An Teenager: Was halten deine Altersgenossen von deinem Hobby Klavier?

Grüß dich.

Diese Reaktionen von Gleichaltrigen ist mir mit meinen 22 Jahren natürlich auch wohlbekannt. Früher mehr als heute. Heute ist es schon mehr eine "Das würde ich auch gerne können" - Reaktion, die man hört, wenn man erzählt, dass man Klavier spielt.

Früher war es natürlich nicht ganz so. Wenn alle über irgendwelche Online Computerspiele á la WoW sprechen, und du da sitzt und am liebsten über die Etüden von Chopin reden würdest, ist es schon ein "einsames" Gefühl. Also damit meine ich vor allem, dass mir ein Ansprechpartner fehlte über das Thema Klavierspielen. Ehrlich gesagt fehlt mir so jemand bis heute, obwohl sich offensichtlich ein paar Leute doch schon langsam auch damit beschäftigen und mich auf dieses Thema ansprechen, was mich sehr freut :)

Was auch nachteilig ist, wenn man nur klassische Stücke drauf hat. Mit einer Hadyn Sonate wirst du keine Klassenkameraden beeindrucken können, aber sehr wohl mit einem fetzigen Boogie oder chilligen Blues. Das kommt wiederum sehr gut an. Darum, und natürlich weil es mir auch Spaß macht, spiele ich jetzt vermehrt auch Stücke aus dieser Kategorie.
Wofür aber das Klavierspielenkönnen immer noch gut ist, ist Mädls beeindrucken. Funktioniert fast immer, nur blöd dass meistens kein Tastenkasten in der Nähe ist wenn man ihn braucht ;)

Lg

Mit einer Hadyn Sonate wirst du keine Klassenkameraden beeindrucken können,

da bin ich mir gar nicht so sicher !!! Die Unsicherheit vieler Jugentlichen spielt eine wesentliche Rolle.
Das Herden Verhalten spielt hier mit

Cordialement
Destenay
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Lukas,
ich bin kein Teenager mehr, aber war ein Mädchen, das ebenfalls zur Schule ging und Klassenkameraden hatte und den unmittelbaren Kontakt in all seinen Varianten kenne. Also das Alleinsein, Sich zurückziehen wollen, sich Abgewiesen fühlen, angezogen usw. All diese Kontakte, Sicherheiten und Unsicherheiten: im jeweiligen Moment.
Meine große Leidenschaft, Berufung war (und ist) das bildnerische Tun, Zeichnen und Malen. Auf dem Papier, in der Phantasie. Das war und ist meine vordergründige Welt, mein Interesse. Und soziale Kontakte wie viel Spass machen, Parties usw. waren wenig in meiner Welt vorhanden.
Sehr früh bildete sich bei mir unter inneren Spannungen aber glasklar heraus, dass es nicht darauf ankommt, jemanden zu beeindrucken und bei anderen zu punkten. Das fühlte ich nicht als Echtheit. Authentizität.
Wie auch nicht, dass es mir darauf ankommt, dass andere es "darauf anlegen, bei mir zu punkten".
Schon gar nicht mit aufgesetzten Dingen,....

Wie ich hier lese, du solltest etwas spielen können, um eventuell zb bei Mädchen zum Beispiel zu punkten, mit Stücken, die nicht wirklich "deinem" Gefühl, deiner Neigung entsprechen. Wenn du selbst es nicht bist, der beeindruckt, dann ist es eine zweite Haut, eine aufgesetzte, und der Kontakt zu dir fehlt, dir zu dir selbst und dir zu den womöglich Beeindruckten. Der vermeintliche Kontakt ist hohl und leer. Und bleibt es wohl auch bis zum St. Nimmerleintag..
Wäre ich ein Mädchen deiner Klasse und du würdest etwas, das nicht deinem Wesen enstpricht tun, um zu punkten, spürte ich dies zweifelsfrei heraus, und du hättes verpunktet, da Echtheit fehlt.
Es ginge ums Punkten, und nicht um echten gefühlten Ausdruck, also Musik spielen, die du - wirklich - spielen willst, aus dir heraus, und so womöglich das Herz oder Gefühl anderer und wenn auch nur einiger weniger weckst, was dann das eigentliche schöne für mich als Hörer ist, welches z b. in der Musik, Klavier für mich einige bewirken, Komponisten wie Pianisten, Chopin, Rachmaninov, Rubinstein, Horowitz. Nicht punkten zb. Pianisten wie Lang Lang und vielen andere auch berühmte Pianisten, bei denen ich für mich eine gewisse Theatralik Aufgesetztheit, Vorgespieltheit von Gefühlen spüre.

Liebe Grüße
Stanzi
 
Stanzi, meine "Ratschläge" waren mit Zwinkersmiley versehen. Letztendlich hast Du natürlich recht. Aber es gibt Momente, da ist es für einen selbst ganz gut, wenn man seinen Mitmenschen auf halbem Weg entgegenkommt. Wenn Du Dich so mit Kunst beschäftigt hast, wirst Du wissen, was ich meine. Lege ich Laien eine "monochrome Fläche in Weiß" vor, werden sie damit nichts anzufangen wissen, egal wie toll ich das finde. Gebe ich aber noch eine fotorealistische Zeichnung eines weißen Blatt Papiers dazu, werden auch "Banausen" mir a) meine Künstlereigenschaft zugestehen; b) "in etwa" einen Zugang zur "monochromen Fläche in Weiß" bekommen. Und wir können beginnen, zu reden ...

Wenn man bereit ist, einsam vor sich hin zu werkeln, darf man alles tun. Möchte man aber hin und wieder ein wenig Anerkennung, gar Bewunderung oder Liebe, sollte man sich Gedanken um die "Zielgruppe" machen, statt nur vom eigenen Ego auszugehen. Das heißt noch lange nicht, dass man sich prostituieren soll!
 
... Möchte man aber hin und wieder ein wenig Anerkennung, gar Bewunderung oder Liebe, sollte man sich Gedanken um die "Zielgruppe" machen, statt nur vom eigenen Ego auszugehen. Das heißt noch lange nicht, dass man sich prostituieren soll!

Hallo fisherman,

Kontakt mit Menschen, wie ich ihn empfinde, und damit eingeschlossen das jemanden anerkennen und Anerkennung von jemanden wünschen und bekommen, jemanden anziehen, Liebe wünschen und erhalten usw. usf. .. kann ich vielleicht am ehesten so beschreiben: Wir fühlen einander, indem wir aufrichtig das sind was wir sind, (sofern wir das noch spüren und entdecken durften und dieses nicht zugeschüttet wurde usw.) und nicht indem wir absichtlich Kontakt herstellen.
Es geht mir weniger um keinen Kontakt als viel mehr um echten Kontakt.

Liebe Grüße
Stanzi
 

Zurück
Top Bottom