Bewertung Klavierunterricht der kleinen Tochter (Staatl. Musikschule)

Rachmaninov

Rachmaninov

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16. Jan. 2009
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Abend zusammen, nach ewigem Warten (fast 2 Jahre) und einem gescheiterten Versuch bei einer privaten Klavierlehrerin hat meine kleine Tochter (6,5Jahre) endliche einen Platz in der Musikschule für Klavier. Nun war ich leider aus Zeitmangel noch nicht beim Unterricht dabei, aber ich übe jetzt manchmal mit ihr. Mir kommt der Unterrichtsinhalt aber sehr merkwürdig, langweilig und auch viel zu schwierig vor. Die Motivation der kleinen ist im Keller und sie mag nicht mehr. Wir haben vereinbart, dass sie 5 mal hingehen muss und sich dann entscheiden kann. Im Moment würde die Entscheidung negativ ausfallen leider. Es ist auf keinen Fall so, dass wir sie zwingen oder so aber sie hat es sich vorher sehr gewünscht Klavier zu lernen und natürlich erachte auch ich das als sehr sinnvoll!

Also folgendes:
Es fängt damit an, dass Sie mit einem andern Jungen zusammen Unterricht hat. Das alleine ist ja schon merkwürdig genug und dazu ist der auch noch ein Jahr älter.
Die Lehrerin ist scheinbar ein wenig älter und hat ein eigenes Konzept. Sie arbeitet also nicht mit einer Klavierschule. So kannte ich das von früher. Die kleine hat jetzt 3 mal Unterricht gehabt und bisher ist noch alles ohne Noten. Folgendes soll sie für nächste Woche üben:
Eine einfache Melodie mit einfachem Rhythmus (Notenwerte alle gleich) und Text. Ich Versuche mal zu beschreiben:
c-d-e-f-g-g-g
c-d-e-f-g-g
c-d-e-f-g-g-g
g-f-e-d-c-c
Steigt ein Mann die Treppe rauf
Frisch und froh und munter
Ist dort alles Äpfel auf
Klettert wieder runter

So weit so gut. Jetzt soll sie nach Gehör diese Melodie beidhändig Synchron mit 2 Oktaven abstand spielen und dann auch noch chromatisch mit allen 12 Tönen beginnend korrekt in alle Dur Tonarten transponieren! Ich finde das erstens sehr schwierig für so eine kleine Anfängerin und dazu aber auch extrem langweilig und überhaupt nicht spielerisch. Ich habe heute mit viel Geduld und Überredung mal geschafft, dass sie das wenigstens von allen Tönen der C-Dur Tonleiter beginnend schafft. Bei h-Dur sinds aber trotzdem 3 Kreuze und das find ich schon happig. Diese 7 Durchgänge haben fast 25 minuten gedauert und die kleine war voll fertig.
Mich interessiert wirklich eure Meinung dazu und vielleicht habt ihr auch noch Ideen für spiele, die ich als Zwischenmotivation mit ihr machen könnte. So macht das ja keine Spaß!
 
Hallo Rachmaninov - ich bin nicht vom Fach, nur selbst Vater ...

Dass Deine Tochter "Gruppenunterricht" hat, solltest Du so gebucht haben. M.W. kann man das wählen und zahlt dann entsprechend etwas weniger (leider nicht nur die Hälfte...). An unserer Musikschule haben nahezu alle Kids diesen Zweier-Unterricht. Das fördert ein wenig Wettbewerb, wird spielerischer und das einzelne Kind ist nicht alleine (Stress). Für viele Kinder ist das toll - für manche aber eben nicht.

Die Übungen fpür Deine Tochter finde ich eigentlich gut, VORAUSGESETZT, das Ganze läuft spielerisch ab - Erkunden, Klängen lauschen. Also: Passt der Ton - passt er nicht? Und welche Tasten muss ich drücken, wenn ich nicht da, sondern dort anfange? Ohne, dass über Tonart etc. geredet wird. Wenn da kein Druck da ist, wärs doch toll. Ich kann mir grade auch nicht vorstellen, dass es es wirklich so theoriemäßig mit Kreuzen und so weiter abgeht und fürchte eher, dass Du da zu sehr "presst". Bitte sieh mir die offenen Worte nach. Ich zitiere Dich mal:

Ich finde das erstens sehr schwierig für so eine kleine Anfängerin und dazu aber auch extrem langweilig und überhaupt nicht spielerisch. Ich habe heute mit viel Geduld und Überredung mal geschafft, dass sie das wenigstens von allen Tönen der C-Dur Tonleiter beginnend schafft. Bei h-Dur sinds aber trotzdem 3 Kreuze und das find ich schon happig. Diese 7 Durchgänge haben fast 25 minuten gedauert
Meine Empfehlung: Halte Dich raus. Stärke Deiner Kleinen den Rücken und gut is!

Und nochmals ein offenes Wort:
Nun war ich leider aus Zeitmangel noch nicht beim Unterricht dabei
Wenn es nicht zwingend notwendig ist, wäre Deine Anwesenheit eigentlich nur eine Kontrolle der KL. ICH würde Dich mit höflichen Worten vor die Tür setzen. Entweder Du hast Vertrauen oder eben keins. Kontrolle der Lehrer durch die Eltern - um Himmels willen. Stell Dir das mal in der normalen Schule vor. (Ich hatte das mal an einer alternativen Schule, die meine Tochter KURZ besuchte - da rennst Du davon und meldest Dein Kind notfalls mitten im sozialen Brennpunkt an).

Nochmals. Ich will Dich nicht "runtermachen". Denk einfach über Deine eigenen Worte nach. Und: wenn Dir die KL nicht behagt und das Kind wirklich leidet _ Schluss! Aber sofort!

Was ICH machen würde: Die KL anrufen und nach der genauen "Aufgabenstellung" fragen. Kinder (vor allem kleine brave Mädchen) sind oft übereifrig und interpretieren lockere Aufgabenstellungen als MUSS mit zeitlich engstem Rahmen. Das hatten wir auch. Dann stellt sich auf Nachfrage heraus, dass man das "mal probieren" soll und ein Zeitrahmen wurde auch niemals gesetzt... Also, rede mit der KL (ohne Dein Kind), aber bitte kontrollier sie nicht. Und Dein Töchterchen auch nicht.

Und, nicht zu vergessen: WENN die Aufgabenstellung tatsächlich so hart war, wie Du sie schilderst, dann brauchst Du nicht weiterzureden. DANN such eine andere KL.

PS. Du bist (Amateur-)Musiker? Lass los! Ich habe eine Tochter, die meinen Beruf ergreifen will. Natürlich will sie MEINE Bestätigung. Aber immer, wenn ich da (von Ihr "gezwungen") eingreife, mitrede, wirds schlecht und stressig. Mittlerweile schotte ich mich in dieser Hinsicht ab. Zu ihrem Besten. Eltern haben bestimmte Aufgaben. Lehrer haben andere Aufgaben. Man sollte das nicht mixen.
 
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Anderer Papa:

- Dabeisein: nur *vor* der Tür (wir gehen aus dem Wohnzimmer raus während dem Unterricht, es kann nur *ein* Alphatierchen geben für den/die Schüler(-in)).

- Die Übung finde ich jezt auch nicht "tödlich", aber ev. passt es einfach für Deine Tochter nicht. Lerntypen sind unterschiedlich.
Bei meinen Kindern hat anfänglich (andere bitte weglesen) "Heumann Seite x auf", nächste Woche schön "Seite x+1 auf" motivierend gewirkt.

- 5 Stunden sind etwas wenig IMHO, aber wenns nicht passt: es gibt mehr als einen Klavierlehrer. Es hat nichts mit *Schuld/Schlecht* zu tun,
aber wenn es nicht passt...

Ein Klavierlehrer hat 100 Schüler, 20 bringt er durch - das ist *gute* Quote. Du hast 1-3 Kinder - es muss Dein Ergeiz sein *allen* Kindern
*bestmöglich" an die Musik heranzuführen, dafür gehe *ich* gern über den ein oder anderen Klavierlehrer drüber :cool:

Anmerkung: schreibe ich, der sich (über sich selbst) ärgert, erst nach einem Jahr einer fachlich excellente Klavierlehrerin/Organistin den Marsch geblasen zu haben.
Die Ansicht wer die (unterschiedlich) talentierten Sohn/Tochter anschreien zu müssen/dürfen hat gingen auseinander (Papa wollte Monopol). Bei der nächsten hats dann gepasst.

Ein weiterer Meinungsträger ;)

P.S: Ich mag Eltern die sich Gedanken machen. Und nein - ich weiss auch *nie* sicher ob es richtig /das Beste ist für meine Kinder.
 
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OT: Lieber manfred: Mehr können wir nicht tun: Uns Gedanken machen. Und dabei nicht abgleiten in "zuviel".

PS. Beim Anschreimonopol bin ich auch eigen ;-)
 
Abend,
danke für das Feedback bisher! Ich habe gerade noch mal genauere Infos bekommen: Anscheinend will die KL dass ein Elternteil immer anwesend ist um auch mitzubekommen was wie geübt werden soll. Es ist auch so gedacht, dass die Eltern die Kinder beim übern unterstützen sollen.
Ich hab noch mal nachgeschaut. Wir hatten damals keinen Doppelunterricht gewünscht, sondern den nur angenommen, weil das sonst ein weiteres Wartejahr bedeutet hätte.
 
Anscheinend will die KL dass ein Elternteil immer anwesend ist um auch mitzubekommen was wie geübt werden soll.
Lieber Rach; DAs wiederum wäre für mich ein KO-Kriterium. Was ist das für eine Lehrerin, die die Eltern derartig mit einspannt? Und welche Eltern können/wollen das zeitlich leisten? Mal ganz abgesehen davon, dass Laien-Erwachsene da in kürzester Zeit mehr verhunzen, als es das Kind allein schaffen würde... Nee, DIE KL ist keine KlavierPÄDAGOGIN!

Jetzt bin ich mal gespannt, wie das die KL hier sehen... vielleicht verzapfe ICH hier den grössten Stuss?
 
Also, ich verlasse konsequent den Raum, wenn meine Tochter hier zuhause Unterricht hat. Da hab ich nichts zu suchen. Erst am Ende komm ich kurz dazu, damit ich mitbekomme, was der Zwerg so üben soll, das geht nämlich sonst drunter und drüber. Ansonsten "darf" ich mit ihr Noten lesen üben und Rhythmusspiele machen. Als Aushilfslehrerin würde ich mich nicht einbinden lassen, wer weiß, was ich da sonst-gut gemeint- verpfusche?
Gruß, flageolett
 
Ich sehe das anders...
Das doch noch recht junge Kind hat 1x/Woche 30-45 Min. Klavierstunde. Den Rest der Woche, also 6x10-30Min.? übt es alleine. Da ist es doch naheliegend die Eltern, die ja eh das Üben unterstützen sollten miteinzubinden. Beim Anfangsgeigenunterricht ist das für Kindergartenkinder oft sogar die Voraussetzung um überhaupt anfangen zu können. Um eben nichts "gutgemeint zu verpfuschen" ist es dann doch sehr sinnvoll beim Unterricht zuzuhören, oder wenigstens am Ende der Strunde gezeigt zu bekommen was genau jetzt geübt werden sollte. So wird die Wahrscheinlichkeit Fehler einzuüben verringert. Es macht doch keinen Sinn 1x in der Woche unter Aufsicht richtig zu spielen/üben und dann 6x in der Woche alleine irgendwie...
Aber das ist jetzt meine ganz persönliche Meinung dazu. Ich würde mein Kind nach Möglichkeit sogar eher 2x in der Woche zum Unterricht schicken und zusätzlich mit ihm üben. So kommt es auch nicht zu Missverständnissen was zu üben ist.
Vermutlich hat die KL das Lied mit der Kleinen in der Stunde von versch. Ausgangstönen gespielt und ihr gesagt, sie solle das zu Hause auch einmal ausprobieren. Wäre man als Elternteil mit in der Stunde gewesen, dann wüsste man ziemlich genau was sie aufgegeben hat. Zusätzlich hätte man auch gesehen wie sie mit dem Kind umgeht und ob das Kind Freude an der Klavierstunde hat.
 
Also, für mich klingt das schon ziemlich schräg. Meine Tochter hat mit supereinfachen Kinderliedern angefangen, erst nur eine Hand, aber schon mit Noten - allerdings werden bis heute die meisten Noten noch mit Zahlen versehen, und sie hat am Anfang ausschließlich auf die Zahlen geachtet. Das wurde dann Stunde um Stunde ausgebaut, mehr Töne, dann die linke Hand dazu. Es gab auch ein paar Wellen- und Improvisationsübungen, die aber immer sehr schön klangen und ihr richtig Spaß gemacht haben. Dass ich beim Üben gerne mit dabei bin ist meine Erfahrung mit ihr, dass sie sonst abgelenkt ist, schnell wieder aufhört oder sich Fehler einschleifen, aber im Unterricht warte ich grundsätzlich draußen (und lausche aber gern). Dass die Eltern von der KL zwangsläufig eingebunden werden finde ich persönlich etwas merkwürdig. Und Eltern ohne jegliche musikalische Vorbildung wären da doch auch sicher überfordert ?!

Ist es denn bei Euch in der Gegend tatsächlich so schwierig, eine andere KL zu finden? Denn ich würde eher nochmal wechseln, wenn sie es nicht schafft, die Schülerin zu motivieren.

Viel Glück!
 
Hallo Rachmaninov,

Mir kommt der Unterrichtsinhalt aber sehr merkwürdig, langweilig und auch viel zu schwierig vor.(...) Folgendes soll sie für nächste Woche üben:
Eine einfache Melodie mit einfachem Rhythmus (Notenwerte alle gleich) und Text. Ich Versuche mal zu beschreiben:
c-d-e-f-g-g-g
c-d-e-f-g-g
c-d-e-f-g-g-g
g-f-e-d-c-c
Steigt ein Mann die Treppe rauf
Frisch und froh und munter
Ist dort alles Äpfel auf
Klettert wieder runter

So weit so gut. Jetzt soll sie nach Gehör diese Melodie beidhändig Synchron mit 2 Oktaven abstand spielen und dann auch noch chromatisch mit allen 12 Tönen beginnend korrekt in alle Dur Tonarten transponieren!

Ich finde, das ist eine recht hübsche Übung für Klavieranfänger. Und ich glaube nicht, dass sie merkwürdig ist, denn sie wird von den Verfassern der Russischen Klavierschule genau so empfohlen. Dort beginnt es zwar nicht mit "Es ging ein Mann die Treppe hinauf", sondern mit "Ding, dong", "Kuckuck" und "Die Feuerwehr". Dazu heißt es:

Zitat von Russische Klavierschule:
Diese ersten Beispiele - kleine, einprägsame, in sich geschlossene Melodien - sollte der Lehrer zunächst einzeln vorspielen oder vorsingen, sie dann vom Schüler nachsingen und auf der Klaviatur suchen lassen. Wichtig ist, dass der Schüler anschließend jedes Beispiel von einem beliebigen anderen Ton aus spielt und dabei auch die schwarzen Tasten verwendet. Auf diese Weise wird von Anfang an begreiflich, dass sowohl weiße als auch schwarze Tasten gleichberechtigt für das Spielen auf dem Klavier zur Verfügung stehen. Das hilft dem Schüler, die Klaviatur schneller zu beherrschen und sich auf ihr leichter zu orientieren.

Vielleicht geht ihr die Sache falsch an?

Ich habe heute mit viel Geduld und Überredung mal geschafft, dass sie das wenigstens von allen Tönen der C-Dur Tonleiter beginnend schafft. Bei h-Dur sinds aber trotzdem 3 Kreuze und das find ich schon happig.

Ich kenn mich mit Klavierunterricht für Kinder kein bisschen aus, aber bestimmt geht es bei der Übung kein bisschen darum, welche Tonleiter welche Vorzeichen hat und schon gar nicht darum, sich diese zu merken oder sich mit Halb- und Ganztonschritten auseinanderzusetzen. Und bestimmt ist das Ziel der Übung auch nicht, dass das Kind in der nächsten Woche "Es ging ein Mann" in einem virtuosen Reigen durch alle Tonarten klimpert. ;) Ich denke. es geht viel mehr darum, die Melodie durch Ausprobieren und Hören in anderen Tonarten wiederzufinden, dabei die Klaviatur kennenzulernen und sich der Musik über das Hören zu nähern, nicht optisch über die Relation Note-Taste.

Beim Ausprobieren und beim Hören, welche Tonfolge der Ausgangsmelodie am ähnlichsten ist, ist H-Dur kein bisschen schwieriger zu hören als C-Dur ...

Und wenn man sich die in der Russischen Klavierschule beschriebene Intention solcher Übungen anschaut, dann ist es wohl eher verkehrt, zunächst erst einmal mit möglichst wenig schwarzen Tasten zu beginnen.

Liebe Grüße,
Nuri
 
Nachtrag:

- auch ich setz mich zur jüngeren Tochter (7) mal dazu und helf ihr (Noten suchen, klatschen/zählen beim Spielen, falsche Töne raussuchen),
damit vermeidet man Schleifen w/ falsch verstanden/falsch eingeübt.
Prinzipiell üben kann Sie aber schon alleine (und am Anfang würde ich auch mit 10 Minuten/Tag anfangen, nach einem Jahr ist meine jetzt bei 20min

- aber beim Dabeisitzen ginge der Kopf der Kleinen garantiert immer wieder hin und her.

spiel mal "positiv einwirkend" einige Wochen/Monate mit, und hol nach jeder Woche *kurzes" Feedback der Lehrerin (wie ging es, was ist auf) ..
 

Hallo Rachmaninov,

ich kann Nuris post nur vollends und vollinhaltlich unterstützen!

Die von dir beschriebene Melodie, die deine Tochter als Hausaufgabe transponieren soll, sehe ich auch eher als herausfordernd und motivierend und weniger als langweilig. Die Melodie ist äußerst simpel gestrickt; deine Tochter wird sie sofort im Ohr haben, ohne sich über Notennamen und deren Tastenentsprechung Gedanken machen zu müssen.

Da sie die der Melodie in der Ausgangstonart entsprechenden Tasten kennt, wird sie sich, um alle weiteren Tonarten zu erkunden einfach "hörend vortasten". Sie weiss ja noch nichts von C-Dur, Kreuztonarten (die angeblich schwerer sein sollen?) , etc. etc. Sie wird einfach vorurteilsfrei hörend ausprobieren, wo sich die Melodie findet, wenn sie den Anfangston um eine Taste versetzt. Das ist eine Form des entdeckenden Lernens und damit alles andere als langweilig! Bevor jede Menge "graue" Theorie mit Notennamen und Notenblättern kommt hat sie so doch die Chance, das Instrument zunächst mal intuitiv zu erkunden - und solch eine Form des Lernens kann doch wirklich Spaß machen!

Lass sie das selbst ausprobieren - wenn es hakt, dann kannst du sie immer noch unterstützen!
Eine Unterrichtsmethode, die verlangt, dass die Eltern das häusliche Üben begleiten finde ich auch überhaupt nicht verkehrt! Am Anfang wird diese Begleitung ausgeprägter sein, später werden die Kinder dann immer selbständiger üben. Es ist doch wie in der Grundschule: So lange noch grundsätzliche Dinge wie Schreiben und Lesen Lernen, Einmaleins und Grundrechenarten auf dem Programm stehen, schauen die Eltern noch genauer hin. Später dann, wenn eine gewisse Selbständigkeit hinsichtlich des Lernens erreicht ist, kann man sich guten Gewissens mehr und mehr zurückziehen.

Bei jüngeren Kindern muss man sowieso immer noch "strukturieren", d.h. sie daran erinnern, dass zu bestimmten Zeiten bestimmte Dinge zu erledigen sind - nur so können sich in späterem Kindesalter Routinen im positiven Sinne entwickeln, die nicht mehr täglich hinterfragt werden.

Natürlich soll deine Tochter beim Klavier spielen lernen Spaß haben! Aber Lernen mit Spaß bedeutet nicht Beliebigkeit.

Wenn sie durch eine ihr gestellte Aufgabe (wie hier beschrieben) dazu herausgefordert wird, eine kleine Melodie in alle möglichen Tonarten umzusetzen und ihr dies gelingt, dann ist es ihr vollkommen egal, ob eine oder mehrere dieser Tonarten drei oder fünf Kreuze, bs oder sonstiges haben, was sie ohnehin noch nicht kennt, ob das Ganze 5 oder 50 Minuten dauert - sie wird einfach Spaß daran haben, das alleine mit ihrem Gehör am Klavier zu schaffen und stolz darauf sein!

Klavierschulen und ähnliche theoretischen Materialen kommen wahrscheinlich noch früh genug!;)

LG

Debbie digitalis
 
Die Motivation der kleinen ist im Keller und sie mag nicht mehr.
............... aber sie hat es sich vorher sehr gewünscht Klavier zu lernen ..........


Lieber Rachmaninov,

das ist ein Problem, das du unbedingt mit der KL besprechen solltest. Überhaupt möchte ich alle ermuntern, bei Problemen, Bedenken, Unverständnis sich immer an die Lehrkraft zu wenden!!! Gute Lehrer haben ein offenes Ohr und sind froh über Feedback, denn gerade bei neuen Schülern (aber auch bei anderen), die man noch nicht so gut kennt, kann man den eigenen Unterricht manchmal schwer einschätzen.

Die Unterrichtsinhalte sind völlig o.k., ich schließe mich Nuri und Debbie an. Auch der Gruppenunterricht ist an sich besonders am Anfang nicht zu verurteilen, wenn er lang genug dauert und es zwischen den beiden Kindern harmoniert. 60 min. sollten es schon sein, unter 45 min. ist er absolut indiskutabel.

Ich fange ebenfalls ohne Noten an und dieses Lied, ursprünglich "Ist ein Mann in' Brunn' gefallen", eignet sich sehr gut zum Transponieren. Auch das Unisono-Spiel mit beiden Händen, einfache Quintbegleitungen etc. gehören dazu.

Nur ist die Frage, wie alles rüber gebracht wird. Man kann das so oder so machen. Das ist alles überhaupt nicht schwer, wenn man die Spiel- und Entdeckerfreude von Kindern nutzt und dabei die individuellen Grenzen der Kinder beachtet. Ein Stück sofort in alle Tonarten transponieren lassen, ist im Regelfall eine Überforderung. Der Sinn der Transposition besteht ja u.a. darin, zu hören, dass Lieder nun im Gegensatz zu C-Dur nicht mehr nur auf weißen Tasten gespielt werden und das Tastengelände entsprechend zu erkunden - das braucht Zeit. Erkundige dich aber bitte, ob das auch wirklich die Aufgabe war. Vielleicht hat deine Tochter sie nur falsch verstanden. Denn wenn du etwas mit deiner Tochter machst, was gar nicht die Aufgabe war, und sie dabei jede Motivation verliert, ist das auch sehr kontraproduktiv.

Du siehst, ein Gespräch muss her! Sprich dabei wirklich alles an, was dich bewegt!!! Letztendlich machst du dir ja Sorgen und möchtest gern, dass deine Tochter, die gern Klavier lernen wollte, motiviert ist und Freude daran hat!

Was das Üben betrifft, ist das immer ein zweischneidiges Schwert. Bei mir finde ich es interessant, dass Kinder, wenn sie es sich aussuchen können, immer ihre Eltern aus dem Unterricht entfernt haben. :D Ich habe nichts dagegen, wenn Eltern zuhören, aber die Kinder. :D Offensichtlich sind sie stolz darauf, dass das nun "ihr Ding" ist und Eltern sollen draußen bleiben. Kaum sitzt also die Mutter die ersten Stunden im Unterricht dabei, regeln die Kinder mit ihren 5 bis 6 Jahren das allein. Finde ich sehr interessant! Ist das bei euch anderen KL's auch so?

Trotzdem gibt es Lehrer, die die Eltern beim Unterricht dabei haben wollen (vielleicht auch Eltern, die das wollen), im Geigenunterricht, wie Debbie schon schrieb, ist das sehr verbreitet. Es ist leider den äußeren Umständen geschuldet, dass heute nur noch einmal in der Woche Klavierunterricht stattfindet und es ist natürlich schwierig für 6jährige Kinder, schon selbständig zu üben. Ich verlange auf keinen Fall von Eltern, mit ihrem Kind zu üben. Man muss eben im Unterricht alles so vorbereiten und immer wieder mit dem Kind üben, dass dieses allmählich diese Selbständigkeit lernt. Das dauert dann länger, ist aber m.E. für die Entwicklung des Kindes von großem Vorteil. Es ist aber immer eine Frage der Balance und der individuellen Gegebenheiten in der Familie. Spielt ein Elternteil z.B. selbst Klavier und hat er mit seinem Kind mächtig Spaß beim Üben, ist dagegen nichts einzuwenden. Oft belastet aber eher das gemeinsame Üben und führt zu Konflikten und dann sollte man es schleunigst lassen.

Hilfreich ist es, wenn Eltern sich für das Fortkommen interessieren und nachfragen, auch sich mal etwas vorspielen lassen. Kinder sind oft mächtig stolz, wenn sie nach der ersten Stunde schon ein Lied können und zeigen das gern zu Hause. Auch die Institutionalisierung (Ritual) regelmäßiger Übezeiten bedarf häufig der Unterstützung (Üben immer nach den Hausaufgaben......., Erinnerung......).

Aber eins muss klar sein: verantwortlich für den Fortschritt der Kinder, für Motivation und Üben ist immer der Lehrer, der gemeinsam mit dem Kind arbeitet. Die Eltern sind nur Unterstützung!

Liebe Grüße

chiarina
 
Liebe Freunde,

Ich möchte mal ganz kurz auf François Couperin verweisen, der in seinem „L’Art de toucher le Clavecin“ anno Domini 1716, folgende Anweisungen macht:

„Das gute Alter um zu beginnen liegt zwischen 6 und 7 Jahren (…)“
„Für die Jugend im zarten Kindesalter, soll man sich zuerst nur eines Spinettes oder eines einzigen Manuales des Cembalos bedienen, und dann soll, das eine wie das andere Instrument nur sehr schwach bestückt sein (…)
„Man tut gut, während den ersten Stunden die man den Kindern erteilt, ihnen nicht anzuraten in Abwesenheit der Person die sie unterrichten, zu üben: die kleinen Personen sind zu unbekümmert um sich anzustrengen, die Hände in der Position zu halten die man ihnen vorgibt. Was mich betrifft, so nehme ich am Anfang immer den Schlüssel vom Instrument an dem ich sie unterrichte mit nach Hause, damit sie in meiner Abwesenheit nicht in einem Augenblick durcheinander bringen können, was ich in drei Viertelstunde ganz gepflegt aufgebaut habe. (…)
„Andere Überlegung. / Man solle den Kindern erst dann Tabulaturen zeigen, wenn sie eine gewisse Anzahl Stücke in den Fingern haben. Es ist fast unmöglich dass ihre Finger sich nicht durcheinander bringen und verrenken, wenn sie in ihr Buch schauen. (…)

[Übersetzung: PiRath]
 
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Nur ist die Frage, wie alles rüber gebracht wird. Man kann das so oder so machen. Das ist alles überhaupt nicht schwer, wenn man die Spiel- und Entdeckerfreude von Kindern nutzt und dabei die individuellen Grenzen der Kinder beachtet. Ein Stück sofort in alle Tonarten transponieren lassen, ist im Regelfall eine Überforderung. Der Sinn der Transposition besteht ja u.a. darin, zu hören, dass Lieder nun im Gegensatz zu C-Dur nicht mehr nur auf weißen Tasten gespielt werden und das Tastengelände entsprechend zu erkunden - das braucht Zeit. Erkundige dich aber bitte, ob das auch wirklich die Aufgabe war. Vielleicht hat deine Tochter sie nur falsch verstanden.

Das vermute ich auch! Auch wenn Spekulieren hier an sich nicht angesagt ist, sondern ein klärendes Gespräch würde ich vermuten, dass die KLin so in etwa gesagt hat: Probier doch einfach mal aus, wie das Lied klingt, wenn du auf einer anderen Taste beginnst - man kann das Lied nämlich von jeder Taste aus spielen.


Was das Üben betrifft, ist das immer ein zweischneidiges Schwert. Bei mir finde ich es interessant, dass Kinder, wenn sie es sich aussuchen können, immer ihre Eltern aus dem Unterricht entfernt haben. :D Ich habe nichts dagegen, wenn Eltern zuhören, aber die Kinder. :D Offensichtlich sind sie stolz darauf, dass das nun "ihr Ding" ist und Eltern sollen draußen bleiben.Kaum sitzt also die Mutter die ersten Stunden im Unterricht dabei, regeln die Kinder mit ihren 5 bis 6 Jahren das allein. Finde ich sehr interessant!

Das kann ich nur bestätigen! Unsere KLin wohnt wirklich um die Ecke (wenige Meter zu Fuß) und kam daher anfangs zu uns ins Haus. Ich war zwar nicht im Wohnzimmer solange die Klavierstunde stattfand, aber eben im Haus. Das hat meine Tochter gestört, da sie wusste, dass ich das Klavier überall höre. Daraufhin haben wir das nach kurzer Zeit geändert: Für meine Klavierstunde kommt unsere KLin immer noch ins Haus, wenn meine Tochter Klavierstunde hat, geht sie zu ihr rüber.

Zum Üben unter Anwesenheit der Eltern:
Das ist natürlich eine ganz heikle Sache! Schlecht ist es schon mal, wenn der beaufsichtigende Elternteil Klavier spielen kann oder ebenfalls das Klavierspielen lernt! Da muss man sehr vorsichtig vorgehen! Vertreter der Suzuki-Methode planen zwar die Mitarbeit der Eltern ein (und das offenbar auch sehr erfolgreich), allerdings harmoniert das kaum mit unserer europäischen Mentalität.

Ich habe für mich persönlich (ich habe als Spätanfänger ebenfalls Klavierunterricht bei der gleichen Lehrerin) folgendes herausgefunden:

Meine wichtigste Aufgabe ist es, meine Tochter zu regelmäßigem Üben anzuhalten. Diese Struktur muss verinnerlicht und gefestigt werden. Sobald regelmäßig geübt wird, geht es voran, gibt es Erfolge, das Üben macht immer mehr Spaß und es wird dann hin und wieder sogar zusätzlich geübt, geklimpert, versucht dies und jenes nachzuspielen...

Diese Aufgabe setzt natürlich voraus, dass ich selbst äußerst strukturiert handele und lebe. Mache ich heute dies, morgen das, einmal eine Sache äußerst intensiv, dann wieder überhaupt nicht, so bin ich selbst nicht überzeugend. Hier gilt vor allem: Vorbild ist besser als Vorschrift!...

Wenn ich gerne dabei (oder zumindest in der Nähe, im Haus/in der Wohnung) sein möchte, wenn meine Tochter übt, dann ist größte Zurückhaltung das erste Gebot. Das bedeutet im Klartext: nicht hinter dem Kind sitzen und sagen: das ist aber kein h, sondern ein b etc. etc. Vielleicht im Nebenraum etwas ganz anderes machen (Kochen, Bügeln, email schreiben etc.) und einfach nur ein offenes Ohr haben. Wenn man dann bei kleinen Kindern merkt, dass das Üben irgendwie hakt, kann man, je nach Situation, mal ganz vorsichtig nachfragen - wenn Hilfestellung gewünscht wird, kann man diese dann auch geben..

Wenn man selbst Klavierspielen kann bzw. selbst Klavierspielen lernt und das Kind schon etwas fortgeschrittener ist und man feststellt, dass das Kind irgendwie an einem Stück hängt, nicht weiterkommt und frustriert ist: kann man (das ist meine ganz persönliche Erfahrung!) sich vorsichtig dem Klavier und dem Kind nähern und fragen, wo denn das Problem sei. Wenn das Kind dann geäußert hat, was es nicht versteht/nicht hinbekommt, dann kann man sich selbst an das Klavier setzen und zu dem Kind sagen: So, jetzt probiere ich mal, ob ich das kann. Daraufhin spielt man ganz ganz langsam und mit offensichtlichen Fehlern. Das Kind wird diese Fehler sofort erkennen und Vater/Mutter vormachen wie es richtig ist - langsam kommt man dann zu der kritischen Stelle und da kann man dann das Kind selbst entdecken lassen wie diese richtig gespielt wird. Das gleiche kann man auch machen, indem man z.B. die rechte Hand (langsam und mit gelegentlichen Fehlern) spielt und das Kind die linke dazu.

Was man aber aus meiner persönlichen Erfahrung nie und keinesfalls machen sollte:

Die Übungsstücke des Kindes spielen, wenn das Kind dies hören kann! Das ist nämlich der größtmögliche Frust für das Kind überhaupt, wenn Mama/Papa, die ja sowieso alles besser können, auch noch das jeweilige Übungsstück so runterspielen als wäre es die einfachste Sache der Welt!

Ob sich dies alles so auf andere Eltern und Kinder übertragen lässt weiss ich natürlich nicht. Es sind jedoch meine persönlichen Erfahrungen!

LG

Debbie digitalis
 
Zum Üben unter Anwesenheit der Eltern:
Das ist natürlich eine ganz heikle Sache! Schlecht ist es schon mal, wenn der beaufsichtigende Elternteil Klavier spielen kann oder ebenfalls das Klavierspielen lernt! Da muss man sehr vorsichtig vorgehen! Vertreter der Suzuki-Methode planen zwar die Mitarbeit der Eltern ein (und das offenbar auch sehr erfolgreich), allerdings harmoniert das kaum mit unserer europäischen Mentalität.
Die Suzuki-Methode funktioniert, zumindest bei den Geigern, auch hier im europ. Raum ausgezeichnet. Man muss dabei auch immer bedenken, dass es die Kinder von der allerersten Stunde an gewohnt sind, dass die Eltern sie beim Üben unterstützen und auch beim Unterricht dabei sind. Bei einem 12-Jährigen könnte das schwer werden, aber bei Kindern bis zur 2.Klasse oder so, ist das eigentlich kein Problem. Das Problem ist meiner Meinung nach eher, dass die meisten Eltern kein Interesse haben mit ihrem Kind zu üben und der Meinung sind, dass Kind müsse zur Selbständigkeit erzogen werden und deshalb bitte auch alleine üben...
 
Lieber Rachmaninov

genau wie chiarina halte ich es auch für sehr wichtig, dass Eltern dem/r Klavierlehrer/in Feedback geben, nachfragen, nachhaken, Ideen einbringen usw. und umgekehrt natürlich genauso!
Ich freue mich, wenn ich Feedback bekomme, wenn ich weiss, was gut ankommt und was nicht. So lerne auch ich immer neues dazu und kann mich verbessern!

Ich habe einige 6 -7 Jährige Schüler und es ist unglaublich wie unterschiedlich die Talente sind und wie unterschiedlich ihre Entwicklungsstadien. Mit Vorschulkindern mache ich anfangs nur 30 Minuten Unterricht. Bei einem Schüler, der gerade erst 6 geworden war, gab ich ausnahmsweise nur 15 Minuten, weil konzentrationsmässig nicht mehr drin war.

Ich beginne auch oft mit dem Lied "Ist ein Mann in Brunn gefallen". Ich selbst hatte dieses Lied auch in meiner ersten Klavierstunde :-) und sollte mit der linken Hand eine Begleitung erfinden. Zu der Zeit war ich neun. Wenn ich das Lied also mit meinen Vorschulkindern mache, dann tun sich die meisten damit schwer, weil sie die unterschiedlichen Notenwerte durcheinander bringen. Wenn wir die zweite Zeile lernen, haben sie schon wieder die erste vergessen und bei der vierten sowieso. Meiner Erfahrung nach sind Vierzeiler einfach zu lang, wenn die Kinder das Lied noch nicht kennen. Zweizeiler sind dagegen kein Problem und mit einem lustigen Text dazu, macht es den Kleinen auch viel Spass. Je schräger der Text, desto besser!
Oder man weiss, welche Lieder sie schon kennen und spielt mit ihnen solche, die sie schon kennen.

Die Eltern, oder besser meist nur ein Elternteil, ist ja immer bei der Probestunde mit dabei. Meistens reicht das schon, um Vertrauen zum Kind aufzubauen. Bei besonders schüchternen Kindern ist es ok, wenn ein Elternteil die ersten paar Stunden mit dabei ist, aber sobald das Kind Vertrauen gefasst hat, spiele ich mit den Kindern allein!

Den Eltern schreibe ich ins Hausaufgabenbuch, wie sich das Kind am Klavier jeden Tag austoben darf. Die Kinder dürfen sich Häuser oder andere Motive auf ihre Aufgabenblätter malen, damit sie wissen, was sie auf haben.

Die talentierteren Vorschulkinder lernen von Anfang an gleich auch Noten lesen, weil sie es leicht lernen und keine Probleme damit haben. Sie sind neugierig und wollen wissen wie das Lied klingt, das da auf dem Blatt steht. Wir klatschen Rhythmus, singen Lieder, spielen nach Gehör, denken uns Tiernamen aus, die mit dem Notennamen beginnen usw. Alles spielerisch.

Bei den weniger Begabten liegt der Fokus noch mehr im Spielerischen und Entdecken der Klaviatur (was den Talentierten schon fast zu langweilig ist).

Es ist ganz wichtig, dass den Kindern kein Stress entsteht. Sie dürfen keine Angst vorm Unterricht entwickeln und auch keinen Übestress bekommen, sonst üben sie überhaupt nicht und wollen nicht mehr in den Unterricht. Vielmehr muss man sie motivieren und sie neugierig machen, was man mit dem Klavier alles anstellen kann.
Den Eltern sage ich, dass es mir lieber ist, wenn die Kinder zweimal am Tag 5 Minuten üben, als einmal die Woche 10 Minuten. 5 Minuten hört sich ja erstmal wenig an und alle denken, dass ist zu schaffen. Der Trick dabei ist, dass die Kids dann doch meistens länger am Klavier sitzen bleiben, wenn sie erstmal dort sitzen!
Wenn man dem Kind sagt, "Du musst jetzt 25 Minuten üben" dann hat das Kind von vorneherein schon keine Lust mehr! 25 Minuten sind für Kinder eine halbe Ewigkeit!

Ich kann Dir nur empfehlen mit der Klavierlehrerin zu reden und vielleicht noch ein paar Unterrichtsstunden abzuwarten. Es ist Aufgabe der Lehrerin Deine Tochter zu Motivieren, ihr die Angst und den Stress vor dem Neuen zu nehmen, ihr Freude am Klavierspielen zu vermitteln und sie vor allem am Anfang nicht zu überfordern!

liebe Grüsse
madozi
 
vielleicht liegt es auch nicht am Unterricht, am Stoff, an der KL´in , ...

kleine Kinder wollen auch schon mal ein Tier haben (Hund, Katze, Hamster ...) und sich ganz bestimmt darum kümmern (Jahrelang - wobei die meisten in diesem Alter nicht wirklich wissen wieviel ein Monat oder ein Jahr wirklich bedeutet),

oder Mädels wollen irgendwann fast alle mal reiten und wenn das "liebe" Pferd dann zeigt, dass es einen eigenen Willen hat möchten die das auch nicht mehr,

oder,
oder,

vielleicht fand sie es ja toll das Klavierspiel zu erlernen und jetzt mag sie einfach, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr.

(geprüfter Vater dessen beide Mädels im Laufe der Zeit viel ausprobiert haben)
 
Danke schon mal für alle Antworten bisher! Das war wirklich hilfreich. Leider habe ich immer noch nicht persönlich mit der KL gesprochen. Meine Frau allerdings. Anscheinend ist das schon so gedacht, dass ein Elternteil am Anfang dabei sein soll und auch das über betreuen sollte. Die von mir beschrieben Übung soll in der Tat spielerisch gehört werden. Warum das dann beidhändig ist weis ich nicht. Jetzt ist die Übung auf einmal nur noch mit der Melodie in einer Hand und einer einer gehaltenen Quinte in der anderen Hand zu spielen. Da finde ich aber auch schon wieder merkwürdig, weil das ja eher einfacher ist als vorher. Naja vielleicht als Reaktion darauf, dass das andere doch zu schwer war?
 
Jetzt ist die Übung auf einmal nur noch mit der Melodie in einer Hand und einer einer gehaltenen Quinte in der anderen Hand zu spielen. Da finde ich aber auch schon wieder merkwürdig, weil das ja eher einfacher ist als vorher.

Oh je, mal ist's zu schwer, mal ist's zu leicht ...

... da würd ich mir nun wirklich einen anderen Klavierlehrer suchen ....

Viele Grüße,
Nuri
 

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