Bei jeder Klavierstunde furchtbar aufgeregt! Händezittern!

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LauraL

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8. Sep. 2009
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Hallo,

seit Pfingsten habe ich nun schon Unterricht (mit einigen Unterbrechungen wie Sommerferien usw.).
Ich bin mit meinem ganzen Herzen dabei und freue mich jedes Mal wie ein Kleinkind darauf.
Der Familie und der einen oder anderen Freundin habe ich natürlich auch schon vorgespielt (wer nicht?). Natürlich mit dem bekannten Vorführeffekt. ;-)
ABER wenn ich im Unterricht vorspiele, geht da garnichts! :-(
Ich habe so Lampenfieber, daß meine Hände zittern! Ihr könnt Euch ja denken, wie ich dann Klavierspielen kann! *seufz*
Gestern war es wieder so katastrophal! Und dabei dachte ich schon, dass es
jetzt endlich besser wird!

Bin ich hier die Einzigste?
Meiner KLin habe ich schon im Scherz gesagt, daß ich Baldrian nehme sollte. Sie meinte dann, lieber nicht, sonst würde ich noch im Unterricht einschlafen. *g*

Es frustriert mich sehr, weil ich ihr gerne zeigen möchte, wie ich "normalerweise" spiele.
Zum Glück ist es nicht mein Ziel vor gr. Publikum zu spielen.... da
würde ich sonst vermutlich in Ohnmacht fallen! *lol*

Viele Grüße

Laura

P.S. ...ähm, und dabei habe ich sogar Bühnenerfahrung (Tanz und Schauspiel), da hatte ich viel weniger Probleme...
 
Hm... ich weiß nicht, ob ich dir viel helfen kann, aber ich kann dir sagen, dass es mir genauso ging und teilweise auch noch geht.
Das Problem ist wahrscheinlich, dass du dich auf den Unterricht gut vorbereitest und dich freust, deinem Lehrer zu zeigen, was du kannst - und dann geht natürlich gar nichts mehr, weil du dich unter Druck setzt, du wirst nervös.
Je mehr du über dieses Problem nachdenkst, desto schlimmer wird es wahrscheinlich werden, zumindest ist es so mit meiner Bühnenangst :D
Leichter gesagt als getan - das Ganze einfach nicht so ernst nehmen.
Aber wenn das so leicht wäre hätten viel weniger Leute Lampenfieber...

Ich hab übrigens früher auch Theater gespielt und hatte da viel weniger Probleme. Vielleicht, weil das Ganze ein bisschen "grober" abläuft als die Feinheiten bei einem Instrument - der Finger einen halben Zentimeter zu weit links und schon wars falsch. Wenn du beim Theater aber einen halben Schritt weiter links stehst juckt das im Normalfall niemanden. Und wenn du deinen Text um ein paar Worte abänderst - egal, solange noch die Aussage enthalten bleibt.
 
Hallo Laura,

Du bist nicht allein! Das geht so vielen ähnlich, schau mal unter Klavierüben etc. nach unter dem Faden Lampenfieber...

lass Dir das Spielen nicht vergällen...

ich bin auch extremer Vorspielversager, mit der Zeit wirds immer besser, kann aber auch immer mal wieder vorkommen. ich versuche mir beim spielen zuhause die Situation vorzustellen, in der ich "vorspielen" muss, das trainiert ein bisschen. aber bei manchen leute hab ich trotzdem noch probleme (ich würde tot umfallen, müsste ich meinem bruder was vorspielen) bei vielen anderen juckt es mich gar nicht mehr.
vielleicht hilft es, herauszufinden, warum es einen selbst bei bestimmten leuten so stören würde, wenn man dort was falsch macht. der KL wird aber dafür bezahlt, sich deine fehler anzuhören. und sag dir immer: er hat bestimmt schon welche gehört, die schlimmer spielten als du!

viele Grüße

Cantusfirmus
 
Hallo,

meine KL meint, wenn man beim Vorspielen - vor allem beim Konzert - 100 % bringen möchte, muss man zu Hause beim Üben 200 % bringen.

LG
 
Hey Laura,

das wird bestimmt noch besser. Aber kleiner Trost: Ich hab dieses Problem auch oft, und hab mal mein Leid einem fertig studierten Pianisten geklagt, der geradeheraus gesagt hat, ihm sei es sein ganzes Leben lang so gegangen, ich solle mir nichts denken! Und je mehr ich mit Kommilitonen darueber rede, desto klarer wird auch, wie normal das ist ^^ Dabei spielen wir alle schon etliche Jahre und relativ gut ;-)
Du kannst versuchen, an deiner Einstellung zu arbeiten (nicht; ich will ihm was zeigen, sondern: er soll mir da helfen!), aber schwierig schwierig! Deine KL kennt das bestimmt auch, mach dir nix draus.

glg
 
Im Übrigen

macht man sich den Druck selbst, nicht der KL.

Wenn ich drei Stücke als Hausaufgabe habe und spiele sie beim nächsten Unterricht alle gut vor, dann bekomme ich für das nächste Mal fünf Stücke zum Üben oder schwerere, da ich offenbar unterfordert bin.
Es ist nur natürlich, dass das Vorspiel nicht gleich klappt; der KL ist dazu da, mir zu zeigen, wie ich es besser machen kann.
Nachdem mir meine KL das klar gemacht hat, gehe ich ohne Druck zum Unterricht. Was soll schon passieren? Es soll doch Spass machen, oder?
 
Hi,

klar, geht wahrscheinlich jedem so. ;-)

kleiner Tip:

Vieleicht einfach der KL vorher sagen, dass man furchtbar aufgeregt ist und deswegen kaum spielen kann. Ich glaube dann geht es besser.

Gruß
 
Vielen Dank für Eure lieben Antworten. :-)

Bachopin: Meine KLin weiß um meine Aufregung. Ich habe es ihr schon oft gesagt. :-) Hilft aber noch nicht.

Nora: den Link schaue ich mir gleich an.

LG

Laura ...aber erst noch eine Runde üben! ...ohne Zuschauer :D
 
Liebe Laura:

1. Das wird besser.
2. Üben: vor Kindern, vor Familie, vor Nachbarskindern, vor Nachbarsfamilie (aufsteigende Respekthöhe ...)
3. Darüber lachen!

Meine KLin weiß um meine Aufregung. Ich habe es ihr schon oft gesagt. Hilft aber noch nicht.
Half bei mir auch nicht so richtig. Wenn mich heute (selten) mal wieder das große Zittern überkommt, halte ich mir die Hände vors Gesicht und schimpfe mit Ihnen :D. Dann lachen alle und das Eis ist gebrochen (zumindest angeknackst:D).
 
2. Üben: vor Kindern, vor Familie, vor Nachbarskindern, vor Nachbarsfamilie (aufsteigende Respekthöhe ...)

Aber Herr Graf,
was kommt denn in dieser Reihe dann am Ende - doch nicht die verehrte Frau Schwiegermutter:cool:

Liebe Laura,
das geht wohl sehr vielen so.
--> Nur ICH selbst weiss, wie gut ich (alleine) wirklich spielen kann :D (zwar nicht Klavier - das tut meine Wiedereinsteigerin - sondern Akkordeon - auch hier als Wiedereinsteiger :D).
Aber glaub mir, es legt sich mit der Zeit.
So weit ich mich jedenfalls im hohen Alter an meine Musikschulzeit noch erinnern kann *gggg*.
Alles Gute!
Gerhard
 

Hallo, Laura

das ist so die Art von Thread, auf die jeder antworten kann / möchte, da wohl jeder solche oder so ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Also, es ist "voll normal", was Du da erlebst.

Ich hatte das (als Ü30-Anfänger) die ersten 2 Jahre bestimmt! Das kannst Du gar nicht beeinflussen. da hilft nur ein "sich ergeben". Wenn Du gut vorbereitet bist, nicht zu viel von Dir erwartest, bzw. denkst, die KL erwartet es von Dir, es perfekt zu können, denn das tut sie nicht, dann wird es sich mit der Zeit legen.

Ich denke aber mal, noch musst Du durch. Schraube Deine Erwartungen runter! Übe nie so, als müsstest Du es in einer Woche bis ... schaffen, das macht Stress und man spielt dann noch schlechter.

Als Trick hilft vielleicht noch, sein "Licht unter den Scheffel" zu stellen und sagen, dass man, ach, gar zu wenig Zeit zum konzentrierten Üben hatte oder die und die Stelle wie verhext war etc.

Ich glaube, Baldrian hilft da auch nix. Es liegt alles an der Vorbereitung und Deinen Selbsterwartungen. Deine KL möchte kein perfektes Spiel haben nach 1 Woche. Sie kontrolliert die Zwischenschritte und sagt Dir, wo sich evtl. Fehler einschleichen könnten, korrigiert, bevor was falsch läuft. Also sieh es als Hilfe auf dem Weg und stoppel das Stück runter in Zeitlupe oder was auch immer.

Meistens vergeht die Aufregung, wenn man intensiv im Unterricht am Stück arbeitet. Und wenn nicht gleich, dann vielleicht in ein paar Wochen...

Ich habe mich jedenfalls damals gewundert, dass meine KL nie einen Kommentar zu meinem Gezitter gegeben hat, sie war die Ruhe selber- und nun hat sich die Sache einfach so erledigt!

Viel Erfolg und ceep cool

Klavirus
 
Es frustriert mich sehr, weil ich ihr gerne zeigen möchte, wie ich "normalerweise" spiele.

Übersetzt heißt das, dass du deiner Klavierlehrerin zeigen willst, wie gut du normalerweise spielst, oder?

Es gibt eine logotherapeutische Technik, die heißt "Paradoxe Intention". Dabei geht es darum, das, wovor man Angst hat, bewusst zu wollen. Das hat auf den ersten Blick keinen Sinn, weil es ja etwas Unangenehmes ist. Aber es kann helfen, die Angst vor der Angst zu reduzieren und die Dinge lockerer zu sehen. Dein "Lampenfieber" könnte man so sehen: Du hast nicht nur Angst davor, in der Vorspielsituation falsch zu spielen, sondern auch Angst davor, überhaupt in die Situation hineinzugehen, in der du vorspielen musst.

Mit der Paradoxen Intention hieße es: Versuch nicht, deiner Klavierlehrerin zu zeigen, wie gut du normalerweise spielst, sondern versuch ihr zu zeigen, wie schlecht du noch spielst und nimm dir vor, ihr dein "Anfängertum" besonders deutlich vor Augen zu führen. (!)

Klingt vielleicht komisch. Aber du kannst es ja mal ausprobieren, wenn du willst... ;)

Grüße von
Fips


PS: Hoffentlich missversteht mich jetzt hier niemand... :roll:
 
Jaja, der Vorführeffekt, und das bei deiner eigenen Klavierlehrerin. Das kenn ich etwas von meiner Klavierlehrerin (aber lange nicht so stark, und auch vor Allem am Anfang, wenn ich etwas "größere" Stücke gespielt habe...)
Naja, deine Klavierlehrerin kann das sicher einschätzen, wenn du sie besser kennst, dann geht das auch weg, weil du nicht mehr "aufgeregt sein brauchst" :-D, außerdem denke ich mir immer: Spiel so, wie es eben klappt, und egal, wenns nicht so gut geht. Ich weiß ja, wie viel ich geübt habe (komischerweise geht es auch oft gut, wenn ich nicht geübte habe ;))
Mit dieser Einstellung nimmst du dir den Leistungsdruck, und dann musst du dich auch nicht gegenüber deiner Lehrerin beweisen.
 
ZITTERN! Ha, davon kann ich auch ein Lied singen! Ich spiel jetzt seit zweieinhalb Jahren und erlebe beim Spielen im Unterricht regelmäßig, dass ich förmlich am ganzen Körper zittere (nur die Hände wären ja noch erträglich, aber wenn sogar der Fuß auf dem Pedal nicht still hält... Herr im Himmel!). Anstatt mich auf die Musik zu konzentrieren, beschäftigt mich der Gedanke, was die KL wohl über mein Spiel denkt. Ganz schön dämlich! Bezeichnenderweise ist dem aber nur in der ersten Viertelstunde so, also wenn ich ohne weitere Besprechung "vorspiele", was ich in der Woche geübt habe. In dem Augenblick, wenn wir gemeinsam das so Vorgetragene besprechen, dann legt sich die Aufregung einigermaßen...
Immer wieder führen mir diese Situationen vor Augen, welch Präzisionsarbeit Klavierspielen eigentlich ist, jeder Ton muss sitzen in allen seinen Charakteren. Eine kleine Verkrampfung oder gedankliche Ablenkung und es geht dahin!
Am liebsten wäre es mir, wenn ich mindestens 5 Minuten zu Beginn die Stücke so kakophon als möglich spielen könnte. Ja, diesen Vorschlag sollte ich wirklich mal machen. Einfach um die Fehler und das eigene Unvermögen richtig zu zelebrieren. Dann ist es raus und es kann dann nur noch besser werden :D
Es sollte wieder so sein, wie in der Schule: da war mir es schließlich auch herzlich wurst, was der Physiklehrer von meinen Klausuren dachte :floet:

Lieben Gruß,
Sesam
 
He Fips, das ist aber ein interessanter Vorschlag. DAS probier ich aus! Deckt sich auch etwas mit Sesams Intentionen.

Werter Reiter: Schwiegermutter wäre gar kein Problem (wenn sie noch leben würde). Am Ende der Reihe stehen natürlich immer Menschen, zu denen man "aufschaut" - was einem Grafen natürlich recht schwer fällt :D
 
Vielen Dank für Eure lieben Antworten. :-)

Bachopin: Meine KLin weiß um meine Aufregung. Ich habe es ihr schon oft gesagt. :-) Hilft aber noch nicht.

Nora: den Link schaue ich mir gleich an.

LG

Laura ...aber erst noch eine Runde üben! ...ohne Zuschauer :D

Hallo Laura,

noch ein bisschen "Senf" von meiner Seite ;-) :

Die anderen Tippgeber bringen tolle Sachen, die ich alle nach meiner Erfahrung bestätigen kann.

Zur inneren Einstellung hier noch ein paar Ergänzungen:

1. Vergleiche niemals Äpfel mit Birnen, d.h. vergleiche zu Hause mit zu Hause, Klavierunterricht mit Klavierunterricht, kleines Vorspiel mit kleinem Vorspiel, Konzert mit ... usw. Es sind jeweils VÖLLIG ANDERE SITUATIONEN!

2. Die Negativ-Erfahrung mit dem "Was zeigen wollen" (= beweisen wollen, falls das bei Dir zutrifft) setzt Dich vielleicht unter Druck. Finde Deinen persönlichen "Stresslevel" heraus. Manche Leute kommen bei Wahnsinnsstress überhaupt erst in die Gänge und blühen in Konzerten richtig auf, während andere zB mit Entspannungsübungen sich runterholen müssen, auch wenn sie nur einem Familienmitglied 4 Takte vorspielen.

3. Statt "Was zeigen wollen" probiers mal mit einer liebevoll-neugierigen Grundeinstellung: Du weißt, dass Du Klavier spielen liebst und bist neugierig, was Du von dem zu Hause gut Vorbereiteten schon im Unterricht umsetzen kannst.

4. Konzentriere Dich auf das "schöne Musik machen" statt auf eventuelle Missgriffe. Das verändert Deinen Fokus auf konstruktiv-musikalisches Denken und Fühlen.

5. Ein Freund von mir ist Preisträger im Warschauer Chopin-Wettbewerb (heißt: er weiß wovon er spricht). Wir spielen zusammen vierhändig. Er erzählte mir einmal, dass seine Einstellung bei "Angststellen" sei: "Einfach spielen!" (= nicht drüber grübeln, sondern mit neutral-egal-Einstellung einfach durch). Hat mir damals sehr geholfen.

6. Mach eine NLP-Ausbildung (kuck mal bei www.changeworks-akademie.de rein, da hab ich meine NLP-Ausbildung gemacht) oder lass Dich kurzzeitig mit NLP coachen. Ohne Witz: das kann innerhalb kürzester Zeit helfen, Blockaden abzubauen und Dich zu befreien. Wird inzwischen sogar manchmal an Musikhochschulen als Psychotraining angeboten.

7. Du hast vielleicht schon viele Lernerfahrungen gemacht. Bei den meisten Negativ-Erfahrungen ist es wahrscheinlich so, dass sie schon längere Zeit zurückliegen. (Ich spreche hier von wirklich neuen Inhalten, nicht von der "Schule des Lebens") Als Erwachsene beschäftigst Du Dich meistens hauptsächlich mit Dingen, die Du ausgesucht hast, weil Du sie schon kannst. Jetzt kommt was Neues (Klavier spielen) und Du fängst erstmal bei Null an und stellst fest, was alles noch fehlt. Diese Situation bist Du eigentlich nicht mehr gewohnt und Du hast vielleicht den Eindruck, Dich "blöde" anzustellen. Das ist aber VÖLLIG NORMAL!!!!!!! Du solltest mich mal sehen, wenn ich es wage, auf ein Pferd zu steigen...

NB: Ist übrigens der Hauptgrund, weshalb viele Erwachsene meinen, sie könnten nichts Neues mehr lernen: sie sind es nicht mehr gewöhnt anzufangen und sich erstmal als (noch) inkompetent zu erweisen. Also haben sie Angst vor Blamage.

8. Wenn Du Deine innere Einstellung verändern willst, ÜBE AUCH DIESES - und zwar immer wieder und wieder einige Tage VOR der Klavierstunde! Stell Dir vor, wie Du idealer Weise drauf bist, zB gelassen, ruhige Hände, sicher, liebevoll. Auch wenn Du Dir das erstmal nicht glauben willst: steter Tropfen hölt den Stein. Bleib also dran und übe Deinen mentalen Idealzustand.

Vielleicht hilft Dir ja das ein oder andere Beispiel, würde mich freuen! Kannst ja mal kurz Bescheid geben, wenn Du etwas umsetzen konntest! (Auch KLEINE Erfolge sind Erfolge - auf dem Weg zum größeren Erfolg! )

Liebe Grüße,
Joachim
 
Wenn mich heute (selten) mal wieder das große Zittern überkommt, halte ich mir die Hände vors Gesicht und schimpfe mit Ihnen :D. Dann lachen alle und das Eis ist gebrochen (zumindest angeknackst:D).

Hallo zusammen,

fishi, dein Vorschlag finde ich klasse.!! :D Auch ne Möglichkeit, diesen allzubekannten Stress zu bekämpfen. Ich werds mal ausprobieren!

Es tut übrigens soooo gut, von identischen Problemchen vieler anderer Klavierverrückten zu lesen, wenn man sich, wie auch ich, 1:1 darin wiederfindet. Danke für die vielen Anregungen!

Mir selbst hat es in letzter Zeit sehr geholfen, beim Üben zu Hause bewusst das Fenster zu öffnen. Dies verleiht mir das Gefühl, vor Publikum zu spielen und versetzt mich in eine Vorspielsituation. Noch dazu, wenn ich draußen tatsächlich Spaziergänger auf der Straße entdecke!

Grüße von Madita
 
Der Familie und der einen oder anderen Freundin habe ich natürlich auch schon vorgespielt (wer nicht?). Natürlich mit dem bekannten Vorführeffekt. ;-)
ABER wenn ich im Unterricht vorspiele, geht da garnichts! :-(
Bin ich hier die Einzigste?
Meiner KLin habe ich schon im Scherz gesagt, daß ich Baldrian nehme sollte. Sie meinte dann, lieber nicht, sonst würde ich noch im Unterricht einschlafen.
P.S. ...ähm, und dabei habe ich sogar Bühnenerfahrung (Tanz und Schauspiel), da hatte ich viel weniger Probleme...
Liebe Laura,
dieses Problem kennt wohl fast jeder. Bei mir fällt in solchen Situationen die Feinmotorik aus und ich fange an zu "drücken".
Mit der Zeit wird es im Klavierunterricht sicher von alleine besser gehen wenn Du Dich ganz an die Klavierlehrerin gewöhnt hast. Ich habe auch immer schreckliches Lampenfieber bei einem neuen Lehrer, irgendwann ist es plötzlich weg, da ich nicht mehr das Gefühl habe zeigen zu müssen wie gut ich spiele/geübt habe.
"Normale" Konzerte stressen mich wenig, so dass es niemandem auffällt, dass ich Lampenfieber habe. Sehr schwierig wird es, wenn ich weiß, dass Leute die Ahnung haben im Publikum sitzen (Kl.profs, Kl.studenten, Kl.Lehrer, andere Kl.spieler...). Solche Situationen meide ich. Im Ernstfall nehme ich schon zwei Wochen vorher ein pflanzl. Beruhigungsmittel (Baldrian + Johanniskraut). Da ich von Natur aus eher temperamentvoll bin und dann die Aufregung dazu kommt merkt es keiner. Von stärkeren Mitteln würde ich auf jeden Fall die Finger lassen.
L.G. Chrissi
 
Hallo Laura,

mit dem Klavier bin ich noch nicht aufgetreten, aber dreißig Jahre als Bassist in diversen Rock-Bands sind auch nicht zu verachten. Vor Auftritten bin ich schon Tage zuvor mit den Nerven am Ende gewesen. Kurz vor dem Auftritt war's am schlimmsten, so nach dem ersten Set ging es dann so langsam. Und das, obwohl ich derjenige war, der nicht 200%, sondern 400% vorbereitet war. Aus dem Proberaum wusste ich, dass gerade ich sonst der Sicherste und Merkfähigste war. Half vor und auf der Bühne aber wenig. Daraus würde ich schließen, dass die Geschichte etwas mit der inneren Einstellung zu sich selbst zu tun hat, was ja schon in den vorherigen Replies auch so angesprochen wurde.

Der letzte Auftritt, den ich je hatte, war der entspannteste. Ein Freund hatte mir den Tipp gegeben, eine Bachblüten-Mischung, Rescue Remedy, zu versuchen. Also nahme ich zwei und eine Stunde vor Termin ein paar Tropfen davon. Das Lampenfieber war nicht weg, aber es ging ganz gut. Und das vor vollem Haus und mit Profis im Publikum. Der Vorteil: wie bei der Homöopathie, entweder es hilft, oder auch nicht, aber schaden kann es auch nicht.

Bei diesem Auftritt spielte ich auch einen kleinen Set mit einem Profi, den ich an der Gitarre sehr bewundere, und der jeden Monat einige Auftritte hat. Und was sah ich auf der Bühne, als ich neben ihm stand? Seine Hände zitterten etwas.

Rainer
 

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