Wieviel Euro kostet guter Klang?

Liebe Klimpertante,

ich muss hier lachen, weil wir nämlich genau das gleiche Problem hatten! Und was haben wir gemacht: den Esstisch vor den Flügel gestellt! :D Das Zimmer ist dann zwar nicht kompatibel mit edlen Räumlichkeiten, bei denen man hoheitsvoll ohne störende Schlenker von einer Ecke in die andere schreiten kann, aber was macht man nicht alles für den geliebten Klang etc.! :p

Ansonsten habe ich leider null Ahnung von Schall, Akkustik etc., deshalb bitte ich, mich zu verbessern, wenn ich falsch liege! Aber es kann doch hier nicht nur um den Klang eines Tones gehen, sondern - wie beim Klavier spielen recht üblich - um den Zusammenklang vieler Töne. Und da beeinflussen sich bei einem akkustischen Instrument schon zwei Töne im Klang so sehr (Obertöne, Resonanzboden, Schwingungsverhalten), dass da ein Digi doch klanglich kaum mithalten kann oder sehe ich das falsch?

Liebe Grüße

chiarina

Liebe Chiarina,

das mit den Tönen und Zusammenklang ist völlig richtig, das bezweifle ich doch gar nicht - nur: ein Flügel in einem sagen wir mal 7 qm "großen" oder besser kleinen Zimmer oder ein Klavier in einer 40 qm-Meter 2-Zimmer WOhnung in einem Miethauskomplex, und den Klang zu 90% geknebelt durch Moderatoren, Silentsysteme - da kommt doch sicher mit einem guten Digi und Kopfhörern mehr Klang und Spielfreude rüber, meine ich. Das Spielen auf meinem Digi macht mir damit auch mehr Spass, als auf dem alten unsäglichen Manthey-Klaviano bei meinen Eltern zu spielen (und bei denen hätte sicher ein Flügel ins 35 qm Wohnzimmer gepasst. Deine Lösung, den Esstisch vor den/oder einen Flügel zu stellen, wäre bei uns auch keine Option: unser Wohnzimmer hat weniger als 18 qm Fläche, wie gesagt, da hat die "Kommunikationszentrale" absoluten Vorrang.

Viele Grüße
Barbara

Nachtrag: das hier allerdings hätte wohl auch in einer Hundehütte Platz:

Mini Piano - YouTube oder das hier : Schoenhut Kids' Baby grand - YouTube :D:D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von Wiedereinaussteiger:
Wenn das aber ausscheidet, kommt eine Facette, von der hier noch gar nicht die Rede war: die Befähigung dieser "Mono-Lautsprecher", mit bis zu zweieinhalb Quadratmetern Fläche (des Resonanzbodens) einen Raum unter Schalldruck zu setzen.

DAS ist bislang noch in keiner Weise substituierbar. Es sei denn, jemand wäre bereit, das, was die Saiten und Stege eines großen Flügels am Resonanzboden tun und veranstalten, auch noch simulativ nachzubauen. Bisher aber gibt's da nichts.

Hier ein kleiner Auszug, der Beschreibung eines hochwertigen Digitalpianos
Zitat von Kawai CS9 Beschreibung:
Resonanzboden Lautsprechersystem
Jedes Modell der Classic Serie ist mit einem hochwertigen Lautsprechersystem ausgestattet. Das Modell CS9 verfügt sogar über das einzigartige Soundboard Speaker System von Kawai. In einem speziellen Verfahren wird das Tonsignal auf einen Resonanzboden aus Fichte übertragen und versetzt ihn in Schwingung. Dadurch entsteht ein unglaublich kraftvolles und räumliches Klangbild, wie man es eigentlich nur von einem akustischen Klavier erwarten würde.
Es ging mir hierbei nur ums Prinzip. Wie das CS9 mit diesem Resonanzboden klingt, weiß ich nicht.
Jedenfalls ist es machbar, auch einem Digitalpiano einen Resonanzboden zu verpassen.
 
ich würde schon gern mal einen yamaha avant grand n3 neben einem gb1 ausprobieren. mein verdacht ist, dass für den täglichen gebrauch, d.h. für zwecke des übens etc. der avant grand da schon gut mithält. jedenfalls ein anderes erlebnis: vollendete, letztlich nicht zu verheimlichende künstlichkeit gegen wahrscheinlich durchaus unperfekte realität (ich kenne den GB1 nicht).

dafür kostet der (im moment, neu) N3 allerdings auch ne ganze ecke mehr und bietet sich dann vor allem für das kopfhörerüben plus "auchmal mit lautsprecher"-spielen an.

trotz allem klebt dem digitalpiano als eigener, beeindruckender instrumentengattung der makel an, ein vorbild zu imitieren. den weg zum eigenen instrument haben die DP halt nie geschafft, anders als eine hammond, ein rhodes, ein wurlitzer. selbst für minimoog und odyssey gibts ja die patchkarten mit einstellungen wie man eine "flöte" oder "oboe" baut, trotzdem sinds natürlich eigene instrumente. dank der unendlichen entfernung zum original und anderer vorzuüge. anders als eine workstation, solange man ein flöten-sample bloß abspielt.

jedenfalls, zum thema: es gibt sicherlich einen massiv abenehmenden grenznutzen. die ersten viertausend euro können einem zu einem äußerst tauglichen instrument verhelfen. damit es dann doppelt so gut wird muss man schon das fünffache anlegen. und dann noch ein bisschen besser kostet schon zehnfach.
 
die ersten viertausend euro können einem zu einem äußerst tauglichen instrument verhelfen. damit es dann doppelt so gut wird muss man schon das fünffache anlegen. und dann noch ein bisschen besser kostet schon zehnfach.

Tja, goldrichtig, leider sehr wahr. Ich hätte heutzutage noch auch lieber einen kleinen, schnuckeligen Bösi für 680 Euronen pro Taste als mein DigiPiano. Das hat ein Fünfzehntel davon gekostet. Der Klang ist allerdings, sagen wir, na ja, vielleicht halb so gut oder so ähnlich. Insofern war die Entscheidung richtig. Das bestätigt auch meine Bank.
CW
 
Verehrter Kollege, um Musik zu machen, um Klavier zu spielen, muss ich auch keine Ahnung von ihnen haben. Habe ich übrigens auch nicht, genauso wenig, wie ich Kfz-Sachverständiger zum Auto fahren zu sein brauche.
von [...] guten Klavieren und was sie ausmacht keine Ahnung hat.
Ich glaube, du hast dich etwas verlesen, cowtoons. Es ist durchaus richtig, dass ein Pianist nicht unbedingt ein Klavier nachbauen oder reparieren können muss, genauso wenig, wie ein Autofahrer sein Auto nicht selbst reparieren muss.
Allerdings wirst du zugeben, dass jeder Autofan weiß, wie es sich anfühlt, in einem guten Auto zu fahren. Das einzige, was mich mit Autos verbindet, ist mein Führerschein, dennoch weiß ich, dass gute Autos besser ziehen, leichter zu lenken sind, die Elektronik ist leichter zu bedienen, man sitzt bequemer und so weiter.

Beim Klavierspielen ist das ähnlich: Je besser man spielt, desto mehr Ausdrucksmöglichkeit hat und sucht man, und um die widerum ausführen zu können, wird der Anspruch an das Instrument (und damit die Kenntnis, was ein gutes Instrument ausmacht!) immer größer. Selbst wenn man immer nur ein einziges mittelmäßiges Instrument spielt, wird man merken, dass man damit irgendwann klanglich und mechanisch an Grenzen stößt.

Insofern hat sich Hasenbein wohl nur unzureichend genau ausgedrückt (bitte korrigiere mich Hasenbein, falls dem nicht so ist!). Mit "was sie ausmacht", wollte er möglicherweise sagen, dass jemand, der Digitalpianos Flügeln gleichsetzt, in Ausdruckswille und Gehör nicht auf einem Niveau steht, bei dem die Unterschiede zwischen digital und echt überhaupt bemerkt werden.

Ein Wort noch zum Thema Spielecomputer und Instrumentennachbau:
Bei Schach, Go und anderen geht es nur darum, einen möglichst effizienten Rechner mit entsprechendem System zu erfinden. Bei einem Instrument geht es aber nicht nur um Leistung, sondern auch um körperlich wahrgenommene Phänomene.
Außerdem um reine psychologie: Selbst wenn man die Ansprache eines Flügels klanglich irgendwann nachahmen können sollte, wird es niemals das gleiche Spielgefühl sein, an einem Flügel oder einer körperlosen Tastatur zu sitzen.
Und wenn man den Flügelkorpus noch außen herum bauen würde, frage ich mich wirklich, wo der große Vorteil eines solchen Digitalinstruments liegen würde?...
 
Jedenfalls ist es machbar, auch einem Digitalpiano einen Resonanzboden zu verpassen.

Ja.

Funktioniert nur in keiner Weise und bei weitem nicht (Ok, NOCH nicht..) in der Qualität, wie es bei großen Flügeln seit 150 Jahren Standard ist.

So Digis HABEN keine 2.5 qm.

Punkt. ;-)

Es gibt Leute, die mutig an sowas arbeiten. Ich habe mal in einer Klavierbauerwerktstatt im Emsland ein klassisches Piano gesehen, das die als Zusatz (zum Normalspielenkönnen) mit einem großen Magnet-Ansteuersystem ausstaffierten, um es per Elektronik klingen zu machen. Ich habe es statisch gesehen, aber nicht spielen hören. Ich kann also nicht ausschließen, und will auch gar nicht, dass das geht. (Ich denke selbst an solchen Konzepten nach.)

Aber dass Kawai oder Yamaha oder andere kommerzielle Digi-Anbieter Lautsprecher verbauten, die allein schon nur als Lautsprecher mehrere Tausende Euro Fertigungskosten hätten - der, na ja, man verzeihe mir die jahreszeitliche Anspielung, der glaubt dann vielleicht auch an den Weihnachtsmann..

Die Kawais und Yamahas etc. sagen, das seien hochwertige Lautsprecher-Systeme. Jaa, das mag sogar so sein. So unter sich, unter Lautsprecherns.. Aber noch - NOCH - sind Klavier-Resonanzböden in den Eigenschaften ihrer Schallübertragung von Saiten un-ü-ber-trof-fen.

;-) :p

Und daher geht klanglich nichts - NICHTS - über die kompetente Ansteuerung eines Resonanzbodens von zweieinhalb Quadratmetern. Und so ein Teil heißt nun mal - sorry, tut mir ja unendlich traurig für die Andersgläubigen - ..

..Konzertflügel.

Weil die Biester mit winzigen Hüben eine riesengroße Fläche mobilisieren, zum Schallabstraheln mobilisieren. Und das tut sonst nichts und niemand - bislang.

Vielleicht übermorgen wer anderer? Kann sein, kann nicht sein, kann uns erstmal egal sein, weil alles Spekulatius. Es mag gehen. Ich denke selbst, dass das technisch möglich ist. Zukunft: denn es zu zeigen, zum Hören hörbar und vergleichbar zu machen (gegen das, was "state of the art" ist = Konzertflügel) , das steht offen & in den Sternen.

Es gibt für Meister Bose etc. noch was zu tun.

Den Klang eines Konzertflügels nachzubauen.

Es sei denn, man mag es, Kopfhörer zu tragen - und dies auch all seinen Gästen zuzumuten.

Ansonsten: Konzertflügel. Nine Footer. Diese pfurrchtbarren Schwarzen Drachen. Sie regieren die Welt des Klavierklanges. <achselzucken> Ist so. Seit 150 Jahren. Unangefochten.
 
Solange die Elektroniker einen Flügel imitieren wollen und nicht die Klavierbauer ein Digitalpiano brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.

MfG

Wolfgang

PS: Was "sampled" man eigentlich, wenn es keine Flügel mehr gibt?
 
Um es noch mal auf den Punkt zu bringen: die Ausgangsfrage war "wieviel Euro kostet ein guter Klang?"...
Und die Herren oben reden und diskutieren hier über Resonanzböden und der Unschlagbarkeit des Flügels mit seinem akustisch natürlichem Klangvermögen. Das stelle ich auch gar nicht infrage; nur ein Flügel braucht auch "Entfaltungsraum" für seinen Klang; ebenso wie jedes Klavier. Und an dieser Tatsache diskutieren die Herren hier einfach vorbei...Traumtänzer...
Ich will kein geknebeltes Klavier; wenn schon akustisches Klavier oder Flügel, dann auch mit dem Raum, den es oder er verdient. Ganz praktisch gefragt an die Flügelbesitzer: wie groß sind Eure Flügelträume äh Räume?

Klimpertante
 
@ stilblüte:
dass jemand, der Digitalpianos Flügeln gleichsetzt

Falsch. Das habe ich nicht getan, ich habe sie lediglich miteinander verglichen. Das Gegenteil ist richtig: Aus meinen Beiträgen in diesem Thread geht klar hervor, dass mir die Unterschiede durchaus geläufig sind. Ich habe lediglich meiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass dieser Unterschied in Zukunft kleiner wird, dann ganz verschwindet und dass die digitalen Instrumente eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages auch besser sein werden als ein erstklassiger=teurer Flügel, was zur Zeit natürlich noch nicht der Fall ist.
Der Grund ist einfach: Digital ist billiger.
CW
 
Zitat von Wiedereinaussteiger:
Funktioniert nur in keiner Weise und bei weitem nicht (Ok, NOCH nicht..) in der Qualität, wie es bei großen Flügeln seit 150 Jahren Standard ist

So Digis HABEN keine 2.5 qm.

Punkt.

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Und daher geht klanglich nichts - NICHTS - über die kompetente Ansteuerung eines Resonanzbodens von zweieinhalb Quadratmetern. Und so ein Teil heißt nun mal - sorry, tut mir ja unendlich traurig für die Andersgläubigen - ..

..Konzertflügel.
Ich schätze du vergleichst hier, Äpfel mit Birnen.
Du hast ja recht damit, das ein Konzertflügel einen viel größeren Resonanzboden hat.
Aber der benötigt auch Platz.
Ein fairer vergleich wäre es in aktueller Situation, wenn man ein 108cm und vielleicht noch 112cm Klavier, von dem Hersteller sein Wahl, mit z.b. dem Kawai CS9 vergleicht.
Hier sind die Resonanzböden etwa gleich groß und der Preis zumeist ähnlich ist. (Wobei man auch hier schon bei Bechtsein, Sauter, Grotrian und Co. doppelt soviel zahlt, wie für das CS9. Zumindest bei einem Neuem Klavier)
Ob in dieser Klasse nun das CS9 oder die kleinen Klaviere besser klingen, ist jedem selbst überlassen.

Wenn man ein D-Piano ernsthaft mit einem Konzertflügel vergleichen will, brauch das D-Piano natürlich einen genauso großen Resonanzboden.
Wie teuer das würde, kann man am Yamaha Avant Grand N3, gut erahnen.
Und jemand der so viel Platz und Geld zur Verfügung hat, wird schon aufgrund des unwiderstehlichen Charmes eines Akustischen Instrumentes, zu einem Konzertflügel greifen. (ein Akustischen Instrument kommt beim flirten und prahlen einfach besser an :D)


Zitat von Wolfgang:
PS: Was "sampled" man eigentlich, wenn es keine Flügel mehr gibt?
Über das "Physical Modelling" sind Samples nicht mehr nötig. Auch wenn es noch etwas künstlich klingt, wird es wahrscheinlich mit der Zeit immer besser werden.
Echte Flügel wird es aber immer geben.
Denn warum sollte man noch auf ein Klavierkonzert gehen, wenn eh alles aus Lautsprechern kommt?
D-Pianos mögen irgendwann genauso gut klingen wie ein Konzertflügel, aber niemals besser.
Es gibt keine Simulation, die besser sein kann als das Original.
 
Den Resonanzboden bei Digis hat Kawai schon länger.
Wenn man zusätzlich noch Saiten und eine Pianino-Mechanik mit echten Hämmern einbauen würde, käme es dem echten Klavier schon ziehmlich nahe. :D

Zurück zur Ausgangsfrage.
In der gesamten Rechnung fehlen noch die Kosten für eine geeignete Person zur Bedienung des Instrumentes. Oder täusche ich mich und das hat keinen Einfluß?

cm

PS: Bitte schlagt jetzt nicht vor den Pianisten zu automatisieren, nur weil das einfacher wäre als es beim Instrument ist. (Selbstspieler)
 

DigitalPianis zum wegschmeißen??
Nicht mit dem KORG SP-250!
Einfach zu transportierendes aber hochwertiges Digital Piano mit sehr gutem Klang und das in einer sehr ordentlichen Preisklasse ( nur 600-700 euro mit Ständer und Pedal)
Man muss ja nicht gleich auf einem Flügel anfangen..
 
PS: Bitte schlagt jetzt nicht vor den Pianisten zu automatisieren, nur weil das einfacher wäre als es beim Instrument ist. (Selbstspieler)

Das trifft es doch ganz gut - wenn das Klavier dann schon vollständig digital ist, warum sollte man dann denn überhaupt noch selbst spielen ? Der Computer kann es sicher fehlerfrei, und da sich ja die Algorithmen weiterentwickeln, kann man sicherlich für einen vorgegebenen satz Noten dann auch die Ausdrucksmöglichkeiten ("gut gelaunt", "dramatisch", "depressiv", ...) auswählen, mit der das Stück dann noch interpretiert wird. Hier könnte man jede Menge Zeiteinsparpotential heben, denn niemand müßte mehr üben und könnte stattdessen etwas Produktives tun.

Gruß
Rubato
 
Folgendes muss gesagt sein:

Durch den Besitz oder das Spielen eines Digitalpianos, Klaviers (deutsch oder nicht deutsch) oder Flügels (Stutz oder Konzert) ist auf diesem Planeten noch niemals ein Geschlechtsteil größer oder kleiner geworden.

Mein konstruktiver Vorschlag an alle Materialfetischisten, die sich selbst "Klavier-Freunde" nennen und die ernsthaft Zeit mit dieser müßigen, albernen und vollkommen überflüssigen Diskussion vergeuden:

Shut up and go practice !!!


Wäre das nicht ein toller Vorsatz für 2012?

Prost !!!
 
Folgendes muss gesagt sein:

Durch den Besitz oder das Spielen eines Digitalpianos, Klaviers (deutsch oder nicht deutsch) oder Flügels (Stutz oder Konzert) ist auf diesem Planeten noch niemals ein Geschlechtsteil größer oder kleiner geworden.

Wer weiß? :D

Learning Piano to Get Laid (with Bo Burnham) - YouTube

Wurde hier im Forum schon mal verlinkt!

Prosit Neujahr!!!!!!!!!!!!!!!!!!
prost2.gif
:D

chiarina
 
DigitalPianis zum wegschmeißen??
Nicht mit dem KORG SP-250!
Einfach zu transportierendes aber hochwertiges Digital Piano mit sehr gutem Klang und das in einer sehr ordentlichen Preisklasse ( nur 600-700 euro mit Ständer und Pedal)
Man muss ja nicht gleich auf einem Flügel anfangen..

Ja nee, is richtig *augenverdreh*

700 Euro = 1a Instrument... mmmh, is klar...

Du bist nicht zufällig im Auftrag von Korg unterwegs? Verstehen könnte ich es in gewisser Weise, weil deren Digis im Vergleich zu Yamaha und Roland (i.d.R. zu Recht) nicht sehr populär sind...

LG,
Hasenbein
 
Ich habe lediglich meiner Hoffnung Ausdruck gegeben, dass dieser Unterschied in Zukunft kleiner wird, dann ganz verschwindet und dass die digitalen Instrumente eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages auch besser sein werden als ein erstklassiger=teurer Flügel, was zur Zeit natürlich noch nicht der Fall ist.
Der Grund ist einfach: Digital ist billiger.

Du hoffst aus rein finanziellen Gründen, dass die Simulation des Echten das Echte übertrumpft? Kommt dir das nicht seltsam vor?

Grüße von
Fips
 
Hallo ihr Lieben,

ich habe selten eine so phantastische Diskussion erlebt!!! Da ich frühere Diskussionen im Forum über das Thema "digital/mechanisch" kenne, hatte ich erwartet daß wieder das wüsteste Köpfeeinschlagen stattfindet (und den Faden erst mal gar nicht angeklickt).

Und dann, eine brilliante Diskussion wie diese...!!!

Technischer Sachverstand par excellence (ich bin selber nicht der dümmste in Sachen Informatik, Elektronik und Physik), musikalisch-praktischer und klavierbauerischer Sachverstand vom allerfeinsten (davon verstehe ich weniger, aber alles klingt plausibel und ist hochinteressant).

Und dann Leute, die alles zueinander richtig in Bezug setzen können (ein wirklich gutes D-Piano mit Kopfhörer kann nun mal ein Klangerlebnis (nicht: Klang) wie ein meterlanger Flügel in einer Konzerthalle rüberbringen, und das im heimischen Wohnzimmer)

Und keiner schlägt dem anderen den Kopf ein...

Aber die Eingangsfrage des Fadens, könnte ich ohne Umschweife beantworten: ca. 6.000 €. Soviel kostet mein V-Piano. Es ist gegenüber allen günstigeren D-Pianos eine neue Dimension in Sachen Klang, und ich habe an dem ur-klavierischen (bzw. vielmehr an dem ur-flügelhaften) räumlich-tiefen Klang eine unwahrscheinliche Freude - jeden Tag aufs neue.

Ich wüßte gar nicht, welche Aspekte uns in dieser Diskussion hier noch fehlen würden... vielleicht der etwas kontrovers zu behandelnde NN-Faktor (Nachbarn-Nerv-...)...?
Eigentlich off-topic denke ich.

Hm - wurden Wertverfall bzw. Technologiefortschritt bei Digitalpianos schon angesprochen...? Bei den Fortschritten in Sachen Software-Algorithmen (physical modelling, sicher auch Echtzeit-Berechnung neu hinzukommender Klangparameter usf.) und wohl auch Rechnerleistung ist vielleicht zu erwarten, daß teure Geräte (so wie meins) klanglich in nicht allzu ferner Zukunft von billigeren Geräten eingeholt werden. Oder vielleicht auch nicht - denn am V-Piano wurde meines Wissens schon sehr intensiv entwickelt, und Entwicklung ist eben auch sauteuer, und die Manager achten schon drauf, daß im Produktlebenszyklus eines Gerätes auch Geld verdient wird.
Ich persönlich hoffe, daß ich lange Zeit glücklich sein werde mit dem Teil. Wenn nämlich nichts neues kommt, das zu einem geringeren Preis wieder eine komplett neue Klangdimension aufstößt... aber das wird vermutlich schwierig werden...

Viele Grüße an alle!
Dreiklang
 
Also, mein damaliger GT-7 hatte durchaus einen Resonanzboden, der durch die Boxen angetrieben wurde, hatte ein ganz normales Stutzflügelgehäuse, die gewünschte mehrstufige Abtastung der Pedale, echte Flügel-Tastenmechanik (wie bei heutigen Silent-Flügeln) und bei entsprechender Lautstärke auch die Schwingungen bis in die Tasten, simuliertes Resonanzverhalten der virtuellen Saiten. Und das ist schon ein paar Jahre her.
Dem gebe ich selbst heute noch jedem Klavier und jedem Stutzflügel der Preisklasse den Vorzug, keine Frage. Warum sich das Modell nicht durchgesetzt hat? Vermutlich zu teuer und fast so schwer und groß wie ein akustischer. Am Klang wirds nicht gelegen haben, die kompakteren Gran Touch Modelle gibt's heute immer noch zu kaufen, für immer noch viel viel Geld.

Yamaha GT-7

Und der hatte lächerliche 30MB Samples an Bord und einen ebenso lächerlichen Rechner zum abspielen. Da geht noch einiges. Wenn die Boxen oder gleich der ganze Resonanzboden zum Beispiel durch solche Systeme ersetzt werden, könnte es ne ganz neue Qualität geben.. oder auch nicht.
Ich bin gespannt.

Für mich als Fazit, dass es technisch sicher jetzt schon möglich ist, wahrnehmbar digital an einen großen Flügel ranzukommen. An der Rechenleistung wird's nicht scheitern. Der GT-7 hat aber gezeigt, dass selbst dieser kleine Vorbote einer ernstzunehmenden Imitation eines Flügels bereits zu teuer, zu schwer und/oder dadurch zu sinnlos ist. Wer kauft eine noch so gute Imitation, wenn er für's gleiche Geld ein neues Original kriegen kann? Ich hatte ihn damals gekauft, weil ich einen Midi-Anschluss brauchte, eine ordentliche Tastatur, tollen Klang und echte Flügeloptik in einem haben wollte und mir einen großen, akustischen nicht leisten konnte. Ein anderer, weil er seinen akustischen Flügel durch die Fußbodenheizung umgebracht hat und der digitale diesen Tod eher nicht sterben wird. Ich habe nun inzwischen einen (großen) akustischen Flügel und meinen Midikram regel ich über ein kleines, billiges Digi in einem anderen Raum. Ist letztlich die elegantere Lösung und so denken sicher viele. Zumindest ging die Rechnung "Digitaler Klang und echter Korpus" nicht auf. So, und bei solchen Erfahrungen soll sich nun ein Hersteller an die kostspielige Entwicklung des optisch und aktustisch wirklich perfekten Replikats machen? Ich würde das nicht, zumindest solange nicht, wie potentielle Kunden sich die Frage stellen, wo der schlachtentscheidende Vorteil einer solch teuren Imitation liegt.

Gruß
Schliedüker
 

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