Biete Noten mit neuer Notationsform (keyboard tablature) gegen Studienteilnahme

  • Ersteller des Themas ElisabethSysmus
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So kenne ich das jedenfalls seit meiner Kindheit; mein persönliches Paradebeispiel ist "The Beatles Complete" (Ausgabe für Gitarre), das ich im Alter von ca. 12 Jahren bekommen habe :003:.
Auch für Nicht-Gitarristen lesbar: Jeder Song auf einer Seite, erst die Griffbilder aller verwendeten Akkorde, dann die Melodie textlos mit Akkordbezeichnungen und darunter den Text mit den darüberstehenden Akkorden im Taktraster. Geerbt neben diversen anderen Notenbänden von einem meiner Chorsänger, der als Bassgitarrist in der Band aktiv war und aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterspielen konnte.

Weniges mochte ich als Heranwachsender lieber, als mich mit der "Praline" oder der "Neuen Revue" aus Omas Lesezirkel hinzusetzen und das bunte Sammelsurium aus nackten Frauen, schlechten Witzen, Rätselseiten und vorgenannten Anzeigen zu genießen. Das waren noch wirklich entspannte Sonntage!
Büttenrede bei der Määnzer Fassenacht mit regionalem Zungenschlag vor Jahrzehnten:
"Daheim wird heute, da's missfällt,
Die Illustrierte abbestellt.
Doch da dafür geh'n jetzt die Kinder
Zum Zahnarzt in das Wartezimmer,
Obwohl man gar kein Zahnweh hat,
Studiert man dort im Bunten Blatt.
Man sieht sie in die Zeitschrift glotzen,
Die tut nur vor Erotik strotzen..."

Auch im Gedächtnis geblieben ist mir "der abgeschlossene Sex-Roman" aus der "Neuen Revue":
"'Verdammt!', schimpfte Organisationsleiter Rüdiger M., 'jetzt ist er schon wieder rausgerutscht!'. Er befeuchtete die schon leicht beschädigte Spitze mit Spucke und drehte sie dann behutsam zwischen den Fingern. 'Wenn bloß das Loch nicht so eng wäre', murmelte er und setzte von neuem an. Dies war nun schon sein vierter Versuch... - ...den aufgegangenen Schnürsenkel wieder einzufädeln!"

Nachdem so klare Einschätzungen zur praktischen Verwertbarkeit dieser Notation kamen, verspürte ich das unstillbare Bedürfnis, diesen Faden intellektuell ein wenig aufzuwerten. Ich hoffe, dieses Ansinnen ist gelungen.

LG von Rheinkultur
 
Hat eigentlich schon jemand in Erwägung gezogen, dass wir alle, die hier schreiben, bereits längst an der Studie teilnehmen? Es gab in der Vergangenheit schon Studien, in denen den Teilnehmern ein bestimmtes Ziel vorgegaukelt wurde, es aber in Wirklichkeit um ganz andere Parameter wie z.B. das Verhalten ging. Nicht ausgeschlossen, dass es hier ähnlich ist.
 
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Ich finde, bisher steht in diesem Thread einiges an berechtigter Kritik, aber auch viel Verriss, bei dem man sich offenbar nicht die Mühe gemacht hat, wirklich darüber nachzudenken. Leute, bleibt doch bei der Kritik sachlich! Auch dann bleibt noch genug zu schreiben.

In der derzeitigen Form finde ich es nicht praktikabel, aber es gibt auch interessante Ideen.

Den Strich auf die eins zu legen zB. Das ist sicher intuitiver - aber auch unübersichtlicher, weil die Noten dann genau auf dem Strich liegen.

Es wäre schön, wenn die Noten in den unterschiedlichen Oktaven gleich aussehen würden, anstatt abwechselnd auf und zwischen den Linien.
Bei fünf Linien kann es leichter passieren, dass man sich verschaut, als bei einer Dreiergruppe. Meine Idee wäre, die zB die mittlere der fünf Linien als Orientierungshilfe etwas dicker zu drucken oder einzufärben.

Die Notenwerte rein über Distanz - das funktionert nur bei wenigen vorhandenen Intervallen, oder wenn präzises Spiel nicht nötig ist. Der Mensch ist kein Roboter, der die Dinge wie bei guitar hero hereinkommend exakt spielen kann. Da habe ich lieber einen Bogen, über dem eine 7 steht.
Wenn da ein Mal im Stück irgendwo 32tel vorkommen, müssen dann die Noten überall extrem gedehnt werden?
Da müsste man sich die Unterscheidung voll/leer zwischen viertel und halb auch sparen. Das könnte stattdessen für andere Zwecke verwendet werden.
Kurze Noten sind auch aktuell üblicherweise schon enger notiert als lange.

Wie schon geschrieben wurde: Wenn man Stücke notieren will, bei denen auch die äußeren Oktaven verwendet werden, braucht man sehr viel Platz. Wenn es nur für Anfänger gedacht ist, müssen die nachher umlernen - dann lieber gleich gescheit.

Wenn man es ganz konsequent machen will, könnte man natürlich das im Stil von Guitar hero machen. Dann wird das Notenblatt um 90° gedreht. Man montiert einen Bildschirm auf dem Klavier, der so breit ist, wie die Tastatur. Aber so weit wollt ihr ja nicht gehen.

Also um Noten einfacher lesbar zu machen, würde ich (wenn die Radikalvariante aus dem letzten Absatz nicht in Frage kommt) mich auf kleine Verbesserungen des bestehenden Systems konzentrieren. In den letzten 200 Jahren sind neue Möglichkeiten aufgetreten: Farbdruck wurde erschwinglich und man kann Tablets verwenden. Man könnte einzelnen Noten oder Tonarten Farben zuweisen (abschaltbar, sonst drehen ein paar Leute mit Synästhesie durch!). Modulationen sichtbar machen. Jede zweite Notenlinie grau statt schwarz drucken. Die Noten am Bildschirm interaktiv machen, zB in dem man auf Verzierungssymbole tippen kann und man bekommt die einzelnen Töne ausgeschrieben, evtl. mit Kommentar, wie es in der Epoche verstanden wurde.

@ElisabethSysmus Es wäre vielleicht gut, wenn du die Ideen hinter dieser Notation erklären würdest. Die absolute Zeit = Distanz ist offensichtlich, anderes vielleicht weniger.
 
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Hat eigentlich schon jemand in Erwägung gezogen, dass wir alle, die hier schreiben, bereits längst an der Studie teilnehmen? Ws gab in der Vergangenheit schon Studien, in denen den Teilnehmern ein bestimmtes Ziel vorgegaukelt wurde, es aber in Wirklichkeit um ganz andere Parameter wie z.B. das Verhalten ging. Nicht ausgeschlossen, dass es hier ähnlich ist.
In diesem Falle setze ich noch einen interdepptuellen Kalauer drauf:
"Ist der Bauer bauernschlau,
Meidet er die Kelly-Schau!!!"
 
Hat eigentlich schon jemand in Erwägung gezogen, dass wir alle, die hier schreiben, bereits längst an der Studie teilnehmen? Ws gab in der Vergangenheit schon Studien, in denen den Teilnehmern ein bestimmtes Ziel vorgegaukelt wurde, es aber in Wirklichkeit um ganz andere Parameter wie z.B. das Verhalten ging. Nicht ausgeschlossen, dass es hier ähnlich ist.

Oder eine Meta-Meta-Studie, die untersucht, wie Leute mit Ergenissen einer Meta-Studie umgehen, in denen das Verhalten auf Studien analysiert wird?

Vielleicht könnte man einige dieser Meta-Meta-Studien zusammen fassen, dann hätte man eine handfeste Meta-Meta-Meta-Studie. Das fordern wir doch schon seit Jahren!

Nee, im Ernst:
Ich gehe bei sowas von der Ernshaftigkeit der Studie aus. Ich bin halt jung und naiv, ohne jung.

Grüße
Häretiker
 
Hat eigentlich schon jemand in Erwägung gezogen, dass wir alle, die hier schreiben, bereits längst an der Studie teilnehmen? Ws gab in der Vergangenheit schon Studien, in denen den Teilnehmern ein bestimmtes Ziel vorgegaukelt wurde, es aber in Wirklichkeit um ganz andere Parameter wie z.B. das Verhalten ging. Nicht ausgeschlossen, dass es hier ähnlich ist.
Ja, das sowieso. Diese virale Feldforschung nervt zwar ein bisschen, aber die Forscherin kann unsere Meinung gerne erfahren, damit sie ihre Lebenszeit nicht weiter an diesem "Projekt" verschwendet.

Zur "Neiddebatte" bei Forschern: Es gibt - nicht sehr viel, aber es gibt sie - auch Forschende auf festen(!) Hochschulstellen, die Müll (durchaus auchmal Eso) produzieren für den Jahresbericht des Instituts und Forschende, die von einer Projektstelle zur nächsten warm gehalten werden, solange sie nur jedes Halbjahr einen (ja, genau: Müll-)Artikel publizieren und damit ein Literaturzitat im Abschlussbericht des Projekts erzeugen. Die geldgebende Institution guckt nur nach, ob die Publikationsliste im Abschlussbericht des Projekts wenigstens so 2-4 DIN A4-Seiten lang ist.
 


und da diese nutzlose Arbeit i.d.R. von öffentlichem Geld bezahlt wird (das in der Pflege und Kindergarten fehlt), darf man sie durchaus kritisch hinterfragen. Das hat nichts mit "Neid" zu tun. Bei diesem Projekt hätte eine kleine Umfrage unter den Musikern im Institut wohl ausgereicht, um dessen Nützlichkeit zu 'falsifizieren', wie die Forscherin sagt.
 
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und da diese nutzlose Arbeit i.d.R. von öffentlichem Geld bezahlt wird, darf man sie durchaus kritisch hinterfragen.
Darfst Du. Wenn Du in Österreich Steuern zahlst. Wobei die Frage, was "nutzlos" ist, auch und gerade in der Wissenschaft zu endlosen Diskussionen führen kann. Übrigens wird der Nutzen von Kulturförderung auch immer mal in Frage gestellt. ;-)

Ansonsten dachte ich eigentlich, dass wir den überflüssigen Exkurs zum Wissenschaftler-Bashing in diesem Faden längst wieder beendet hätten.
 
Wenn ich mir überlege, dass meine Tochter so Noten lernen soll, sag ich nein Danke. Wobei ich natürlich auch recht anspruchsvoll bin. Da muss es bessere Optionen geben, um zu motivieren. Sonst kann man gleich SimplyPiano oder wie diese ganzen Apps heißen installieren. In einem solchen Rahmen würde ich dieses Notenbild verorten.

Genug gebasht? :$
 
Allerdings, allerdings muss man biotopmäßig anbringen, dass gute Forschungsarbeit fast nur auf Grundlage von viel Ausschuss und auch Müll entsteht und erbracht wird. Die Kunst ist es, halbwegs schnell zu erkennen, wann man auf einem Holzweg ist oder sich gerade übel verrennt usw, um dann einfach den Schrott der letzten Wochen gnädig einzulagern.
 
Allerdings, allerdings muss man biotopmäßig anbringen, dass gute Forschungsarbeit fast nur auf Grundlage von viel Ausschuss und auch Müll entsteht und erbracht wird. Die Kunst ist es, halbwegs schnell zu erkennen, wann man auf einem Holzweg ist oder sich gerade übel verrennt usw, um dann einfach den Schrott der letzten Wochen gnädig einzulagern.
Das ist richtig. Man muss auch Irrwege gehen dürfen, sonst keine Erkenntnis. Aber manchmal genügt einfach der gesunde Menschenverstand. ;-)
Zumal es für diese didaktisch eingeschränkten Ziele* längst bessere Alternativen gibt, wie z.B. Synthesia.

*) richtige Tasten in richtiger Reihenfolge mit dem richtigen Rhythmus drücken.
 
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