Hi CW!
Gefällt mir gut! Auch deutlich besser, bzw. runder als Dein Riders on The Storm und Bohemian Rhapsodie. Das Ziel, dass der Puls durchgeht, hast Du hier sicher erreicht. In dem Arrangement ist auch schön, dass Ihr Euch für die Gesangslinien nette pianistische Figuren habt einfallen lassen und nicht nur die zu den Melodietönen passenden Tasten gedrück habt. Dadurch ist es nicht nur "Wir spielen jetzt mal Billy Jean auf dem Klavier" sondern es wird zum Klavierstück. Das Pedal an einigen Stellen vor dem Lagenwechsel, was Peter bemängelt, stört mich nicht, im Gegenteil. Die Basslinie puckert lang genug schön trocken und straight durch, da darf man ruhig auch zwischen drin mal den Staudamm bzw. den Klangkörper öffnen. Das Bringt Kontrast und Farbe rein.
Für nochmehr Abwechslung könnt ich mir noch vorstellen, die Basslinie passagenweise auch mal ganz oder teilweise nach oben oder unter zu oktavieren, um das ganze zwischendurch luftiger (nach obern) oder bauchiger (nach unten) zu gestalten. KAnn aber gut sein, dass das nicht funktioniert, müsste man ausprobieren.
Hab' ich alles durchprobiert: ersten Akkord lang, zweiten kurz, ersten Akkord kurz, zweiten lang, beide kurz, beide lang; war nicht so mein Ding.
Es gibt mehr als nur Staccato und Legato! Versuche mal, nicht nur den Anschlag sondern auch das Absetzen als Teil der Rhythmik zu begreifen und zu nutzen (Bei Bassisten und Gitarristen geht das am anschaulichsten durch das "Abstoppen" der Saite, Ergebnis ist ein subjektiv gehörtes "Plop" oder "Puck").
Der Puls in dem Stück ist das Achtel-Gepucker der Basslinie, die Akkorde (um die es geht) in der linken Hand werden auf "1" und "2 und" angeschlagen. Versuche mal folgendes:
Den ersten setzt Du präzise auf "1 und" ab, den zweiten setzt Du auf "3" ab.
Alternativ: Den ersten setzt Du präzise auf "1 und" ab, den zweiten setzt Du auf "3 und" ab, so wäre der Zweite Akkord länger. Habs nicht ausprobiert, kann mir aber vorstellen, dass das funktionieren könnte. Ist spontan nicht so ganz leicht über der Basslinie, probier trotzdem mal.
Wenn man keinen Rhythmus halten kann, muss man es eben üben.CW
Es gibt hierfür keine Patentrezepte, ich kann und möchte nur sagen, was mir in Punkto Rhythmik den bisher größten Fortschritt gebracht hat. Es wurde schon mal in diesem Faden hier angesprochen: Ab Antwort 4 in
https://www.clavio.de/klavierforum/threads/frage-zu-hal-galper.17659/
Ich habe darauf hin das Buch "How to sightread Jazz and other syncopated Rhythms" von Mike Longo durchgearbeitet. Obwohl ich selten in der Situation bin, solche Rhythmen unbedingt vom Blatt spielen zu können, bringt das ganze Struktur und Klarheit, was sich natürlich auch auf das eigene Spiel auswirkt. Ein Kapitel heißt "How to establish a pulse"... Die Lehr-DVDs von MIke Longo "The rhythmic nature of Jazz" sind natürlich sehr Jazz-lastig, dürften aber auch für Pop-, Rock, Funk, und Latin-Musiker jeden Niveaus viel bringen. Die Hemmschwelle ist hoch bei den Dingern, weil man sie aus USA bestellen muss, bei den Verdsandkosten kommt schnell ein bisschen Geld zusammen und man weiß ja nicht vorher, ob einem die Lernmethodik liegt. Ich habe die Investition jedenfalls nicht bereut und meine Einspielungen aus dem letzten 3/4 Jahr wären ohne die Didaktik von Mike Longo sicher schlechter ausgefallen. Nur so als Tip....
LG
TJ