Asbestlampe im Klavier

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Gawrmart

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25. Juni 2019
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Guten Tag,

Ich bin neu hier im Forum. Wir haben bei EBay ein altes Klavier gekauft und nun gesehen, dass eine Musophonlampe eingebaut ist. Diese ist wohl mit Asbest abgeschirmt. Wir machen uns nun große Sorgen, da wir ein kleines Kind haben, dass auf dem Klavier nur ein bisschen rumklimpern sollte. Kann uns jemand einen Rat geben, ob wir die Lampe einfach ausbauen sollen oder was wir tun sollen? Wir sind echt traurig, da wir uns über das Klavier echt gefreut haben.
 
Vielleicht gibt es in der Nähe einen Elektriker, der das Teil fachmännisch ausbauen und den Asbest entsorgen kann.
Eventuell kann man die Teile irgendwie verwenden, um eine LED-Beleuchtung einzubauen.
 
Danke! Habe hier im Forum eine Diskussion zu dem Thema aus 2010 oder 2012 gefunden. Da waren sich aber die Beteiligten nicht einig, ob man die Lampe ausbauen soll oder drin lassen soll. Wenn wir nur Erwachsene wären, würde ich die Lampenabschirmung mit dem Asbest einfach drin lassen, aber bei einem Kleinkind neige ich im Moment zur Entsorgung des Klaviers.
 
Sehe ich ja grundsätzlich auch so, aber ich kann das Kleinkind so da in Zukunft nicht mehr beruhigt dran rumklimpern lassen. Wir wollten den Kleinen einfach unkompliziert an ein Musikinstrument ranführen. Ds Klavier haben wir aus einer Wohnungsauflösung für kleines Geld erworben und hatten uns wirklich gefreut. Aber Asbest möchte man ja auch nicht so einfach im Wohnzimmer stehen haben.
 
Vielleicht meldet sich noch jemand mit Ahnung. Aber soweit ich weiß, tut das Zeug gar nichts, solange man es in Ruhe lässt. Falls ihr also die Lampe nicht essen wollt oder dran herumschabt, besteht möglicherweise gar keine Gefahr.
 
Ja, bin gespannt. Erst mal danken wir herzlich dafür, dass hier so schnell und so nett geantwortet wird. Vielleicht hat ja wirklich noch jemand eine Lösung, wie wir unserem Kleinen und unserem Wohnzimmer das Klavier erhalten können
 
Haben jetzt mal mit einem Freund gesprochen, der mal mit Asbestentsorgung zu tun hatte. Der wird versuchen, die komplette Mosophonlampe (Aussenhülle aus Metall, Vorderfront mit Holzverblendung, Innenverkleidung Asbest) auszubauen und dann setzen wir die Holzverblendung vielleicht einfach als Attrappe wieder rein. Soviel die Theorie. Wir werden mal berichten, ob wir damit das Klavier für unseren Max gerettet haben. Ist ja vielleicht dann auch für vergleichbare Fälle interessant.
 
Es ist Alles gesagt, geschrieben, oder so.

Entspanne dich.

Gauf! :017:
 
Das Asbest dient natürlich als Hitzeschild. Solange es nicht mechanisch , sprich zerspanend bearbeitet wird, passiert mal gar nichts. Relax!
 
Und hießen die nicht "Musofot"?
 

Ich hab mal als Kind eine Leuchtstoffröhre (Quecksilber haltig) fallen lassen. Ich hab das Fenster aufgerissen, die Tür zu gemacht und den Raum den rest des Tages nicht betreten - bis mein Vater die Schose weggemacht hat :-D.

Heute weiß ich: Panikmache ...

@Peter wir hatten in Berlin ja noch haufenweise Ethernitplatten, dieses Asbestzement. Einfach in Müllbeutel eingewickelt und zur BSR gebracht - dort in einen Sammelcontainer gelegt.
 
Jupp, anders wird das von Fachmännern auch nicht gemacht.
Als ich 25 war war das noch normaler Baustoff. Wir haben das Zeug gebohrt, gesägt, abgerissen... Das kam in Massen am Westhafen an und wurde dort mit allem anderen Bauschutt vermischt. Die Entsorgung kostete 19,- DM/t. :cry2: Die Fasern flogen in ganz Berlin herum und lümmeln auch heute noch in unzähligen Ecken, wartend auf den nächsten Wind.

Heute wird wegen jeder einzelnen Faser (egal ob Asbest, Mineralwolle...) das reinste Tramdamm gemacht. Wenn in DE was als gefährlich eingestuft wird, dann aber richtig. Außer die Sachen, die wirklich gefährlich sind, wie z.B. das Rauchen. Das nimmt man mit den unzähligen Toten halt so hin.
 
Jupp, anders wird das von Fachmännern auch nicht gemacht.
Als ich 25 war war das noch normaler Baustoff. Wir haben das Zeug gebohrt, gesägt, abgerissen... Das kam in Massen am Westhafen an und wurde dort mit allem anderen Bauschutt vermischt. Die Entsorgung kostete 19,- DM/t. :cry2: Die Fasern flogen in ganz Berlin herum und lümmeln auch heute noch in unzähligen Ecken, wartend auf den nächsten Wind.

Heute wird wegen jeder einzelnen Faser (egal ob Asbest, Mineralwolle...) das reinste Tramdamm gemacht. Wenn in DE was als gefährlich eingestuft wird, dann aber richtig. Außer die Sachen, die wirklich gefährlich sind, wie z.B. das Rauchen. Das nimmt man mit den unzähligen Toten halt so hin.
Absolut verharmlosen würde ich Asbest aber auch nicht. Das Fiese daran ist, dass bereits eine einzige Faser ausreicht, um (bei entsprechender Veranlagung) Krebs auszulösen, oft erst 50 Jahre später.
Und es steckte eine mächtige Lobby dahinter, die trotz des Wissens um die Gefährlichkeit jahrelang ein Asbestverbot verhindert hat.
Aber: Panik ist vor allem in diesem Fall der Lampe nicht angebracht. Auch ich habe von einem Fachmann gehört, dass die Fasern in die Luft geraten müssen, was wiederum nur durch mechanische Einwirkung möglich ist.
 
Einzelne Fasern geraten bestimmt schon beim Streicheln des Asbests in die Luft. Kein Beweis, nur eine Vermutung.

Es stellt ja keiner hier die Wirkung von Asbest in Frage. Auch ein einzelnes radioaktiv zerfallendes Atom kann theoretisch Krebs auslösen.

Lobbys stehen bei allen großen Themen im Hintergrund. Einfach die Lampe vorsichtig ausbauen, in eine Tüte einwickeln und zum Rycyclinghof bringen, fertig.

Oder drinnen lassen und sich am Klavier erfreuen.
 
Welche Lösung ihr letztendlich wählt, hängt vom Umfang eurer Sorgen ab, und das ist ab einem gewissen Punkt eine ziemlich subjektive Angelegenheit. Über Asbest sind alle Eckdaten bekannt oder im Internet abrufbar.
 
Einzelne Fasern geraten bestimmt schon beim Streicheln des Asbests in die Luft. Kein Beweis, nur eine Vermutung.
Das kommt auf die Bindung des Asbest an. Z.B. gibt es heute noch in, an und auf unzähligen Gebäuden Asbestzement (fest gebundener Asbest, Handelsname Eternit). Hier ist keine Gefahr gegeben, da der Asbestzement alterungs- und verwitterungsbeständig* ist. Durch Streicheln wird man garantiert keine Fasern frei bekommen, nicht mal mit einer Eternitschere. Da braucht es schon fein zerpanendes Werkzeug.

*) als Dachdecker habe ich meine Zweifel. Ich betreue mehrere Dächer, die mit zunehmendem Alter immer brüchiger werden
 

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