Verrätst Du uns, um welches Stück es sich handelt?
Die "Widmung" von Schumann/Liszt.
Ist das ein Vorspiel, bei dem viele Personen jeweils ein eher kurzes Stück vortragen?
ja genau, total locker, nichts Ernstes. Jeder bringt seine fehlerhaften Stücke ein
.
Man gewinnt eine Distanz zum Stück, hört es gewissermaßen mit den Ohren des Publikums.
Ja genau!
Man kann hohe Ansprüche haben und wissen dass man diese (noch/ oder nie) nicht umsetzen kann. Dann wäre es destruktiv zu sagen „ich spiele nicht vor weil es meinen Ansprüchen nicht genügt“.
Ganz richtig. Ein Stück genügt meinen Ansprüchen eigentlich dann, wenn ich es so ca. ein Jahr lang mit mir herumgeschleppt habe, es zwischendurch Zeit hatte zum Abhängen und es dann immer wieder aufs Neue aufgewärmt wurde. Solche Stücke kenne ich dann in- und auswendig, sozusagen wie eine Wohnung, in der ich schon lange wohne oder wie ein Mensch, mit dem ich oft zusammen war.
Bei diesem Stück ist es anders, das habe ich erst vor kurzem hier im Forum gefunden, auswenig gelernt und dann in die Klavierstunde mitgebracht. Da ich nur in größeren Abständen Stunden habe, gestaltet sich das so, dass ich Stücke schon in relativ fertiger Form mitbringe, vorspiele und dann dazu Feedback bekomme - musikalisch und zur Technik.
Ich kann das Stück mittlerweile ganz gut, habe es auch schon im privaten Kreis vorgespielt (mit dem von
@Tastatula genannten Effekt). Aber es fühlt sich immer noch recht "frisch" an, weil die "Abhängephasen" fehlen.
Das macht mir „Sorgen“. Das ist selbst Sabotage, bzw. baust du vor für den Fall des „Scheiterns“.
Das ist meine Spezialität
. Nein, ernsthaft ist es so, dass ich versuche, das Klavierspielen und die "Konzertvorbereitung" kräfteschonend in meinem kräftezehrenden Alltag unterzubringen, um dann halbwegs vorbereitet zu sein, ohne durch die Vorbereitung in Stress zu verfallen. Für ein Hobby ist ein bisschen Selbstsabotage o.k.