Anfänger: Lieber neues Yamaha b3 oder gebrauchtes Steinway Z114 kaufen?

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Klavierkaeufer

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19. Feb. 2023
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Unsere 2 älteren Kinder (8 und 6 Jahre alt) möchten Klavierspielen lernen und wir würden uns gerne ein Klavier für‘s Wohnzimmer kaufen.

Unser Ziel ist, gleich ein Klavier zu kaufen, das wir dann mind. 10 - 15 Jahre nutzen können und dass wir auch nicht unbedingt sofort ersetzen müssten, falls eins der Kinder etwas ambitionierter spielen können sollte.

Wir Eltern können beide kein Klavier spielen, würden es vielleicht mal probieren aber sicherlich nicht intensiv nutzen.

Nach erster Recherche und dem Besuch von 2 Klaviergeschäften für gebrauchte und neue Klaviere haben wir aktuell 2 Favoriten:

- Yamaha b3 (neu), ggf. mit Silent Technik
- Steinway & Sons Z114 gebraucht aus den 60er/70er Jahren in wirklich gutem Zustand

Preislich würden beide etwa im selben Bereich liegen was auch in unser Budget passen würde.

Da das Klavier direkt im Wohnzimmer stehen wird, ist uns auch die Optik (gerne Nussbaum und Midcentury Stil) und durchaus auch die Marke nicht unwichtig - es ist eben auch ein Einrichtungsgegenstand.

In einem Klavierladen hatten wir noch ein 112 cm hohes Schimmel ebenfalls aus den 1970ern gesehen, das eventuell auch in Frage kommen würde.

Eure Einschätzungen zu Klang, Wertigkeit und Eignung für unser Nutzungsszenario würden uns sehr helfen!

Vielen Dank im Voraus für Meinungen und Kommentare!
 
Optik müsst ihr selber wissen. Ich würde alle anspielen und das nehmen, welches mir am besten gefällt. In meinem Fall wäre es mit Sicherheit das Schimmel 112/5.
 
Hallo Tastenscherge, vielen Dank für deine Einschätzung und Tipps! Magst du mir vielleicht auch sagen, warum dir das Schimmel besser gefallen würde? Das Schimmel hat uns tatsächlich live auch gut gefallen, das Steinway Z114 haben wir noch nicht vor Ort gesehen.

Gemäß der hier im Forum verlinkten Steinway Preisliste von 1985 müsste das Steinway schon damals so ca. 2-3 Mal so teuer wie das (etwas kleinere) Schimmel gewesen sein. Liegt dem ein realer Qualitätsunterschied zu Grunde? beide gebrauchte Instrumente wären ja etwa gleich alt und das Steinway etwas teurer aber noch im akzeptablen Rahmen…
Ich hatte hier im Forum gelesen, dass die Hämmer / Mechanik bei den älteren Schimmeln nicht immer einheitlich / gut ist…
 
Du wirst hier im Forum auch lesen, dass das Steinway Z eigentlich ein "Ausrutscher" ist und diesen Namen nicht verdient. Außerdem soll es sehr schwer zu stimmen sein. M.E. Kannst Du Dir diese Besichtigung sparen.
Hört auf Eure Ohren und den Bauch!

Marken und Typen taugen nur bedingt als Referenz, sie geben eine Orientierung; aber letztendlich kommt es IMMER auf das EINZELNE Klavier an. Ebenso wenig taugen Jahreszahlen. Ein 10 Jahre junges Klavier kann abgenudelt sein - ein 40 Jahre altes fast noch jungfräullich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Schimmel 112/5 ist eine gute Konstruktion. Das klingt einfach gut. Das Steinway Z ist in meinen Augen (Ohren) kein gutes Klavier. Es klingt immer irgendwie unrein, auch wenn man es gerade frisch und eigentlich gut gestimmt hat. Und weil Steinway drauf steht zahlt man gleich eine implizite "Luxussteuer" mit. Ich hab auch noch nie ein Z gesehen, das von Werk aus schwarz poliert war. Wird es wohl gegeben haben, aber alle die ich kenne sind nussbaumartig oder zumindest braun. Es gibt aber Händler, die das nach Polen schicken um es mit Polyester lackieren und polieren zu lassen. Kann man dann noch besser verkaufen. Macht es aber nicht besser.

Aber: das ist mein persönlicher Geschmack. Ich hatte auch schon einige Z gestimmt, wo ich beim Stimmen geflucht habe. Aber wenn ich anschließend vom Klavierstimmer Modus in den Klavierspieler Modus umschalte um mein "ich bin fertig, bezahl mich" Liedchen zu spielen, dann fand ich es manchmal eigentlich ganz gut. Man darf halt nicht so genau hinhören.
 
Das Schimmel 112/5 ist eine gute Konstruktion. Das klingt einfach gut. Das Steinway Z ist in meinen Augen (Ohren) kein gutes Klavier. Es klingt immer irgendwie unrein, auch wenn man es gerade frisch und eigentlich gut gestimmt hat. Und weil Steinway drauf steht zahlt man gleich eine implizite "Luxussteuer" mit. Ich hab auch noch nie ein Z gesehen, das von Werk aus schwarz poliert war. Wird es wohl gegeben haben, aber alle die ich kenne sind nussbaumartig oder zumindest braun. Es gibt aber Händler, die das nach Polen schicken um es mit Polyester lackieren und polieren zu lassen. Kann man dann noch besser verkaufen. Macht es aber nicht besser.

Aber: das ist mein persönlicher Geschmack. Ich hatte auch schon einige Z gestimmt, wo ich beim Stimmen geflucht habe. Aber wenn ich anschließend vom Klavierstimmer Modus in den Klavierspieler Modus umschalte um mein "ich bin fertig, bezahl mich" Liedchen zu spielen, dann fand ich es manchmal eigentlich ganz gut. Man darf halt nicht so genau hinhören.
Vielen Dank! Das hatte ich beim Z auch schon gelesen, dass es schwierig zu stimmen sei aber sich dafür wohl auch einige Zeit lang danach nicht wieder „verstimmt“.
Der Punkt mit der Farbe ist interessant, wir würden tatsächlich optisch sogar Nussbaum bevorzugen, egal ob Yamaha, Steinway oder Schimmel. —> Gibt es einen musikalischen Grund dafür, dass viele eher schwarz oder weiß möchten und die Holztöne „schwieriger verkäuflich“ erscheinen? Oder ist das einfach optische Präferenz der breiten Masse?
 
Es ist die breite Masse. Genau wie bei Autofarben. Und Turnschuhen. Und neuen Jeans mit Löchern drin. Ein Trauerspiel.
 
Guten Abend,

Vielen Dank für Eure Meinungen bisher! Ich habe jetzt nochmal die Suche ausgeweitet, weil es hier in der Region leider recht limitiert ist. Grundsätzlich optisch und in Bezug auf vermutete Qualität gefallen würden uns auch ein - C. Bechstein 12 n aus den 1970ern für ca. 6000€
- Alte Steinway Modelle von um 1900 - 1930er, z.B. ein Steinway V-125 aus den 30ern für ca. 11000€

Das sind natürlich ganz unterschiedliche Preislagen - aber wie würdet ihr diese beiden im Vergleich zu den Alternativen Steinway Z114, Schimmel 112/5 und einem neuen Yamaha b3 sehen?

Da die Instrumente sehr weit weg sind, wird es uns wahrscheinlich nicht möglich sein, einfach mal probespielen zu lassen…
 
Zum Schimmel kann ich nichts sagen, aber das Z und das B3 sind vom Typus erst mal den o.g. unterlegen.
 

Ich habe das Yamaha B3 und ich liebe es.

Ich finde den Klang sehr gut und die Silent-Funktion möchte ich nicht missen.
Zum einen kann man da auch abends spielen (was für Kinder vielleicht noch nicht so wichtig ist), zum anderen kann man aber auch sehr einfach etwas aufnehmen.

Und das ist schon sehr nett, für Weihnachtsgrüße oder um dem Lehrer mal zu zeigen, dass es zu Hause doch besser funktioniert.

Und auch... es gibt ja manchmal Stellen, an die man länger hinübt. Ich bin da etwas gehemmt, und schalte dann auch tagsüber auf Stumm.

Der Klang über Kopfhörer ist wirklich gut, und für mich kam nur ein Silent-Klavier in Frage.

Zur Einordnung: ich bin Spätanfänger und spiele cas 2,5 Jahre.
 
Guten Abend,

Vielen Dank für Eure Meinungen bisher! Ich habe jetzt nochmal die Suche ausgeweitet, weil es hier in der Region leider recht limitiert ist. Grundsätzlich optisch und in Bezug auf vermutete Qualität gefallen würden uns auch ein - C. Bechstein 12 n aus den 1970ern für ca. 6000€
- Alte Steinway Modelle von um 1900 - 1930er, z.B. ein Steinway V-125 aus den 30ern für ca. 11000€

Das sind natürlich ganz unterschiedliche Preislagen - aber wie würdet ihr diese beiden im Vergleich zu den Alternativen Steinway Z114, Schimmel 112/5 und einem neuen Yamaha b3 sehen?

Da die Instrumente sehr weit weg sind, wird es uns wahrscheinlich nicht möglich sein, einfach mal probespielen zu lassen…

Bei 11000.- € Budget solltest du nicht ein B3, sondern ein (neues) U1 (mit 10 Jahren Garantie) in die Vergleichsauswahl stellen.
 
Kurzes Update und Danke für die ganzen Anregungen bisher:
@bernybutterfly:
Ist das U1 wirklich so viel besser als das b3. Das b3 kostet ja inkl. Silent neu so ca. 8000€…

Wir waren gerade bei einem Klavierhändler und haben uns da insbesondere das Steinway V125 angeguckt, aber auch gebrauchte Yamahas und ein C. Bechstein Model 11, das mit 16000€ aber zu teuer wäre.

Bei Yamaha ist uns aufgefallen, dass die Tastatur/ der Spieltisch extrem niedrig ist. Das ist aber grundsätzlich so, oder? Dann würde Yamaha ja fast schon ausscheiden, weil es für meine Frau und mich nicht passen würde und absehbar ist, dass unsere Kinder mindestens so groß wie wir werden…

Das Bechstein und das Steinway sind beides sehr schöne Klaviere, letzteres trotz seiner 90 Jahre äußerlich noch Top in Schuss und absolut wohnzimmertauglich. An dem Steinway würde der Händler wohl kaum etwas machen, lediglich die Hammerköpfe abziehen / schleifen und das Gerät etwas „aufpolieren“. Ist das realistisch bei einem so alten Klavier oder muss da in der Regel mehr gemacht werden bzw. steht dann in wenigen Jahren eine „große“ Reparatur an?
 
Zum Schimmel kann ich nichts sagen, aber das Z und das B3 sind vom Typus erst mal den o.g. unterlegen.
Danke, @fisherman! Was unterscheidet denn die Z-Reihe von Steinway von der V-Reihe? Ist es nur die Höhe? Als beide noch gebaut wurden, war der Preisunterschied beim Neukauf laut Steinway Preisliste ja gar nicht so hoch, während jetzt im Gebrauchtmarkt das V-125 50-100% teurer ist als das Z114…
 
Danke, @fisherman! Was unterscheidet denn die Z-Reihe von Steinway von der V-Reihe?
Naja, das Z ist ein verunglückter FIAT, während das V heute eher ein Porsche ist. Völlig andere Konstruktion. Schau mal nach den Neupreisen fürs V, dann weisst Du, was ich meine. Im Ernst: Das Z sollte wirklich nicht den Namen S&S tragen. Es ist keinen Deut besser als irgendwelche Kleinklaviere unterklassiger Hersteller. Hat ja auch seinen Grund, weshalb es nicht mehr produziert wird. Da bist Du auch mit einem B3, erst recht mit einem U1, bereits in einer ganz anderen Liga.

(Wenn ich mich recht entsinne, entstammt das Z einer Baureihe, die dafür gedacht war, im 2. Weltkrieg über der Front zur Motivation der GIs abgeworfen zu werden.)
 
Vielen Dank nochmal an die Empfehlungen und Informationen von euch!

Wir haben heute ein für uns annehmbares Gesamtpaket aus 70er-Jahre V125, Lieferung, Garantie und Erstservice von einem renommierten Händler aus der Umgebung gefunden. Wir freuen uns jetzt drauf, dass das schöne Stück bald bei uns stehen wird und nach dem Klavierkauf nun das Klavierspielen lernen anfangen kann ;-)

Beim Vorspielen durch den Klavierbauer / -Händler klang es zumindest für unsere Ohren wirklich gut und das ist am Ende doch mit das wichtigste, dass uns der Klang gefällt.
 
Habt viel Freude damit:chr03:
:musik064::egelTeufel:
 

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