Das Klavierwerk von Karol Szymanowski

Auch ich möchte mich bei dir, Troubadix, für diesen wunderbaren Thread über Szymanowski bedanken. Ich habe bisher von ihm erst ein einziges Mal ein Werk gehört. Das waren seine Variationen op.10, auf die du wahrscheinlich bald auch zu sprechen kommen wirst). Ich fand diesen op.10 damals wahnsinnig beeindruckend (ich erinnere mich da an einige ganz intensive Erfahrungen bei diversen harmonisch wunderbaren Wendungen, insbesondere die Eröffnungsakkorde des Finales bliesen mich damals im wahrsten Sinne des Wortes fast aus meinem Stuhl. Aber ich will ja dem Werk nicht jetzt schon vorgreifen.

Da ich aber bis auf op.10 bisher nichts kannte, bin ich dankbar, hier so komprimiert auf engstem und übersichtlichstem Raum so viele andere hörenswerte Werke von Szymanowski kennenlernen zu dürfen. Ich habe alle bisher hier im Thread angeführten Werke angehört - teils mehrmals - und mitgelesen (in Youtube-Videos integrierten Noten finde ich sowieso prinzipiell immer geschickt). Und bisher bin ich einfach nur begeistert. Und wieder einmal zeigt sich, wie viel wunderbare Klaviermusik es auch jenseits der altbekannten ausgetrampelten und vielgespielten (wenngleich natürlich exzellent komponierten) Pfade gibt, die viel bekannter sein dürfte...
 
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Ich weiß nicht, ob ich das darf, aber ich habe mal die Violinsonate d-moll op.9 von Szymanowski gespielt und zwar sehr gerne:

1. Satz: Allegro moderato (Patetico)

Oistrakh plays Szymanowski - Violin Sonata in D Minor: First Movement [Part 1/3] - YouTube

2. Satz: Andantino tranquillo e dolce

Oistrakh plays Szymanowski - Violin Sonata in D Minor: Second Movement [Part 2/3] - YouTube

3. Satz: Allegro molto, quasi presto

Oistrakh plays Szymanowski - Violin Sonata in D Minor: Third Movement [Part 3/3] - YouTube

Liebe Grüße

chiarina
 
...Und wieder einmal zeigt sich, wie viel wunderbare Klaviermusik es auch jenseits der altbekannten ausgetrampelten und vielgespielten (wenngleich natürlich exzellent komponierten) Pfade gibt, die viel bekannter sein dürfte...

Lieber DonBos,
das sehe ich auch so. Daher kann ich jedem nur empfehlen, gelegentlich auch mal in unbekanntere Werke abseits des Standard-Repertoires reinzuhören, da gibt es nämlich auch viel Tolles zu entdecken!

Ich weiß nicht, ob ich das darf, aber ich habe mal die Violinsonate d-moll op.9 von Szymanowski gespielt...

Liebe Chiarina,
also von mir aus darfst du spielen was du willst! :p;):D

Auch wenn ich persönlich hier nur reine Klavier-Kompositionen vorstellen werde (dort bitte ich nicht vorzugreifen), so sind aber auch alle anderen Werke von Szymanowski hier herzlich willkommen denn wie man an dieser tollen Violinsonate hört, gibt es auch unter seinen anderen Werken sehr schöne Stücke! Da diese Sonate ungefähr in die Zeit der Klavierstücke fällt, bei denen wir uns gerade befinden, passt sie sehr gut rein. Danke! :kuss:

Viele Grüße!
 
Sonate Nr.1 in c-moll op.8

Seine erste Sonate entstand in den Jahren 1903 und 1904, Szymanowski war also 21. Sie folgt der traditionellen Form und besteht aus vier Sätzen. Als Vorbilder dienten ihm wohl Beethoven, Chopin, Skrjabin und Brahms. Was die Position des langsamen Satzes betrifft folgt er dem traditionelleren Brahms, er setzt ihn also an die zweite Stelle. Sein Studienfreund Ludomir Rózycki sagte über Szymanowskis Arbeit an der Sonate: “Als er an seiner ersten Sonate arbeitete, fand ich ihn oft am Klavier sitzend und akribisch genau die Struktur von Chopins und Skrjabins Klavierwerken studierend vor.“ Szymanowski gewann mit diesem Stück den ersten Preis eines Wettbewerbs, des Chopin Birth Centenary Committee in Lwów.

Der erste Satz „Allegro moderato“ hat den klassischen Aufbau eines Sonatenkopfsatzes. Bereits in die Exposition baut Szymanowski eine chromatische Komponente ein und von Anfang an sind polyphone Ansätze erkennbar. Nach einer ersten, virtuosen Verarbeitung des Themas, wir ein zartes Seitenthema „Meno mosso, amoroso“ vorgestellt. Nach einer rasanten, dramatischen und pianistisch anspruchsvollen Durchführung setzt die Reprise „Maestoso“ ein, die dann nur kurz im erneuten Erklingen des Seitenthemas zur Ruhe kommt, bevor das Stück wieder fahrt aufnimmt und mit einer dramatischen Coda endet.

1. Satz: Allegro moderato

Der zweite Satz, ein zunächst ruhiges Adagio in As-dur, beginnt mit einer Variation des Seitenthemas des ersten Satzes. Als das Stück fast in idyllische Ruhe fällt, wird es durch einen stürmischen „Piú mosso, Agitate“-Einschub erschüttert, bis das erste Thema wieder zurückkehrt und den Satz zuende bringt.

2. Satz: Adagio

Der dritte Satz ist ein liebliches Menuett in Es-dur mit klassischem ABA-Aufbau. Das Trio in Des-dur ist eine erneute Variation den Seitenthemas des ersten Satzes. Das Menuett beginnt danach „da capo“.

3. Satz Tempo di Minuetto

Der vierte Satz ist der Höhepunkt der Sonate und beginnt mit einer düsteren Adagio-Einleitung, die sich diesmal des Hauptthemas des ersten Satzes bedient. Aus dieser Keimzelle entsteht ein kleiner Trauermarsch. Nach einer kleinen, virtuosen Kadenz folgt dann eine dreistimmige Fuge, wieder aus einer Variante des Hauptthemas des ersten Satzes heraus. Die Fuge beginnt mit klassischem Aufbau eher an Beethoven angelehnt, Szymanowski lässt die Form aber mehrmals zusammenbrechen und baut sie neu auf und das teilweise auf sehr imposante Art und Weise. Kurz kehrt das Stück wieder zur düsteren und nun fast verzweifelt wirkenden, resignierenden Einleitung zurück, bevor die Fuge um so kräftiger wieder zurückkommt und letztendlich einen triumphalen Umschwung schafft. Kurz darf die Dunkelheit zurückkehren, bevor das Stück im strahlenden Finale endet. Die Fuge wird von nun an ein häufiger Begleiter der Werke von Szymanowski sein.

4. Satz Finale – Introduzione: Adagio – Fuga a 3 voci: Allegro energico

Wolters hält das Werk für sehr an Chopin angelehnt und damit noch nicht für eigenständig, trotzdem findet er die Noblesse, den pathetischen Ernst von starker Ausdruckskraft faszinierend. Er vergibt die Schwierigkeitsstufe 14 (von 15). Besonders den häufigen Einsatz der beiden Themen des ersten Satzes über das gesamte Stück hindurch finde ich sehr interessant. Für mich ein überaus einfallsreiches, imposantes und auch berührendes Stück, das ruhig öfter auf den Konzertprogrammen stehen dürfte.

Viele Grüße!
 
Variationen über ein polnisches Volksthema in h-moll op.10

Sein zweiter Variations-Zyklus entstand 1904, also mit 22 Jahren. In diesem Stück wendet sich Szymanowski erstmals einem Thema aus dem Tatra-Gebirge zu. Die Rhythmik wirkt etwas freier als bei op.3. Wie schon bei seiner ersten Sonate stellt er auch hier wieder eine Fuge ins Finale. Opus 10 wurde von Henryk Neuhaus uraufgeführt. Nach der Vorstellung schrieb der führende Kritiker und Musikwissenschaftler Warschaus, Aleksander Polinski tief bewegt „Ich hatte keinen Zweifel daran, dass ich es mit einem außergewöhnlichen Komponisten zu tun hatte, vielleicht ein Genie…“.

Wolters bezeichnet das Werk als äußerst wirkungsvoll und gut klingend mit dichtem und schwer zu bewältigendem Satz. Er sieht Schwächen in den langsamen Variationen, die aber durch den Glanz der letzten beiden Sätze aufgewogen werden und vergibt die Schwierigkeitsstufe 15 (von 15).

Das Stück beginnt mit einer kurzen Einleitung, bevor das eigentliche Thema vorgestellt wird. In der ersten Variation wandert die Melodie in den Bass und wird von Doppelgrifffiguren in der rechten Hand begleitet. Der erste Teil wird (wie bei mehreren Variationen) noch einmal wiederholt, woraufhin die zweite Variation im plötzlichen Fortissimo das Stück aus seinem ruhigen, verträumten Zustand reißt. Die Melodie ertönt in vollen Akkorden und wird durch schnelle Oktaven alla Liszt im Bass begleitet. In der dritten Variation beruhigt sich das Stück nur kurz, bevor die vierte Variation wieder virtuos in Arpeggien voranstürmt. Die fünfte Variation ist ein schönes, kleines Nocturne. Zum ersten Mal wechselt Szymanowski in der sechsten Variation nach H-dur und stellt das Thema nun dolcissimo vor (am besten Augen zu und genießen). In der siebenten Variation bleibt Szymanowski in H-dur und lässt das Thema in lieblichen, schnellen Triolen erklingen, bevor in der achten Variation ein düsterer, aber toll klingender Trauermarsch in g-moll folgt. Nach einer kleinen Kadenz folgt die neunte Variation wieder in H-dur, in der die Melodie durch virtuose Girlanden und Tremoli begleitet wird. Die Melodie baut sich bis ins Fortissimo auf und leitet das Finale ein. Schnelle Sprünge, Akkordtremoli, Doppeltriller, Doppelgriffpassagen, schnelle Kadenzen… das Finale ist für die Pianisten-Hände so eine Art „Gruselkabinett der Liszt’schen Grausamkeiten“. Trotzdem ist klanglich alles sehr effektvoll und nett anzuhören, bevor das Stück zunächst leise verklingt und eine Fuge einsetzt, die „Mit Humor“ überschrieben ist. Nach einem kurzen, klassischen Aufbau, setzen wieder Liszt’sche Elemente ein bis Szymanowski dann noch mal ein grandioses, virtuoses Feuerwerk loslässt, dass bei aller gewaltigen und pompösen Virtuosität auch zum Schönsten gehört, was Szymanowski je komponiert hat.

Variationen über ein polnisches Volksthema in h-moll op.10
Teil 1
Teil 2
Teil 3

Viele Grüße!
 
Fantasie in C-dur op.14; Präludium und Fuge in cis-moll

Heute möchte ich zwei kleinere Werke vorstellen, die man aber trotzdem nicht vergessen sollte. Seine Fantasie in C-dur op.14 wurde 1905 in Warschau vollendet und enthält einige beeindruckende, an Liszt erinnernde Passagen. Auch beim Aufbau orientiert er sich an Liszt, er bringt also zwei thematische Ideen und vereint diese letztendlich. Insgesamt verschärft Szymanowski die Harmonik deutlich im Vergleich zu den früheren Werken, die chromatischen Elemente nehmen zu und werden nur durch den sehr schönen Mittelteil etwas gemildert. Wolters erwähnt das Stück nicht, der Schwierigkeitsgrad dürfte aber mindestens bei 14 (von 15) liegen.

Auf youtube gibt es leider nur ein einziges Video, die Noten gibt es auf imslp. Das erste Thema erinnert mich immer ein bisschen an Aida (vielleicht weiß jemand, welche Stelle ich meine :)).

Fantasie in C-dur op.14
1. Grave
2. Non troppo allegro, ma molto passionato e affettuoso – Lento, Mesto
3. Allegro molto, deciso, energico

Das Präludium und Fuge in cis-moll entstand in den Jahren 1905 und 1909 und trägt keine Opus-Nummer. Das Präludium wurde später für einen Wettbewerb der Organisation „Signale für die musikalische Welt“ hinzugefügt und wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet (Busoni saß in der Jury). Das Präludium ist vor allem harmonisch sehr interessant und schwankt anfangs zwischen cis-moll und cis-dur hin und her. Die vierstimmige Fuge hat die konventionellste Form von allen, die Szymanowski je schrieb. Auch dieses Werk bleibt von Wolters unerwähnt, ich würde es auf die Schwierigkeitsstufe 11 bis 12 schätzen.

Präludium und Fuge in cis-moll

Viele Grüße!
 
Sonate Nr.2 in A-dur op.21

Diese zwischen 1910 und 1911 (also mit 28 Jahren) entstandene Sonate stellt ohne Zweifel den Höhepunkt in Szymanowskis erster Schaffensperiode dar. Während der Entstehungszeit der Sonate verbrachte Rubinstein einige Zeit bei Szymanowski in Tymoszówka und man sagt, Szymanowski hätte sie für Rubinsteins Hände komponiert. Rubinstein spielte das Werk in ganz Europa und es wurde besonders gut in Berlin und Wien aufgenommen. Der angesehene Wiener Kritiker Richard Specht schrieb über das Werk nach der Aufführung in Wien: „…es offenbart ein außergewöhnliches Talent, mächtig und voller Einfallsreichtum, inspiriert von allen denkbaren musikalischen Kulturen, und dennoch einen eigenen Weg verfolgend.“ Szymanowski arbeitete an der Sonate zur selben Zeit, wie an seiner zweiten Symphonie. Beide Werke sind die reichhaltigsten Kompositionen, die er bis zu diesem Zeitpunkt geschrieben hatte. Uraufgeführt wurden beide in Warschau im April 1911, aber es war in Wien, wo Szymanowski (zusammen mit Fitelberg und Rubinstein) die wärmsten Rezeptionen erhielt.
Wolters bezeichnet die Sonate als weitgespanntes, grandioses Werk von reichster pianistischer Entfaltung und edlem, eindringlichen Pathos. Für den gewaltigen, dichten und ungeheuer schwer zu bewältigenden Klaviersatz vergibt er absolut berechtigt die Schwierigkeitsstufe 15 (von 15).

Der erste Satz „Allegro assai. Molto appassionato“ ist ein großer Schritt Richtung Moderne. Wenn ich in meinem Eingangspost von sehr schwarzen Notenblättern sprach so wird spätestens hier deutlich, was ich meinte. Die Sonate sollte dem Titel nach eigentlich in A-dur stehen, der erste Satz ist aber chromatisch aufgebaut. Im Seitenthema könnten die Vorzeichen Des-dur suggerieren, aber auch hier kann ich keine Tonika erkennen. Der Satz ist mit einer Fülle von Dynamik- und anderen Gestaltungsanweisungen gefüllt, mit einem dichten und vollgriffigen Klaviersatz bei dem der Pianist alle Hände voll zu tun hat und das mit der schweren Aufgabe, ihn nicht überladen klingen zu lassen. Polyphone Ansätze lassen sich im ganzen Satz erkennen. Erst in den letzten Takten des Satzes löst Szymanowski die Chromatik zur Tonika A-dur auf.

1.Satz: Allegro assai. Molto appassionato

Der zweite Satz ist ein Thema mit 10 Variationen und einem Finale mit Fuge. Das Thema steht in A-dur, hat aber wieder chromatische Elemente. Eine Tonika lässt sich im weiteren Werk nur noch vereinzelt erkennen. Die Variationen gehen so geschickt ineinander über, dass man beim ersten Hören kaum sagen kann, wo eine endet und die nächste beginnt. Polyphone Elemente sind wieder über den gesamten Satz zu erkennen. Sind die ersten drei Variationen vom Charakter her noch eher ruhig und mysteriös, wird es ab der vierten Variation „Allegretto scherzando e capriccioso“ deutlich lebhafter. Es folgt eine faszinierende Sarabande, in der Szymanowski die Chromatik mildert und fis-moll als Tonika hervortritt, mit einigen interessanten Trugschlüssen und unkonventionellen Auflösungen. Diesen Stil setzt er in der nächsten Variation „Tempo di minuetto con moto. Pomposo“ in E-dur vollgriffig und lebhaft fort. Szymanowski steigert in den nächsten Variationen wieder die Chromatik, die Dichte und die Virtuosität bis ins „Furioso“, bevor sich das Stück noch einmal im „Largo“ beruhigt. Schließlich türmen sich die Klanggewalten wieder auf und gehen attacca in die Fuge über. Das Thema der vierstimmigen Fuge erinnert mich etwas an das Finale aus Beethovens op.101 in chromatischem Stil. Sie mündet in einem unglaublich pompösen Finale, das schließlich alle Chromatik überwindet und das Stück in A-dur enden lässt.

2.Satz: Tema Allegretto tranquillo. Grazioso con Variazioni e Fuga
Teil 1
Teil 2

Diese Sonate ist ein kolossales, monomentales Meisterwerk, das sich nicht nur an der Grenze (und darüber hinaus) der Tonalität, sondern auch an der Grenze des pianistisch machbaren befindet. Sie bläst einen förmlich weg. Wer chromatische oder moderne Musik nicht gewohnt ist, wird sich mit diesem Werk etwas schwerer tun. Wer Szymanowskis Entwicklung bis hier her verfolgt hat, findet aber vielleicht nun einen leichteren Zugang zu solcher Musik. In seiner ersten Schaffensphase, die hiermit abgeschlossen ist, nimmt er einen quasi an die Hand und führt einen von der Romantik in die Frühmoderne.

Umso erstaunlicher ist es, was als nächstes in seiner zweiten Schaffensphase folgen wird und welchen unvorhersehbaren Wandel er dort vollzieht. Ihr dürft gespannt sein…

Viele Grüße!
 
Hallo Troubadix,

mit diesem Thread hier hast du was angerichtet! :D Mir geht seit Tagen op. 3 nicht mehr aus dem Kopf. Es ist schon länger her, dass ich ein neues Stück kennengelernt habe, das mich so begeistert. Ähnlich wie bei den Werken von Nikolai Medtner hört man hier bei jedem Mal Anhören wieder etwas Neues, Schönes. Naja, wie könnte es anders sein: ich habe mir gestern die Noten ausgedruckt und angefangen, mich durch das Stück zu arbeiten. Für das Finale habe ich ca. eine halbe Stunde gebraucht, aber egal. :D Ob ich das ganze Werk jetzt ernsthaft übe, weiß ich noch nicht, weil ich ja eigentlich erst Schumann spielen wollte. Aber auf meiner Liste steht op. 3 jetzt definitiv!

Grüße von
Fips
 
mit diesem Thread hier hast du was angerichtet! :D...

Lieber Fips,
es freut mich sehr, dass du an op.3 Gefallen gefunden hast! Würde ich toll finden, wenn du das Stück lernen würdest. Solch geniale Stücke, die nur selten gespielt werden haben irgendwie einen ganz besonderen Reiz und es ist beneidenswert, dass solche Stücke in deiner Reichweite liegen. Ich kann mich zurzeit an seiner zweiten Sonate nicht satt hören und wenn es auch nur die geringsten Aussichten auf Erfolg gäbe, wären die Noten schon beim Klavier...aber...naja...:(

...ich habe den Eindruck, dass Szymanowski ein wenig der Komponist zwischen den Stühlen ist - zwischen Skrjabin, Schönberg, Ravel, Hindemith

Lieber Rolf,
da hast du sicher Recht. Er wurde ja oft als polnischer Skrjabin bezeichnet, damit konnte sich Szymanowski aber nie anfreunden, da er immer als eigenständiger Komponist gesehen werden wollte. Außerdem schrieb er 1933, also vier Jahre vor seinem Tod: "Tschaikowski und Mussorgski sind mir viel näher als Skrjabin. Dennoch empfinde ich seine Kompositionen als außergewöhnlich; er ist so national in seiner Originalität und gleichzeitig so international, so universell menschlich in seinen tiefgründigen, musikalischen Ideen. Skrjabins Geist hat eine Art inneren Zwiespalt,...". Gleichzeitig bekannte er sich stets zu seiner Liebe zu Chopin.

Genau diese Kombination aus den Stilen dieser vielen, herausragenden Komponisten ist es, die ich soll toll an ihm finde. Er lässt sich inspirieren, nimmt sich von ihnen was er braucht ohne zu imitieren oder zu kopieren und geht seinen eigenen Weg.

Viele Grüße!
 
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Métopes op.29

„Was zum….???“ So ungefähr war mein erster Gedanke, als ich dieses Werk zum ersten Mal hörte. Szymanowski beginnt seine zweite Schaffensperiode mit dem Werk Métopes und wer nur seine früheren Stücke kennt wird kaum glauben können, dass es sich hier um denselben Komponisten handelt. Szymanowski wendet sich völlig von seinem bisherigen Stil ab und hin zu einer Kompositionsart, die Wolters als „kraftlosen Nachimpressionismus“ bezeichnet und sich irgendwo zwischen dem späten Skrjabin, Debussy, Ravel und Schönberg befindet. In dieser mittleren Periode von 1914 bis 1918 haben die Klavierwerke einen völlig neuen Aufbau, Harmonien und Pedal-Techniken.
Szymanowski arbeitete an den Métopes im Frühjahr und Sommer 1915 in Tymoszówka. Inspiriert wurde er von den berühmten Metopen des sizilianischen Tempels von Selinut in der Nähe von Palermo, den er vier Jahre zuvor besuchte. Szymanowski erzählt drei Abenteuer aus Homers Odyssee. In den Stücken lassen sich deutliche Gemeinsamkeiten mit Ravels und Debussys „Wasserstücken“ erkennen (besonders mit der Ondine, Jeux d'eau, L'Isle Joyeuse…) sowie mit Ravels Miroirs. Tonalität gibt es keine mehr. Selbst ein Rhythmus ist nur schwer zu erkennen. Szymanowski wechselt ständig zwischen, 8/4, 5/4, 3/4, 2/4, 7/8, 6/8, 5/8, 4/8, 3/8, 12/16 usw. hin und her. Kombiniert mit den koloristischen Effekten ergibt das eine eigenartig fließende Musik.

Das erste Stück trägt den Titel „L'île des sirènes“, ist seiner Cousine Lola Rościszewska gewidmet und erzählt die Geschichte der Fabelwesen, die einst hinterhältig die tapferen Seemänner (und vielleicht auch Wikinger, Drachenboote…;)) mit ihren verführerischen Klängen anlockten, um sie dann zu töten. Um diese Szene darzustellen, stellt Szymanowski ein Schlaflied-Thema und freiere Figurationen nebeneinander, die vielleicht die Doppelflöten und Leiern von Homers Sirenen darstellen sollen. Ähnlich wie Massiaens Vogel-Gesang wird man von Szymanowski auch daran erinnert, dass die Sirenen halb Mensch, halb Vogel waren. Beim Höhepunkt des Stücks kann man sich sehr schön vorstellen, wie sich die Biester über eine Besatzung hermachen, nachdem sie sie in den Schiffbruch getrieben haben und sich danach wieder genüsslich auf die Lauer legen.

„Calypso“ lautet der Name des zweiten Stücks und ist ein Portrait der Tochter von Atlas und Tethys, die Odysseus für sieben Jahre auf ihrer Insel Ortygia festhielt. Parallelen zu Jeux d'eau und Debussys Brouillards sind zu erkennen, dennoch ist Szymanowskis Klang einzigartig mit lyrischen Melodien und fantastischen Figurationen. Das Stück ist seiner Schwester Anna Szymanowska gewidmet.

„Nausicaa“ zeigt den Tanz von Nausicaa und den phaecianischen Jungfrauen, die Odysseus nach dem Schiffbruch finden. Dieser heitere Tanz bringt das Werk mit Ostinaten, Kadenzen und Elementen der vorangegangenen Stücke zu einem Ende. Gewidmet ist es Marianna Davidoff.

John Ogdon sagte später über diese Stücke, sie umgäbe „eine Aura von „Fin de siècle“ Opulenz“. Wolters bezeichnet die Stücke als äußerst delikate Klangimpressionen, die ein sehr hohes Maß an Technik und Klangkultur verlangen. Er sieht in ihnen höchst raffinierte Klänge von eigentümlicher Faszination und Farbigkeit, doch einer entnervenden Weichlichkeit und Gestaltlosigkeit, die nur in ganz kleinen Dosen noch zu genießen ist. :D Er vergibt die Schwierigkeitsstufe 15 (von 15). Wer sich schwer tut mit dieser Musik dem Empfehle ich nicht gleich das Handtuch zu werfen, sondern die Augen zu schließen, und sich die beschriebenen Bilder ganz genau vorzustellen. Für mich steckt durchaus sehr viel Schönes in dieser Musik.

Métopes op.29

Hier sind die Noten!

Viele Grüße!
 
Zu den beiden Youtube-Videos der Métopes:

Zitat von Youtube:
Dieses Video ist in Deutschland leider nicht verfügbar, da es möglicherweise Musik enthält, für die die erforderlichen Musikrechte von der GEMA nicht eingeräumt wurden.

Szymanowski ist doch schon über 70 Jahre tot, oder? Was will dann die GEMA bitte. So ein *****
 
HAllo Troubadix,

hätte mich sehr interessiert, aber leider, Beide, mal wieder nicht verfügbar.

Rudl

PS: Das wird vielleicht noch schlimmer mit dem komischen ACTA GEsetz. Da waren die Polen mal wieder schlauer und haben die Ratifizierung ausgesetzt. HAben ja auch bei der Scheinegrippe cleverer gehandelt.
 
Ich bin ja nicht umsonst ausgewandert! :D

Gibt es denn kein anderes Video auf Youtube, das man auch in Deutschland sehen kann?

Vielleicht dieses?
Oder dieses?
Oder wenigstens dieses?
 
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Lieber Troubadix,

Ich bin wirklich begeistert von der Mühe, die Du Dir mit dieser Reise durch Szymanowskis Klavierwerk machst. Deine Beschreibungen sind nicht nur inhaltlich fundiert, sondern auch amüsant und offenbar sehr lustvoll geschrieben. Das macht Lust auf mehr.

Vielen Dank und weiter so!
 
12 Etüden op.33

Diese kleine Etüdensammlung wurde 1916 fertiggestellt und baut auf Chopins Beispiel auf. Obwohl ebenfalls im nachimpressionistischen Stil komponiert, lassen sich auch wieder Elemente aus früheren Tagen erkennen, auch die Rhythmik ist im Vergleich zu den Métopes wieder markanter und gefestigter. Jede der Etüden weißt eine oder mehrere spezifische harmonische oder technische Besonderheiten auf. Die Bitonalität der dritten Etüde erinnert an Ravel und das 16tel Laufwerk der vierten Etüde erzeugt einen tritonalen Konflikt zwischen es-moll und a-moll. Die zweite, sechste und siebente erinnern an Skrjabin und nähern sich der motorischen Musik von Prokofiev und Bartók. Gewidmet sind die Etüden Alfred Cortot und speziell die neunte Etüde ist dem Geiste Cortots am nächsten. Sie ist mit „Capriccioso e fantastico“ überschrieben und ist durch rhythmische Querverweise zwischen den Händen gekennzeichnet mit einem feinen, leichten Anschlag, fast wie ein Mendelssohn-Scherzo mit Chromatik des frühen 20. Jahrhunderts. Eine Sonderstellung unter den Etüden nimmt die Nummer 5 ein. Sie ist die einzige, in der sich Szymanowski auf eine klare Tonart (Es-dur), wenn auch mit einigen Dissonanzen und nicht ganz konventioneller Harmonik festlegt. Komischer Weise wirkt sie genau deshalb als Kuriosität in dieser Sammlung. Der Grund für diesen stilistischen Bruch liegt wohl darin, dass Szymanowski diese Etüde bereits 1905 komponierte.

Keine der Etüden dauert länger als zwei Minuten und der gesamte Zyklus lässt sich unter 15 Minuten spielen. Es war Szymanowskis Wunsch, dass die Etüden als kompletter Zyklus vorgetragen werden, was zum Beispiel dadurch deutlich wird, dass nach jeder Etüde „attacca“ die nächste gefordert wird. Wolters zählt das Werk zum Bedeutendsten und Dauerhaftesten, was Szymanowski je komponierte und vergibt die Schwierigkeitsstufen 13 bis 15 (von 15). Zumindest für die Nummer 5 halte ich das für etwas übertrieben, da sie eigentlich nicht sonderlich schwierig ist. Größtenteils ist der Zyklus jedoch brutal schwierig mit unzähligen, pianistischen Grausamkeiten und sehr schwer zu entziffern. Dennoch stecken die Etüden voller musikalischer Ideen, sind pianistisch interessant und vielgestaltig.

12 Etüden op.33

Viele Grüße!
 
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Masques op.34

Die Masques (Masken) wurden in den Sommern 1915 und 1916 komponiert. Man kann sie als kleine Klanggedichte bezeichnen. Alle drei Stücke beschreiben geschichtlich literarische Figuren, die sich auf irgend eine Weise hinter einer Maske versteckt haben. Auch diese Stücke sind im nachimpressionistischen Stil gehalten, jedoch gewinnt die Melodie wieder mehr an Bedeutung gegenüber den koloristischen Elementen. Szymanowski selber bezeichnete seinen Stil in diesen Stücken als „quasi-parodistisch“. Obwohl alle drei Geschichten schon mal in irgend einer Form vertont wurden, bezieht sich Szymanowski auf keine dieser Vertonungen. Der gesamte Klaviersatz ist sehr orchestral gehalten.

Scheherazade
Das Stück war ursprünglich an letzter Stelle geplant, wanderte aber dann an die erste. Gewidmet ist es Alexander Dubyansky, der die Masques auch uraufführte. Szymanowski lässt hier Interessante, Orientale Aspekte in die Musik einfließen.

Die Geschichte des Literaturklassikers „Tausendundeine Nacht“ dürfte wohl den meisten bekannt sein. Viele Menschen quälen sich oft mit dem Gedanken, wie sie denn die Treue des Partners sicherstellen können. König Schahriyâr präsentiert seinen zugegebener Maßen sehr effektiven, aber doch recht unkonventionellen Lösungsansatz. Als ihn seine Frau betrügt, lässt er sie kurzerhand hinrichten und damit ihm so was schlimmes nicht noch mal passiert, lässt er sich von seinem Wesir jeden Tag eine neue Jungfrau bringen, die am nächsten Morgen wieder hingerichtet wird. Scheherazade, die Tochter des Wesirs will dem ein Ende machen und lässt sich auf eigenen Wunsch mit dem König verheiraten. Als die Nacht anbricht erzählt sie dem König eine Geschichte und bricht bei einer spannenden Stelle einfach ab. Die Neugierde des Königs ist so groß, dass er die Hinrichtung aufschiebt und in der nächsten Nacht setzt Scheherazade ihre Strategie fort. Mit diesem Seifenoperprinzip übersteht sie tausendundeine Nacht, schenkt dem König drei Kinder und weil es dann eh schon wurscht ist, schenkt der gute Mann ihr halt das Leben.

Tantris der Narr
Für mich das Beste der drei Stücke. Es ist seinem Cousin Henryk Neuhaus gewidmet. Das Stück ist geprägt von einem kraftvollen Rhythmus und seinem verzweifelten Grimm.
Alle Wagner-Fans kennen natürlich die herzzerreißende Geschichte des unglücklichen Liebespaares „Tristan und Isolde“, deren Geschichte bereits seit dem Mittelalter in zahlreichen Variationen erzählt wird. Die rührende Herz-Schmerz-Erzählung war aber (zumindest in der Fassung, in der sie die meisten kennen werden) nur am Rande Szymanowskis Inspiration. Vielmehr war seine Quelle das vom Original deutlich abweichende Drama in fünf Akten von Ernst Hardt, welches 1908 uraufgeführt wurde und den Titel „Tantris der Narr“ trägt. Tristan und Isolde sind ein Liebespaar, jedoch ist Isolde mit König Marke verheiratet und Tristan lebt außerhalb von Cornwall. Marke und Tristan haben einen eigenartigen Vertrag abgeschlossen der besagt, dass Tristan und Isolde sofort hingerichtet werden, wenn sich Tristan in Cornwall blicken lässt. Dann gibt es aber noch einen Vertrag zwischen Tristan und Isolde der besagt, dass sich Tristan dazu verpflichtet sich immer und überall zu stellen, wenn er im Namen Isoldes angesprochen wird. Der böse Tristan ist der lieben Isolde untreu geworden und hat eine gewisse Isolde Weißhand (zum Glück kommt man da nicht durcheinander) geheiratet. Die arme Isolde plagen nun Eifersuchtsphantasien. Denovalin ist eine neugeschaffene Figur und ebenfalls an Isolde interessiert. Er versucht sie zu erpressen um sie für sich zu beanspruchen und behauptet, Tristan gesehen zu haben. Dieser hätte sich bei Nennung des Namen Isoldes nicht gestellt und hätte daher den Vertrag gebrochen. Der äußerst fiese, herzlose, brutale und diabolische Denovalin geht nun zu König Marke und behauptet, Tristan in Cornwall gesehen zu haben. Tristans Anhänger Dinas möchte ihm ein Alibi verschaffen und behauptet, ihn zur selben Zeit an einem anderen Ort gesehen zu haben. Marke beschließt trotz der gegensätzlichen Aussagen Isolde den Aussätzigen auszuliefern. Isolde wird nackt vor die Tür gesetzt. Tristan befindet sich ebenfalls unter den Aussätzigen als Siecher verkleidet, der die Aussätzigen verjagt und Isolde entführen will. Isolde will oder kann Tristan aber nicht erkennen. Denovalin tritt heraus und wird von Tristan erstochen. Dieser flieht und Isolde wird vom Volk gerettet, was Marke als Gottesurteil ansieht. Am Abend im Schloss sind Marke, Isolde, Brangäne und der Hofnarr Ugrin versammelt, zu ihnen gesellt sich ein Narr namens Tantris. Er gibt sich zwar offen als Tristan, wird aber nicht als dieser erkannt. Zu dieser Zeit wird Tristans Schwager Kuerdin tot hereingetragen. Er trägt Tristans Rüstung und Isoldes Ring (niemand weiß, wo der den her hat und es wird auch nicht aufgeklärt) und wurde deswegen für Tristan gehalten. Am nächsten Morgen wollen Brangäne und Isolde von Tantris/Tristan den Ring als Beweis seiner Identität sehen. Isolde ist immer noch von ihrer Eifersucht und Hass auf die Konkurrentin Isolde Weißenhand geblendet und so gelingt es Tristan nicht, sie von seiner Identität zu überzeugen. Sie fordert die „Hundeprobe“ und schickt Tantris/Tristan in den Hundezwinger. Dort wartet Tristans Hund und die Töle ist seit Tristans Abwesenheit zu einer reißenden Bestie geworden. Der Hund erkennt Tristan, Tristan ruft fröhlich den Namen des Hundes, verliert anscheinend völlig das Interesse an Isolde und verschwindet vergnügt mit dem Hund. Isolde erkennt nun, dass es Tristan war und bricht in Brangänes Armen zusammen. Was will uns diese Geschichte wohl sagen…? :floet:

Eine Don Juan-Serinade
Das Stück erzählt die ebenfalls alt bekannte Geschichte des Weiberhelden Don Juan, dessen Leben im Überfluss letztlich im Verderben endet. Es beginnt mit einem improvisiert klingenden Teil mit bitonalen Elementen in der Harmonik und einer spanisch-arabischen Atmosphäre. Die Struktur ist die eines leicht veränderten Rondos und die Wiederholung des Themas erinnert an Don Juans Beschäftigung mit sich selbst. Triolen verstärken den spanischen Charakter des Stücks und die letzten Takte zeigen Don Juans ausweglose Lage. Das Stück ist Arthur Rubinstein gewidmet.

Alle drei Stücke sind äußerst schwierig zu spielen in allen Bereichen und Wolters vergibt zurecht die Schwierigkeitsstufe 15 (von 15). Für mich sind es aber auch die schönsten und fesselndsten Stücke der zweiten Periode. Einige von euch werden sich vielleicht, ebenso wie mit den vorherigen Stücken etwas schwer tun mit dieser Musik. Und wieder kann ich nur empfehlen, nach den ersten Takten nicht verängstigt das Weite zu suchen, sondern einfach die Augen zu schließen, an die Geschichten denken und ganz aufmerksam zuhören. Man kann beim Tantris zum Beispiel den Hund bellen hören und auch sonst gibt es viele tolle Sachen zu entdecken. Nicht zuletzt haben die Stücke mich wieder daran erinnert, dass viele Menschen sich nicht nur zum Fasching hinter einer Maske verstecken.


Schéhérazade
Tantris le bouffon
Sérénade de Don Juan


Viele Grüße!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mit Freuden nehme wahr, daß Deine Beschreibungen mindestens so unterhaltsam sind wie die Musik, die sie zum Thema haben. (Ein sehr schöner Beweis, daß über Musik zu schreiben nicht dröge enden muß.)
 

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