Stoßzungen bleiben hängen (manchmal)

monkvangabond

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Bei meinem Klavier (Schimmel 108, 1945 2022 generalüberholt) bleiben die stoßzungen manchmal an der Hammernuss hängen. Siehe Foto.
Also sie fallen dann nicht ganz zurück.

Entsprechend kommt beim nächsten Abschlag dann gar kein Ton oder nur deutlich leiser.

Wie wird das richtig reguliert?
Ich vermute über die Pilotenjustierung?

Mein damaliger klavierbauer hat damals bei gleichem Problem ein paar Filze hinter die Hammeruhleiste geklebt. Siege Bild 2 Das scheint mir aber nicht der richtige Weg. Und ich möchte die filzkissen nicht noch dicker machen.

Kann mir jemand eine kurze Anleitung schreiben wie das geht?

Ich möchte es selbst versuchen, aus Faszination und Kostengründen

Danke euch !
 

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Tastentiefgang niedriger (8 mm), Steighöhe verkleinern (hat der Klavierbauer schon gemacht), Fang extrem eng einstellen, alle Hebeglieder ausbauen und die Stoßzungenhinterkante etwas rund feilen und graphitieren und beim Einbau minimal Schnabelluft lassen. Und auf etwas Bändchenluft achten.
 
Danke für deinen Input.

Je nach dem wo der Tastentiefgang gemessen wird habe ich genau 8,2mm an der Stelle wo die schwarzen Tasten aufhören. Oder Ca 11mm am Ende der weißen Tasten.

Bzgl. Schnabelluft. Wie viel sollte man haben? Und wo wird die Schnabelluft reguliert? Das müsste doch die Pilote sein oder?

Bei mir fühle ich derzeit ein leichtes Schleifen von Stoßzunge an der hammernuss wenn ich die stosszunge mit dem Finger bewege.
 
Ganz vergessen: die Gängigkeit der Achsen habe ich als gegeben vorausgesetzt. Allerdings sollte man das zuerst prüfen. Am wichtigsten die der Stoßzungen und dann die der Hebeglieder. Nächster Schritt wäre Schnabelluft prüfen. Das sind oft die zwei Hauptschuldigen.

Spieltiefe wird vorne gemessen.

Schnabelluft: eine Idee von einem Hauch reicht. Einfach mal rumprobieren. Ja, an den Piloten drehen.
 
Schnabelluft: eine Idee von einem Hauch reicht. Einfach mal rumprobieren. Ja, an den Piloten drehen.
Bei meinem Kästchen wurde das gerade gemacht.

Mal eine rein subjektive Beschreibung, wie der Klaviertechniker dabei vorgegangen ist.

1. Tastaturdeckel und "Anchlagleiste für die Tasten" herausnehmen (und alles andere, was man entfernen muss, um diese Teile ausbauen zu können).
2. Ein vorheriger Stimmer hatte die Pilote recht weit rausgedreht, und dann hatte ich das gleiche Problem, wie hier beschrieben ... Taste bleibt hängen. Der Techniker sagte, dass er eigentlich als erstes die Schnabelluft komplett raus nimmt, die Pilote also so weit herausdreht, bis alle Hämmer bei Berührung der Taste sofort zucken.
3. bei mir hat er nur getestet, welche Hämmer bei leisester Berührung der Taste bereits zucken ... und zwar einmal vorm Drehpunkt und einmal dahinter. Natürlich waren da auch alle Tasten dabei, die vorher ganz gerne mal hängen blieben.
4. Den Piloten dieser Taste so weit reindrehen, bis man vor und hinterm Drehpunkt die Taste "abklopfen" kann, ohne dass der Hammer zuckt, er sich aber sofort bewegt, sobald man die Taste ca. 1-2mm "Niedergedrückt" hat (bei mir sinds 3-5, aber das ist der uralten Mechanik geschuldet ... 130 Jahre gehen da nicht spurlos vorbei und daher ist sie ziemlich "ausgelatscht").

Das gibt wohl die "Idee von einem Hauch", die @Tastenscherge meint.

Mögen mich die Experten korrigieren oder steinigen ... je nach dem, was besser passt.
 
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