Alleine spielen: Wunderbar - mit Zuhörern: Katastrophe

Eigentlich wollt ich schon lange mal testen, obs mit einem Gläschen Rotwein direkt vor der Klavierstunde nicht besser geht... grins...
ich garantiere Dir, es wird ein Desaster werden - Du wirst nämlich feststellen, wie stark schon ein wenig Alkohol auf die Feinmotorik einwirkt. Wenn Du die Erfahrung unbedingt am eigenen Leib spüren willst, mach es, wenn für Dich nichts auf dem Spiel steht.
 
Ich brauch kein Publikum, um Angst zu haben vorm Verspielen.:cool:;)
 
Ich kann koelnklaviers Alkoholerfahrungen nur bestätigen.

Habe erst vor kurzem bei einem weltlichen Männerchorabend mitgesungen mit unserem Chor. Da wurden halt zuerst ein paar Trinklieder gesungen (und dabei in der Summe dann etwa ein halbes Gläschen Rotwein verzehrt). Etwas weiter hinten im Programm stand dann ein vierstrophiges Lied mit Klavierbegleitung (die ich spielen durfte...), wobei vor jeder Strophe ein einfaches kurzes (zwei oder drei Zeilen) Vorspiel steht. Ich habs tatsächlich hinbekommen mich bei diesem Vorspiel bei jeder der vier Strophen zu vergreifen, und zwar jedesmal an einer anderen Stelle.

Unnötig zu erwähnen, dass das Stück nicht schwer war, dass ich das Vorspiel bei sämtlichen Proben und anderen Auftritten eigentlich immer konnte (Lampenfieber scheidet also fast aus in diesem Fall), und dass ich normalerweise keiner von der Sorte bin, der nach dem ersten oder zweiten Glas schon lallend unterm Tisch liegt.
 
Ich habe früher Rockmusik gemacht und da fließt immer viel Alkohol, aber für die Musiker erst NACH dem Konzert, sonst geht garnichts. Was man an Hemmungen verliert, verliert man auch an Kontrolle (ich vermute ja, das berühmte Bier auf dem Klavier steht immer da, weil es keiner trinkt :D ).Und wenn wir im Übungsraum mal getrunken haben, kamen zwar recht amüsante Aufnahmen zustande aber musikalisch zu gebrauchen waren die nie. Von Alkohol, Drogen und Medikamenten würde ich auf jeden Fall abraten - und zwar in diesem Falle nicht wegen der Suchtgefahr, die ja für jeden individuell unterschiedlich ist. Man empfindet anders, spielt anders, und im Zweifelsfalle immer schlechter als ohne Mittel. Wenn es sich um klasisches Lampenfieber handelt, muß man lernen, damit umzugehen, man kann sich auch konzentrieren, wenn man innerlich bebt. Zu echten Angstzuständen kann ich nichts sagen, denn die kenne ich glücklicherweise nicht. Aber Alkohol ist da sicherlich nicht das Mittel der Wahl.
 
In Ergänzung zu DonBos und Kölnklaviers Posts darf ich noch anmerken, dass ich es bei meiner Klavierstunde am Mittwoch Mittag merke, wenn ich am Dienstag Abend Alkohol genossen habe. Und da reicht das beschriebene Achtel. Wenn es einen Beweis braucht, wie Alk (und andere Drogen) sich auswirken, dann ist Klavierspiel sicherlich par excellence dazu geeignet.

Und - wie DonBos liege auch ich nicht nach 2 Vierteln lallend unterm Tisch:D

Sport & darauf folgendes Essen und Trinken habe ich deshalb auf Mittwoch abend verlegen müssen...
 
Huii, da hab ich ja einen diskussionswürdigen Gesichtspunkt geliefert.

Sicherlich habt ihr Recht, was den Alkohol betrifft. Es war ja auch nur Spaß und nicht ernst gemeint. Ich würd mich in den Tod hinein schämen, säße ich angesäuselt vor meinem Klavierlehrer....
 
Hallo,
also aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen:
Je öfter ich vorspiele, desto besser klappt es. Am Anfang hatte ich nur Blackouts und konnte kein Stück zuende bringen.
Mittlererweile klappt das ganz gut - jetzt habe ich "nur" noch das Gefühl, mein Kopf ist rot wie eine Tomate und ich kriege keinen Luft mehr - das Stück halte ich jetzt aber bis zum Schluss durch.
Es wird echt immer besser - man darf nur nicht aufgeben.
Viel Erfolg
Meckie
:D
 

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