkommen einverstanden mit koelnklavier.
Bis jetzt bin ich nicht einmal auf die Idee gekommen, dass man es mit der Rechten oben spielen könnte, habe es gerade ausprobiert und zusätzlich zu den schon genannten Argumenten festgestellt: wenn die Rechte oben spielt, muss sie sehr weit in die schwarzen Tasten rutschen, wo die Klangerzeugung wesentlich mehr unnötige Kraft erfordert (für die führende Melodiestimme lieber zu vermeiden), außerdem kann sich die Linke schlecht entspannen, da das Handgelenk gar nicht mehr nach oben kommt und dadurch nur Seitenbewegungen möglich sind.
 
"Falsch" oder "richtig" gibt es da nicht, nur "bequem" und "umständlich". Und ich find's bequemer, die Rechte oben zu spielen, denn die Terzen kann man gut mit den langen Fingern 2 und 4 nahe am Klaviaturdeckel anschlagen, während man links mit dem kurzen Daumen besser unten spielen kann, "grätschen" muß man da eigentlich nicht, viel Kraft erfordert es auch nicht, und daß die Linke keinen Platz hätte, kann ich nicht nachvollziehen. Eher hat die Rechte keinen Platz, wenn die unten spielt, weil man die Linke für kleinen Finger und Daumen tiefer halten müßte als die Rechte für 2 und 4. Da nur weiße Tasten anzuschlagen sind, geht's umgekehrt zwar auch, aber ich schließe mich Klavirus' Lehrerin an.
 
@ Jörg:
Wenn man kurz Finger oder eine kleine Hand hat, mag das zutreffend sein. Ich hätte jedenfalls bei dieser Variante das das Gefühl, daß mir die Finger 2-3-4 der linken Hand im Weg sind.
 
Hallo,

ich habe jetzt beide Varianten angeübt, bei der "links-über rechts-Variante" stört mich jetzt, dass man den rechten Arm doch rel. weit nach links unten verbiegen muss, da man ja ziemlich weit links spielt. Die anschließende Passage kommt dann auch etwas verschroben, also man muss die rechte Hand irgendwie unelegant 8) unten wegziehen.
Die "rechts-über links-Variante" liegt rein von der Handhabung besser, auch sieht man die "Melodiehand".
Realisieren ließen sich wohl beide, nur entscheiden muss man sich für eine Lösung...
So werde ich mich wohl Klavierlehrer- und Gedan-konform :rolleyes: verhalten und die rechte oben lassen.

Danke für Eure Antworten!

Klavirus
 
Ist schon ok, brauchst Dich nicht zu entschuldigen. ;)
 
eine Statistik wäre schon interessant... ich habe nämlich auch links über rechts gelernt mit dem Argument, dass die Rechte die Melodie hat und die Linke halt 'drumrumhüpft' :D
 
Hallo, rosenspieß, ich sehe grade erst Deinen Eintrag:

Zitat von Rosenspieß:
Ich glaube, es handelt sich um die Takte 6-9, könnte das sein?
Und analog ist die Stelle im zweiten Teil ja nun nicht gerade....

Takt 9-12 ist richtig und die Stelle im 2. Teil ist nicht nur analog, sondern identisch! Wir reden wohl von verschiedenen Stücken???? 8) (Nicht Golliwog's Cake Walk!)

Klavirus
 
Hallo,

eins meiner neuen Stücke ist "Der kleine Neger" (Cake Walk) von Debussy.
Dort gibt es eine Stelle, an der eine Hand über der anderen spielen muss
(T 9-12 und analog im 2. Teil). Meine Lehrerin meint, die rechte müsste oben spielen.
Ich habe mir viele Aufnahmen bei YT angeschaut, dort spielen die meisten mit der linken oben- was zugegeben bei manchen etwas abartig aussieht.
Wie habt Ihr das gespielt?
Will mir natürlich nichts falsches angewöhnen, aber es wäre schon interessant zu wissen, ob es eine Art "Referenz" dafür gäbe.

Danke, Klavirus

Die gute Nachricht:
Die Linke spielt OBEN! Die Finger der RECHTEN flach halten und die Linke wie einen Regenschirm drüber halten - wie der Mohr bei Hoffmanns Struwwelpeter!

Die schlechte Nachricht: wie willst Du das Deiner Klavierlehrerin erklären?!? Die fühlt sich sofort angemacht...

Mein Vorschlag: es ist kein Aufwand, die Stelle so ODER so zu üben... sieh es sportlich...
;)

(ich würde dan Links die Oktave eher mit dem 3. Finger nehmen...)

edit: sehe gerade die unterschiedlichen Ausführungen... jedem so, wie er es für bequem hält - solange das Klangergebnis nicht scheppert... was solls ;) die Stelle ist ziemlich leicht, so oder so, für "Kleine" ist es in sofern besser die LH über die RH zu führen, da sie die Oktave gar nicht greifen können und daher springen MÜSSEN - was nun nicht gut geht, wenn die RH die LH von oben blockiert. Für mich neu ist, dass es hier einige "einfacher" und "bequemer" finden, wenn die RH oben ist... da tun sich ja Gräben auf ;)
 

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Ich bin auch grad am kleinen Neger und instinktiv hatte ich die rechte Hand oben, da die ja auch die Melodie spielt.
 
mal zwei exotisch anmutende, doch praktisch sehr schön spielbare Varianten:

a) rechte Hand oben
die r.H. spielt je Takt den tieferen Ton mit 3, den höheren mit 1 (sic!!), also 3-1-3-1-3
(hierbei ist der rechte Unterarm sowie die hand rechtwinklig über den Tasten, d.h. parallel zum Deckel)

b) linke Hand oben
die r.H. ganz flach halten und alles mit 3 und 5 spielen, also 3-5-3-5-3 im ersten Takt der Stelle

auf keinen Fall, egal wie gespielt wird, die Handgelenke nach rechts oder links abknicken!!!
 
ich meine genau das, was ich geschrieben habe.
wenn die r.H. oben ist, dazu der rechte Arm wie beschrieben über den Tasten ist, dann das e mit 3 (langer Finger unten / weiter weg) und das g mit 1 (ja Daumen (!) kurzer Finger oberer Ton), und dann machen die ihren Cakewalk :) probiers doch einfach, das spielt sich angenehmer als es sich liest :):)
 
a) rechte Hand oben
die r.H. spielt je Takt den tieferen Ton mit 3, den höheren mit 1 (sic!!), also 3-1-3-1-3
(hierbei ist der rechte Unterarm sowie die hand rechtwinklig über den Tasten, d.h. parallel zum Deckel)

Das ist eine sehr interessante Idee und der Fingersatz klingt beim Thema sehr gut. Einziges Problem könnte sein, dass die mittleren Finger der linken Hand im Weg sind oder nicht?

Wie immer gibt es für Fingersätze kein Dogma: wenn es gut klingt, ist alles erlaubt. Am Einfachsten finde ich rechts oben, immer mit 2-4 gespielt, mit hängender Hand ziemlich weit in Richtung Klavierdeckel. Da hat die linke Hand viel Platz und kann, wie ich es klanglich gut finde, das staccato von den Tasten weg spielen und nicht von oben. Und rechts macht einfach alles mit Schwung.

Man sieht, wie unterschiedlich Fingersätze sein können. :p

Liebe Grüße

chiarina
 
eigentlich nicht, im Gegenteil: da sind sich links und rechts gar nicht im Weg (rechter Arm halt quer über den Tasten, l.H. flach halten) --- mir kommt es so vor, als wären sich da die Hände mehr im Weg, wenn man rechts 24 nimmt :)

:D - ts, ts, ich seh' schon, wir müssen das mal vis a vis klären (aber VOR dem ganzen Gesaufe! :D )

Und ich war ja mit dem rechten Arm quer zu den Tasten .... :p
 
Ich muss nochmal was loswerden, und zwar bin ich immer noch am kleinen Neger und krieg es irgendwie nicht auf die Reihe, den Teil ab Takt 28 so zu spielen, dass am Anfang die Melodie richtig rauskommt und diese Zwischenfüll-Akkorde nur am Rande klingen. Also die Finger müssten auf den Melodietönen liegenbleiben, während die Akkorde eher im "Hintergrund" gespielt werden. So solls doch sein oder nicht?
 

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