Ich kann hier auch nicht zustimmen, denn es ist schon eine tolle Konstruktion, die übrigens nach wie vor gebaut wird. Statt der Akustiklöcher sind nun Rauten im Gußrahmen, aber klanglich immer noch die gleiche Konstruktion wie damals. Ich würde schon Hammerstiele und Hammerköpfe komplett tauschen. So habe ich das bei meinen Gebrauchtinstrumente auch gehandhabt, wenn neue Hammerköpfe fällig wurden. Selbst Patentmechanik wäre für ein geschenkten Blüthner völlig okay.
Ich habe bestimmt nichts gegen Gebrauchtinstrumente, ich würde selbst auch mit einem Modell aus dem späten 19. Jahrhundert liebäugeln, wenn auch von einem anderen Hersteller.
Deshalb schaue ich mich immer weder um und lese Erfahrungsberichte.
Ich sehe das Problem auch nicht im Alter des Instruments oder dem Hersteller, sondern darin, dass die TE hier ein nicht spielbereites Instrument übernehmen will, in das sie erst einmal ihr knappes Geld investieren muss.
Mein Blüthner 230 hat z.B. eine Doppelrepetitionsmechanik. Die Hebeglieder wurden komplett ausgetauscht (hatte ich gar nicht geordert,aber egal). Der Halbkonzerter ist ein Profiflügel geworden nach der Renovierung. Du kannst Dich am 23.2. in Bernau bei Berlin gerne davon überzeugen,da spiele ich ein Konzert drauf. Mein 230er ist als Dauerleihgabe im professionellen Einsatz, die KMD ist megabegeistert,und die Gemeinde auch.
Es ist ja prima wenn die Restaurierung erfolgreich ist und Klang und Handhabung begeistern, ich habe aber auch Berichte gesehen und gelesen, bei denen das Ergebnis die Eigentümer dann nicht so glücklich gemacht hat, in so einem Projekt steckt immer auch ein Risiko.
Nix mit Liebhaberstück, oder historisches Instrument, das sind Profiflügel, die in anderen Klaviergeschäften generalrestauriert für teuer Geld verkauft werden. Guckts Du hier:
Wie Du sagst, dieses Instrument ist komplett restauriert, Stimmstock und Wirbel ausgetauscht, neubesaitet, Resonanzboden instandgesetzt, Spielwerk überholt und intoniert, außerdem hat das Instrument eine neue Lackierung, da ist also Arbeit und Zeit investiert worden, die man eben bezahlen muss.
Dafür weiß man dann nach dem Anspielen, ob es passt, oder nicht.
Überall steht Steinway, sowas zu finanzieren ist sehr gewagt.
steinway ist aber nicht der einzige Hersteller, ich kenne einige Musikstudenten, die mit einem
flügel von
yamaha oder einem guten Klavier und zusätzlicher Übemöglichkeit gut durchs Studium gekommen sind bis dann das Trauminstrument zusammengespart war.