Billie Jean

Dabei seit
28. Apr. 2011
Beiträge
9.600
Reaktionen
7.766
Hallo zusammen, ich habe das hier



heute 'mal aufgenommen.

Das Arrangement stammt von einem Musiklehrer aus Baden-Württemberg, von einer Youtubevorlage und von mir.

Wichtig war mir, den Beat gleichmäßig durchzuhalten und so wie ich das höre, sind auch keine größeren Stolperer drin. Allerdings habe ich den Eindruck, dass ich über die Dauer des Stückes hinweg leicht schneller werde. Nicht so gut, aber um das zuverlässig zu verhindern, müsste ich mit einem Metronom spielen.

Ich tröste mich damit, dass die Musiker des Originals bei der Aufnahme einen Klick im Ohr hatten.

Die zwei Minischnitzer habe ich drin gelassen, die Aufnahme ist nicht editiert.

Kritik ist wie immer willkommen, ich bin hart im Nehmen.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Respekt! Toll arrangiert und gut gespielt. Würde ich auch gerne können. Temposchwankungen fallen mir, wenn überhaupt vorhanden, nicht auf.

Einzige Kritik aus meiner Sicht, ohne zu wissen warum: Das Pulsieren der linken Hand, was ja durch den ganzen Song treibt, ist stellenweise weg (keine Ahnung, ob zu leise oder nicht genau genug herausgespielt oder falsch betont oder rechts zu laut oder einfach zu dick arrangiert...).
 
Das ist die Stelle, wo in der Strophe die Subdominante kommt. Da wird der Achtellauf links für jeweils eine Achtel unterbrochen, es wird eine Achtel weggelassen. Und trotz der Lücke im Groove zu bleiben ist nicht so einfach. Man wird zum ungenauen Betonen verleitet. Ich habe das nicht immer verhindern können.

CW
 
Noch mal gehört. Es ist eher genau vor dieser Stelle ... die Stelle, wo die Melodie nach oben geht. Dann verschwimmt dieser knackige, trockene Beat der linken Hand irgend wie im "Klangbrei" und kommt nicht mehr durch. Spielst Du da mit Pedal? Würde es erklären.

....


Ich bin mir jetzt fast sicher, dass es am Pedal liegt.
 
Peter, sag' mir doch bitte die genaue Stelle, die Du meinst, mit Min.- und Sek.-Angaben.

CW
 
uff, ich probiere es...die ist nicht lang.
1:04/1:05 wäre so eine Stelle, auch bei 1:20... (ist aber immer nur ganz kurz, 4 Achtel lang oder so).

Btw.: Nimm das was ich hier schreibe, als das was es ist: Ein Eindruck von unqualifizierten Ohren.
 
Danke für den Hinweis, Peter. Wenn das da an diesen Stellen etwas schwammig 'rüberkommt, liegt es in der Tat am Pedal. Kann gut sein, dass da etwas zuviel des Guten getan wurde. Aber es sind keine Stellen, wo ich aus Panik auf 's Pedal getreten habe, die sind woanders, im Refrain.

CW
 
Ziemlich cool!

Ich würde da, wo nur der Bass und die Akkorde spielen, den zweiten Akkord etwas länger nehmen und etwas gegenüber dem ersten hervorheben.

Die Temposteigerung finde ich völlig im Rahmen, ich würde das wahrscheinlich nicht so hinbekommen (ich bin ein furchtbarer Wegrenner bei solchen Sachen).

LG

SSS
 
Hab' ich alles durchprobiert: ersten Akkord lang, zweiten kurz, ersten Akkord kurz, zweiten lang, beide kurz, beide lang; war nicht so mein Ding.

Das Wegrennen ist eine ziemliche Versuchung, weil man immer denkt, je schneller man spielt, desto mehr groovt es. Das ist natürlich ein kapitaler Irrtum.

Wie schon im Eingangspost gesagt, bin ich ziemlich sicher, dass in jeder Popproduktion die Musiker einen Klick im Kopfhörer haben, um bloß nicht aus dem Tempo zu fallen. Das sieht man sogar bei Liveauftritten und dann fängt es an, für mich läppisch zu werden. Das machen mittlerweile auch Amateurbands und ich finde das ziemlich dämlich.

Wenn man keinen Rhythmus halten kann, muss man es eben üben.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Gute Schlagzeuger können das auch ohne Klick - ich würde sagen, RICHTIG grooven tut es nur ohne Klick! Aber: Ist schwer.
 

Selbst Garrett spielt mit Klick. Sei stolz, dass Du es ohne hin bekommst. :-)
 
Das glaube nicht, das Garry Garrett des Rhythmus wegen sowas benutzt. Eher als Ersatz für Monitoren.

In der Regel ist darauf das normale Monitorsignal, das auch an die Zuhörer geht, nur anders gemixt, und dann kann noch ein Klick dabei sein (mit Betonung auf „kann“), der ist v.a. wichtig, wenn backing-tracks mitlaufen.
 
Habe es irgendwo gelesen: Alle Musiker haben einen Klick im Ohr bei seinen Cross-Over-Konzerten.
Und Backingtracks für das Orchester laufen wohl auch noch mit.
Nötig hat er selbst es sicher nicht. Aber damit garantiert nix schief geht im Timing, wird es halt benutzt.
 
Hi CW!

Gefällt mir gut! Auch deutlich besser, bzw. runder als Dein Riders on The Storm und Bohemian Rhapsodie. Das Ziel, dass der Puls durchgeht, hast Du hier sicher erreicht. In dem Arrangement ist auch schön, dass Ihr Euch für die Gesangslinien nette pianistische Figuren habt einfallen lassen und nicht nur die zu den Melodietönen passenden Tasten gedrück habt. Dadurch ist es nicht nur "Wir spielen jetzt mal Billy Jean auf dem Klavier" sondern es wird zum Klavierstück. Das Pedal an einigen Stellen vor dem Lagenwechsel, was Peter bemängelt, stört mich nicht, im Gegenteil. Die Basslinie puckert lang genug schön trocken und straight durch, da darf man ruhig auch zwischen drin mal den Staudamm bzw. den Klangkörper öffnen. Das Bringt Kontrast und Farbe rein.

Für nochmehr Abwechslung könnt ich mir noch vorstellen, die Basslinie passagenweise auch mal ganz oder teilweise nach oben oder unter zu oktavieren, um das ganze zwischendurch luftiger (nach obern) oder bauchiger (nach unten) zu gestalten. KAnn aber gut sein, dass das nicht funktioniert, müsste man ausprobieren.

Hab' ich alles durchprobiert: ersten Akkord lang, zweiten kurz, ersten Akkord kurz, zweiten lang, beide kurz, beide lang; war nicht so mein Ding.
Es gibt mehr als nur Staccato und Legato! Versuche mal, nicht nur den Anschlag sondern auch das Absetzen als Teil der Rhythmik zu begreifen und zu nutzen (Bei Bassisten und Gitarristen geht das am anschaulichsten durch das "Abstoppen" der Saite, Ergebnis ist ein subjektiv gehörtes "Plop" oder "Puck").

Der Puls in dem Stück ist das Achtel-Gepucker der Basslinie, die Akkorde (um die es geht) in der linken Hand werden auf "1" und "2 und" angeschlagen. Versuche mal folgendes:
Den ersten setzt Du präzise auf "1 und" ab, den zweiten setzt Du auf "3" ab.
Alternativ: Den ersten setzt Du präzise auf "1 und" ab, den zweiten setzt Du auf "3 und" ab, so wäre der Zweite Akkord länger. Habs nicht ausprobiert, kann mir aber vorstellen, dass das funktionieren könnte. Ist spontan nicht so ganz leicht über der Basslinie, probier trotzdem mal.

Wenn man keinen Rhythmus halten kann, muss man es eben üben.CW
Es gibt hierfür keine Patentrezepte, ich kann und möchte nur sagen, was mir in Punkto Rhythmik den bisher größten Fortschritt gebracht hat. Es wurde schon mal in diesem Faden hier angesprochen: Ab Antwort 4 in https://www.clavio.de/klavierforum/threads/frage-zu-hal-galper.17659/

Ich habe darauf hin das Buch "How to sightread Jazz and other syncopated Rhythms" von Mike Longo durchgearbeitet. Obwohl ich selten in der Situation bin, solche Rhythmen unbedingt vom Blatt spielen zu können, bringt das ganze Struktur und Klarheit, was sich natürlich auch auf das eigene Spiel auswirkt. Ein Kapitel heißt "How to establish a pulse"... Die Lehr-DVDs von MIke Longo "The rhythmic nature of Jazz" sind natürlich sehr Jazz-lastig, dürften aber auch für Pop-, Rock, Funk, und Latin-Musiker jeden Niveaus viel bringen. Die Hemmschwelle ist hoch bei den Dingern, weil man sie aus USA bestellen muss, bei den Verdsandkosten kommt schnell ein bisschen Geld zusammen und man weiß ja nicht vorher, ob einem die Lernmethodik liegt. Ich habe die Investition jedenfalls nicht bereut und meine Einspielungen aus dem letzten 3/4 Jahr wären ohne die Didaktik von Mike Longo sicher schlechter ausgefallen. Nur so als Tip....

LG

TJ
 
@Tastenjunkie:

Danke für Dein ausführliches Statement!

Ja, auch das Beenden eines Tones oder Akkordes ist ein rhythmisches Ereignis.
Ich habe mit den Akkorden über dem Achtelbass herumexperimentiert. Für meine Ohren klingt es am besten, wenn beide Akkorde als Achtel gespielt werden, auch wenn manche Arrangeure andere Notenwerte schreiben, oder vorschreiben.
Ein ganz netter Effekt ergibt sich, wenn man im Bass die "2" betont. Dann kommt auf diese Betonung direkt die Synkope rechts bei "2und" hinterher. Ich finde, dass das gut treibt.

Ansonsten ist der Bass eigentlich einfach zu spielen. Wenn man das Ding einmal in den Fingern hat, läuft es praktisch von allein. Man darf nur nicht vergessen, dass die Achtel in einem gemäßigten Staccato abzuspulen sind, legato klingt nicht, matscht alles zu.

Danke für die Buchtipps, aber ich bin für solche Lesestudien zu ungeduldig. Wahrscheinlich unklug, denn die Texte sind ja von Profis verfasst, die wissen, wie es geht. Ich halte mich eigentlich an meine selbstgebastelte Regel aus seligen Bandzeiten: " Egal, was für einen Murks Du spielst, Du musst auf jeden Fall im selben Takt sein wie die anderen!"

Bis denn,
CW

Edit: Mit am schwierigsten fand ich es, aus dem ruhigen Intro aus dem Stand heraus ohne Anzählen in den exakten Beat zu kommen. Das ist auch nur zu 87 Prozent gelungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Buchtipps, aber ich bin für solche [B]Lesestudien[/B] zu ungeduldig. Wahrscheinlich unklug, denn die Texte sind ja von Profis verfasst, die wissen, wie es geht.">
Danke für die Buchtipps, aber ich bin für solche [B]Lesestudien[/B] zu ungeduldig. Wahrscheinlich unklug, denn die Texte sind ja von Profis verfasst, die wissen, wie es geht.

LG

TJ">.... Eben gerade nicht! Das von mir erwähnte sind eben nicht nur theoretische Abhandlungen, sondern Anleitungen zu praktischen Übungen. Natürlich muß man auch ein paar Seiten Text durchpflügen, es hält sich aber erfreulich in Grenzen. Und die Übungen sind sehr praxisdienlich, Klavier unabhängig (kann man auch im Bus oder während kurzer Pausen auf Arbeit machen) und machen Laune. Aber wie gesagt, jedem sein Steckenpferd.

LG

TJ
 

Zurück
Top Bottom