Blüthner 193cm von 1892, generalrevidiert - guter Deal?

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Der Pfeiffer Flügel (170cm, weiß) war leider nichts. In der Anzeige stand, dass er laut Klavierstimmer sehr gut erhalten sei. Angeblich 2011/12 gekauft im hiesigen Klavierhaus (das nicht den besten Ruf hat...) gekauft und der Sohn habe "nur ein paar Mal" gespielt.
Übersetzt: Vollkommen versifft und verstaubt. Riss im Resonanzboden, den man auch hört. Vollkommen verstimmt, bestimmt seit Kauf nicht mehr. Flügeldeckel kann man nicht feststellen, da Scharniere nicht befestigt, Stifte fehlen. Mehrere Tasten hängen, Hammerköpfe wollen nicht zurück. Oberfläche hat rote Schmierspuren, die aussehen wie Lippenstift. Das muss ja alles nicht so schlimm sein, aber das ist eben nicht "sehr gut erhalten". Zumindest einmal in den 8 Jahren hätte man ihn abwischen können. An sich fand ich den Anschlag trotzdem angenehm, aber da wäre mir zu viel zu machen, dann wäre ich dick über meinem Budget. Naja... Ach und der Anzeige nach ist es ein Konzert-Flügel, 2.50m lang. Hatte ich schon an den Bildern gesehen, dass das nicht sein kann...
 
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Warum ?? Wenn der Anbieter den Flügel vorher akzeptabel verkaufen kann, warum sollte er denn dann auf weitere Interessenten warten ? Ich würde ihm das nicht übel nehmen.
Eher, wenn er behaupten würde, andere hätten mehr Geld geboten.:denken:
"Besichtigung" wäre mir als Verkäufer auch zu wenig Commitment. Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hole ich der Königin ihr Kind. Aber dann kann ich. Ich komme mal vorbei und gucke. Vielleicht kaufe ich ihn ja. Aber bis dahin hab ich Vorkaufsrecht. ?? Für mich wäre doch gerade die Zeitdauer, bis Du kommst, ein Hinweis auf Dein Interesse.

Wenn Du Dir das Instrument ansiehst und ernstlich interessiert bist, würde ich mich auf einen (ziemlich überschaubaren) Zeitraum für eine Reservierung einlassen, damit Du in Ruhe überlegen und Sparschweine schlachten kannst, Dir aber klar machen, dass das Instrument danach dann weg sein könnte, weil sich derweil auch andere das Instrument anschauen könnten...
 
Naja, wenn ich einen Flügel anspiele, er mir gefällt und ich mir einem Klavierbauer nochmals kommen will - und das ist doch die Geschichte - dann würde ich mir eine Reservierung erwarten. Aber keine Ahnung, was nun genau ausgemacht war. Ich finde gerade beim Instrumentenkauf das gierige schnell kaufen oder verkaufen völlig daneben.
 
Ich bin endlich fündig geworden!
Aus Platz- und Finanzgründen habe ich von einem Flügelkauf doch Abstand genommen. Ich hab mich nochmal auf den Weg zu Händlern gemacht mit dem Vorhaben, ein Klavier bis 5000 € zu finden, das mich überzeugt. Die meisten Klaviere haben mir wieder nicht so recht gefallen, bis ich ein Ibach 114 von 1983 für 5000 € gesehen habe. Das gefiel mir super vom Anschlag und gut vom Klang. Und dann fiel mir ein eigentlich ganz unscheinbares Klavier auf, ein Grotrian-Steinweg 112, ganz schlmucklos in Mahagonie satiniert ohne Konsolenbeine, von 1980 für 3500 €. Es wirkt so klein und unscheinbar, hatte aber wirklich einen schönen, runden, warmen und überraschend basstarken Klang, und einen angenehmen, präzisen Anschlag. Habe mir vom Händler auf beiden Klavieren noch verschiedene Stücke vorspielen lassen und ja, das Ibach klang toll, aber das Grotrian tatsächlich wärmer und runder mit besserem Bass. Letztlich für 3400 € inkl. Lieferung, erster Stimmung und 5 jähriger Garantie auf alle relevanten Instrumententeile. Juhuuu! Dann freue ich mich schonmal auf den Neuzugang und mach Platz! :)

An dieser Stelle möchte ich auch den Händler empfehlen, der von allen mir besuchten Händlern in Berlin den auf mich den besten Eindruck machte bei gleichzeitig sehr fairen Preisen. Herr Kodisch in Kreuzberg. Ausnahmslos alle angespielen Klaviere waren gut eingestellt.
 
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Herzlichen Glückwunsch zum Klavierkauf. Ganz besonders freut mich, dass es ein Ibach wurde (Ich habe ein en kleinen 100 jährigen Ibach-Flügel).
Ich wünsche Dir vie Freude daran :026:
 

Hey Ihr Lieben,

Danke für die Glückwünsche!

Jetzt traue ich mich das gar nicht zu schreiben... Zu Hause bin ich dann doch ins Zweifeln gekommen, ob ich nicht lieber das Ibach genommen hätte, das mir von Anschlag und Optik besser gefiel, aber ja deutlich mehr kostet... Bin heute nochmal ins Geschäft und habe hin- und hergespielt und mich letztlich doch gegen das GS entschieden. Aber auch für kein anderes. Das Gefühl hat einfach nicht gestimmt. Obwohl der Vertrag gestern unterschrieben wurde, war Herr Kodisch wieder sehr freundlich und hatte vollstes Verständnis und wir haben ihn aufgelöst.

Ich bin einfach ein hoffnungsloser Fall. :( Ich weiß auch nicht, warum es nicht passieren will. Ich warte jetzt nicht auf DAS Instrument, das gibt's nicht, aber auf eines, das mir zweifelsfrei hinsichtlich Klang und Mechanik (Bonus: Optik) gefällt.

Liebe Grüße
Eddie
 
Jo! Ich habe ebenfalls einen 1892er Duysen! TOP Teil! mein Stimmer ist absolut begeister und meinte selbst Steinway wäre klanglich und qualitativ damals nicht an Duysen ran gekommen! Meiner trägt die Seriennummer 7779

Also man sollte solche alten Duysen nicht unterschätzen. Auch wenn viele mit dem komisch klingenden Namen heute nicht mehr viel anfangen können
 
Ach ja, der Duysen IST wirklich traumhaft. Leider zu groß und laut für meine Wohnung. Aber falls jemand sucht oder intessiert ist, mal bei ebay Kleinanzeigen in Berlin schauen, steht für läppische 3000 € (inkl. Hocker und berlinweitem Versand) in wirklich guten Zustand drin, bei einem sehr freundlichen Herren. Das und Peters Bechstein waren die einzigen beiden Instrumente, die mich Vollendes begeisterten. Leider beide mit 220 einfach zu mächtig.
 
Ich könnnte Dir meine Kettensäge leihweise dazugeben. :017:

Viel Glück bei der weiteren Suche. Das wird schon. Du machst das richtig: Lieber monatelang Zeit lassen als später jahrelangen Nachkaufschmerz ertragen.
Danke!

Ich würde sehr, sehr gerne mal Pfeiffer Klaviere probespielen. Habe zu denen nur positivstes gelesen. Leider hier in Berlin und Umland sehr rar. Habe weder bei Händlern noch bei Kleinanzeigen eines gesehen.

Edit: Obwohl der weiter oben erwähnte Pfeiffer-Flügel in verheerendem Pflege- und Wartungszustand war, gefiel mir der Anschlag sehr gut...
 
Ich bin auf einer heißen Spur, aber eine Sache macht mich etwas unsicher:

Ich war gestern bei einem sehr freundlichen und kompetent wirkenden Klavierbauer, der ein besonderes Faible für gebrauchte August Förster Klaviere hat. Neben einigen Modellen aus der DDR Zeit, teilweise mit Renner-Mechanik für den Export bestimmt, die mir ganz gut gefielen, gab es auch ein bestimmtes Modell mit der Höhe 120cm, schlanke Konsolenbeine, Baujahre Mitte der 30er bis Anfang 40er Jahre. Davon hatte er drei da, und alle drei gefielen mir sehr, sehr gut. Haben genau den Anschlag, den ich mag, und einen warmen, kräftigen, klaren, farbigen, aber nicht grellen oder spitzen Klang und einen sehr schönen, kräftigen Bass. Einer, der mit dem "weichesten" Klang, bereits verkauft. Von den zwei anderen gefiel mir einer besonders gut. Preis ist für mich auch gut bezahlbar (4000+-). Jetzt aber zu meinem Aber: das Klavier ist noch im Originalzustand. Per se kein Problem, aber beim Hochstimmen ist eine Seite (glaube Grundton-Bass-Übergang) gerissen. Er sagte, dass das Instrument vorher länger nicht gestimmt war und das beim Hochziehen mal passieren kann, aber das nicht dafür spricht, dass die Saiten jetzt alle langsam die Biege machen und sie sicher noch 20 Jahre gut ihre Dienste machen werden. Sie klingen auch noch gut, also nicht taub im Bass oder matt in den Höhen, sahen aber halt logischerweise nicht mehr neu aus. Auch der Rest war Original, wobei ich mir da weniger Bedenken machen. Resonanzboden oder Stimmstock haben keinen Riss und ist wohl stimmstabil, Hammerköpfe haben noch genug Filz. Anbei ein paar Bilder. Das Klavier ist nicht nicht ganz fertig, bspw. fehlt eben noch die Saiten.
Was denkt ihr wegen der Saiten? Ansonsten passen alles bei dem Instrument.

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Danke euch und liebe Grüße
 
Eine Saite kann immer mal reißen. Ist mir damals bei einem neuen Klavier von C. Bechstein nach 2 Jahren im Bass beim Spielen des cis-Moll Prélude von Rachmaninoff mal passiert:angst::-). Das hört sich doch gut an, Du bist ja sehr angetan vom Instrument.
 
Eine Saite kann immer mal reißen. Ist mir damals bei einem neuen Klavier von C. Bechstein nach 2 Jahren im Bass beim Spielen des cis-Moll Prélude von Rachmaninoff mal passiert:angst::-). Das hört sich doch gut an, Du bist ja sehr angetan vom Instrument.
Das ist doch verständlich. Da hat eine Saite mal unmissverständlich seine Meinung von Rach selbst über das Stück geäußert und wollte einfach nicht mehr. ;-)
 

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