Klavierunterricht durch Nachbarn (laute Musik) gestört

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chopin92

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Hallo,
ich bin auf der Suche nach einem Rat. Ich arbeite in meiner eigenen Wohnung als Klavierlehrer, derzeit nur wenige Stunden in der Woche, ca. 2-3 (bin ins Lehramt gegangen und betreue sozusagen nur noch ambitionierte erwachsene Klavierschüler).
Der Klavierunterricht wird regelmäßig gestört durch Nachbarn die sehr laute "Party"-Musik hören. Es sind 40-60 Dezibel messbar. Das ist einfach keine professionelle Umgebung für den Klavierunterricht. Diese Störungen sind aber nicht nur an die Klavierunterrichtszeiten gekoppelt, sondern treten auch auf, wenn ich Niemanden da habe und auch nicht selber spiele.

Nun hört diese Person so laut Musik, dass gar keiner auf macht, wenn ich da klingele. Irgendwann nach zahlreichen Versuchen hat dann doch mal wer aufgemacht und dann wurde auch die Musik ein bisschen leiser gestellt. Habt ihr einen Rat wie ich da weiter vorgehen kann? Die Person weiß ja auch, dass ich hier arbeite und ich bin doch sehr verwundert, dass man weiterhin so rücksichtslos ist. Der Vermieter sagt, ich solle das selber klären.

Bin mittlerweile sehr verärgert. Hat jemand ähnlich Probleme oder kennt Fälle oder wie würdet ihr vorgehen? Bin um jeden Tipp dankbar.
 
Servus @chopin92 ,

ich kann schon verstehen daß Du da verärgert bist - aber wenn sich Streit mit dem Nachbarn vermeiden läßt, sollte man es vermeiden - gerade als KL sitzt man da selbst im Glashaus.

Am sinnvollsten wäre es, die Räume schalldicht zu isolieren, kost zwar eine Kleinigkeit, aber erspart Ärger und Nervenkriege.

Hier zu ist es sinnvoll einen Fachmann zu beauftragen.
 
Ich halte es für schwierig da was zu machen, wenn man selbst ein lautes Instrument betreibt.

Sonst eben der ganz normale Weg. Vergleich des tatsächlichen Lärms mit der Hausordnung, Lärmprotokoll und den ganzen Quatsch. Da wirst du in einem (Ver)Mieterforum wahrscheinlich mehr Erfahrung und zutreffende Tipps vorfinden.
 
Ich würde nochmal rübergehen (vielleicht dann, wenn gerade keine Musik läuft) und fragen, wie ihr euch einigen könntet, damit es für euch beide stimmt. Ganz freundlich und um Verständnis für Deine Situation bitten. Wenn Du nur 3 Stunden in der Woche unterrichtest, kannst Du ja vielleicht für den Anfang drum bitten, in diesen 3 Stunden die Musik aus zu lassen und ihnen die Uhrzeiten aufschreiben.
 
Das ist Ruhestörung. Klärendes Gespräch, und/oder beim nächsten mal die Polizei und den Vermieter anrufen. Solltest du deine Wohnung aufgrund der Ruhestörung nicht vernünftig nutzen können, oder sogar bei der Arbeit gestört werden, kannst du die Miete mindern.

Musizieren zählt zur normalen Wohnungsnutzung und muss bis zu einem gewissen Grad geduldet werden. Partymusik ist dagegen nicht gestattet.

Der Vermieter kann dir allerdings auch das Unterrichten in der Mietwohnung verbieten.
 
Lieber chopin92,

ich würde die Nachbarn zu Kaffee und Kuchen einladen, alternativ zu Wein oder Bier. Ein Gespräch kann helfen. Sinnvoll wäre auch, dass die Nachbarn mal bei sich Musik in entsprechender Lautstärke anstellen und bei dir hören, wie laut es ist. Es kann sein, dass für sie das Hören so lauter Musik ganz normal ist und sie das bei dir sehr leise finden. Sie können es sich vielleicht nicht vorstellen, wie man die Ohren spitzen muss, wenn man Klavierunterricht gibt oder nimmt. Sehr wahrscheinlich ist ihr Verhalten einfach Gedankenlosigkeit - vielleicht haben sie dich sogar wieder vergessen.

Zeig ihnen, wie fein man zuhören muss beim Klavierspielen/-unterricht, sag ihnen, dass die Schulung des Gehörs eines der wichtigsten Dinge im Unterricht ist. Werbe für dich, sei ganz klar in dem, was du willst und brauchst und habe ein offenes Ohr für ihre Reaktionen. Streiten kann man sich immer noch.

Trefft eine Abmachung, haltet sie schriftlich fest (visueller Blickfang). Wenn das nicht hilft, kannst du deutlicher werden. Letzten Endes ist das Ruhestörung (https://www.gevestor.de/details/laermbelaestigung-501825.html), was die rechtliche Seite angeht, müsstest du dich aber noch schlau machen. Auch der Vermieter kann sich nicht rausziehen, wenn Ruhestörung vorliegt.

Liebe Grüße - ich fühle mit dir!

chiarina
 
Ja @chiarina , das halte ich auch für die optimale Lösung.

Ich habe auch immer Nachbarn eingeladen...nur jene welche meiner Einladung gefolgt sind, haben sich ohnhein nie an meinem Geklimper gestört.

Streß hingegen hatte ich mit einem Nachbarn welcher Sonntags um die Mittagszeit seine Schlagbohrmaschine betätigte, aber nicht haben konnte wenn ich mal Klavier gespielt habe oder meine Kinder etwas lautstark die Türen schlossen.

Solche Menschen verlangen von anderen zwar absolute Rücksicht, halten sich aber selbst nicht daran.

Und hier kann es nur einen Weg geben - einfach ignorieren und sich selbst mittels technischer Mittel die Ruhe verschaffen.

Ich war froh, daß dieses Miststück endlich weggezogen ist :trinken321:
 
Ich danke euch für eure Anregungen.

Das Hauptproblem ist halt, dass es nun bereits ein paar Mal vorkam, wo ich unterrichtet habe und in diesem Moment sich das Problem nicht beheben ließ. Die SchülerInnen sind dann ja auch verwundert, irritiert oder genervt und mir ist es dann total unangenehm.

Ich halte mich selbst auch für sehr rücksichtsvoll und übe nie lange laut am Stück, weiche dann auf das E-Piano aus oder übe auf dem tollen Flügel in der Schule. Und 2-3 Stunden die Woche "geklimper", finde ich zumutbar. Die kriegen diese ja auch nicht immer mit, weil die auch Mal arbeiten sind etc. gilt auch für mein Üben. Es ist wesentlich öfter laute Musik von denen. Übrigens habe ich bereits in der Vergangenheit genau diesen Umstand, dass ich hier arbeite, mit den Nachbarn besprochen, sogar bei einem Getränk in der Wohnung. Alles kein Problem, ich solle einfach Bescheid geben, wenn es zu laut sein sollte. Habe ich ja nun auch bereits getan. Dass ich nun erneut ein Gespräch führen sollte, kann ich zwar ausprobieren, aber ich schätze, dass die Besserung eher kurzweilig sein wird.
 
Das sind einfach dumme, kindische, rücksichtslose Menschen. Da wirst Du keine wirklich befriedigende Lösung hinkriegen.
 
Meine Empfehlung (ohne Gewähr auf Richtigkeit der Angaben): Gemäß der aktuellen Rechtssprechung müssen Mitmieter instrumentales Üben täglich für 60 min. akzeptieren. Berufsmusiker dürfen sogar 3 Stunden spielen. Besondere Bedingungungen (z.B. ein Sterbender im Hause) führen zu anderer Rechtssprechung. Lärmt ein Mitmieter z.B. mit lauter Popmusik oder Partys, ist das ein Grund zur Mietminderung. Das muss man dem Vermieter vorher ankündigen, damit er Abhilfe schaffen kann.
Was man wann machen muss, wo lärmtechnische Grenzen liegen, klärt man am besten über den ortsansässigen Mieterverein ab oder informiert sich bei einem Anwalt. Ertragen muss man so etwas nicht, wenn sich das nicht friedlich lösen lässt.
 

Es fehlt noch der obligatorische Offtopic-Beitrag in diesem Thread, hier ist er: Ich habe nichts gegen meine Nachbarn, jedenfalls nichts Wirksames.
 
Für ne große Übekabine in der Wohnung hast kein Platz? Dann hätte man in beide Richtungen Schallschutz…
 
ich würde die Nachbarn zu Kaffee und Kuchen einladen, alternativ zu Wein oder Bier. Ein Gespräch kann helfen.
Inzwischen haben wir vom Fragesteller erfahren, dass entsprechende, mit gutem Willen initiierte Gespräche bereits stattgefunden haben. Demnach wird eine Neuauflage derselben wohl nur noch dann Erfolgsaussichten haben, wenn man zuvor die angebotenen Speisen und Getränke, ääähm, ja, mit gewissen chemischen Zusätzen versetzt. Oder so. Frage unseres Mathelehrers am Humoristischen Gumminasium: "Kennt jemand von Euch ein gutes Beruhigungsmittel?". Eine Mitschülerin aus der zweiten Reihe: "Blausäure!".

Sinnvoll wäre auch, dass die Nachbarn mal bei sich Musik in entsprechender Lautstärke anstellen und bei dir hören, wie laut es ist. Es kann sein, dass für sie das Hören so lauter Musik ganz normal ist und sie das bei dir sehr leise finden. Sie können es sich vielleicht nicht vorstellen, wie man die Ohren spitzen muss, wenn man Klavierunterricht gibt oder nimmt. Sehr wahrscheinlich ist ihr Verhalten einfach Gedankenlosigkeit - vielleicht haben sie dich sogar wieder vergessen.
Hier bei uns hat eine jüngere Marokkanerin ein gutes Jahr lang ein Apartment bezogen und die Angewohnheit, bei offenen Fenstern und Türen mit ihrem Handy zu telefonieren. Etliche Nachbarn haben sich darüber beschwert, da sie bei ihren Gesprächen geradezu brüllt, als ob sie die komplette Straße beschallen wollte. Bei bestimmten Bevölkerungsgruppen ist dasselbe Phänomen vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln zu beobachten - es scheint vielerorts weit verbreitet zu sein, ohne dass die betreffenden Personen es registrieren, dass sie damit andere stören. Es ist ihnen einfach nicht bewusst - oder vielleicht verfügen viele Menschen schon in jungen Jahren über ein schlechtes Gehör. Von meinen Chören mit höherem Altersdurchschnitt her weiß ich, dass so manches Hörgerät erst viel zu spät angepasst wird - manche können bereits normalen Unterhaltungen und auch einem Chorprobenverlauf aus akustischen Gründen kaum noch folgen, bis sie dann endlich mal den HNO-Arzt aufsuchen.

Auch hierzu gibt es einen passenden Witz: Warum war es früher in der DDR auf der Rückbank im Trabant immer so leise? Da war es so eng, dass man sich mit den Knien die Ohren zugehalten hat!!!

Es fehlt noch der obligatorische Offtopic-Beitrag in diesem Thread, hier ist er: Ich habe nichts gegen meine Nachbarn, jedenfalls nichts Wirksames.
Die Marokkanerin zieht zur Monatsmitte aus. Freiwillig und ohne Blausäure in der Teekanne.

Was man wann machen muss, wo lärmtechnische Grenzen liegen, klärt man am besten über den ortsansässigen Mieterverein ab oder informiert sich bei einem Anwalt. Ertragen muss man so etwas nicht, wenn sich das nicht friedlich lösen lässt.
Was man leider auch mit anwaltlicher Unterstützung nicht hinbekommt, ist ein gut nachbarschaftliches Miteinander. Selbst wenn man die Störungen mit juristischen Mitteln unterbindet, sind kommentarlose böse Blicke und grußloses Aneinander-Vorbeigehen auch nicht sonderlich angenehm. Kommt es mangels Einsicht auf der Gegenseite zu Feindseligkeiten, hilft schlimmstenfalls tatsächlich nur noch der Wegzug. Ich habe viel mit einer bekannten Sängerin zusammen gearbeitet, die irgendwann ihre Eigentumswohnung verkauft hat und mit Flügel und ihrer Stimme in eine andere Stadt gezogen ist. Heute fühlt sie sich wohler.

LG von Rheinkultur (der nur ein einziges Mal im Leben solche Arschloch-Nachbarn hatte)
 
Eigentumswohnung zum Selbstdrinwohnen ... absolute Schnapsidee! Am besten noch mit Nachbarn rechts, links, oben und unten. Wie verrückt muss man sein?
 
Es sei denn, das gesamte Mietshaus gehört einem selbst und man kann die Mieter somit selbst aussuchen, dann kann man auch selbst drin wohnen (kenne 2 Leute, die das erfolgreich so machen) :-D
 
Es sei denn, das gesamte Mietshaus gehört einem selbst und man kann die Mieter somit selbst aussuchen, dann kann man auch selbst drin wohnen (kenne 2 Leute, die das erfolgreich so machen) :-D
Funktioniert nicht!! Haben wir ausprobiert. Deshalb haben die Kinder und ich jetzt 220 Quadratmeter Wohnfläche... (Statt der geplanten 90)
Haben allerdings nur 3 Mieter ausprobiert und es danach aufgegeben.
Vielleicht liegts auch an meiner sozialen Inkompetenz oder an unterirdischer Menschenkenntnis- keine Ahnung.

(Flügel statt Mieter ist eh viel besser)
 
Ob Mietwohnung oder Eigentumswohnung: Schallisolierte Neubauten sind die einzige Möglichkeit, um nicht ständig Rücksicht nehmen oder diese einfordern zu müssen.
 
Eigentumswohnung zum Selbstdrinwohnen ... absolute Schnapsidee! Am besten noch mit Nachbarn rechts, links, oben und unten. Wie verrückt muss man sein?
Wenn da ein Chaot oder ein psychisch Kranker dabei ist, ist die Wohnung weniger wert, denn die will dann keiner mehr. Es reicht schon, wenn der Nachbar zur linken bis 24.00 Uhr laut fernsieht und der zu rechten morgens um 6 aufsteht, das Radio andreht und duscht. Oder das permanent lärmende Haustier.
Oder Vermieter die einem auflauern (ist strafbar). Vielleicht fährt man am besten, wenn man in einem Haus wohnt, wo nur musikpraktizierende Bewohner sind. Denn man muss eine gewisse Toleranz gegenüber Musikübenden mitbringen: Z.B. der zehnjährige, der auf einer halben Geige der billigsten Machart lustlos das Lagenspiel hin- und herkratzt. Das macht man am besten, wenn man unter Gleichgesinnten lebt.
Ab einer Wandstärke von ca. 43cm Stein oder Beton kommt nix mehr durch. Die Menschen könnten sich viel Unheil und Elend ersparen, wenn sie entsprechend bauen würden.
 

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