Workshop: Die perfekte Klaviertechnik

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Aelrond

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22. Mai 2012
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Hallo liebes Forum,

ich hatte die letzten Tage eine Idee gehabt, für einen etwas anderen "Workshop".
Diesbezüglich würde ich gerne einen kleinen Einführungstext schreiben:

Ich bin mir sicher, dass in diesen Forum sehr viele aufstrebsame Pianisten sind, deren Traum es ist so gut zu spielen, wie all die berühmten Star Pianisten.

Doch die Frage ist, wie wird man so gut? Hört man Beispielsweise die Interpretation eines Horowitz über die As Dur Polonaise Heroique von Chopin, oder von Krystian Zimerman eine der bekannten Chopinballaden, so fragt man sich doch "Wie kann man so viel Musik in so ein kleines Stück packen" oder vielleicht auch "Wieso kann er so gut spielen? Ich könnte das nie...".

Nun ja vielleicht kennt ihr das ja. Ihr habt einmal ein Stück gespielt, vor 2 Jahren. Du konntest damals alle Noten spielen und es auch auswendig vortragen, doch es war immernoch nicht perfekt, da es damals immer noch "schwierig" war.
Heute nimmst du dir dieses Stück und sagst vielleicht "Das war für mich mal schwierig? Das ich doch Kinderleicht". Wenn du jetzt nicht den Fehler machst und es weglegst, weil du es zu einfach findest und dich nocheinmal mit all deiner Erfahrung, all deinem Können, all deiner Musikalität dich dem Stück widmest, so kann es sein, dass du plötzlich einen ganz anderen Klang erzeugst, tiefe spielst, die du vorher nicht einmal sehen konntest. Du spielst dieses Stück auf einem Niveau, was man fast mit den ganzen Konzertgrößen vergleichen könnte.

Denn so komisch es auch klingen mag: Der Schlüssel zu dem perfekten Klavierspiel (wenn es soetwas überhaupt gibt) ist einfach die Technik. Beherrschen wir sie nicht nur in dem Maße, wie es das Stück erfordert, sondern (weit) darüber hinaus, so kann man erst die Musikalität entwickeln, die das Stück verdient.

Oft wird darüber geschimpft wenn ein Pianist wie eine Art Robotor spielt, perfekte Technik, aber kein Gefühl. Aber im Prinzip hat jeder große Pianist wie Lang Lang, Hamelin, Lisitsa, Zimerman, Trifonov, Kissin etc. diesen "Technikroboter in sich".

Wenn man sich einmal intensiv mit der klassischen Klavierliteratur beschäftigt, so fällt auf dass es eine Art "Pool an Techniken" gibt, aus denen Stücke bestehen:
Z.B. Tonleitern, Arppeggien, Akkorde, Oktaven, Doppelopktaven, Triller, Repitition, Sprünge etc. Es sind sehr viele, aber nicht zu viele um sie alle auflisten zu können.
Und wenn man alle diese Techniken bis zur Perfektion beherrschen würde, so gäbe es kein einziges Stück was man nicht spielen könnte, da es ja nur aus diesen Elementen besteht, die man einzeln jeweils mit Bravour meistert.

Das Problem ist nur, dass man keinen wirklichen Spaß daran hat diese Techniken einzeln zu üben, da man sich dort vorkommt wie ein Roboter und es dementsprechend langweilig ist.

Meine Idee ist es nun deshalb, einen Anreiz in diesem Forum zu schaffen, diese Klaviertechniken zu üben, bis zur Perfektion. Und nun meine Idee dazu:

Es wird eine handvoll Diziplinen geben, in dem sich hier alle Pianisten messen können:

Disiplin 1:

Doppeloktaven in verschiedenen Intervallen mit festgelegtem Tempo und was zählt ist die Trefferquote.

(Wem das jetzt lächerlich erscheint, schaue sich ein paar Doppeloktavläufe von bekannten Klaviervirtuosen an, sie haben bei extrem hohem Tempo eine Trefferquote nahezu 100%).

Praktisch sieht das so aus:

1. Stelle dein Metronom/Keyboard auf das Tempo 120 ein (2 Schläge pro Sekunde).
2. Grundton ist c1. Der Daumen der rechten Hand spielt diesen Ton und der 5. Finger das c2.
3. Die linke Hand spielt dementrsprechend die beiden unteren C's.
4. Die Übung ist aufgeteilt in 4*Wechsel C-E (Terz), 4*Wechsel C-G, 4*Wechsel C-C (Oktave)
5. Das macht insgesamt 24 Anschläge, jeder Anschlag ist ein Schlag auf dem Metronom.
6. Diese Übung wird 4 mal wiederholt und dauert dementrsprechend etwa 50 Sekunden.
7. Das ganze sollte entweder auf Video aufgenommen werden oder besser noch zusätzlich mit dem Keyboard aufgenommen werden (MIDI).
8. Nun zählt man alle falschen Töne die man gespielt hat und rechnet so die Trefferquote aus:
Bsp: Bei 5 Fehlern: (96-5)/96*100=94,8%


In diesem ersten Post wird der jeweilige Rekordhalter mit Videolink drinstehen und daneben die jeweilige Trefferquote.

Sollte ein Teilnehmer eine Trefferquote von 100% erreichen, so wird das Tempo um 10 erhöht und es beginnt von neuem.

Ich werde dementsprechend auch bald ein Video posten:

_________________________________________________________________

Disziplin I: Doppeloktaven

Rekordhalter: ----------
Tempo: 120
Trefferquote: ----------
Videolink: -------------

_________________________________________________________________

In kürze werden noch weitere Disziplinen entstehen, für die ich mir aber nocheinmal genaue und faire Regeln überlegen muss, nehme auch liebend gerne Vorschläge entgegen.
 
Ich habe mich an anderer Stelle dagegen verwahrt, wenn Gefühl und Verstand gegeneinander ausgespielt wurden bzw. als Gegensätze dargestellt wurden. Hier scheint mir ein bisschen, dass Gefül und Präzision als Gegensätze verstanden werden, was ich für ähnlich falsch halte. Eine manuelle Bewegung präise auszuführen hat immer auch etwas mit Gefühl zu tun. Gerade, wenn die Bewegung nicht direkt, sondern irgendwie mechanisch vermittelt wird. Es ist ein durchaus emotionaler Prozess, wenn man anhand des Ergebnisses (hier Klang) die Bewegung in hoher Präzision korrigiert. Genauso hat es etwas mit Gefühl zu tun, wenn man etwa einen Nähfaden in einen 400µm breites Nadelöhr einführt. Und natürlich hat es mit Gefühl zu tun, wenn man die Klaviertasten exakt so berürt, dass das Klavier schöne (und richtige) Töne produziert.

Was Deine vorgeschagen Art zu üben angeht, glaube ich eher nicht, dass dies Zielführend sein wird. Es kommt eben gerade nicht darauf an, alle Töne richtig zu treffen. Im Beispiel mit der Nadel und dem Faden entspärche das gerade mal der Auswahl des richtigen Fadens. Man kann mit genügend Zeit durchaus ein virtuoses Stück so einüben dass man alle Tön richtig trifft. Wenn man dabei aber außer Acht lässt, wie's klingt, wird da keine Musik draus.

Grüße.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Schon wieder jemand mit der ultimativen zielführenden Methode!
Fange direkt morgen damit an.

CW
 
Es wird eine handvoll Diziplinen geben, in dem sich hier alle Pianisten messen können:

Disiplin 1:

Doppeloktaven in verschiedenen Intervallen mit festgelegtem Tempo und was zählt ist die Trefferquote.

(Wem das jetzt lächerlich erscheint, schaue sich ein paar Doppeloktavläufe von bekannten Klaviervirtuosen an, sie haben bei extrem hohem Tempo eine Trefferquote nahezu 100%).

Praktisch sieht das so aus:

1. Stelle dein Metronom/Keyboard auf das Tempo 120 ein (2 Schläge pro Sekunde).
2. Grundton ist c1. Der Daumen der rechten Hand spielt diesen Ton und der 5. Finger das c2.
3. Die linke Hand spielt dementrsprechend die beiden unteren C's.
4. Die Übung ist aufgeteilt in 4*Wechsel C-E (Terz), 4*Wechsel C-G, 4*Wechsel C-C (Oktave)
5. Das macht insgesamt 24 Anschläge, jeder Anschlag ist ein Schlag auf dem Metronom.
6. Diese Übung wird 4 mal wiederholt und dauert dementrsprechend etwa 50 Sekunden.
7. Das ganze sollte entweder auf Video aufgenommen werden oder besser noch zusätzlich mit dem Keyboard aufgenommen werden (MIDI).
8. Nun zählt man alle falschen Töne die man gespielt hat und rechnet so die Trefferquote aus:
Bsp: Bei 5 Fehlern: (96-5)/96*100=94,8%

...irgendwoanders hast du geschrieben, dass du gerne den Mephistowalzer spielen würdest (was vielen so geht...) --- und nun konterkarierst du dieses schöne Vorhaben mit einer derart stumpfsinnigen und obendrein nutzlosen "Übung"??? ...jungejunge, dat wird nüscht...

bzgl. Doppeloktaven und Intervallsprüngen könnte man in Liszts Es-Dur Konzert und Sonate fündig werden - und wenn man sinnvolle Übungen für Doppeloktaven anstelle unsinnigen haben will, dann schaut man in Liszts technische Studien ;)

...aber bevor man das überhaupt macht, sollte man sich fragen, welche motorischen Voraussetzungen man denn überhaupt schon für schnelle Oktaven hat...
 
Hallo liebes Forum,

ich hatte die letzten Tage eine Idee gehabt, für einen etwas anderen "Workshop".

*räusper* ;)

Denn so komisch es auch klingen mag: Der Schlüssel zu dem perfekten Klavierspiel (wenn es soetwas überhaupt gibt) ist einfach die Technik. Beherrschen wir sie nicht nur in dem Maße, wie es das Stück erfordert, sondern (weit) darüber hinaus, so kann man erst die Musikalität entwickeln, die das Stück verdient.

Das ist ein bisschen ein Irrtum. Du brauchst nur die Technik, die ein Stück, wenn man es musikalisch spielt, erfordert, nicht mehr. Entweder man hat sie, oder noch nicht. (Eingeschlossen darin ist eine adequate Konzentration)

Oft wird darüber geschimpft wenn ein Pianist wie eine Art Robotor spielt, perfekte Technik, aber kein Gefühl. Aber im Prinzip hat jeder große Pianist wie Lang Lang, Hamelin, Lisitsa, Zimerman, Trifonov, Kissin etc. diesen "Technikroboter in sich".

Solche "Technikroboter", bzw. solche, die keine Musikalität in ihr Klavierspiel bringen, und das schon zu einer recht frühen Phase ihrer Entwicklung, die werden auf dem Weg ihrer musikalischen Karriere sehr bald in einer Sackgasse steckenbleiben. Noch lange bevor sie allgemeine Berühmtheit erlangen.

Und wenn man alle diese Techniken bis zur Perfektion beherrschen würde, so gäbe es kein einziges Stück was man nicht spielen könnte, da es ja nur aus diesen Elementen besteht, die man einzeln jeweils mit Bravour meistert.

Das sehe ich etwas anders. Jede technische Schwierigkeit (auch im virtuosen Bereich) ist zunächst mal eine individuelle Aufgabenstellung zur Bewegung des Spielapparates. Wer eine Tonleiter kann, kann nicht unbedingt einen chromatischen schnellen Lauf. Wer einen schnellen Sprung hinbekommt, kann deswegen noch längst nicht alle Sprünge etc.

Das Problem ist nur, dass man keinen wirklichen Spaß daran hat diese Techniken einzeln zu üben, da man sich dort vorkommt wie ein Roboter und es dementsprechend langweilig ist.

Wieso, das finde ich nicht: das macht durchaus Spaß, auch alleine :cool: und wenn es einen zu nerven anfängt, macht man halt 'ne Pause, oder zwischendurch was anderes


Wenn ich schon solche Läufe übe, dann doch bitte gleich auch solche, die ich verwerten kann. Du wirst Dich in den Hintern beißen, wenn Du die La Campanella einüben willst, und einen C-Dur Oktavenlauf eingepaukt hast. In der C. gibt es einen wunderschönen auseinanderlaufenden Chromatischen. Übrigens auch unzählige Sprungaufgaben ;)

Bei 5 Fehlern: (96-5)/96*100=94,8% die jeweilige Trefferquote.

und so etwas bitte überhaupt nicht!!! Nur fehlerfreie Übungen zählen überhaupt!
Das einzige, was zu messen Sinn macht, ist, bei welcher Metronomgeschwindigkeit man noch musikalisch und zuverlässig fehlerfrei spielt, z.B. zwei oder drei Durchgänge. Diese Geschwindigkeit wäre mittels Metronommethode allmählich zu steigern.

Ich bin mir sicher, dass in diesen Forum sehr viele aufstrebsame Pianisten sind, deren Traum es ist so gut zu spielen, wie all die berühmten Star Pianisten.

Dazu gehört allerdings mehr, als einige Technik-Übungen zu beherrschen. An technische Herausforderungen mit dem Metronom heranzugehen, halte ich für eine sehr fruchtbare Methode. Aber bei virtuoser Literatur kommen noch zwei, drei mentale Techniken bzw. Prinzipien hinzu, derer man sich bewußt werden sollte... sonst übt man sich möglicherweise die Finger wund.

Genau, auch das ist ein "kleines" Problem bei virtuoser Literatur: Sehnenscheidenentzündung, splitternde Fingernägel, ramponierte Daumenaußenseiten etc. - bitte bei aller Begeisterung: aufpassen...! Gerade dann, wenn man autodidaktisch an die Sache rangeht, und Dinge ausprobiert, zu denen ein guter KL einem sicher nicht raten würde, weil im Prinzip außerhalb der eigenen Fähigkeiten :)

Aber ich verstehe Deine grundsätzliche Intention.

Viel besser wäre das alles allerdings in Form eines "Workshops" für ein konkretes Stück abzuhandeln.
 
Abgesehen davon, dass ich die Idee m.E. naiv und nicht zielführend finde - es wird immer Stücke geben, die einen so speziellen und sonst nie so vorkommenden Klaviersatz aufweisen, dass du so lange Tonleitern üben kannst, wie du willst, du wirst sie trotzdem nicht ohne Weiteres spielen können.
Wie wärs z.B. mit der Nonenetüde von Scriabin, der Toccata von Ravel oder der Sekundenetüde von Kapustin? Was ist mit besonderen Anschlagstechniken und Klangerfordernissen bei Bach, Mozart, Ravel, Ligeti? Was nützen die Tonleitern, wenn du die Struktur, Harmonie, den Bogen von Stücken nicht verstehst oder dir vermeintlich atonales Gedudel nicht merken kannst?...
Ich kann wohl auch kaum sagen - ich trainiere jeden Tag 6 Stunden auf dem Stepper und besteige dann den Mount Everest.
 
Abgesehen davon, dass ich die Idee m.E. naiv und nicht zielführend finde - es wird immer Stücke geben, die einen so speziellen und sonst nie so vorkommenden Klaviersatz aufweisen, dass du so lange Tonleitern üben kannst, wie du willst, du wirst sie trotzdem nicht ohne Weiteres spielen können.

eben - um nur drei Beispiele zu nennen:
Ravel Ondine, die zwei berühmten akkordischen Spielfiguren zu Beginn
Liszt Liebestod, das massive Akkordvibrato am Schluß
Chopin Etüde op.10 Nr.2, komplett die rechte Hand
 
Ich habe mir schon gedacht, dass die Idee auf eher negatives Feedback stoßen würde.

Was ihr sagt ist ja richtig, es ist nicht ganz so einfach wie ich es hier beschrieben habe.

Aber Fakt ist: Wendet man sich mal etwas von der modernen Klavierliteratur ab und schaut etwas weiter nach hinten; z.B. insbesondere Frühklassik, Klassik, Romantik, Spätromantik eher weniger;
so könnte ich ziemlich genau sagen welche Klaviertechniken ausschließlich verwendet werden.
Die Techniken sind natürlich wie bereits gesagt nicht nur Tonleitern, chromatische Läufe etc., sondern ein bisschen mehr vielseitiger.

Ordnet man diese nach Relevanz (wie oft sie verwendet werden), so könnte es wie folgt aussehen:

1. Tonleitern (Teilt sich auf in
a) schneller Wechsel der Finger 1-4 bzw 1-3 und dem
b) Daumenuntersetzen--> wird auch bei vielen anderen Techniken wie Arppeggien etc. verwendet); ich übe diese beiden Teile für mehr Effizienz einzeln, in allen Tonlagen

2. Sprünge jeglicher Art (Wird für extrem viele Techniken gebracht, z.B. Walzerbegleitung/Bassbegleitung linke Hand, Doppeloktaven, Oktaven, Sprungsequenzen)
--> auf diese Übung sollte besonderen Wert gelegt werden und in vielen Variationen ausgeführt werden

3. "Akkordvorstellung"
--> Es ist wichtig, sich Akkorde genau im Kopf vorstellen zu können und sofort die Hand so formen, dass die Finger sie richtig greifen; in allen Umkehren und Variationen (3-5 Klang), gerne auch Arppeggiatisch üben

Würde man alleine jeden Tag diese 3 Sachen etwa 1 Stunde üben, so würde man extrem schnell technische Fortschritte machen die sich im Prinzip auf jedes Stück (ob mehr oder weniger) anwenden lassen können.
 
Würde man alleine jeden Tag diese 3 Sachen etwa 1 Stunde üben, so würde man extrem schnell technische Fortschritte machen die sich im Prinzip auf jedes Stück (ob mehr oder weniger) anwenden lassen können.

ist dir eigentlich klar, wie enorm viel in deiner Übersicht fehlt, um allein ein gängiges Repertoirestück wie die Waldsteinsonate zu spielen? ist dir jemals aufgefallen, dass es (für unerfahrene Spieler) erhebliche polyrhythmische Probleme in Mozarts Klaviersonaten gibt?

wenn dir der Sinn nach einem "Spieltechniken-Kompendium" für die frühklassisch-klassische Literatur steht, dann nimm dir Beethovens 32 c-Moll Variationen vor - davon hast du mehr, als wenn du eine selbstgestrickte unvollständige eigene "Systematik" zusammenschusterst --- schau mal: das ist nicht böse gemeint - aber dir kann der deutliche Hinweis nicht schaden, dass es scon längst (und besser!) gibt, was dir vorschwebt (allerdings ohne platte Messungen...)
 
Du hast völlig recht, natürlich ist diese Übersicht winzig.

Ich müsste hier mindestens 30 Techniken nennen, die aber wiederum jeweils in einanderübergehen.
Natürlich wäre es zu aufwendig all das hier hin zu schreiben, und ich glaube auch nicht, dass ich das könnte, weil es mir sehr schwer fällt, das alles in Worte auszudrücken, da ich mir dieses Wissen bzw. diese Theorien über Klaviertechniken selber angeeignet habe, in dem ich ein sehr breites Maß an Stücken gespielt und studiert habe oder mich einfach intensiv mit der Klaviartur oder der menschlichen Anatomie beschäftigt habe.

Obwohl ich jetzt die Waldsteinsonate nicht gerade als gängiges Repertoirestück bezeichnen würde, das spielt ja auf einem ganz anderen Level als 90% der anderen klassischen Werke.
Und mit dem Rythmus bzw. Polyrhytmus; ja das ist wirklich so eine Sache die man seperat üben muss, aber meiner Meinung nach beherrscht man diese, wenn man sie einmal kann, auch dort ist das langsam spielen und das Metronom nützlich (und natürliche Grundkenntnisse in der Mathematik :P ).

Danke, ich werde sie mir mal gewiss anschauen ;)


Und ich muss zugeben, diese "Idee" wurde nicht unwesentlich von der Tatsache beeinflusst, dass ich diesen technischen Vergleich zwischen mir und anderen, den Wettbewerb einfach liebe, ich gehe darin einfach auf mit jemanden um die Wette zu spielen, oder andere mit besonderen technischen Effektspielen zu beeindrucken, auch wenn das nicht die Glanzeigenschaften eines Pianisten sind, nehme ich die klassische Klaviermusik durchaus ernst und spiele auch nicht wie ein Technikroboter oder nur um andere zu beeindrucken.

PS: Wenn jemand mal Lust hat sich mit mir zu messen kann er mich ja gerne anschreiben (nicht ernst nehmen). :D
 
ich gehe darin einfach auf mit jemanden um die Wette zu spielen, oder andere mit besonderen technischen Effektspielen zu beeindrucken

Da muß ich aber trotzdem mal rückfragen: was bringt es, wenn Du 15 Prozent "schneller" bist als jemand anders? Besonders, wenn Dein Lauf abgehackt und unregelmäßig ist, der eines anderen perlend und in sich dynamisch differenziert?

Gut, jedem das seine, und ich gönne jedem das was ihm am Instrument Spaß macht.
Ich persönlich würde allerdings lieber ein fertig erarbeitetes Stück zur Diskussion (und zum Vergleich) stellen, wenn überhaupt.

Aber wie gesagt, jedem was ihm Freude macht :D:D:D
 

Nun ja in diesem Falle geht es nicht um die Musik, sondern um "Welche Finger können sich schneller bewegen?".

Kann ich voll und ganz verstehen, aber ich habe dann immer so einen Adrenalin Kick und das mag ich :D
 
andere mit besonderen technischen Effektspielen zu beeindrucken,
...soso... das also tust du gerne... und Doppeloktavübungen bastelst du obendrein auch noch...;)... mein Vorschlag: spiel einfach das c-Moll Nocturne aus op.48 von Chopin (jaja, nix Etüde, nix Ballade, nix Scherzo, nur´n Nocturne) und guck, ob du in die Nähe der Tempo- und Klanggestaltung anständiger Aufnahmen kommst... (wenn du das stück und deine technischen Fähigkeiten kennst, dann wird dir dieser Vorschlag begeiflich sein)
 
Nun ja in diesem Falle geht es nicht um die Musik, sondern um "Welche Finger können sich schneller bewegen?".

Kann ich voll und ganz verstehen, aber ich habe dann immer so einen Adrenalin Kick und das mag ich

Aaah, jetzt haben wir's :D:D:D

Ich kenn' das ja sonst eher vom Bungee-Jumping oder anderem halsbrecherischem Extremsport. Daß man dazu allerdings das Tasteninstrument auch einsetzen kann, war mir bis dato neu.

Adrenalin-Junkie am Klavier... soso...! :D
 
...soso... das also tust du gerne... und Doppeloktavübungen bastelst du obendrein auch noch...;)... mein Vorschlag: spiel einfach das c-Moll Nocturne aus op.48 von Chopin (jaja, nix Etüde, nix Ballade, nix Scherzo, nur´n Nocturne) und guck, ob du in die Nähe der Tempo- und Klanggestaltung anständiger Aufnahmen kommst... (wenn du das stück und deine technischen Fähigkeiten kennst, dann wird dir dieser Vorschlag begeiflich sein)

Nun ja, ganz so extrem ist es nun auch wieder nicht. Ich spiele viel lieber ruhige und gefühlsvolle Stücke (z.B. Chopin), als nur Leute von meinen Fähigkeiten zu beeindrucken.

Okay werde ich mir mal genauer anschauen, die Oktavpassagen klingen ja erstmal nett.


Aaah, jetzt haben wir's

Ich kenn' das ja sonst eher vom Bungee-Jumping oder anderem halsbrecherischem Extremsport. Daß man dazu allerdings das Tasteninstrument auch einsetzen kann, war mir bis dato neu.

Adrenalin-Junkie am Klavier... soso...!

Naja, ich bin halt ein 16 jähriger Teenager und meine Freunde stacheln mich dazu auch an :D

sogar mein Musiklehrer, er wollte mal das BWV 847 c-moll Prelude gegen mich um die Wette spielen :P

das zeigt schonmal, dass ich nicht der einzige bin mit dieser Leidenschaft, und er ist selbst ein sehr guter und seriöser Pianist (spielt die h-moll Liszt Sonate) :)
 
Naja, ich bin halt ein 16 jähriger Teenager und meine Freunde stacheln mich dazu auch an :D
Das hättest du vielleicht vorher sagen sollen :P

Wenn du dich austoben willst, spiel doch ein paar Chopinetüden, zb op. 10 Nr 4 + 12 und op. 25 Nr 2, 11 und 12. Da kannst du dir schön die Zähne ausbeißen und die kann man auch eigentlich nicht zu schnell spielen...

Was du mit deinen Technik-kategorien meinst ist natürlich ein wichtiges pianistisches Handwerkszeugs, welches jeder anständige Pianist beherrschen sollte. Aber ich fürchte, deine Schlussfolgerung ist falsch. "Pianist => beherrscht Handwerkszeug" stimmt zwar, aber "Handwerkszeug üben => Pianist" stimmt leider nicht.
Denn um ein guter Pianist zu sein, braucht man viel mehr als nur das. Und um ein erfolgreicher Pianist zu sein, noch mehr.
Um nur mal ein paar Dinge zu nennen, die weniger bzw. nichts mit diesem Handwerkszeug zu tun haben - Rhythmusgefühl, gleichzeitiges Bewusstsein des Ganzen und Kenntnis der Details, gesangliches Spiel, gutes Gedächtnis, musikalisches und strukturelles Verständnis, epochales Wissen, Kenntnisse in Tonsatz / Harmonielehre und Gehörbildung, gute Nerven, Selbstbewusstsein, gute Selbstorganisation, gutes Auftreten, ....................................................

Aber es schadet natürlich nicht, wenn du Tonleitern, Akkorde usw. übst. Denk aber nicht, dass es damit getan ist.
 

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