Orgelpfeife auf Abwegen

  • Ersteller des Themas Dorforganistin
  • Erstellungsdatum

Dorforganistin

Dorforganistin

Dabei seit
22. Apr. 2015
Beiträge
3.734
Reaktionen
3.510
Sie ist dann halt nicht original, wie z.B. bei einem Elfenbeinbelag, bei dem ein Plättchen ergänzt werden mußte.
Das ist dann eigentlich immer zu sehen.
Leuchtet ein.

Ein ersetztes Elfenbeinplättchen wird farblich nie passen und bleicht des ganze, sieht es immer noch anders aus.

Allerdings darf ich das ja inzwischen nicht mehr - habe gesetzestreu meine alten Elfenbeinbestände entsorgt.

Wenn einem Kunden der Tastenbelag fehlt, kann ich ihm nur noch anbieten, den gesamten Belag durch Kunststoff zu ersetzen - kost natürlich was.

Allerdings gibt es inzwischen sehr gute Elfenbeinimitate aus Kunststoff wo man auch vom Spielgefühl keinen Unterschied mehr merkt.
 
[...] wobei die originale in der Vergangenheit wohl ohnehin mehrfach überarbeitet worden ist.
die anderen aber auch.
Somit kann man bei der neuen Pfeife die ganzen Eingriffe, die bei den anderen in den letzten Jahrhunderten gemacht wurden,
nicht 1:1 zu nachvollziehen.
Eine klangliche Anpassung sollte für einen versierten Intonateur allerdings kein Problem darstellen.
 
weiß ich nicht, ob es für einen Orgelbauer ein großes Problem wäre, die Pfeife einfach nachzufertigen?
Ich bespiele regelmäßig eine kleine Pfeifenorgel in der Kapelle eines großen Krankenhauses, bei der die dem großen D der Pedalklaviatur zugeordnete Pfeife vor etlichen Jahren ausgetauscht werden musste. Grund für diese Maßnahme war Vandalismus und Freude am Zerstören fremden Eigentums: eine unbekannte Person versuchte die vorne im Orgelprospekt befindliche Pfeife herauszureißen und anschließend war sie total verbogen. Inzwischen hat die Leitung der Klinik wenigstens den Mauerverschlag, in dem der Spieltisch steht, mit einem Metallgitter gesichert, nachdem früher ungebetene Gäste aus dem Obdachlosenmilieu sogar Exkremente auf dem Orgelspieltisch verschmiert haben. Da musste dann der Orgelbauer zur Schadensbeseitigung anrücken, was natürlich richtig viel Geld gekostet haben soll. Die Gemeindereferentin berichtete, das Reinigungspersonal habe unlängst eine komplette Flasche Sagrotan gebraucht, um die vollgepisste Orgelbank, die Pedalklaviatur und die Frontseite des Spieltischs gründlich zu säubern. Der vor mir eingeteilte Fachkollege konnte auf den ebenfalls in der Kapelle stehenden Yamaha-Flügel ausweichen, der gelegentlich auch für Konzerte benutzt wird. Traurig, aber Tatsache.

LG von Rheinkultur
 

Zurück
Top Bottom