Vanessa
- Dabei seit
- 16. Feb. 2021
- Beiträge
- 519
- Reaktionen
- 476
Es gibt ja Stücke, wo ich versuche die 100% zu erreichen, wenn ich mich aber zwingen würde, jedes einzelne Stück monatelang zu üben, obwohl mir das widerstrebt - das wird eher dazu führen, dass ich in diesen heissen Monaten erstmals Pause mache und die Zeit lieber im Freien verbringe, als am Klavier an einem Stück, was ich nicht mehr hören will. Solfeggietto von CPE Bach übe ich schon länger und auch wenn ich sie jetzt z.B. 4 von 5 Mal nacheinander ohne grosse Verspieler schaffen kann, weiss ich noch, wo ich mich verbessern muss und noch lange weiter üben kann und mich das auch weiter bringt. Aber ich muss mich dazu nicht zwingen, sondern das Stück liegt mir einfach.
Es gibt auch Momente, wo man nicht wirklich weiterkommt, dann lege ich das Stück zur Seite und hole das später wieder raus, um dann den gewünschten Fortschritt schnell zu erreichen. Hätte ich das Stück die ganze Zeit ununterbrochen geübt, da bin ich mir nicht sicher, ob das zielführender wäre.
Ich habe das übrigens in einem Buch auch so gelesen - es ist wichtig sehr viele unterschiedliche Stücke zu lernen. Aber es müssen nicht alle perfektioniert werden.
Ich halte das für eine gute Einstellung, frische Luft hat noch niemandem geschadet.
Du musst dich vor niemandem rechtfertigen, wie du übst. Das ist das Schöne am Hobby. Du musst zufrieden mit dir und deiner Leistung sein, Ende, aus. Es ist schön, dass du deine Erfahrungen und Vorgehensweise hier schilderst.
Ich habe das übrigens auch gelesen mit den vielen unterschiedlichen Stücken, von denen nicht alle perfektioniert werden müssen. Und auch ich lege Stücke immer mal wieder weg, um sie Monate später wieder auszukramen. Die Stücke reifen ja weiter in der Zeit. Das wirkt oft Wunder!