Debussy auf Bechstein 1925 und Steinway 1913

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verdi1813

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Wenn mal wer Lust hat, eine schöne neue Debussy-Aufnahme auf historischen Flügeln zu erleben, der kaufe sich doch die CD mit Alexei Lubimov von ECM.

Hier werden die Préludes I auf einem Bechstein von 1925 und die Préludes II auf einem Steinway von 1913 gespielt. Die Interpretation finde ich sehr gelungen, der Bechstein klingt aber atemberaubend.

Ich höre die CD v. a. mit Kopfhörer - man bekommt einen ganz hervorragenden Klangeindruck. Der Sound kann locker mit "modernen" Instrumenten mithalten. Man hat hier nicht das Gefühl, dass man irgendwo Abstriche machen muss, "da es sich ja um alte Instrumente handelt".

Die Flügel geben aber zu den Stücken ihre ganz eigene Klangcharakteristik dazu, was besonders bei den Bechstein-Aufnahmen zu einer unglaublichen Transparenz führt. Man muss die Aufnahme empfehlen.

Ist außerdem ganz wunderbare Musik. Ich könnte drin baden.....
 
Da hast du recht. Michelangeli ist DER Spezialist für dieses Repertoir. Für mich auch ganz klar die Nr. 1. Aber diese Lubimov-CD ist eine echt interessante Hörerfahrung.

Ich hab mittlerweile 5 verschiedene Gesamtaufnahmen der Préludes. Am besten ist ABM, Lubimov ist aber auch sehr hörenswert.
 
Alles, was ich bisher von Alexei Lubimov gehört habe, war sehr sehr gut. Seinen Debussy kenne ich noch nicht, werde ich aber vielleicht demnächst mal reinhören.
 
Finde ich auch. Interpretation ist gut, der Mann kann was. Die Klanglichkeit der alten Flügel sollte man sich mal als Klavierinteressierter zu Gemüte führen. Man muss echt keine Abstriche machen. Es ist eine vollgültige Aufnahme.

Ist also nicht das Strickdeckchen, das man am Pfarrfest kauft, weils für nen guten Zweck ist, aber eigentlich potthässlich ist.
 
Ich stimme Dir zu, Rolf. Ich will die CD nicht nur wegen der verwendeten Instrumente empfehlen, auch wenn einem das nicht interessiert, ist das eine lohnende Aufnahme, sehr gut gespielt und interpretiert mit einer für Debussy sehr passenden Klanglichkeit.
 
Wenn mal wer Lust hat, eine schöne neue Debussy-Aufnahme auf historischen Flügeln zu erleben, der kaufe sich doch die CD mit Alexei Lubimov von ECM.

Hier werden die Préludes I auf einem Bechstein von 1925 und die Préludes II auf einem Steinway von 1913 gespielt. Die Interpretation finde ich sehr gelungen, der Bechstein klingt aber atemberaubend

Ich höre die CD v. a. mit Kopfhörer - man bekommt einen ganz hervorragenden Klangeindruck. Der Sound kann locker mit "modernen" Instrumenten mithalten. Man hat hier nicht das Gefühl, dass man irgendwo Abstriche machen muss, "da es sich ja um alte Instrumente handelt".

Die Flügel geben aber zu den Stücken ihre ganz eigene Klangcharakteristik dazu, was besonders bei den Bechstein-Aufnahmen zu einer unglaublichen Transparenz führt. Man muss die Aufnahme empfehlen.

Ist außerdem ganz wunderbare Musik. Ich könnte drin baden.....

Es ist wirklich lohnenswert sich mit historischen Flügel zu befassen, eine grosse Schatztruhe ! Das grosse Spektrum bis zu den zu den heutigen modernen Instrumenten macht Musik hören zu einem einzigartigen Erlebniss und Erkennen. Bedingung die alten Flügel müssen von Kennern restauriert worden sein
 
Es ist wirklich lohnenswert sich mit historischen Flügel zu befassen, eine grosse Schatztruhe !

das ist völlig richtig - freilich öffnet diese Schatztruhe auch die Ohren, und man stellt fest, dass es seit den 70er Jahren des 19. Jh. Instrumente gibt, deren klangliche und mechanische Eigenschaften sich nahezu nicht von heutigen unterscheiden!

wer das nicht glauben will, der kann sich ja ein paar berühmte Instrumente anhören, z.B. den Wahnfried-Steinway, den Wahnfried-Ibach oder den Liszt-Steingraeber (es gibt Aufnahmen von diesen Instrumenten und sie werden auch nach wie vor für Konzerte verwendet)

unter den Instrumenten von 1830-70 gibt es einige (damals sehr hochwertige) welche den heutigen durchaus ähneln

vor 1830 sieht es freilich anders aus


...wann hatte Liszt die Berliozsinfonie für Klavier transkribiert? was passiert da pianistisch? ...das musste das Instrument mechanisch hergeben... und schlimmer gar: die Tannhäuser Ouvertüre Transkription ist von 1848 --- man behalte das im Auge! Der schönste Klang bei einem Flügel nützt nichts, wenn er keine große dynamische Bandbreite zulässt - in diesem Sinne bin ich dagegen, polemisch die heutigen modernen Instrumente runterzumachen.
 
rolf - du bringst es wieder auf den Punkt. Bin voll deiner Meinung! Sehr schöner Beitrag deinerseits!
 

das ist völlig richtig - freilich öffnet diese Schatztruhe auch die Ohren, und man stellt fest, dass es seit den 70er Jahren des 19. Jh. Instrumente gibt, deren klangliche und mechanische Eigenschaften sich nahezu nicht von heutigen unterscheiden!

wer das nicht glauben will, der kann sich ja ein paar berühmte Instrumente anhören, z.B. den Wahnfried-Steinway, den Wahnfried-Ibach oder den Liszt-Steingraeber (es gibt Aufnahmen von diesen Instrumenten und sie werden auch nach wie vor für Konzerte verwendet)

unter den Instrumenten von 1830-70 gibt es einige (damals sehr hochwertige) welche den heutigen durchaus ähneln

vor 1830 sieht es freilich anders aus


...wann hatte Liszt die Berliozsinfonie für Klavier transkribiert? was passiert da pianistisch? ...das musste das Instrument mechanisch hergeben... und schlimmer gar: die Tannhäuser Ouvertüre Transkription ist von 1848 --- man behalte das im Auge! Der schönste Klang bei einem Flügel nützt nichts, wenn er keine große dynamische Bandbreite zulässt - in diesem Sinne bin ich dagegen, polemisch die heutigen modernen Instrumente runterzumachen.

Ich möchte dazu noch anmerken, dass diejenigen Pianisten die sich einen bekannten Namen für das Spiel von historischen Flügel gemacht haben, mit sehr wenigen Ausnahmen auch die modernsten Flügel spielen . Diese Pianisten beschäftigen sich intensiv mit historischen und modernen Instrumenten und wissen wo sie angebracht sind und wo nicht.
Alls Beispiel der genannte Alexei Lubimov, Jörg Demus, Badura Skoda, Kristian Bezuidenhot, Hardy Rittner, Andras Schiff, Alexander Melnikov auch Elisabeth Leonskaya um nur einige zu nennen. Auffallend ist, dass sich viele junge Pianisten ab dem Jahrgang 1970 sich mit den historischen Instrumenten befassen. Aber besonders interessant ist es , wenn ich höre welche momentan weltberühmten Pianisten sich an die alten Klapperkisten wagen und fasziniert sind , dies spricht für sich.

Cordialement
Destenay
 

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