Bitte um Buchtipps zum Pianounterrichten/Klavierschul(not)en für Anfänger im Schüleralter

H

hanspetter

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15. Feb. 2016
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Hallo allerseits!

Ich hab bislang - ohne musikpädagogische Ausbildung - nur Leute unterrichtet, die im Seniorenalter mit Piano anfingen.
Jetzt habe ich die Gelegenheit, eine Schülerin zu unterrichten, 7. Klasse, bislang Blockflöte, macht einen ausgeglichenen Eindruck, die jetzt auf Piano umsteigen will.
Als Autodidakt suche ich
a) Standardwerke zur Klavierpädagogik
b) Standard-Klavierschulen für dieses Alter, gerne mit einfachen Fassungen guter Welthits wie Freude, schöner Götterfunken, Amazing grace, Halleluja (Cohen), Morning has broken - oder sonst guter, auch pfiffiger Musik in angemessenen, einfachen Fassungen.
c) Welche
- Unterrichtsdauern (30-60'?) bzw.
- zeitliche Abstände der Unterrichtseinheiten (1 Woche?) und
- tägliche Mindestübezeit (30'?) könnt Ihr ca. empfehlen?
d) Könnt Ihr das (frühe) 4händig-Spielen mit dem Lehrer empfehlen und ggf. welche Notenausgaben dazu?

Herzlichen Dank! H.
 
Ich denke, du wirst ziemlich viele zerfleischende Antworten bekommen, aber ich für meinen Teil kann dir folgendes empfehlen:

c) auf alle Fälle wöchentlich, gerade bei Anfängern sehr wichtig, je nach Kind 30 bzw 45 Minuten, mehr ist von der Konzentration schwer, Mindestübezeit... die ergibt sich im Normalfall von alleine, aber für ein Kind sind zwischen 15 und 30 Minuten ok. Meine eigenen Kinder üben beide täglich ca. 30 Minuten und kommen vernünftig voran, wichtig ist täglich!

d) vierhändig ist immer gut, im Werk was ich zu b empfehle ist ein bissl was drin.

b) also gute Erfahrungen machen die meisten mit der europ. Klavierschule und auch mit der russischen. Die europ. Klavierschule haben meine Kinder, hat allerdings nicht die aktuellsten Hits drin. Dafür auch mal vierstimmig. Der Aufbau von ihr ist recht gut strukturiert und die Stücke sind eigentlich ganz nett.

Aber das sage ich dir als nicht Klavierlehrer, die Meinung der Klavierlehrer hier im Forum wird (sicher oft - ob bei dir kann ich nicht einschätzen - zu Recht) deinen Plänen sehr negativ gegenüber sein.
 
Ich frage mich nur, mit welchem didaktischen Rüstzeug und welchen Materialien Du bisher Deine Senioren unterrichtest ...
Oder anders gefragt: Welche Literatur zur Instrumentaldidaktik hast Du bereits durchgearbeitet? Mit welchen Klavierschulen hast Du Dich eingehender beschäftigt und sie auf Brauchbarkeit abgeklopft? Oder erwartest Du, daß das Forum Dir ein Konzept als "Babybrei" in mundgerechten Portionen serviert? Wer unterrichten (also professionell arbeiten) will, sollte in der Lage sein, sich zumindest die fundamentalen Dinge selbst anzueignen.

Um mit Hasenbein zu sprechen: Peng! aus!
 
Ich habe bislang - ohne medizinische Ausbildung - nur ein paar Pflaster aufgeklebt.
Jetzt habe ich Gelegenheit, eine Blinddarmoperation durchzuführen.
Als Autodidakt suche ich
a) Standardwerke der Medizin
b) Standard-Anleitungen für diese Operation, gerne mit lustigen Bildchen und heiteren Videos
c) Welche
- Operationsdauer (30-60'?) bzw.
- zeitlichen Abstände bis zum Ziehen der Fäden (1 Woche?) und
- tägliche Visitezeit (30'?) könnt Ihr ca. empfehlen?
d) Könnt Ihr das (frühe) gemeinsame Haxen-Essen mit dem Patienten nach der Operation empfehlen und habt ihr ggf. gute Rezepte dazu?

;-)
 
Der Vergleich mit der Blinddarm-OP hinkt zwar ein wenig, weil ja zu hoffen steht, dass Schüler auch bei nicht ganz so perfektem Unterricht den Raum stets lebend verlassen, aber die Frage von @koelnklavier bringt es gut auf den Punkt:

Ich frage mich nur, mit welchem didaktischen Rüstzeug und welchen Materialien Du bisher Deine Senioren unterrichtest ...

Wenn Du Dir anschaust, wie Du das Unterrichtsmaterial für Deine anderen Schüler auswählst, lässt sich das Vorgehen möglicherweise übertragen.

Ich bin aus dem Thema "Klavierunterricht für Kinder" seit mehr als 15 Jahren aus, aber ich würde einfach mal in den gut sortierten Musikalienhandel gehen und schauen, was es im Bereich "Klavierschulen" gibt, und dann schauen, wie Deine Schüler so drauf sind und was sie brauchen und versuchen, diese beiden Enden zu verknüpfen.

Nachtrag: wie sinnvoll es ist, ganz ohne pädagogische Basis zu unterrichten, das wäre eher ein Thema für einen Thread, der losgelöst ist von einzelnen Personen, deshalb gehe ich nicht darauf ein.
 
Ich habe bislang - ohne medizinische Ausbildung - nur ein paar Pflaster aufgeklebt.
Jetzt habe ich Gelegenheit, eine Blinddarmoperation durchzuführen.
Als Autodidakt suche ich
a) Standardwerke der Medizin
b) Standard-Anleitungen für diese Operation, gerne mit lustigen Bildchen und heiteren Videos
c) Welche
- Operationsdauer (30-60'?) bzw.
- zeitlichen Abstände bis zum Ziehen der Fäden (1 Woche?) und
- tägliche Visitezeit (30'?) könnt Ihr ca. empfehlen?
d) Könnt Ihr das (frühe) gemeinsame Haxen-Essen mit dem Patienten nach der Operation empfehlen und habt ihr ggf. gute Rezepte dazu?

;-)
zu a) "Anatomie und Physiologie für Dummies" :super:, Pschyrembel: "Wörterbuch der Medizin"
zu b)
SOP: laparoskopische Appendektomie
1.) Einbringen des Optik-Trokars und Befüllen der Bauchhöhle mit Gas
2.) Einbringen der Arbeitstrokare und der Arbeitsgeräte
3.) nach kursorischer Laparoskopie Darstellung und Präparation der Appendix vermiformis
4.) Entfernung der Appendix vermiformis und gleichzeitige Setzung der Klammernahtreihe
5.) Absetzen des Gefäßstiels
6.) Einbringen der Appendix vermiformis in einen Bergebeutel
7.) Bergen des Beutels über die Trokarhülse
8.) Abschließende Kontrolle des Operationssitus inkl. Spülung
9.) Entfernung der Trokare
10.) Verschluss der Trokarinzisionen mittels resorbierbarem Nahtmaterial (evtl. zusätzlich Wundstrips)
11.) Anlegen eines Pflasterverbandes
zu c)
OP-Dauer: wenige Minuten
keine Faden-ex notwendig bei Verwendung von resorbierbarem Nahtmaterial
bei zeitgerechten Wundverhältnissen 1 bis 2 Tage stationärer Aufenthalt
zu d)
ein gemeinsames Haxen-Essen mit dem behandelndem OP-Team wird nach 1 bis 2 Wochen post op empfohlen. Ein engmaschiges Recall (mindestens quartalweise) mit einem zwingend zeitgleich durchzuführenden Haxen-Essen wird dringend angeraten und ist conditio sine qua non für eine Aufrechterhaltung des Lebenskomforts.
Als Kaltgetränk zur Haxe empfehlen wir Produkte der Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH oder vergleichbare.

:-D:-D
 
Ich finde es eine gigantische Selbstüberschätzung, wenn sich ein Klavierlehrer mit einem Chirurgen vergleicht. Da könnte sich ein Metzger auch mit einem Schönheits-Operateur vergleichen, das wäre genauso angebracht...
:-D
Leider ist es nunmal so, dass es Menschen gibt, die sehr gute Klavierlehrer sind, obwohl sie das nicht studiert haben.

Danke @thinman , wenn ich meinen Blinddarm noch hätte, würde ich ihn nach dieser Beschreibung gleich selber entfernen!
:idee:
 
:-D
Leider ist es nunmal so, dass es Menschen gibt, die sehr gute Klavierlehrer sind, obwohl sie das nicht studiert haben.
Ob studiert oder nicht, ist hier gar nicht die Frage. Wer aber nicht in der Lage ist, sich die fundamentalen Dinge seines "Handwerks" selbständig anzueignen, sollte die Finger davon lassen. Auch wenn es nicht um Leben und Tod geht - Experimente an lebenden und nicht betäubten Schülern sind in der Pädagogik zwar mittlerweile üblich. Aber deswegen muß man das ja nicht gutheißen!
 
Aus Interesse mal gestöbert,

http://www.stretta-music.com/search...aenger-von-12-80-jahren-nr-111143.html?pgNr=1

zu bedenken ist, die Schülerin ist 7. Klasse, also verboten ein Babybuch, auf der anderen Seite sollte man auch nicht zu sehr Richtung Gebrauchsmusik nach Hits gehen, denn immerhin hat man in dem Alter (noch) den Anspruch oder auch das Recht auf anspruchsvollen Unterricht mit Betonung auf Ausbildung für das Instrument.
111143_detail.png
 

@koelnklavier wo habe ich geschrieben,das ich hanspetters Vorgehensweise gut finde?
Dazu wurde schon genug geschrieben und auch ich frag mich, wie hanspetter vorgehen will, wenn es schon an solchen Dingen wie Unterrichtseinheiten und Übezeiten halt...


Böser, Böser @Ludwig du hast das schlimme H-Wort gesagt!!
:lol:
 
Bei Kindern empfiehlt sich eine gut ausgewogene Mischung aus Prügelstrafe, Psychoterror und Stubenarrest.

Ansonsten würde ich einfach meine alte Klavierschule von damals nehmen. Selbst ich hab 's damit gelernt und die Töne und Tasten haben sich ja über die Jahre hinweg nicht geändert.

CW
 
..., wenn ich meinen Blinddarm noch hätte, würde ich ihn nach dieser Beschreibung gleich selber entfernen!
:idee:
es gäbe da noch folgende Alternativ-Methode, die von einem gewissen Prof. Dr. Dr. Gewalt ;-)erstmals beschrieben wurde:
Ein kühner Entlastungsschnitt vom Brustbein bis zum Schambein, dann alles, was sich dazwischen befindet, auskippen oder ausrupfen (als Assistenz würde sich ein ausgebildeter Landschaftsgärtner anbieten). Sodann empfiehlt es sich, einen sauberen Eimer in den entstandenen Hohlraum zu stellen. Bis jetzt ist alles easy going und good clinical practice. Aber zum Abschluss wird es schwierig: Wie bekomme ich den Reißverschluss angeklebt bzw. angenäht (ältere Methode) ohne den Nabel zu verletzen? Denn als kleines give-away gefällt es dem begnadeten Chirurgen, dem dankbaren Patient noch ein geschmeidiges Nabel-Piercing zu stechen. :-D

So, nach dieser schwer zu erlernenden delikaten OP-Technik zum Abschluss noch ein kleines Witzlein mit Bezug zur Appendix:
Zwei Bakterien treffen sich im colon transversum.
Bakterium 1, nennen wir es "Escherichia coli unum": "Ey, hast Du Lust auf eine Halbe im Blinddarm-Stüberl?"
Bakterium 2, "Escherichia coli secundum": "Geht leider nicht, ich muss mit dem 18 Uhr-Furz raus." :-D
 
Ansonsten würde ich einfach meine alte Klavierschule von damals nehmen. Selbst ich hab 's damit gelernt und die Töne und Tasten haben sich ja über die Jahre hinweg nicht geändert.

CW
Ich hatte die Schaumschule - ist aber für Kleine und vielleicht auch leicht überholt vom Ansatz her:
199372_detail.png


Meine ältere Tochter begann als 9jährige mit
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Und die kleinere ebenfalls mit neun mit einer alten Schule, die ich persönlich am besten fand:
http://www.musik-kral.com/shop/pdf_datasheet.php?products_id=1611&osCsid=aulosqqgujud12q7g77bba6pt5

(wir hatten allerdings eine ererbte Originalausgabe......)
 
Alle so modern... ich habe mit Schneider's Klavierfibel angefangen. Aber das ist nicht als Empfehlung zu sehen.

Ich bleibe dabei, überlegen, wie das Vorgehen für die bestehenden Schüler ist, schauen, was sich davon auf die neue Altersgruppe übertragen lässt, und dann ab in einen Laden und verschiedene Hefte mal in die Hand nehmen, durchblättern, und vielleicht sogar mehrere kombinieren. Das hängt von eigenen Stil und Geschmack und vor allem vom Schüler ab.
 
Kenne ich nicht, kann also nicht die Aversionen teilen, aber dieses Buch ist beliebt und wird viel verwendet gerade für Jugendliche
Ich kenne dieses Buch (ich habe selbst damit gearbeitet, auf eine Empfehlung hin) und auch seinen Nachfolger. Während das erste Buch meiner Meinung nach in die Kategorie brauchbar fällt (sofern man Arrangements gerne hat), so ist der zweite Band eher unnütz, da er zu sehr in die Breite geht, aber dafür nichts richtig behandelt. Liedbegleiter, Klassischer Pianist, Rockpianist, Bluespianist kann man nun leider nicht gleichzeitig werden :-)

Edit: Das schlimmste in diesen Büchern ist eigentlich die mangelhafte Entwicklung musikalischen Ausdrucks. Das fehlt beiden Teilen leider fast völlig.
 

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