Adventskonzert 09.12.2013 - Programm

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Hallo zusammen,

meine hochverehrte Schule veranstaltet am 09.12.2013 ein Aventskonzert in unserer wunderschönen barocken Schulkirche. Ich hatte Idee, das ganze ein wenig mit Orgelmusik zu bereichern.

Zur Zeit bin ich aber noch bei der Programm-Auswahl:

Ich würde auf jeden Fall gerne ein festliches Stück spielen und hatte da vielleicht an



gedacht. Ich weiß - das ist nicht aus dem Weihnachts-Heft von Karg-Elert - aber ich finde es trotzdem passend und zudem wunderschön.

Dann würde ich gerne noch ein meditatives Stück spielen und werde mich wohl zwischen



und



entscheiden.

Ich finde beide wunderschön, tendiere aber im Moment mehr zum Rheinberger.

Wenn es die Zeit erlaubt stände vermutlich entweder noch ein Choral-Vorspiel von Karg-Elert (Vom Himmel hoch, Band I op. 65 Nr. 10) oder das hier



Etwas festliches wäre natürlich auch schon, aber das ist im Moment eher schlecht. Ich spiele zur Zeit im Unterricht BWV 537, was ich aber zu traurig für ein Adventskonzert finde...^^

Außerdem ist es ja auch ein Adventskonzert und kein Weihnachtskonzert - ja, unsere Schule ist da theologisch korrekt! Die verteilt auch Schoko-Nikoläuse und keine -Weihnachtsmänner! *gg* - und da ist etwas meditatives doch ganz angebracht.

Also hier mein bisheriges Favorit-Programm in der Kurzfassung:

Bach, Adagio in C-Dur, BWV 564, 2
Rheinberger Cantilene in F-Dur, op. 148
Karg-Elert, Nun danket alle Gott, op. 65 Nr. 58

optional:

Karg-Elert, Vom Himmel hoch, op. 65 Nr. 10
Boëllmann, Prière à Notre Dame

Zudem gilt es noch die Reihenfolge des Programms zu klären - sie sollte ja auch dramaturgisch sinnvoll sein!

Ich habe leider noch keine Disposition der Orgel vorliegen, werde mich aber möglichst schnell darum bemühen!

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Lieber LM; ich bin kein Orgel_Fan oder gar -Kundiger. Insofern bin ich vll. ganz repräsentativ für Dein Publikum. Karg-Elert erschlägt mich - ich will aber nicht niedergeknüppelt werden. Bach ist allemal festlich genug! Boellmann und Rheinberger bringen mich in die richtige Stimmung.

Ich würde mir wünschen:
Boellmann zur "Einstimmung" und zum Runterkommen
Bach zum freudigen Jubilieren
danach Rheinberger zum Lauschen und Nachsinnen.

DAS würde mir sehr gefallen.
 
Warum nicht Bachs "Nun komm, der Heiden Heiland", BWV 659? Die Klaviertranskription von Busoni ist ein Traum, da wird doch die originale Orgelfassung auch halbwegs erträglich sein, oder? Dann hast Du wenigstens ein Stück, was auch inhaltlich mit Advent zu tun hat. Schwer zu spielen ist das auf der Orgel bestimmt nicht.
Mit Karg-Elert kann ich auch nicht viel anfangen, und das Boellmann Stück ist hart an der Kitschgrenze. Da gefällt mir Rheinberger weit besser. Ich finde übrigens auch nicht, dass man unbedingt viel Lärm machen muss - Advent ist doch die "stade" Zeit (zumindest hier in Bayern).

Gruß, Mick
 
Lieber Marco,

ich liebe dieses Forum dafür immer wieder etwas neues zu lernen und neue Stücke kennenzulernen.

Prière à Notre-Dame: Ich habe den Atem angehalten so schön finde ich es.

In der Wahl der Stücke schließe ich mich fishermans „Wunschzettel“ an. Karg-Elert finde ich auch zu "heftig".

LG,
Marlene
 
Also erstmal vielen Dank für die vielen schnellen sehr hilfreichen Kommentare! :D

Da hier ja so ziemlich alles - zumindest bis jetzt - den Karg-Elert zu "heftig" finden, überlege ich, ob ich ihn rauslassen sollte. Ich finde ihn zwar durchaus wunderschön, aber er scheint mir theologisch auch nicht so recht in das Tempus clausum zu passen. Außerdem hebt er sich, genauso wie der zwar auch sehr schöne, aber dennoch ziemlich kitschige Boellmann zu sehr von den anderen Stücken ab.

Ich glaube, das rundeste Gesamtbild erreiche ich mit folgendem Programm:

1. Bach, Adagio in C-Dur, BWV 564
2. Bach, Nun komm' der Heiden Heiland BWV 659 - Noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an mick für diesen eigentlich evidenten Tipp! Warum bin ich da nur selbst nicht drauf gekommen...:D
3. Rheinberger, Cantilene in F-Dur, op. 148

Oder findet ihr eine andere Reihenfolge besser? - oder gar ganz andere Stücke? :D

Hier übrigens eine sehr schöne Aufnahme des Choral-Vorspiels:



Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
Ich empfehle auch lieber Stücke mit eindeutig adventlicher Aussage, also nicht pompös-festlich, da noch Bußzeit. Ein Stück aus meinem Adventsprogramm hatte ich im KE-Choralimprovisations-Thread schon genannt, außerdem spiele ich noch

Rafael Ferreyra plays G.A.Homilius : "Gelobet seist du Jesu Christ" (II) - YouTube

Zustimmung zu Orgelbearbeitungen von "Nun komm der Heiden Heiland" - damit könnte man ein abendfüllendes Programm machen, so oft ist der von verschiedenen Komponisten bearbeitet worde.
 
Hier ist eine viel bessere Einspielung von "Nun komm, der Heiden Heiland". Finde ich jedenfalls:



Noch besser ist es natürlich so: :D



Gruß, Mick
 
Kurze Erläuterung zur Programm-Reihenfolge:

Ich bin zum einen ein Freund chronologischer Programme - wenn sie denn dramaturgisch Sinn machen! :D -, zum anderen sind mir aber auch eine ganzheitliche Aussage und ein Spannungsbogen wichtig.

Ob der Chronologie habe ich also den Bach an den Anfang gestellt, Bach ist ja auch gleichsam das Alpha et Omega eines jeden Musikers. Daher erklärt sich auch die Platzierung des Rheinberger als letztes Stück, da er doch ganz eindeutig die Struktur von Bachs großer Vorlage aufgreift und in seiner romantischen Lebenswirklichkeit neu interpretiert. Dies lässt sich natürlich auch theologisch interpretieren: Das Wort, das Anfang und Ende jeden menschlichen Seins darstellt, soll immer wieder neu auf die Lebenswirklichkeit der Menschen bezogen werden.

Zentrales Werk des Programms ist das Choral-Vorspiel von Bach. Es stellt die theologische Hauptaussage dar und verdient somit als einziges choralgebundenes Werk seinen Platz als Kern des Programms. Außerdem trennt es so die sonst redundant wirkenden Werke Bachs und Rheinbergers gut voneinander, ohne dabei Gefahr zu laufen, den Bezug zu verlieren.

Dramaturgisch entwickelt sich das Ganze vom meditativ-sehnsuchtsvollen a-moll über die theologische Hauptaussage hin zu einem ruhigen und besinnlichen F-Dur. Dabei ist harmonisch eine deutlich absteigende, aber aufhellende (moll --> Dur) Tendenz erkennbar, die wunderbar die Inkarnation des Wortes wieder aufgreift. Dabei endet das Programm in F-Dur, gleichsam die moderne Rezeption des marianischen Tritos authenticos (Lydisch), wie auch die Inkarnation ihr Ziel in der Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria findet. In dieser Gewissheit findet der Mensch in ruhigem F-Dur seine adventliche Ruhe.

Ich hoffe, ich habe Euch meine vorläufige Programmwahl hiermit ein bisschen verständlicher machen können. :D

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
Ich kann damit leben***, LM. Aber verkopf mal das Ganze nicht so sehr. So ein Konzert ist für das Publikum. Und das soll erfüllt und mit guten Feelings danach die Kirche verlassen.

*** eigentlich würde ich mir für die "Einstimmung" gerne was wünschen, was mich leise, langsam, meditaiv an die Orgel heranführt. Da war der "Kitsch" gar nicht schlecht.
 
@ Lotusblume: Ich spreche das ganze morgen mit einem Musiklehrer unserer Schule ab, der auch Orgel studiert hat. Da werde ich dann auch diese Frage klären. Aber ich finde: Orgel ist gerade in der Adventszeit so ein tolles Instrument, dass man mir diese Viertelstunde bei meinem letzten Adventskonzert an dieser Schule durchaus zugestehen kann. Außerdem habe ich ja auch ein unwiderstehliches Programm! :D :D :D

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie

P.S.: Gesetzt der Fall, Du wärest Konzertbesucher: Was hältst Du von dem Programm und wäre es aus Deiner ganz persönlichen Sicht zeitlich passend? :D
 
LM, Du weißt, Eitelkeit ist eine Todsünde!

Spiele demütig für die Besucher, statt Dich ins optimale Licht zu setzen.
 

@ fishi: Mir gefällt der Boellmann doch auch super - aber der macht mir den Bach (und den Rheinberger) kaputt! :D :D :D

Was sagen denn die anderen orgelkundigen Clavioaner dazu?

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie
 
Ich dachte bislang, Du würdest die drei Stücke nicht hintereinander weg spielen. Sollte das der Fall sein, müsste es ganz anders sein.

Falls Zwischenspiel:
Einstimmung – Höhepunkt - Ausklang

Falls hinterienander:
Einstimmung - Steigerung - Höhepunkt.

V1 gefällt mir als Besucher vieeel besser.
 
Findest Du denn das Programm Bach-Bach-Rheinberger oder Boellmann-Bach-Rheinberger oder gar ein ganz anderes besser? Was würdest Du als Konzertbesucher sagen? - und als Organist? :D
 
Darf ich mich noch mal einmischen? Es macht einen Riesenunterschied, ob 3 Werke am Stück zu hören sind oder ob das Orgelspiel Zäsuren im Gesamtprogramm bieten soll. DANACH ist zu entscheiden!
 
@ fishi: Das werde ich aber erst erfahren, wenn ich mit meinem Lehrer gesprochen habe! :D :D :D
 
Step by step. Eins nach dem anderen. Es sei denn, Du hast zuviel Lebensenergie ;-)
 
Findest Du denn das Programm Bach-Bach-Rheinberger oder Boellmann-Bach-Rheinberger oder gar ein ganz anderes besser? Was würdest Du als Konzertbesucher sagen? - und als Organist? :D

beide Bachs finde ich geeignet. Aber sie sollten nicht in Rheinberger münden, das würde die Welt doch auf den Kopf stellen, auch wenn es zeitlich die richtige Reihenfolge wäre.

Boellmann finde ich ungeeignet.

Karg- Elert op 65/10 ist mir schon zu weihnachtlich.

Vielleicht denkst Du nochmal über Alternativen nach, das kommt auch ein bißchen auf die Orgel an, was geeignet ist.

Eine Idee (aber Geschmackssache) , eingerahmt von den Bachs wäre etwas modernes wie etwa Ernst Pepping, Macht hoch die Tür, die Tor macht weit ur Großes Orgelbuch - YouTube
 

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