A. Dvorak, 2. Slawischer Tanz op. 72,2 in der Bearbeitung für Klavier zu 2 Händen von Fritz Kreisler - kennt das jemand?

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Gast21558

Guest
Hi.

Vorgestern schlug meine KL mir o.g. Stück vor und gab mir auch Noten mit - ein ca. 50 Jahre alter Druck aus Russland bzw. der damaligen Sowjetunion. Dementsprechend traut man sich kaum, das brüchige und deutlich bräunlich verfärbte Papier überhaupt anzufassen...

Aber egal - ich wollte mir das zur ersten Einschätzung gestern abend mal bei YT anhören, konnte es aber nicht finden. Die dortigen Videos bieten Klavier vierhändig, Klavier und Violine, sinfonisches Orchester, Klavier zweihändig in der Bearbeitung von Robert Keller... aber nix in der o.g. Kreisler-Version.

Nach dem Ansehen der Keller-Bearbeitung...



... hege ich doch arge Zweifel, ob das für meine "Fähig"*hust*keiten wirklich in Frage kommt.

Deshalb die Frage: Kennt jemand die Kreisler-Bearbeitung - insb.: ist die evtl. einfacher als die Keller-Version? -, kann evtl. sogar eine Einspielung verlinken oder zumindest den Schwierigkeitsgrad (von mir aus in Henle-Stufen) halbwegs realistisch einschätzen?

Danke im Voraus!
 
Ich bezweifle, dass es eine Solo-Klavierfassung von Fritz Kreisler überhaupt gibt. Die Klaviersätze seiner Kompositionen und Arrangements für Violine und Klavier (u.a. auch dieses slawischen Tanzes) zeigen, dass er sich mit dem Klaviersatz nicht allzu gut auskannte. Welche Motivation sollte er gehabt haben, sowas anzufertigen? Er wusste genau, dass andere das sehr viel besser konnten und hätte sich diese Blöße sicher nicht gegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bezweifle, dass es eine Solo-Klavierfassung von Fritz Kreisler überhaupt gibt.

Äh, ich hab die Noten hier liegen...

Dvorak Bearbeitungshinweis.jpg

Slavjanskij Tanez bedeutet "Slawischer Tanz".
Obrabotka dlja fortepiano F Kreislera bedeutet übersetzt "Bearbeitung für Klavier des F. Kreisler".
Der handschriftliche Vermerk oben rechts heißt "A. Dvorak".
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Dass das dort steht, bezweifle ich nicht. Dass es stimmt, bezweifle ich sehr wohl. Möglicherweise hat sich hier ein unbekannter Arrangeur einen Scherz erlaubt und Kreislers eigene Vorgehensweise karikiert - der hat doch selbst reihenweise Stücke komponiert, die er dann anderen Komponisten untergeschoben hat.

Möglicherweise war es auch der Versuch eines gewieften Verlegers, die große Popularität der Kreisler-Bearbeitung für Violine und Klavier merkantil auszuschlachten und einen Pianisten mit der Bearbeitung zu beauftragen. Dass diese Fassung tatsächlich von Kreisler selbst ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
 
OK, ich verstehe Deinen Einwand - aber da ich keine Möglichkeit habe, zu prüfen, ob das mir vorliegende Arrangement jetzt wirklich von Fritz Kreisler oder halt wem anderen stammt - und ich vielleicht etwas naiv von "da ist drin, was draufsteht" ausgegangen war - lass ich einfach in dubio pro reo gelten.

Zum Üben isses (mir) eh wumpe, was da jetzt für ein Name drübersteht - mir gings wirklich nur um eine Schwierigkeitseinschätzung - und da hatte ich gehofft, dass "Dvorak-Bearbeitung von Kreisler" halt irgendwem hier bekannt ist.
 
Irgendwie fehlt der Interpretation das slawische Feuer im Hintern. Ich habe da schon fetziger gehört.
 
Irgendwie fehlt der Interpretation das slawische Feuer im Hintern. Ich habe da schon fetziger gehört.
Wenn eine Dumka feurig klingt, hat man den Charakter des Werkes allerdings einigermaßen verfehlt...

Er klingt ein wenig wie ein Korrepetitor, der das gerade prima vista spielt. Für's Ballett-Training ist es ok, als Konzertstück allerdings noch recht ausbaufähig.
 
Ja, es fehlt das Vorantreibende. Man hat das Gefühl, es stockt gleich.
 

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