Mich hindert irgendwas am Üben

Hi,

wahrscheinlich generiert er irgendwelche Stützparameter der Kurven für den Synthesizer vor und nicht die kompletten Samples in 44 kHz in Stereo etc. - was natürlich dadurch sehr viel Patz frisst. Die >200 MB sind zumindest nicht für das User Interface und Pianoteq hat auch nix mit Finiten Elementen und einem durchmodellierten Klavier etc. zu tun, was man oft versucht zu suggerieren.
Ich finde den Ansatz auch insgesamt gut, kann man viel herumspielen, bin gespannt auf die nächsten Versionen und Verbesserungen.

Viele Grüße,
André
 
Die >200 MB sind zumindest nicht für das User Interface und Pianoteq hat auch nix mit Finiten Elementen und einem durchmodellierten Klavier etc. zu tun
Ähm. Nur eine kurze Frage. Hast du tatsächlich gelesen, was ich geschrieben habe? ;-)

Ich schrieb nämlich: deutlich weniger als 200MB, und keine Finite-Elemente-Sim. De facto sind es grob 140 MB, und das ist, gemessen an heutigen Standards, absolut nicht besonders viel (der Firefox hier liegt im ähnlichen Rahmen, mal als Vergleich).

Natürlich wird das Programm diverse Lookup-Tabellen und so weiter berechnen. Wie gesagt, ich gehe von einer Vektorraum-Modellierung aus Basis-Funktionen aus (und die Basis-Funktionen werden natürlich beim Start einmal berechnet, die ändern sich nämlich nie). Der Witz liegt aber doch gerade darin, wie aus diesen Funktionen das Endresultat erzeugt wird und das geschieht in Echtzeit und basierend auf dem dann aktuellen Zustand aller Parameter.

Und selbst wenn es nicht in Echtzeit passieren würde, die Software bliebe trotzdem "durchmodelliert", egal ob dir das nun passt oder nicht. Es liegt nämlich nicht an der Art Modell: "modelliert" heißt nur, dass der Klang synthetisch aus den Eingabe-Parametern berechnet wird, egal nach welchem Berechnungsverfahren das genau passiert. Und genau das tut Pianoteq nun mal. Ich finde in dem 40MB-Mini-Installer jedenfalls nunmal keine Sample-Library. (Und die Resonanzberechnung von Pianoteq schlägt ebenfalls alle Pseudo-Krücken in Sample-Pianos um Längen, nebenbei. Auch in Ivory.)
 
...(Und die Resonanzberechnung von Pianoteq schlägt ebenfalls alle Pseudo-Krücken in Sample-Pianos um Längen, nebenbei. Auch in Ivory.)

Keine Ahnung worauf sich die anderen Sachen beziehen, hab nie behauptet im 40 MB Installer sind Samples etc., da schreib ich nun nix zu. Wir sind uns zumindest einig, dass Pianoteq kein Klavier-Modell intern modelliert und da komplett den Seitenanschlag etc. ausrechnet. Das ist doch schön.
Eine tolle Resonanzberechnung bringt mir nix, wenn es künstlich klingt. Deshalb bin ich gespannt was die Zukunft so bringt.
 
Bis wir in Echtzeit ein Klavier komplett als physikalisches System "ausrechnen" können, wird wohl noch längere Zeit vergehen, und selbst dann hinge das Resultat daran, dass man wirklich jedes Detail berücksichtigt hat. :-)

Der Ansatz von Pianoteq ist meiner Meinung nach derzeit der einzig praktikable, und wird vermutlich genauso auch von Rolands V-Piano und vom Physis Piano verfolgt. Das Prinzip funktioniert "jetzt" und nicht erst in >10 Jahren, und liefert meiner Meinung nach schon erstaunlich gute Ergebnisse. In den letzten 2 Jahren ist es von 4 über 4.5 und jetzt 5 auch weiter besser geworden.

Ich würde heute so weit gehen zu sagen, dass selbst große Sample-Bibliotheken nicht mehr inhärent "bessere" Ergebnisse liefern: die Fehler sind vor allem anders, nicht kleiner oder größer. Was man dann bevorzugt, hängt von Geschmack und Einsatzzweck ab, von daher gibt es keine universelle Empfehlung. Aber grundsätzlich ist Modelling heute durchaus in derselben Liga wie hochqualitative Sample-Libs, würde ich sagen, und ich mag persönlich die höhere Flexibilität.
 
Wir hatten mal 2 Vergleiche letztens.
Aktuelles Pianoteq, glaub Standardeinstellungen: https://soundcloud.com/tj76/praludium-e-dur-bwv-854
(Sry, das klingt für mich wie nen C64)
Das selbe Midi mit Ivory z.B., Standardeinstellungen: https://soundcloud.com/andre-pankraz/praludium-e-dur-bwv-854-von-tj76-mit-ivory-ii

Aus meiner Sicht ist es längst nicht so weit. Ich denke auch, der Weg ist ein Interessanter, aber es gibt noch was zu tun.

Samples sind aus meiner Sicht nix schlimmes. Man will ein Klavier so gut es geht nachempfinden, warum also nicht das Klavier als Grundlage verwenden, sprich die Samples davon.

Mal ein Vergleich mit Computergrafik. Was schimpften wir vor 5-10 Jahren, das sähe alles zu künstlich und seltsam aus. Die Algorithmen sind nachwievor recht ähnlich, was ist passiert?
Man nutzt heute viel mehr Texturen als anfangs, also sowohl Handgemalte als auch Fotos etc. Man mischt beide Welten um was Realistisches zu erhalten und es ist doch gut, wenn das Ergebnis stimmt. Ein Film mit Computergrafik ohne Texturen (nur mit prozedurale Texturen z.B.) sieht einfach künstlich aus. Auf visueller Ebene sind viele empfindlicher als auf Audioebene, aber für mich klingt Pianoteq halt arg künstlich, nicht in allen Passagen mit vielen Harmonien, aber speziell bei Einzeltönen stört mich es massiv. Hab extra vorher eine ganze Weile die aktuelle Demoversion getestet.
Ich finde es auch nicht toll wenn Sample-Installer auf 8 DVDs daherkommen...aber wenns hilft ists OK für mich.

Die Flexibilität der physikalischen Dinger ist auf jeden Fall ne tolle Sache, das stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab extra vorher eine ganze Weile die aktuelle Demoversion getestet.
Als Pianoteq 5 neu rauskam, habe ich es auch kurz über meine PC-Soundchip getestet und gleich wieder weggelegt - irgendwie dumpf und synthetisch. Später habe ich dann wegen Latenzgründen ein Steinberg UR-22 mit ASIO-Treibern genommen und direkt am Interface via Sennheiser HD595 abgehört. Siehe da: mit ordentlicher Audio-Hardware weist es Kawais "Harmonic Imaging" problemlos in die Schranken.
 
Das Pianoteq-Beispiel oben hat auch fast keinen Reverb... das ist unfair, sowas kann das Modell zwar erzeugen, aber das muss ja unnatürlich klingen. :-) Aber da wir hier total OT sind, sollten wir es vielleicht sowieso gut sein lassen. :-D
 
Aber da wir hier total OT sind, sollten wir es vielleicht sowieso gut sein lassen. :-D
Um die Diskussion mal wieder zurück zum Thema zu lenken: Ein Sample, an dem man sich sattgehört hat, kann auch die Motivation killen und einen so am Üben hindern. :-) Ein Saiteninstrument aus Holz verändert sich mit der Zeit, bis es der Klavierstimmer wieder richten muß...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Schön, ich freue mich drauf
 

Die Moderation könnte übrigens die kleine Software-Piano-Diskussion in einen eigenen Thread verlegen.
 
Hallo xxanonymxx

Kannst Du das nicht über MIDI aufnehmen? Mir sind grad beinahe die Ohren abgefallen...
:dizzy:

Lg, Nessie
 
Für so einen Kasten (hatte ich auch bis letztes Jahr) und für Dein Alter nicht schlecht! Aber leg es wirklich einige Zeit weg, denn spätestens ab Takt 93 wird es hammerhart, ich fürchte das wirst Du noch nicht schaffen und auf Deinem Digi halte ich es für noch schwerer. Aber wer weiss was in fünf oder zehn Jahren bei Dir alles möglich ist ;)
 
Lustlosigkeit und Frust liegen dann oftmals beieinander.... das Schwierigste ist es sich eingestehen zu müssen, dass Stücke im Moment noch nicht so gehen wie man es sich vorstellt ;) Nimm daher die Ratschläge von uns an ;)
 

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