Kirchenmusikstudium - WHAT?!

Hat sich denn der Vertretungssatz geändert gegenüber vorigem Jahr - weil die Honorarüberweisung für Dienste von diesem Jahr habe ich noch nicht bekommen? Also falls sich die Sätze geändert haben sollten, kann ich für dieses Jahr noch nix sagen (dass dauert nämlich auch manchmal bis zu 6 oder sogar 8 Wochen, bis die Knete auf dem Konto ist !!). Meine Angaben bezogen sich auf 2009.

Kann mir auch nicht vorstellen, dass es eine Verhandlungsbasis ist. Aber irgendwie möchte ich den Fakt geklärt bekommen, warum zumindest in meinem Kirchenkreis andere Sätze (wenn auch nur geringfügig) gelten als die Empfehlung der Westfälischen Landeskirche. Werde mal spaßeshalber im Kreiskirchenamt nachfragen, aber erstmal abwarten, bis die erste Überweisung für 2010 eintrudelt.
Schick mir doch am besten per PN eine e-mail-Adresse. Dann sende ich Dir das Dokument.
Übrigens die Vertretungssätze haben sich seit 01.01. gesenkt!
Weil in der Landeskriche ja jetzt 40 statt 39 h gearbeitet wird (ohne Lohnausgleich wohlgemerkt) und jetzt entsprechend die Stundensätze runtergeregelt werden......
 
Gut, ich hab mich entschieden:
Schulmusik und Kirchenmusik wird studiert!

Von vielen Seiten, vor allen von Lehrern meiner Schule, die selbst im Angestelltenverhältnis arbeiten müssen, hörte ich von großen Problemen und finanziellen Einbußen. So wollte ich in den zurückliegenden drei Monaten eigentlich Musik und Englisch auf Lehramt studieren. Bis ich merkte, dass mich wohl nur die englische Sprache an sich interessiert, ich aber kein Interesse daran hätte, diese Sprache zu lehren. Ein Studium interessiert mich aber trotzdem...

Mein Orgellehrer, zwar selbst "nur" Kirchenmusiker, doch trotzdem auch Musiklehrer an zwei Realschulen, gab mir dann zuletzt den entscheidenen Anstoß: Natürlich gibt es finanzielle Einbußen als angestellter Schulmusiker mit nur einem Unterrichtsfach, doch hab ich den großen Vorteil, mich auf das konzentrieren zu können, was ich machen will. So eröffnete er mir die Möglichkeit, mich später vollkommener darauf zu konzentrieren, als Solist zu arbeiten. Ich kann aber natürlich für mich selbst auch andere Schwerpunkte setzen, so dann vor allem in der Chorarbeit (die ich in den letzten drei Monaten in meiner Gemeinde intensiviert habe und immer mehr Spaß daran finde). Doch trotzdem habe ich dann die Sicherheit, noch ein zusätzliches Einkommen als Schulmusiker zu haben und kann mich so einfach mit weniger Stress (in Bezug aufs Finanzielle) auf das konzentrieren, was ich machen will.

Von Seiten des Dekanatskantors kam aber noch eine Neue Empfehlung auf: Wenn ich Kirchenmusik studieren will, soll ich es machen. Und mich voll hierauf konzentrieren, doch ich soll dann so schnell wie möglich versuchen, aus Deutschland heraus zu kommen und solle vor allem Frankreich (Paris) und England (London) ins Auge fassen. Glücklicherweise kann er mir auch in beiden Städten gewinnbringende Kontakte vermitteln...

Doch ich werd erstmal schauen, dass ich in 16 Tagen meine Abiturprüfungen sicher über die Runden bringe (Ich rechne mit einem 1,9 Schnitt) und vielleicht änder sich dann ja auch meine Meinung wieder - ich glaube aber (vielleicht sogar leider?) nicht!
 
So wollte ich in den zurückliegenden drei Monaten eigentlich Musik und Englisch auf Lehramt studieren.

Man kann doch in manchen Bundesländern (z.B. BY) Musik als Doppelfach fürs Gymnasium studieren. Das ließe Dir, wenn Du an einem ordentlichen Musischen Gymnasium landest, die Möglichkeit, alles zu tun, was Du Dir vorgenommen hast (Chorarbeit, Orgelunterricht ...) und Du müßtest Dich nicht damit abfinden, von Mutter Kirche ausgenommen zu werden!
 
Man kann doch in manchen Bundesländern (z.B. BY) Musik als Doppelfach fürs Gymnasium studieren. Das ließe Dir, wenn Du an einem ordentlichen Musischen Gymnasium landest, die Möglichkeit, alles zu tun, was Du Dir vorgenommen hast (Chorarbeit, Orgelunterricht ...) und Du müßtest Dich nicht damit abfinden, von Mutter Kirche ausgenommen zu werden!

Das war geplant. Doch die Kirchenmusik bleibt eben meine große Leidenschaft, auf die ich mich vordergründig konzentrieren will...
 
25. Januar 2011 - Kirchenmusik Aufnahmeprüfung ;)
 
Na dann wünsch ich dir schon jetzt mal ganz viel Glück!
 
Ich drücke auch die Daumen!!

Und finde es richtig klasse, dass es auch heute noch Leute gibt, die sich nicht von den widrigen Umständen der gegenwärtigen finanziellen Situation bzgl. Kirchenmusik abschrecken lassen. Sondern stattdessen und trotzdem das studieren, was man am liebsten mag. Ist langfristig gesehen die beste Entscheidung, Geld hin oder her.
Man sollte immer das studieren, was man am liebsten hat, weil es einen am meisten ausfüllt - und man wird immer einen eigenen Weg finden. Genau dasselbe sage ich auch meinen eigenen Kindern (welche sich für ein Mathematik- bzw. für ein Gemälderestaurierung-Studium entschieden haben).
 
Sehe ich genauso. Man sollte das machen zu was man sich berufen fühlt und das Hobby zum Beruf zu machen ist oft der lebenserfüllenste Weg den man beschreiten kann. Ich hab auch vor ein Kirchenmusikstudium anzustreben, werd mir hierfür aber genug Zeit lassen, um bereits so stark wie nur möglich ins Studium zu starten; Optimalfall: Man lernt am meisten dazu im Studium.

Was ich so gehört habe kommt es auch auf diesem Markt sehr darauf an wie man sich zu verkaufen weiß. Es gibt Chancen, die man nur entdecken und ausnutzen muss.

In diesem Sinne viel Erfolg.;)
 
Vielen Dank für die lieben Wünsche!
Es sind noch 7 Tage und 14 Stunden. Ich bin gut vorbereitet und gehe mit der Einstellung rein: Du gehst da rein, machst schöne, gute Musik. Wenn sie dich nicht nehmen wollen, so hast du wenigsten schöne, gute Musik gemacht.

In diesem Sinne bin ich wirklich selbst sehr gespannt was diese Leute, die per definitionem wohl die besten Organisten des (Bundes)Landes sein sollten, zu mir sagen werde.

Zitat von Mindenblues:
Und finde es richtig klasse, dass es auch heute noch Leute gibt, die sich nicht von den widrigen Umständen der gegenwärtigen finanziellen Situation bzgl. Kirchenmusik abschrecken lassen

So weit denke ich gar nicht mehr. Ich möchte Orgel spielen lernen, ich will guten Unterricht in Chorleitung und (Orchester)Dirigieren (und dazu natürlich Gesang und Korrepetition). Ich will in Gehörbildung, Tonsatz und sogar Kontrapunkt solide ausgebildet werden. Darum geht es mir primär. Ich will schöne Musik machen!

Ich werde berichten!
 
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Bestanden.

Nachdem heute für all diejenigen, die in der Hauptfachprüfung einigermaßen okay waren (ich gehörte dazu!) Theorie, Gehörbildung (um 8 Uhr morgens, wie fies das war... meeeenooo!) sowie Nebenfach Klavier und Gesang anstand, kann ich berichten:

Echt viele Asiaten wollen Musick studieren.

Im Hauptfach bekam ich 11 Punkte (von 15), spielte den ersten Satz der Orgelsonate in f-moll von Mendelssohn (als meine eigene Wahl) und auf Wunsch Präludium, Fuge und Ciaconna von Buxtehude (BuxWV 137). Weiterhin standen auf meiner Liste Bach: Präludium und Fuge in C-Dur BWV 545. Weiterhin stand natürlich Liturgisches Orgelspiel an, adhoc Harmonisationen und Intonationen, ohne Vorbereitungszeit.

Die Punkte für die weiteren Prüfungen habe ich noch nicht - die dürfen nur hochoffiziell und bürokratisch aufwendig per Post kommen - , doch bestanden habe ich sie. Sobald der Rektor seine Unterschrift druntersetzt, studiere ich dann.

Jedem der Musik studieren will kann ich nur sagen: Is alles halb so wild!
 
Herzlichen Glückwunsch!!! :bongo:

BuxWV 137 und BWV545 hatte ich auch schon unter den Fingern gehabt, beides wunderschöne Sachen (schon alleine die Ciaconna...)

Ein paar dumme Fragen, sorry:
Es ging doch um die Aufnahmeprüfung für Kirchenmusik? Das wollen viele Asiaten studieren?
Darf man fragen, an welcher Hochschule du anfangen willst?
 

Mit Freude verfolge ich meinen eigenen Thread und danke allen, die sich daran vor knapp 2 Jahren beteiligt hatten.

Nun der kurze Zwischenbericht: Studium läuft relativ erfolgreich, ist in etwa das was ich haben möchte. Entgegen allem, was berichtet ist, sieht die Situation der Kirchenmusik so aus: Es gibt zu wenig qualifizierter Kirchenmusikstudenten, viele hauptberufliche Stellen können nicht besetzt werden. Habe mich daher - so frech wie ich bin - vor etwa 1 Monat auf eine hauptberuflich A-Stelle (Bezirkskantor) beworben. Es gab zwar 4 andere Bewerber, die haben aber entweder das Vorspiel nicht durchgehalten oder waren nicht das, was man sich auf so eine Stelle wünschen kann. Ich bin nun als mit 20 Jahren hauptberuflicher Dekanatskantor, studiere jedoch noch. Unbefristete Anstellung, Stelle sicher, nette Arbeitsumgebung, öffentlicher Dienst.

In der Hoffnung, dass meine Geschichte Mut macht, Berufsmusiker in der Kirche zu werden,

Maximilian
 
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Glückwunsch zur Stelle. In welchem Bistum klappt das denn?
 
Glückwunsch zur Stelle. In welchem Bistum klappt das denn?

Theoretisch (und praktisch) klappt das in jedem Bistum. Die Einstellungen werden - größtenteils - (nur) von Pfarrern vorgenommen. Außerdem finden sich in den Vorschriften durchweg Formulierungen wie: "Wenn ein besonderes Dienstliches Interesse für einen Bewerber vorliegt, kann auf das Vorliegen einer B- oder A-Prüfung verzichtet werden".

Liebe Grüße,

m.
 

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