Angelo Fabbrini

Marlene

Marlene

Dabei seit
4. Aug. 2011
Beiträge
17.601
Reaktionen
16.003
Hallo,

schon mehrmals ist mir auf Konzertflügeln der Schriftzug „Fabbrini“ unterhalb von „Steinway & Sons“ aufgefallen, z.B. bei Daniel Barenboims Geburtstagskonzert. Im www ist zu lesen, dass Fabbrini Steinways bearbeitet und zu einem besseren Klang verhilft.

Hier

http://classical-scene.com/2010/04/...ollinis-hamburg-steinway-fabbrini-in-concert/

steht zwar was er macht, aber nicht warum S&S ihren Flügeln nicht schon ab Werk zu einem perfekten Klang, der – laut dem was ich im Internet gelesen habe – erst durch die Arbeiten von Fabbrini so richtig zum Vorschein kommen soll - verhelfen. Es ist für mich kaum zu glauben, dass der Konzertflügel Nr. 1 auf den weltweiten Bühnen nicht schon ab Werk den Nr. 1 Klang haben soll. Oder liegt es daran, dass Fabbrini auf individuelle Vorlieben eingehen kann, was vom Werk aus nicht möglich ist bzw. weil sich (wenn ich es richtig verstanden habe) ein neuer Flügel klanglich im Laufe der Zeit verändert und daher immer wieder an die Klangvorstellungen des Pianisten angepasst wird?

Liebe Grüße
Marlene
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
.....Zumal ich den Klang des Flügels beim Barenboim-Konzert alles andere als perfekt fand.
 
Hallo Marlene, ich lese den Artikel so, dass Fabbrini den S&S die Klangcharakteristik von früher verpasst, als Konzertflügel noch nicht die brutale Durchschlagskraft von heute haben brauchten. In meinen Ohren eigentlich ein "Fortschritt" ;-) , der beim Barenboim Konzert wohl nicht so gut ausfiel ...
 
danke für die Info marlene, sehr interessant,

ist aber hier denk ich im falschen Unterforum.

Ist mir neu der Name,aber dass Steinway ihn so gewaltig ins Herz der Instrumente eingreifen lässt und die Flügel dann noch mit doppeltem Firmenlogo verkaufen läßt wundert mich ehrlich gesagt sehr...!

genau so unliebsame Fragen,die du geschrieben hast,müsste die Firma ja dann fürchten.

Wäre ja wirklich gespannt ob das alles stimmt,doch wenn Pollini und Barenboim drauf schwören,muss wohl was dran sein.

Wäre sehr neugierig, was unsere Klavierbauer-profis dazu sagen:

Michael,wo bist du?

demnach hätte Liszt keinen Flügel zerlegt, hätte er damals schon einen Flügel heutiger Bauweise unter den Fingern gehabt??

wohl nicht so leicht wie einen zierlichen Erard,denke deswegen wurden die modernen Konzerter von S&S ja so robust gebaut,damit er diesen Spaß gefälligst bleiben ließe - das "Flügelzerlegen" war ja angeblich ein beliebter show-effekt von ihm :-)

PS: beim googeln findet man,dass Fabbrini der "Franz Mohr Michelangelis" war,also sein spezieller Techniker,der ihn immer begleitete,später dann Cheftechniker von Pollini Barenboim , Richter (wenn der ausnahmsweise mal nicht auf yamaha spielte),ist autorisierter S&S Händler und verkauft die meisten S&S D Flügelin in ganz Italien,überraschender Weise stehen seine S&S Flügel lt.eigener website aber auch im großen Saal des Wiener Musikvereins,im großen Festspielhaus Salzburg und im Mozarteum Salzburg....:eek: was insofern besonders erstaunt ,da sowohl in Salzburg als auch in Wien ja eine offizielle S&S Depandance ist und der dort tätige Herr Knüpfer ja doch ein äußerst angesehener Techniker ist !

Vielleicht können unsere Spezialisten das Rätsel lösen,ob er lediglich ein sehr guter Konzerttechniker ist(und die Flügel natürlich exzellent präpariert) ,der "nebenbei" auch offizieller Steinway Händler ist und wie andere Händler auch seinen Namen drauf schreibt,oder ob er tatsächlich etwas Substanzielles an den Instrumenten ändert,der englische Text spricht immerhin (etwas vage) von Austausch ganzer Mechanik-Teile(was S&S normalerweise nicht wahnsinnig gerne sieht)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ist mir neu der Name,aber dass Steinway ihn so gewaltig ins Herz der Instrumente eingreifen lässt und die Flügel dann noch mit doppeltem Firmenlogo verkaufen läßt wundert mich ehrlich gesagt sehr...!
Wenn ich mich nicht verlesen habe, dann kauft F. die S&S und "veredelt" sie. Und vermutlich erreicht er damit eine Zielgruppe, die sonst keinen D kaufen würde. Insofern: Mehrabsatz, noch mehr Präsenz und auch klare Definition (nämlich ein S&S, der nicht mehr Steinway-Kriterien entspricht, sondern eben denen von F.). Also wird S&S diesen Umsatz ohne Schaden gerne mitnehmen.

AMG macht das Gleiche in der Automobilwelt mit Mercedes - nur eher in andere Richtung (mehr Power). Wenn das funktioniert - und das tut es - dann ist die Situation für S&S ganz sicher nicht unvorteilhaft.

@ Marlene: Die heutigen Konzertflügel sind phonstarke Kampfmaschinen, verglichen mit denen, die Liszt zur Verfügung standen. Bei Steingraeber in BY steht ein Flügel, der extra für Liszt gebaut/konzipiert wurde - das ist ein "Lämmchen", verglichen mit einem modernen Semikonzert-Flügel.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zumal ich den Klang des Flügels beim Barenboim-Konzert alles andere als perfekt fand.

Inwiefern? Ich wüsste gerne, ob sich mein Höreindruck mit Deiner Einschätzung deckt.

ist aber hier denk ich im falschen Unterforum

Meinst Du das Thema hätte bei „Klavier kaufen/reparieren“ stehen sollen?

AMG macht das Gleiche in der Automobilwelt mit Mercedes...

Und schon wieder sind wir bei den Autos gelandet :D:D

Die heutigen Konzertflügel sind phonstarke Kampfmaschinen, verglichen mit denen, die Liszt zur Verfügung standen.

Eine solche „Kampfmaschine“ hätte Liszt vielleicht nicht gefallen wenn sie nach dem Konzert noch unversehrt auf der Bühne gestanden und die anwesenden Damen geordnet auf ihren Sitzen gesessen hätten ;).

Bei Steingraeber in BY steht ein Flügel, der extra für Liszt gebaut/konzipiert wurde - das ist ein "Lämmchen", verglichen mit einem modernen Semikonzert-Flügel.

Der Bechstein ist da wohl eher ein Lamm und ich glaube einen Unterschied zwischen dem Bösendorfer und K.u.K. zu spüren. Hört sich vielleicht blöd an, aber der Bechstein wirkt auf mich (nicht äußerlich, sondern beim Spielen) irgendwie filigraner, verletzlicher.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Eine solche „Kampfmaschine“ hätte Liszt vielleicht nicht gefallen wenn sie nach dem Konzert noch unversehrt auf der Bühne gestanden und die anwesenden Damen geordnet auf ihren Sitzen gesessen hätten .
Ach was, die Vibrations der Kampfmaschinen hätten schon das ihre getan ;-). Ganz sicher merkst Du einen Unterschied zwischen Deinen Flügeln - schon alleine deshalb, weil der Resoboden des k.u.k. halt nicht mehr der frischeste ist.
 
Dafür ist sein Klang umso frischer. Ich staune immer wieder darüber welche wunderbaren Klänge Holz, Metall und Filz zu Gehör und zur Seele bringen.
 
Meinst Du das Thema hätte bei „Klavier kaufen/reparieren“ stehen sollen

yep,da tummeln sich nämlich unsere Klavierbauer mit Vorliebe herum :-)

Den Auto-Vergleich hab ich erwartet,weiß schon was gemeint ist,obwohl ich mit Autos nicht viel anzufangen weiß außer von A nach B fahren.Bei Spitzen-Instrumenten find ichs trotzdem problematisch,auch wenn S&S damit ein paar Flügel mehr verkauft,kratzt das am absoluten Qualitätsanspruch der Hamburger Flügel.

"Kampfmaschinen" gefällt mir,im Vergleich mit einem alten Clavicord trifft der Eindruck tatsächlich zu.
 
@ Marlene: Die heutigen Konzertflügel sind phonstarke Kampfmaschinen, verglichen mit denen, die Liszt zur Verfügung standen. Bei Steingraeber in BY steht ein Flügel, der extra für Liszt gebaut/konzipiert wurde - das ist ein "Lämmchen", verglichen mit einem modernen Semikonzert-Flügel.
erinnerst du dich an den S&S D-Flügel in der protzigen Villa im selben Ort und an seinen Klang? ...das Dings ist von 1876, klingt den heutigen "Kampfmaschinen" recht ähnlich, ist mechanisch wie heute die besten, Liszt hatte öfter auf dem gespielt ;):)
 

Rolf, ich fand gar nicht, dass der W-Flügel den heutigen Kampfmaschinen ähnelt. Vielmehr empfand ich seinen Klang als sehr "leicht, ätherisch, schwebend". Was aber auch am Pianisten gelegen haben mag ;-)
 
Ich muss gestehen, dass ich noch keinen von Fabrini getunten Flügel gehört habe. Wenn ein Techniker jedoch einen gewissen Ruf hat und die Kontakte pflegt, kann ich mir schon vorstellen, dass er seinen Namen drauf pappt und finde das OK. Ich mache das eigentlich nie, weiß auch nicht warum und trotzdem schwören einige, dass ich zaubern kann. Das genügt mir als Bestätigung ;-) Mein Markenzeichen: Ich trage mich nirgends auf Tasten ein oder sonstige Teile im Innenleben ein bzw. höchstens wenn es der Kunde verlangt. Und ich weiß, dass ich noch genügend aus einem x-beliebigen Konzertsteinway heraus holen kann, wenn andere bereits 3 x fertig sind. Es sind die winzigen Veränderungen in der Regulation und Intonation, die in Summe viel Arbeit sind, aber dann doch etwas ausmachen. Man braucht Geduld und Muße. Fabrini wird hier sicher viel Zeit aufwenden.

LG
Michael
 
Natürlich hast Du ein Markenzeichen: Kariertes Hemd ;-). Und ein Faible für guten, ehrlichen Schweinsbraten. Gibts leider viel zu selten in der gewünschten Qualität, weshalb man sich mit Pizza & Co behlefen muss ;-)
 

Zurück
Top Bottom