Achsen aus Holz?

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Klavier Volker

Klavier Volker

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10. Feb. 2010
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Hallo zusammen,

beim Tauschen der Feder in einer Dämpfertangente, bin ich auf ein ausgeschlagenes Loch gestossen. Die Achse lies sich einfach so durchschieben, hatte also keinen Halt mehr. Da ich keine andere Achse habe, und Achsen im Shop immer nur in Mengen zu kaufen sind, habe ich mir anders beholfen. Nun würde ich gerne wissen, ob das ok war, oder ob sich das bald rächen wird.

Da das Achsloch zu locker war, habe ich es mit einer Reibahle noch etwas erweitert und habe dann als Achse einen Zahnstocher durchgeführt. Diesen musste ich schon etwas fester eindrücken, so das in den Achslöchern das ganze nun wirklich fest sitzt. Das ganze sieht gut aus und funktioniert auch, die Feder jedenfalls arbeitet einwandfrei. Aber Holz arbeitet ja nunmal und bedingt dadurch, befürchte ich das dies auf Dauer gesehen keine sogute Idee ist?

Also, kann man das so machen, oder war das eine Schnapsidee? Wenn nicht, womit könnte ich mir sonst behelfen, bevor ich ein Kilo Achsendraht kaufe für die 5mm die ich benötige.

Grüße Volker
 
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Hallo Volker,

Die Dämpfertangentenkapsel sind mit Stoff (Kordel) ummantelt in welcher der Achsdraht lagert. Die dreifach gewickelte Feder hat in dem Lager genügend Platz und Freiheit sich zu bewegen bzw. bewegt sich diese Ummantelung an der Achse. Eine Zahnstocherreparatur könnte dauerhaft gut sein, wenn man Knarrgeräusche im Laufe der Zeit akzeptiert - oder auch gleich in den Griff bekommt - z.B. mit Seife schmiert und etwas weniger Federfreiheit der Federwicklung in Kauf nimmt. Die Spannung der Feder wird bei gleichem Weg dadurch minimal stärker.

LG
Michael
 
Ergänzend kann ich erwähnen, Volker, dass die Achsen der Hammernussfedern an meinem ehemaligen Ed. Seiler (ca. 1925) auch aus Holz waren. Das Klavier hatte zwar an allen Ecken und Enden massive Probleme, aber hier nicht. Schaust du hier. Zugegeben, diese Federn stehen unter weit weniger Druck als Dämpferfedern, insofern ist Knarren vielleicht ein kleineres Problem...
 
Vielen dank für die Antworten. Ich schliesse daraus, das ich es ersteinmal so lassen kann, wenn ich es noch ein wenig "einseife". :-)

Mit Pfeiffenreinigern geht das auch sehr gut
Das habe ich an anderer Stelle auch schon einmal gehört. Wie soll das gehen, die sind doch imho viel zu dick, oder?

Grüße Volker
 
Hallo Volker,
zwecks Gleiteffekt kann man die Zahnstocher auch mit Kerzenwachs einreiben (Kerzen kann man von mir bekommen;)). Oder man kann auch gleich Streichhölzer als Hilfsachsen verwenden, die sind schon von Haus aus mit Wachs getränkt. Sind zwar aus Weichholz, aber über die kurze Distanz der Belastung innerhalb der Kapsel dürfte die Bruchgefahr sehr gering sein und der Verschleiß (dank Tränkung) ebenfalls.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 

Meinst du? Aber dann gleich an allen Kapseln (wie ich mich zu erinnern meine)? Da hat sich aber jemand ordentlich Arbeit gemacht... Nun, ich kann's nicht beurteilen - du bist da der Fachmann... und an dem Klavier würde mich auch nix mehr wundern.

Aber lang her muss die Reparatur jedenfalls sein, denn die Holzachsen waren genauso verklebt und verharzt wie der Rest der Kapseln und Federn.

Ciao,
Mark
*der froh ist, diesen ranzigen Schinken nicht mehr zu haben*
 

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