Blüthner 193cm von 1892, generalrevidiert - guter Deal?

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16. Feb. 2020
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Hallo,

Ich wollte euch noch einmal um eure Meinung bitten. Ich habe mir heute einen Blüthner von 1892 (Modellnr. ca 34000) mit Blüthner Patentmechanik und ohne Aliquot angeschaut. Der Flügel wurde vor 6 Jahren in Hannover von Peter Saweljew ( http://peter-saweljew.de/) generalrevidiert. Sei weit ich sehen konnte wurde alles gemacht. Die Originaltastatur ist in exzellentem Zustand vorhanden, leider wurde der Flügel in mattem Schwarz lackiert (das einzige, was mir nicht gefiel). Beine und Notenständer sind auch original. Der Klang war wunderbar. Warm und singend, sonor im Bass, die Töne klingen lange nach. Als Anfänger kann ich das vielleicht nicht so gut beurteilen, aber ich habe keinen Unterschied zwischen der Patentmechanik und üblicher Mechanik gemerkt. Die Mechanik war leicht und feinfühlig und fühlte sich sehr gleichmäßig an. Es gehört einem (ehemaligen?) russischen Konzertpianisten und kosten soll das Ganze 4500 € VB. Ich bin mir zu 99 % sicher, brauche aber irgendwie noch eine Bestätigung, dass das ein guter Deal ist. :) Anbei noch Bilder. Was denkt ihr? Ich frage vor allem, weil ich manchmal gelesen habe, dass man von generalrevisierten Instrumenten Abstand nehmen sollte, weil man nicht weiß, wer daran alles rungewerkelt hat und unpassende Teile (zu schwere Hammerköpfe, zu große Stimmgabeln etc) eingesetzte werden könnten.IMG_20201012_102652.jpgIMG_20201012_104545.jpgIMG_20201012_102649_1.jpgIMG_20201012_104529.jpgIMG_20201012_102643.jpgIMG_20201012_104525.jpgIMG_20201012_102631.jpgIMG_20201012_104459.jpgIMG_20201012_102709.jpg
 

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Warum lässt Du nicht für ein paar Euro einen Klavierbauer drauf schauen ?
 
Herzlichen Glückwunsch dazu!
Damit ķonntest du nicht wirklich etwas falsch machen, hast du auch nicht. An die matte Lackierung kann man sich gewöhnen, an einen matten Klang nicht! :musik064:
:trinken321:
 
Warum lässt Du nicht für ein paar Euro einen Klavierbauer drauf schauen ?
Mach ich auch! Ist leider nur nicht so einfach, kurzfristig jemanden zu finden, insbesondere, wenn der Verkäufer arbeitsbedingt nicht mehr als 2 Tage im Voraus planen kann. Mittwoch um 12 Uhr, wenn es klappt. Deswegen wollte ich einfach von euch hören, was für einen Eindruck das auf euch macht, zumindest von den Bildern und dem Preis her.

@klaros: Also noch ist es ja nicht so weit. :)
 
Wenn der rote Ball mit den Pickeln (ist das ein SM-Spielzeug?) im Preis inbegriffen ist, würde ich zuschlagen.
 
Sind das im obersten Diskantfeld zwei Risse im Steg, oder täuscht das auf dem Foto?
 
Jetzt sehe ich es auch, kann ich nicht ausschließen. Müssen wir dann am Mittwoch sehen. Wie schwerwiegend wäre das denn?
 
Mach ich auch! Ist leider nur nicht so einfach, kurzfristig jemanden zu finden, insbesondere, wenn der Verkäufer arbeitsbedingt nicht mehr als 2 Tage im Voraus planen kann. Mittwoch um 12 Uhr, wenn es klappt. Deswegen wollte ich einfach von euch hören, was für einen Eindruck das auf euch macht, zumindest von den Bildern und dem Preis her.

@klaros: Also noch ist es ja nicht so weit. :)
Sorry, ich habe das mit der V.B. überlesen. Ein möglicher Stegriss wäre natürlich ein noch zu klärender Punkt. Ich hatte früher einen "Knaake" mit einem solchen Riss, der sich klanglich nicht bemerkbar machte, wohl aber dem Stimmer an den betreffenden Saiten etwas mehr Sorgfalt abverlangte, wie er sagte.
Ich bin auf die Expertenmeinung gespannt. Möglicherweise könntest du den Preis günstiger für dich gestalten.
Viel Glück noch!
 
Der Flügel ist ja neu besaitet worden, inklusive neuen Wirbeln, der Rahmen wurde lackiert, damit auch vorher ausgebaut, also dann wohl auch alle Filze neu gemacht, insgesamt schon recht aufwändige Arbeiten.

Wenn es sich also tatsächlich um Stegrisse handelt, was sich ja am Mittwoch zeigen wird, dann sind die nach der Neubesaitung aufgetreten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Klavierbauer das im Rahmen einer Renovierung nicht sofort sieht, wenn eh die Platte ausgebaut ist und dann würden diese Risse sauber mit Epoxyharz repariert.

Um 1890 herum war das Saitenmaterial noch ein anderes, das weniger Newton an Zugkraft in den gesamten Rahmen gebracht hat. Vermutlich sind also einfach neue Saiten für deutlich jüngere Flügel verbaut worden.

Wenn dem so ist - und das ist pure Spekulation aufgrund eines einzigen Bildes - dann verheißt das nichts gutes für die zukünftige Entwicklung, vor allem wenn der Flügel regelmäßig gespielt und dementsprechend auch gestimmt wird. In diesem Fall würde ich vom Kauf abraten, es sei denn der verkaufende Klavierbauer gibt eine entsprechende schriftliche Garantie dafür ab, dass über einen Zeitraum von vielleicht 5 Jahren dieses spezielle Thema von ihm mit Nachbearbeitung im Kaufpreis enthalten ist.

Vielleicht sind es aber auch nur irgendwelche Markierungen mit Buntstift und dann hat sich die Diskussion eh erledigt, denn dann bekommst Du wohl ein Instrument mit gutem Preis/Leistungsverhältnis.
 
Danke für eure Antworten.

Ärgerlich, dass mir das nicht vor Ort aufgefallen ist. Ich denke, dadurch, dass der Flügel generalüberholt wurde, habe ich auch nicht so genau hingeschaut... Ich hatte erst überlegt, den Flügel gleich zu nehmen, aber es ist doch besser, hier und bei einem Fachmann um Rat zu fragen. Bin gespannt, ob es tatsächlich Risse sind. Genau wegen solcher Sachen wie eben Saiten mit zu viel Zugkraft oder oben erwähnter zu schwerer Hammerköpfe usw. bei Generalüberholungen wollte ich lieber nochmal sichergehen. Tatsächlich würde ich mir auch lieber einen solchen Flügel im (ordentlichen) Originalzustand kaufen und dann selber sicherstellen, dass bei einer Überholung ordentliche Arbeit geleistet wird, aber den Flügel + Generaluberolung kann ich mir nicht leisten.

@OE1FEU: Leider handelt es sich um einen Privatverkauf, d.h. niemand könnte mir da was zusichern, wenn es sich wirklich um Risse im Steg handeln sollte.

Liebe Grüße
Eddie
 

Evtl. bin ich ja blind aber ich kann keine Risse entdecken. Auf welchem der Fotos sollen die sein?

Falls es um diese beiden Stellen geht (siehe unten), das sieht für mich eher nach Hinterlassenschaften eines Stiftes aus.
risse.jpg
 
Hallo,

Danke nochmal für eure Beteiligung. Ich wollte nur kurz rückmelden, dass das mit der Besichtigung leider nichts wurde, weil der Flügel verkauft wurde. Aber macht nichts, dass matt schwarz gefiel mir ohnehin nicht so gut und Risse im Steg hatte er auch noch. ;)

Habe gestern einen wundervollen Duysen Flügel von 1892 besichtigt, der mir super gefallen hat. "Leider" ist der Klang mit 2.20m Länge doch sehr mächtig, ich glaube das ist ein bisschen viel für einen ca. 14qm Raum. :007:

Heute schau ich mir ein Pfeiffer Flügel aus den 50ern an. Zu der Marke, obwohl deutsch, findet man leider nicht soooo viel wie zu anderen. Hat jemand Erfahrung mit dieser Marke?
 
Zu Pfeiffer Flügeln kann ich dir nichts sagen, da mir noch keiner über den Weg gelaufen ist. Pfeiffer Klaviere kenne ich jedoch eineige und das sind sehr solide Instrumente. Den Flügel würde ich mir auf alle Fälle anschauen.

Ein 2.20m Flügel in einem 14qm Zimmer wäre für mich nicht prinzipiell "too much", sondern hier kommt es auf die Beschaffenheit des Raumes und die Intonation des Flügels an, ob das geht. Davon abgesehen ist ein so großer Flügel natürlich im Zimmer dann sehr dominant vom Platzbedarf, aber wenn man den Platz hat und den Flügel hinstellen möchte, dann ist es prinzipiell möglich.
 
Verkäufern, die einen Flügel nicht bis zu einer Besichtigung reservieren, sollte man eh nicht trauen.
 
Ein 220cm Duysen von 1892 ist ein phantastischer Flügel, wenn er gut behandelt worden ist. Klanglich wird man kaum etwas Besseres finden. Lass' Dir das mit dem "zu groß" nochmal durch den Kopf gehen. Und bedenke, dass es nicht immer bei 14 qm bleiben muss.
 
Er hat mir auch wirklich fantastisch gefallen und ich hab mich schon ein wenig in ihn verliebt. Er ist sehr gut erhalten und klingt für mich so, wie ein Flügel klingen muss. Original Schellack noch sehr ansehnlich, dieses wundervolle Notenpult und die Beine sind auch noch da. Stimmwirbel wurden erneuert sowie die Hammerköpfe (sogar zweiMal, da der Verkäufer mit der ersten Arbeit nicht zufrieden war), die Stimmhaltung ist gut. Der Verkäufer wirkt auch 100%ig vertrauenswürdig und möchte, dass der Flügel in gute Hände kommt. Dazu sehr transparent und der Preis ist sehr sehr fair. Hätte ich die Räumlichkeiten, würde ich keine Sekunde zweifeln. So bin ich mir noch nichts ganz sicher... Klar, hoffentlich bleiben es auf lange Sicht nicht nur 14 qm. :)
 
Verkäufern, die einen Flügel nicht bis zu einer Besichtigung reservieren, sollte man eh nicht trauen.
Warum ?? Wenn der Anbieter den Flügel vorher akzeptabel verkaufen kann, warum sollte er denn dann auf weitere Interessenten warten ? Ich würde ihm das nicht übel nehmen.
Eher, wenn er behaupten würde, andere hätten mehr Geld geboten.:denken:
 

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