Anfängerproblem?!

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Neytiri

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2. März 2010
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Hallo zusammen,

ich habe mich bereits vorgestellt und habe nun eine (wahrscheinlich typische Anfänger-)frage:

Ich lerne seit 2 Monaten (ist nicht sehr lange und Wunder erwarten kann man nicht, das weiß ich...) Klavier und habe, auch was die Noten angeht, bei Null angefangen.

Nun die eigentliche Frage:
Grundsätzlich weiß ich, welche Note mit welchem Finger und auf welcher Taste zu spielen ist. Einzeln (also nur die obere mit rechts oder nur die untere Reihe mit links) klappt es auch völlig problemlos. Wenn jetzt aber beide Hände zusammen spielen sollen bleibe ich teilweise bei jeder Note "stecken" und brauche lange um zu überlegen, welche Finger nun auf welchen Tasten spielen müssen. Ist das normal am Anfang?
Nach langem Üben klappt es irgendwann auch zusammen gut aber meine Sorge ist, dass ich nicht bewusst nach den Noten spiele sondern die Melodie auswendig kann und das ist nicht das Ziel :sad:
Ist es so wie beim Autofahren das einem das nach einer gewissen Zeit in Fleisch und Blut übergeht oder wird es immer so mühsam bleiben?

Fragen über Fragen...

Entschuldigt bitte meine komischen Umschreibungen. Die Fachbegriffe sind mir noch nicht richtig geläufig :floet:

Gruß, Neytiri
 
Hallo Neytiri,

jawohl, das ist normal, kann mich gut dran erinnern, dass es mir auch so ging, wusste gar nicht an welchen Fäden ich ziehen muss, um die Finger richtig zu bewegen.:D Der Daumen wollte zum Beispiel partout nicht untersetzen bei parallelen Tonleitern......, die Probleme lösen sich alle von alleine, wenn man regelmäßig übt und dranbleibt.
Auf Entspannung achten und Geduld haben!:):);)

Mach dir keine Sorgen, das wird mit der Zeit.

LG
violapiano
 
Neytiri; hast Du Fingersätze notiert? Falls nicht, solltest Du das Anfänger sofort nachholen. Falls ja - das Suchen und Zuordnen ist ein Problem, das vorübergeht und das im übrigen völlig normal ist. Daher arbeitet man am Anfang auch nur in kleinen Tonräumen, damit die Finger nahe beisammen bleiben dürfen und sich so nachvollziehbare Abfolgen ergeben.
 
Erinner Dich mal, wie es war, als Du lesen gelernt hast.
Ein Leseanfänger zieht jeden Buchstaben lang und muss lange überlegen, wie welche Buchstabenkombination ausgesprochen wird.
Das Lesen von Noten ist ja im Grunde nichts anderes. Du siehst ein Symbol - ähnlich einem Buchstaben - und musst es mit dessen Entsprechung verknüpfen.

Vielleicht hast Du schon einmal diesen Lesetest gesehen, bei dem innerhalb der einzelnen Wörter die Buchstaben verdreht werden.
Also zum Beispiel Fulgzueg anstatt Flugzeug. Kein Problem für unser Gehirn, wir erkennen die Wörter auch wenn die Buchstaben vertauscht sind.
Aber erst nachdem wir eine Weile lesen geübt haben.
Das kommt daher, dass wir nach einigen Jahren des Übens nicht mehr einzelne Buchstaben lesen, sondern das ganze Wort an sich erkennen, wie ein Bild. Und wir wissen sofort, was das "Bild", das wir da sehen, bedeutet und natürlich wie es ausgesprochen wird. Weil wir es jahrelang geübt haben und es zu einer Art Automatismus geworden ist.
Das ist beim Notenlesen genauso. Im Moment muss Dein Gehirn noch bei jeder Note kurz überlegen, was das für ein Symbol ist, das ihm da vorgesetzt wird und vor allem, was es nun damit anfangen soll.

Ich würde an Deiner Stelle besonders darauf achten, beim Spielen nur die Noten anzusehen und nicht Deine Hände. So übst Du, die Verknüpfung von Lesen der Note und Bewegung der Hand bzw. des Fingers möglichst schnell zu automatisieren.
Und auch hier ist es genau wie beim Lesen: je mehr unterschiedliche Texte Du liest desto schneller lernst Du, flüssig zu lesen.
Nimm Dir irgendwelche unbekannten Lieder, und versuche, sie möglichst ohne einen Blick auf die Finger zu spielen. Am Anfang wirst Du dabei furchtbar viele Fehler machen und es wird auch nur gaaaaaaaaanz langsam gehen und fürchterlich nervig sein, aber Du wirst merken, je häufiger Du das übst desto schneller wirst Du Dich daran gewöhnen und besser werden...
Viel Spaß :D

LG Chris
 
Vielen Dank für eure schnellen und vor allem mutmachenden Antworten!
Ich bin ja nunmal wirklich noch ein i-Männchen sozusagen...
Und ich habe den Vorteil, dass ich wenn ich etwas unbedingt will, einen recht akzeptablen Ehrgeiz und eine Engelsgeduld entwickeln kann, was sonst nicht unbedingt meinem Wesen entspricht :floet:

Dementsprechend gehe ich jetzt üben ;)

Ich hoffe es scheint überall so herrlich die Sonne wie hier...

@fisherman:
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt total lächerlich mache... :oops: Kannst du mir sagen, was genau Fingersätze sind!?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Neytiri, es gibt keine doofen Fragen und gerade die, die Du stellst, ist elementar. Du hast vermutlich keinen KL?

Es ist ein Grundprinzip des Klavierspiels, dass man Tonabfolgen mit einer dafür optimalen Fingerabfolge spielt. Das heißt nun nicht, dass z.B. ein A immer mit dem Zeigefinger gespielt wird, sondern hängt eben von den Tönen vorher und nachher ab.

Man versucht dabei, mit so wenig Bewegung als möglich auszukommen, vermeidet tunlichst den Daumen auf den schwarzen Tasten, etc. pp. Klar dass jemand mit einer großen Hand einen anderen Fingersatz spielt, als jemand, der kaum eine Oktave greifen kann. Hinzu kommen persönliche Schwächen/Vorlieben. Ich vermeide z.B. auch den kleinen Finger auf schwarzen Tasten, weil der (noch) nicht stabil genug ist.

Hat man den richtigen Fingersatz gefunden, sollte man unbedingt dabei bleiben, damit das taktile Gedächtnis nicht durcheinander gerät. Also schreibt man (als Anfänger) den Fingersatz über die Noten (1 = Daumen / 5 = Winzfinger). Das macht man aber nur dort, wo es nicht ohnehin offensichtlich ist. Beispiel: A=1, E= 5 - dazwischen sollen aber noch B und C angespielt werden >>> klar dass nun B =2 und C=3. OK soweit?

Anfänger tun sich äußerst schwer, SELBST einen passenden Fingersatz zu entwickeln, daher sind gerade in Anfängernoten meist Fingersätze mit abgedruckt. ACHTUNG: Da ist aber manchmal auch totaler Unsinn dabei....:confused: UND: Gedruckte Fingersätze sind Anhaltspunkte, die Du gemäß Deiner Hand (s.o) abwandeln darfst (notieren!!!). Aber sei gerade am Anfang vorsichtig mit diesen "Eigenmächtigkeiten" - lieber erst mal im Forum fragen:D

Alleine bereits wegen der Fingersätze ist ein Lehrer eigentlich unverzichtbar!
 
@ fisherman:

vielen Dank für die professionelle Antwort :) Was bin ich froh dieses Forum gefunden zu haben :D
Ich habe allerdings auch einen Klavierlehrer (der ist schon was älter und war total begeistert, dass es ein Forum nur für Klavierspieler gibt und hat immer wieder gemeint: Nee, was es heutzutage alles gibt... Echt niedlich :lol: ) und den hatte ich auch gestern beim Unterricht danach gefragt. Er hat es mir dann erklärt und aber auch gesagt, dass er da immer sehr vorsichtig mit ist, weil man sich gerade am Anfang dazu hinreißen lässt, die Zahlen statt die Noten zu lesen und sich das dann hinterher schwer wieder abgewöhnen kann... Aber wenn es hinterher etwas schwerer wird kommt man wahrscheinlich kaum drum herum sich Fingersätze zu notieren.
Ich bin ja wie gesagt noch ganz am Anfang und wenn ich sehe wie ich mich auf den ersten Seiten meines "Lehrbuches" (Fritz Emonts, Erstes Klavierspiel, Band 1) rumquäle und dann mal weiter hinten schaue wirds mir Angst und Bange...

Sei`s drum... Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und er betonte auch gestern noch mal, dass Klavierspielen keinesfalls so einfach ist, wie es aussieht und ich keine Wunder erwarten soll... Mir wird trotzdem übel, wenn ich meine "Wunschliste" mit Stücken die ich gern mal spielen würde sehe und die entsprechenden Noten dazu... Vorwiegend sind das erstmal nur so Dinge wie das Titaniclied (musste ich meiner Mutter versprechen ;) ). In der Klassiksparte kenne ich mich noch zu wenig aus, um sagen zu können, was ich gerne spielen können würde...

So genug gejammert...

Eine schönes Wochenende (hoffentlich ohne Schnee!!!)
 
@fisherman:

Wo kommst du her, dass du den kleinen Finger Winzfinger nennst? Das habe ich noch nie gehört :)
 
Er hat es mir dann erklärt und aber auch gesagt, dass er da immer sehr vorsichtig mit ist, weil man sich gerade am Anfang dazu hinreißen lässt, die Zahlen statt die Noten zu lesen und sich das dann hinterher schwer wieder abgewöhnen kann...
Da will ich ihm widersprechen (Ich bin übrigens kein Profi, sondern Anfänger wie Du:D). Notier dir unbedingt die Fingersätze - jedenfalls, wenn Du Deine Stücke behalten willst. Wenn Du sie allerdings nach Erlernen beiseite legst, dann hat er recht. Natürlich gewöhnt man sich daran, aber irgendwann nerven die vielen kleinen Zahlen und Du wirst ganz automatisch immer weniger aufnotieren - aber dann bist Du auch so weit, dass Du es nicht mehr brauchst. Ich bin jetzt - nach 2 1/2 Jahren soweit - dass die Notizen so langsam weniger werden... :p. (Das Geschriebene gilt ausdrücklich für "richtige" Stücke - bei den kleinen Übungen, an denen Du vermutlich gerade noch bist, hat Dein KL recht!!!!)

Wo kommst du her, dass du den kleinen Finger Winzfinger nennst? Das habe ich noch nie gehört
Ich auch nicht. Bin kreativ:D
Lokal ausgedrückt, hieße das bei uns: "Dä gleh Finga"
 
Er hat es mir dann erklärt und aber auch gesagt, dass er da immer sehr vorsichtig mit ist, weil man sich gerade am Anfang dazu hinreißen lässt, die Zahlen statt die Noten zu lesen und sich das dann hinterher schwer wieder abgewöhnen kann...

Das hat dein KL Recht. Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich nach einer Weile nur noch auf die Fingersätze schaue. Da heißt es also: Aufpassen, dass man es sich nicht angewöhnt. :)

Allerdings ist es, meiner Meinung nach, unverzichtbar, die Fingersätze zu notieren, schon alleine, damit man nicht jedes Mal andere nimmt.

Vor allem ist es anfangs wichtig, die Fingersätze, die vorgegeben sind, zu verwenden und nicht eigene Ideen vorzuziehen.
 
Vor allem ist es anfangs wichtig, die Fingersätze, die vorgegeben sind, zu verwenden und nicht eigene Ideen vorzuziehen.
Aber nur als Anhaltspunkt!!!! Ich habe schon so viele verquere Fingersätze mit meiner KL abgeändert ... (aber bitte - immer mit KL!). Es scheint auch zwischen Jazzern und Klassikern ganz gravierende Unterschiede bezüglich der Fingersätze zu geben und oft liegt (für mich) die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
 

Ich habe mir fürs Notizen machen angewöhnt: soviel wie nötig, sowenig wie möglich. Also nicht jeden Ton mit Fingersatz-Notiz belegen, sondern nur die notwendigen Stellen. Ich schreibe die FS für die rechte Hand über die Notenzeile und für die linke unter die Bass-Notenzeile, dann gibts kein Durcheinander. Meine Notenblätter sind immer voller Notizen, die fürs Üben notwendig sind. Wenn ich diese Übehinweise nicht mehr brauche, radiere ich sie weg. Also immer hübsch mit Bleistift schreiben! Radiergummi ist für mich unverzichtbar, denn manchmal erweist sich ein Fingersatz als doch nicht so sinnvoll.

Liebe Grüße,
8f2d
 
Aber nur als Anhaltspunkt!!!! Ich habe schon so viele verquere Fingersätze mit meiner KL abgeändert ... (aber bitte - immer mit KL!). Es scheint auch zwischen Jazzern und Klassikern ganz gravierende Unterschiede bezüglich der Fingersätze zu geben und oft liegt (für mich) die Wahrheit irgendwo in der Mitte.

Klar, nur in Abstimmung mit dem KL. Meine Tochter geht so manches Mal etwas (zu) lässig über die vorgegebenen Fingersätze hinweg. Unser KL akzeptiert dann auch schon einmal eigene Fingersätze, aber im Grunde besteht er auf den vorgegebenen. Ich denke, als blutiger Anfänger (die wir Zwei sind), sollte man sich daran halten. Zu schnell haben sich sonst irgendwelche falschen Muster eingeschlichen.
 

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