Flügelkauf

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Viertelpfünder

Guest
Hallo!

Gruß, Viertelpfünder
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Kommt auf den Zustand und Preis an.
Die Qualität ist bei diesen Instrumenten kein Thema.
Die Spielart kann variieren, weil teilweise andere Hebelverhältnisse als heute üblich bei den Hebegliedern verwendet wurden.
Toni
 
Ich überhole gerade einen Grotrian aus den 20ern. Die Qualität des Instruments ist hervorragend, bis auf Risse im Reso die wohl für die Instrumente von Grotrian aus dieser Zeit typisch sind. Kann natürlich in den 50ern anders sein.
 
Das Problem bei kleinen Flügeln - neben dem schwächelnden Bass - ist ja, dass die Hersteller an der allgemeinen Fertigungsqualität sparen, da die Käufer solcher Instrumente ja oftmals eher an dekorativen als an klanglichen Aspekten interessiert sind.

Das habe ich wirklich noch nie gehört und ergibt für mich auch keinen Sinn. Da könnte man auch die umgekehrte Logik anwenden: Die Schwiegereltern eines Freundes haben z.B. einen Steinway D im Wohnzimmer ihrer Villa stehen, weder sie noch deren Kinder können oder konnten Klavier spielen. Macht halt was her:cry:;-).
 
Inwiefern wirkt sich das aus? Gibt es da einfache Möglichkeiten, dies herauszufinden (Direktvergleich ist eher nicht möglich, außerdem bin ich noch auf Digi geeicht)?
Wenn das Instrument optimal reguliert ist, was ein Meister seines Fachs sicher hinbekommt, dürfte der Unterschied nicht mehr bemerkbar sein.
Feststellen kann man das, indem man nachmisst, - ein Fachmann erkennt das sofort.
Es ist etwas aufwändiger zu regulieren, weil die Hebeglieder kürzer sein können und der Abstand der Hammerröllchen mitunter nur 15,5mm beträgt.
Toni
 
Das Problem bei kleinen Flügeln - neben dem schwächelnden Bass - ist ja, dass die Hersteller an der allgemeinen Fertigungsqualität sparen,

das habe auch ich noch nie gehört., wer hat dir denn so etwas erzählt ?

Gefallen tun sie mir allerdings klanglich selten, die meisten Flügel unter 180 kommen mir unausgewogen vor, einmal stolperte ich aber über einen sehr schön klingenden 155er Bösendorfer (fabriksneu), gibt also Ausnahmen. Bei so kleinen Instrumenten gefällt mir auch kein brillianter Klang, daher gefallen mir keine kleinen Steinways.
 
Unterscheidet sch bei deinem Grotrian die Mechanik von der moderner Instrumente?
Nur durch die von Toni erwähnten Abstände der Hammerröllchen, man muss eben bei der Bestellung der Stiele die für Grotrian bestellen. Das sind aber minimale Unterschiede und inwiefern die Regulierung aufwendiger sein soll erschliesst sich mir nicht?
Das einzige was etwas nervig bei meinem aktuellen Grotrian ist, ist die Tatsache der fehlenden Piloten für die Dämpfung, daher ist das mehr Fummelei. Kann aber bei anderen Baujahren anders sein.
 
Soweit ich weiß, werden bei den normal- und hochpreisigen Marken bei kleineren Flügeln keine Abstriche gemacht, vielmehr lebt man da wohl mit geringeren DBs und holts halt bei den größeren Modellen wieder rein. Um unteren Ende der Fahnenstange wirds dann aber wohl zutreffen (müssen).

160 GS - hatte ich auch mal unter den Fiongern, allerdings etwas jünger. War traumhaft zu spielen, aber im Diskant mit Klirrtendenz...
 

Es gibt auch keinen betriebswirtschaftlichen Grund, kleinere Flügel preisgünstiger zu verkaufen, man könnte sie auch teurer anbieten als die großen. Immerhin brauchen sie weniger Platz. ;-)
 
.... es gibt aber leider auch die Psychologie des Käufers ;-)...

und die geht nach Länge/Leistung:
Traktor: Pro PS 800,-
Luxusyacht: pro lfm 1.000.000,-

;-)
 
Meine Info stammt von einem Yachtbauer im "obersten Segment". Da reden wir dann nicht von der Verdoppelung, sondern NUR über 1 Mio /m. Schätze, die starten ohnehin erst bei 30/40 m.... vielleicht auch darüber.
 
Hallo!

Das Problem bei kleinen Flügeln - neben dem schwächelnden Bass - ist ja, dass die Hersteller an der allgemeinen Fertigungsqualität sparen, da die Käufer solcher Instrumente ja oftmals eher an dekorativen als an klanglichen Aspekten interessiert sind.

Das kann ich mir nun nicht vorstellen und glaube es auch nicht.
Fakt ist, je kürzer (kleiner) ein Flügel ist, um so dünner wird der Klang, genau wie bei einem Klavier.
Fakt ist auch, dass mein Steinway Konzert-Klavier einen viel besseren Klang hat, als ein Steinway-Flügel mit 170 cm länge, ja sogar besser als ein B-Flügel, den ich damals auch probierte. Muss aber nicht bei jedem B so sein, dass weiss ich auch. Das sind eben auch Zufälle.

Was mich eben auch so wundert, dass ja jeder Flügel, egal wie lang er ist, die gleichen Teile hat, ob kurz, oder lang, also Konzertflügel.

Worin liegt jetzt der jeweils gravierende Preisunterschied der jeweiligen grössen?
Nur am Material kann es nicht liegen oder täusche ich mich jetzt hier?

Viel. Können das unsere Experten hier im Forum beantworten, die Klavierbauer sind und würde mich auch brennend interessieren.

Oder liegt es ganz einfach daran, dass die Hersteller bei kleinen Flügeln gegenüber den Grossen drauflegen und die grossen müssen das wieder reinholen? Nur so eine Vermutung von mir.

Feststeht, je länger der Flügel und je höher das Klavier, umso besser und schöner der Klang.

Zum Schluss noch etwas.
Beim Steinway Konzertklavier, wird gegenüber den anderen entsprechend mehr an Feinheiten und Abstimmung investiert, als an normal Ausführung wie beim v-125 z.B.
Genauso und sehr, sehr viel mehr wird es beim ganz grossen Steinway Flügel sein.

Kann da mal ein sehr interessantes Buch empfehlen und zwar vom Chef-Konzerttechniker von Steinway & Sons, Franz Mohr, Titel, grosse Pianisten wie sie keiner kennt.

Grüsse Jörg
 
Worin liegt jetzt der jeweils gravierende Preisunterschied der jeweiligen grössen?
Nur am Material kann es nicht liegen oder täusche ich mich jetzt hier?

Nun ja, ein Konzertflügel hat schon mehr Material (Resonanzboden, Lack, Polierfläche, Kupfer der Saiten etc.). Abgesehen davon ist es nicht im Interesse der Hersteller, wenn alle Modelle das gleiche kosten würden.


Beim Steinway Konzertklavier, wird gegenüber den anderen entsprechend mehr an Feinheiten und Abstimmung investiert, als an normal Ausführung wie beim v-125 z.B.

Das wage ich doch sehr zu bezweifeln.
 
Diesen Zusammenhang zwischen Größe und Fertigungsqualität hat mir Larry Fine geflüstert.
Heute ist das vielleicht anders, weil man den Markt anders beobachtet und Produkte anders platziert. Bei Yamaha und Kawai gibt es die 150er Flügel nur in der Einsteigerklasse. Dahinter steckt vielleicht die (bescheuerte) Idee, dass Einsteigerflügel in allem kastriert sind und hin zum Profiflügel alles besser wird. Vielleicht ist es aber auch tatsächlich so, dass kleine aber feine Flügel noch vielmehr ein Nischenprodukt sind als große feine Flügel.

Andererseits gibt es auch Gegenbeispiele:
  • Bösendorfer hat gerade einen 155er rausgebracht, den ich zwar nicht gespielt habe, der aber zumindest seinen Listenpreis nach alles andere als ein Einsteigerflügel ist.
  • Auch der kleinste Blüthner (Modell 11) liegt bei 40.000 Euro Listenpreis und ist somit gewiss kein Billiginstrument.
Ciao
- Karsten
 

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