Klavierstimmung - woran liegt es?

  • Ersteller des Themas jauchzerle
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wie kann man am Besten eine Verstimmung überprüfen, hören oder testen. Hört man das wenn nur ein Ton jault oder bei Terzen, Quinten, Oktaven. Oder wenn man ein bekanntes Lied spielt und man empfindet es nicht mehr so wie gewohnt.
 
Quinten und vor allem Quarten sollten "angenehm" klingen... Oktaven "rein" sein und Töne in sich sollten nicht "jaulen", wie joeach schon richtig angemerkt hat. Die Tonhöhe (ob a=440Hz oder mehr oder weniger) ist weniger relevant, wenn man allein spielt.
Terzen sind immer ein wenig schwierig zu beurteilen... die klingen schon für den ein oder anderen selbst bei einem perfekt gestimmten Klavier etwas "unschön" (hauptsächlich in der Mittellage). Noch extremer bei "Terzen über eine Oktave" (z.B. c/e' -> Dezime)
 
Bei mir hab ich das Gefühl das ein oder zwei Töne einzeln schon jaulen und sich nicht so schön anhören. Dachte das war mal besser. Spiele allerdings auch täglich eine Stunde. Ist zwar nicht viel aber wenn man bedenkt das es 10 Jahre fast gar nicht gespielt wurde doch viel. Es nervt natürlich schon da man weiss wie es sich anhören kann. Ja das ewige Drama mit der Stimmerei. :cry2:
 

Ich denke mal Du meinst "rein erscheinen". Wenn ich beispielsweise jetzt nach oben a nehme, und stimme auf 440 - 880 -1760 usw. Hz, klingt des ned sehr schön. Hier ist je nach Baugröße und Inharmonizität ne Spreizung angeraten, das heißt immer etwas mehr geben - bei Kleinklavieren ist des recht einfach - einfach die Quinten (welche ansonsten unterschwebig sind) nach oben rein stimmen, die Quinten abwärts ebenfalls.
Die große Terz so wie die Dezime klingen bei der gleichschwebenden Stimmung alle gleich scheußlich :-)

LG
Henry
 
Deshalb ja die "" ... wenn ich die beiden A's zusammen spiele, ist der erste Oberton des unteren A ja schon sehr dominant... und das jammert schon ordentlich mit dem darüberliegenden A, wenn das nicht einen Tick höher ist.
Mit reinen Quinten nach oben hab ich es auch mal probiert, da gab es dann aber die ein oder Quarte die nicht mehr so wirklich schön war... es ist halt immer ein Mix aus allem ;)
Selbst die Dezimen in der unteren Mittellage bekommt man so ein wenig in den Zaum.
LG Georg

PS: Es ging ja hier auch nur um die Frage, wie ein Stimmlaie ein verstimmtes Klavier erkennt ;)
 
Update ;-)
Mein Klavier klingt immer noch gut.
Man merkt zwar, welches Wetter herrscht und ich bin mir nicht sicher, ob alles noch astrein ist, aber es rollt mir nicht die Zehennägel hoch ... und die rollen sich eigentlich schnell ein.
Ich habe das Gefühl, dass mein Klavier sich erst an das Stimmen gewöhnen musste.
Kann es sein, dass ein Klavier, wenn es jahrelang nicht gestimmt wurde sich erst wieder an die Spannung anpassen muss?
Keine Ahnung, ob es die 443 Hz noch hat.
Nach Michas Stimmung hielt es gut, aber ich habe das Gefühl, dass das Klavier gab sich alle Mühe einzelne Töne zu "verdrillen" Nicht im Bereich, in dem ein Anfänger spielt (gottseidank) aber ich finde, jetzt hält es die Stimmung leichter.
Kann meine Wahrnehmung stimmen?
 
Ja, die Instrumente scheinen wohl je nach Wetterlage ihren Klang zu verändern. ...das hab ich auch schon erlebt. Wurd ein Klavier sehr lange nicht gestimmt, muß es nach der "Erststimmung" meist nach ein paar Wochen nachgestimmt werden. Dürfte bei Dir liebe @jauchzerle allerdings nicht der Fall sein. Ich schau aber gern nochmal rüber.

LG
Henry
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Klavier wurde schätze mal ca. 10-15 Jahre nicht gespielt und gestimmt. Als ich es bekommen hatte hab ich es stimmen lassen. 4 Wochen später wurde es nochmal gestimmt und reguliert. Bei mir hämmert der eine oder andere Klavierhammer wieder und das eingestr. D hört sich verzerrt an. Mein Raumklima schwankte von 48 - 39 % Luftfeuchte Fussbodenheizung war ausgeschalten. Bin mal gespannt wann sich das einpendelt. Kostet ein Vermögen wenn ich alle 4-8 Wochen eine Klavierstimmer bestellen muss.
 
glaub ich gerne ... da mein Klavier die letzten 46 Jahre in diesem Zimmer stand war es nicht allzu schlimm.
Aber man merkt schon, wie es "lebt"
 
Kann es sein, dass ein Klavier, wenn es jahrelang nicht gestimmt wurde sich erst wieder an die Spannung anpassen muss?

Ich würde sagen "ja"... wenn man ein extrem verstimmtes Klavier wieder hochzieht, muss man auf jeden Fall ein paar Wochen später noch mal nachstimmen. Und selbst dann hat es sich meiner Meinung nach nicht unbedingt "fertig gesetzt". Die Erfahrung zeigt aber, dass, wenn es denn dann weiterhin regelmäßig gestimmt wird und auf Tonhöhe gehalten wird, die Stimmung immer besser hält. Nach ein bis zwei Jahren kehrt dann "Ruhe" ein.
@besi Ich weiß ja nicht, wie sehr das Klavier vorher verstimmt war... aber es ist nicht unüblich, dass bei einer sehr starken Verstimmung erst nach 3-4 Stimmungen das Ergebnis wirklich dauerhaft ist.
Zudem hatten wir in den letzten Wochen einen enormen und vor allem plötzlichen Wetterumschwung.

LG Georg
 

Ich sag mal so - man muß natürlich auch unterscheiden zwischen geringen Schwebungen welche nur ein geübtes Ohr wahrnimmt, und deutlichen "Ausrutschern". Ersteres ist bei Konzertflügeln der Fall, welche regelmäßig vor jedem Konzert gestimmt werden - da könnt man im Grunde genommen auch gleich mit der Stimmkrücke daneben sitzen bleiben - so eine Konzertstimmung macht die wenigste Arbeit; ist doch nur hier und da mal was nach zu korrigieren.
Im 2. Fall sieht es schon wieder anders aus, sollte dies kurz nach dem stimmen auftreten, wird man nicht umhin kommen hier nach den Ursachen zu suchen.

LG
Henry
 

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