Bogen über 2 Noten: Ausführung

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akcent

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HI Leute,
Sorry, aber ich bin grade komplett verwirrt.Hab folgendes Problem:
Wenn 2 (unterschiedl.) Noten(/Akkorde) unter einem Bogen stehen, welche der beiden wird dann lauter gespielt? Ich dachte, dass die Erste mit mehr Gewicht(-> lauter) und die zweite leichter( ->leiser und im Notenwert etwas gekürzt,man setzt ab) gespielt wird.
Nun stimmt dies scheinbar aber nicht immer.Wenn bei Mozart z.B.die 1. Note unterm Bogen auf keiner Zählzeit liegt und die zweite auf einer, spielt man die zweite ja lauter.Hat der Bogen also doch nichts zu sagen und es kommt nur aufs Metrum drauf an?

Da mauss ich dann aber daran denken was mir mein jetziger Klavierlehrer zum Rachmanninov Preludes op.3 nr.2 cis-moll sagte: Im 6.Takt(Die Skundsequenz über Gis-Orgelpunkt) müssen die Bögen hörbar sein.D.h. auf den ersten Akkord mehr Gewicht und nach dem zweiten Absetzten.Aber trotzdem voll ausspielen,keine Mozart-Phrase->also nicht zu früh absetzten.
Der Erste Akkord liegt jedoch zw. der 1. und 2. Zählzeit und der Zweite auf der 2.!Wenn ich so spiele mache ich den 1 .Akkord ja zur Synkope, oder?
Auch wenn ich keine Aufnahme kenne,in der jemand so spielt scheint diese Interpretation ja möglich.Es sei denn mein Lehrer hat hier einen Denkfehler gemacht...
Mein vorheriger Lehrer hat mir auch beigebracht, dass man in der Wiener Klassik so phrasiert:Ton am Bogenanfang mit mehr Gewicht, Ton am Bogenschluss leichter..was ja auch oft stimmt aber irgendwie doch nicht immer?!?
Also gibt es jetzt Regeln wie man das spielt oder muss man immer selbst eintscheiden? Oder sind es manchmal nur Legatobögen und manchmal Phrasierungsbögen und man selbst darf entscheiden um was es sich handelt?!??
 
Gerade bei "moderneren" Stücken, also Romantik und neuer, würde ich immer empfehlen, selbst zu entscheiden, wie ein Bogen gemeint ist. Die relativ starren Regeln der Wiener Klassik (die m.E. erst später als so starr definiert wurden) gelten hier nicht mehr. Deutlich häufiger sind also Phrasierungsbögen - so auch beim Prelude in cis.

Die Stelle, die Du meinst, versuche ich zu spielen wie ein Glockengeläut über dem Orgelpunkt. Sie sind also eher gleichberechtigt, nur wenn man ganz genau ist, wird man ein leicht-schwer-leicht-schwer-etc. in der rechten Hand erkennen. Ich fange also mit "leicht" an.

Es gibt sicher auch andere gute Interpretationsmöglichkeiten für das Stück, dies ist nur eine davon :)
 
Hallo Akcent, hui ungewohnte Schreibweise ;)

der (legato-) Bogen sagt erstmal noch nichts über die Dynamik. Worauf du wahrscheinlich anspielst sind die Seufzer-Vorhalte bei Mozart. Dort ist es relativ klar, daß der Vorhalt (eine Dissonanz) lauter und die Auflösung leiser gespielt wird. Aber nicht alle Notenpaare, die mit einem Bogen verbunden sind, haben etwas mit Vorhalt-Auflösung zu tun. Es kann auch durchaus die zweite Note betont sein oder beide gleich laut.

Gruß
Haydnspaß
 
Hallo Akcent, hui ungewohnte Schreibweise ;)

Hi Haydnspaß. Das kann ich nur genauso zurückgeben:cool:
Also erstmal danke für die bisherigen Antworten. Da mein erster Beitrag wahrscheinlich zu lang und unübersichtlich ist, hier nochmal in verständlicher Kurzform:

Kann ein Bogen über zwei Tönen/Akkorden etwas an der Lautstärke jener ändern? Oder schreibt er entweder legato vor oder gruppiert Töne zu einer Phrase und sagt absolut Null über Laustärke?
Speziell geht es mir um den Fall, ob die erste Note dadurch entgegen dem Metrum lauter als die 2. gespielt werden kann und somit zur Synkope gemacht wird.
Bsp.: Rachm. Preludes cis-moll Takt6(s.1.Beitrag).
Oder z.B. auch Chopins heroische Polonaise: Die Oktaven in der li Hand während dem Thema: I As,es1,as1.es,as.Es,(neuer Takt)As .Sind allesamt Achtel in einem 3/4 Takt. Die Fettgedruckten stehen unter einem Bogen.
Kann ich die Oktaven am Bogenanfang dann lauter spielen und zur Synkope machen? Was wäre das dann für ein Bogen?:confused:
 
HSpeziell geht es mir um den Fall, ob die erste Note dadurch entgegen dem Metrum lauter als die 2. gespielt werden kann und somit zur Synkope gemacht wird.
Bsp.: Rachm. Preludes cis-moll Takt6(s.1.Beitrag).

Ich hatte das Stück ebenfalls gespielt. Aber so würde ich es nicht spielen. Ich folge dem Puls. Es ist ja ein 4/4-Takt, also würde ich die erste Achtel weniger betonen, die zweite mehr, die dritte wieder weniger.

Du kannst es ja ausprobieren: Wenn man die erste und dritte Achtel betont, entsteht eine völlig andere Logik in der Musik. Aber die ist nicht mit dem Stück gemeint.

Hör dir mal an, wie Rachmaninoff die 2. Achtel hinauszögert und damit betont: http://www.youtube.com/watch?v=0Wddtne7KSs&feature=related
 
N'Abend,
Wie gesagt. Ich kenne niemand der besagte Stelle im cis-moll Prelude mit mehr Gewicht auf der ersten Achtel spielt. Hört sich dann irgendwie fast auch schon ein bisschen "jazzy" an. Finde auch, dass der Anfang rhythmusorientierter sein sollte, im Kontrast zum Mittelteil mit Rubato.
Möglicherweise hat mein Lehrer zu kurz drüber geschaut und nicht registriert, dass da nur ne Achtel und keine Viertelpause ist oder was weiß ich...Werde ihn diesbezügl. vlt. nochmal ansprechen.
Mir gehts aber eigentlich nicht ums cis-moll Prelude, sondern um die Frage, ob ein Bogen über Noten eine Schwerpunktsverlagerung(+Betonung) auf den Bogenanfang bedeuten KANN.
Bei der Heroischen wurde mir halt auch beigebracht den Bogenanf. synkopisch zu spielen. Und seitdem dachte ich halt man macht das immer so.Bis mir halt irgendwie in Konflikt kommt, weil das nicht immer geht.Ob mir da wohl auch Unsinn beigebracht wurde? In keiner mir bekannten Aufnahme wirds nämlich auch hier so nicht gemacht..
 

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